Nichts, das

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was nicht ausschließt dass aus dem Nichts, sich nichts entfaltet.

lg

ja genau, das ist doch wirklich verblüffend finde ich. Unerklärlich, wie das funktioniert. Muss was mit Information zu tun haben, die stufenweise ins Bewusstsein tritt, in der Mitte scharf gestellt ist und an den Rändern immer mehr ins Unkonkrete bis hin zu diesem Nichts ausklingt. Man kann vielleicht gar nicth sagen, daß sich etwas aus dem Nichts entfaltet, vielleicht besser, dass es das Nichts in sich trägt...
 
es gibt ja den Spruch: ich sehe, daß ich nichts sehe.

Das meine ich. Es ist eine ganz verblüffende Beobachtung, die ich da grade mache. Es ist Sehen da, aber ohne einen Inhalt. Erst wenn ich den Aufmerksamkeitsfokus scharf auf einen Inhalt stelle, kristallisieren sich Strukturen heraus. An den Rändern, im Inneren, dahinter und davor ist aber nur dieses leere Sehen. Und das macht den größten Teil des Sehens aus, dessen wir uns normalerweise nicht bewusst sind. Das konkrete, fokussierte Sehen ist dagegen ganz klein. Wobei das irgendwie auch nicth stimmt, eher hat es gar keine Größe, denn selbst wenn ich extrem fokusiere und ins Detail gehe bleibt das Sehen leer. Es gibt auch Abstufungen, sozusagen wie ein Ausklingen an den Rändern der Wahrnehmung hin zur leeren Wahrnehmung. Wieder als Beispiel das Sehen: wenn ich z.B. diesen Raum hier ansehe, sehe ich im Fokus und noch leicht ausserhalb der Mitte klar die Möbel, Wände, Einrichtungsgegenstände usw. Fixiere ich den Fokus in die Mitte auf diesen Bildschirm hier und richte nun meine Aufmerksamkeit nach aussen, ohne den Seh-Fokus von der Mitte abzuwenden, erkenne ich noch, daß da Einrichtungsgegengenstände sind, aber ich kann sie nicht erkennen. Wandere ich noch weiter an die Ränder mit der Aufmerskamkeit sehe ich nur noch das da Sehen ist, aber nicht, was es sieht. Ganz komisches Gefühl. Meine jetzt nicht nur das optische Sehen damit, generell die Wahrnehmung. Ähnliches Phänomen, aber nicht ganz dasselbe, wenn man im Halbdunkel eine Kontur sieht und sie nicht einordnen kann, oder wenn man irgendwas zum allerersten Mal sieht und es nicht einordnen kann, was es ist, dann ist da dieses An-Sich-Sehen. Wobei das etwas anderes ist, ich sehe ja doch etwas, nämlich etwas unbekanntes, daß ich nun mit dem genaueren Fokussieren immer konkreter werden lasse, bis ein Erkennen, ein Fixieren in der Mitte stattfindet.

Sehr gute Beobachtungen!
Und jetzt versuch mal nicht "etwas" zu sehen. Das wollen wir ja immer. Sondern lass mal das Faszinierende dieses Wandern der Aufmerksamkeit selbst sein, ohne einen Inhalt dingfest machen zu wollen.
das Sich-Abstrahieren vom Inhalt und das Sich-Richten auf die reine Tätigkeit...:)
 
Man kann doch nicht sagen "nur weil ich nichts sehen kann, ist da auch nichts".

R.

Du hast Recht, eigentlich kann man das nicht behaupten, aber gerade das behaupten doch viele! Z.B. wenn ich einen Streit mit jemandem habe und ganz sicher bin im Recht zu sein und er meint es auch, dann sage ich (für mich): das was ich bei ihm nicht sehen kann, wie z.B. den Grund warum er auf mich wütend ist, sehe ich nicht, also ist er nicht da , er muss wohl spinnen, sieht wohl Gespenster (und somit stimmt für mich ausschließlich meine Wahrnehmung, seine aber beruht auf Einbildung). So denkt man doch oft im Streit, wenn man sich im Recht fühlt. Oder beim Diskutieren über sogenannten objektive Tatsachen gibts diese Haltung auch: was ich nicht sehe, existiert auch nicht. Ich sage nicht, daß das richtig ist, sondern nur, daß ich oft so handle und denke, als gäbs das, was ich nicht sehe auch tatsächlich nicht.
 
Sehr gute Beobachtungen!
Und jetzt versuch mal nicht "etwas" zu sehen. Das wollen wir ja immer. Sondern lass mal das Faszinierende dieses Wandern der Aufmerksamkeit selbst sein, ohne einen Inhalt dingfest machen zu wollen.
das Sich-Abstrahieren vom Inhalt und das Sich-Richten auf die reine Tätigkeit...:)

Ich verstehe nicth, was Du mit dem Sich-Abstrahieren vom Inhalt meinst und das Sich-Richten auf die reine Tätigkeit. Magst Du mir das näher erklären?
 
Ich verstehe nicth, was Du mit dem Sich-Abstrahieren vom Inhalt meinst und das Sich-Richten auf die reine Tätigkeit. Magst Du mir das näher erklären?

die Aufmerksamkeitstätigkeit kann davon absehen "Etwas", Objekte erkennen zu wollen und sich anstattdessen auf sich selbst richten. Ich beobachte meine Aufmerksamkeitsbewegungen, versuche aber nicht etwas scharf zu sehen oder die Ränder einzuordnen. Das ist ja alles ganz toll. Aber weil die Beobachtung des Äusseren ablenkt von der eigentlichen inneren Beobachtung, kann ich mich mal der Beobachtung der Beobachtungstätigkeit versuchen zuzuwenden. Intensiv, meditativ. Das ist was mich eigentlich daran fasziniert.
 
die Aufmerksamkeitstätigkeit kann davon absehen "Etwas", Objekte erkennen zu wollen und sich anstattdessen auf sich selbst richten. Ich beobachte meine Aufmerksamkeitsbewegungen, versuche aber nicht etwas scharf zu sehen oder die Ränder einzuordnen. Das ist ja alles ganz toll. Aber weil die Beobachtung des Äusseren ablenkt von der eigentlichen inneren Beobachtung, kann ich mich mal der Beobachtung der Beobachtungstätigkeit versuchen zuzuwenden. Intensiv, meditativ. Das ist was mich eigentlich daran fasziniert.

...und was beobachtest Du dabei?
 
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