Also, das ich nicht "gut genug" wäre, haben mir meine Eltern nie gesagt. Wohl aber wurde und wird auch heute noch manchmal genörgelt "mach´s lieber so, das ist doch Käse, warum tust du nicht, du musst ectpp." Zum Beispiel räumte meine Mutter bei einem Besuch bei mir meine gesamte Küche um, weil "da findeste ja nix, so macht man das nicht". Ich versuchte vorsichtig anzumerken, ich find schon alles und ich bin nicht "man", aber ich hab aufgegeben und sie räumen lassen
Ich denke, Eltern verstecken hinter diesem Genöhle oft eine Sorge. Sie wollen, dass man möglichst gut durchs Leben kommt, alles passt und es keine Probleme gibt. Manchmal fällt es aber schwer, klar auszudrücken "ich habe Sorge, dass du im Chaos versinkst, ich habe Sorge, dass du ohne Schulabschluss dastehst, ich habe Sorge, dass du dein Leben vertust" und dann werden halt Vorwürfe gemacht. Ok finde ich das nicht, aber ich zumindest bleibe meist ruhig, wenn meine Eltern mal wieder den erhobenen Zeigefinger rausholen, weil ich weiß - sie meinen es nur gut. Und oft reden wir dann darüber und alles passt wieder. Ich vergesse auch nicht, dass Eltern hin und wieder gar nicht mal so falsch liegen mit ihren Ansichten und man hinterfragen darf, ob nicht doch was dran ist
Natürlich kann es auch sein, dass Eltern auf ihre Kinder projizieren - Wünsche, Ängste oder Anteile, die sie bei sich selbst ablehnen. Denn Eltern sind halt Menschen und Menschen tun sowas manchmal....wenn ein klärendes Gespräch über die Beweggründe nicht möglich ist, würde ich empfehlen, klare Grenzen zu setzen und notfalls mal die Ohren auf Durchzug zu stellen. Bei mir bleiben und mir bewusst machen, da geht´s eigentlich nicht um mich, sondern um das Elternteil selbst. Werden aber wirklich Grenzen überschritten und sich eingemischt, wo es wirklich keinerlei Berechtigung hat, würde ich mich notfalls zurückziehen.