Ich erlebe Wahrheit als etwas was in mir "aufsteigt" - eben genau dann wenn mein Verstand am Ende ist und endlich mal das Maul hält
Und kaum ist sie dann aufgestiegen und als das erkannt was sie ist, da setzt der Verstand schon wieder ein und redet und redet und zweifelt und zweifelt und schwups - ist die Wahrheit schon wieder verschütt gegangen ...
Wie ist das bei Dir ?
das kenne ich auch
wobei man den Verstand ja nach und nach ein wenig umerziehen kann
Verstand und Intellekt sind in meinen Augen sehr spezialisierte Arten von Denken.
Es gibt aber auch sowas wie Herzdenken, das in sich nicht weniger klar und logisch sein muss - in gewisser Hinsicht sogar klarer sein kann
solange ich z.B. einen Meditationstext versuche mit meinem Alltagsverstand zu verstehen, kann ich zwar viel darüber denken, aber zum eigentlichen meditativen, leibfreien Denken komme ich nicht, solange der Verstand nicht auch mal schweigen darf
Eine gegenüber dem üblichen Verstand gesteigerte Klarheit und gesteigerte geistige Beweglichkeit ist in meinen Augen ein anzustrebendes Ideal, dem ich mich nur schrittchenweise nähere.
Gegenüber dem rein spirituellen, körperfreien Denken ist unser Alltagsdenken nur ein blasser, platter Schatten.
Solange wir uns nur mit den Schatten der Wahrheit beschäftigen (da kann man ganze Bibliotheken füllen), werden wir weiterhin suchen müssen (oder uns irren, wenn wir meinen, wir hätten die Wahrheit schon weitgehend erfasst).
Ich irre mich hier schätzungsweise an irgend einer Stelle, aber so ist -die mir zur Zeit bestmögliche- Sichtweise.