Neuseeland - Terroranschlag auf Moschee-Besucher

C

Condemn

Guest
Dieser Anschlag erinnert ziemlich an Breivik und dürfte wohl ideologisch aus einem ähnlichen Umfeld kommen:


Terrorattacke auf zwei Moscheen
40 Menschen bei Anschlägen in Neuseeland getötet

Neuseeland erlebt laut Premierministerin Ardern einen seiner "dunkelsten Tage": Bei einem Terroranschlag auf Moscheen in Christchurch werden mindestens 40 Menschen getötet. Ein rechtsextremer Angreifer überträgt die Attacke live im Internet.
https://www.n-tv.de/panorama/shu-dpa-AFP-article20908521.html


Es wurde sogar ein Manifest veröffentlicht:

"Auf Twitter wurde von einem der Angreifer ein langes Manifest veröffentlicht. Die Behörden baten, das Material nicht zu teilen. Bush wollte trotz dieser Bilder und der bislang bekannten Tatumstände bislang noch nicht bestätigen, dass es sich um einen Terroranschlag handelt. Die Ermittlungen dauern an.

Sein Account auf Twitter und Facebook wurde gesperrt. Das 73-seitige Manifest erinnert an Anders Breivik., wobei sich der Autor hierin selbst interviewt. Auf die Frage: "Was wollen Sie?" antwortet er: "Wir müssen die Existenz unseres Volkes sicherstellen und die Zukunft der weißen Kinder."
 
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Abscheulich, dass es immer wieder Personen, Gruppen und sogar Staaten gibt, die es richtig finden andere Menschen zu ermorden, die einem überhaupt nichts getan haben. Hatte gerade die letzten Tage noch Artikel auf der Yad Vashem Seite gelesen. Solche Menschenfeinde gibt es leider immer noch.

Das ist hier offensichtlich zu 100% ideologisch motivierter Terror, wie in den anderen Fällen auch.
 
Es scheint immer noch nicht so wirklich klar zu sein ob es mehrere Täter waren, bzw. der Haupttäter Unterstützung hatte, oder ob er komplett alleine gehandelt hat.

Interessante Infos über seinen Internet-Background:

PewDiePie, Memes und Menschenverachtung – die bizarre Welt, in der sich der Neuseeland-Attentäter radikalisierte
https://www.bento.de/gadgets/christ...ecabf540-ec27-4892-8f4d-c17540387e0a#refsponi

Laut Bild-Zeitung hatte er wohl sogar Kontakt zu Breivik. Und in seinem Manifest schreibt er, er hätte mit einem Investment in ein Krypto-Projekt namens Bitconnect Geld verdient. Das Seltsame dabei ist: Bitconnect war einer der bekanntesten und bescheuertsten Betrugsfälle im Krypto-Bereich überhaupt, und ich wäre nicht so sicher dass der Typ die Wahrheit sagt - er scheint ja zu Ironie/Sarkasmus zu neigen.
 
Es scheint immer noch nicht so wirklich klar zu sein ob es mehrere Täter waren, bzw. der Haupttäter Unterstützung hatte, oder ob er komplett alleine gehandelt hat.

Interessante Infos über seinen Internet-Background:

PewDiePie, Memes und Menschenverachtung – die bizarre Welt, in der sich der Neuseeland-Attentäter radikalisierte
https://www.bento.de/gadgets/christ...ecabf540-ec27-4892-8f4d-c17540387e0a#refsponi

Laut Bild-Zeitung hatte er wohl sogar Kontakt zu Breivik. Und in seinem Manifest schreibt er, er hätte mit einem Investment in ein Krypto-Projekt namens Bitconnect Geld verdient. Das Seltsame dabei ist: Bitconnect war einer der bekanntesten und bescheuertsten Betrugsfälle im Krypto-Bereich überhaupt, und ich wäre nicht so sicher dass der Typ die Wahrheit sagt - er scheint ja zu Ironie/Sarkasmus zu neigen.

Das ist die typische Hasshumor-Subkultur auf diesen unterirdischen Seiten.

Ich kenne PewDiePie nicht wirklich (nie gesehen selbst), aber er soll wohl auch wegen einiger politisch unkorrekter Witze umstritten sein, ohne aber eindeutig in die politisch rechte Ecke zu gehören. Wenigstens ist er bestimmt kein politisches Vorbild für einen Rechtsextremisten. Für PewDiePie zu werben, wenn man gerade ein rassistisches Attentat beginnt muss (und ist es auch eigentlich) auf den ersten Blick absurd sein.

Allerdings macht es Sinn, und entspricht der Strategie dieser Leute.
Ich traue dem Attentäter nämlich zu PewDiePie damit "in Besitz" nehmen zu wollen. Das würde und soll dazu führen (und ich habe geschaut, dass es tatsächlich passiert auch im Netz), dass Gegner und die Gesellschaft noch mehr gegen PewDiePie sprechen, und Teile seiner Fans könnten dadurch aus der Gesellschaft heraus getrieben werden durch Assoziation.

Es ist also so:
Verursache Spaltung und kontrolliere Internetkultur indem du sie vereinnahmst. Alles was sie benutzen wird gehasst, und sie wissen das. Und Fans der entsprechenden Internetkultur werden hineingesaugt dadurch, dass es den "Meme-Rassisten" gelungen ist Widerspruch in der Normalgesellschaft in Bezug auf eine bestimmte Sache oder Person zu erzeugen. Das lässt die Gesellschaft als die Diktatur der politischen Korrektheit erscheinen und die andere Seite, das sind auf einmal immer mehr die Freiheitskämpfer.

"PewDiePie (und die ganzen Memes auch) gehört spätestens jetzt uns, und wenn du sein Fan bist, hast du sowieso keine Wahl, weil die Gesellschaft dich ausstößt"

Das ist die sich selbst erfüllende Aussage.
 
Das ist die typische Hasshumor-Subkultur auf diesen unterirdischen Seiten.

Ich kenne PewDiePie nicht wirklich (nie gesehen selbst), aber er soll wohl auch wegen einiger politisch unkorrekter Witze umstritten sein, ohne aber eindeutig in die politisch rechte Ecke zu gehören. Wenigstens ist er bestimmt kein politisches Vorbild für einen Rechtsextremisten. Für PewDiePie zu werben, wenn man gerade ein rassistisches Attentat beginnt muss (und ist es auch eigentlich) auf den ersten Blick absurd sein.

Allerdings macht es Sinn, und entspricht der Strategie dieser Leute.
Ich traue dem Attentäter nämlich zu PewDiePie damit "in Besitz" nehmen zu wollen. Das würde und soll dazu führen (und ich habe geschaut, dass es tatsächlich passiert auch im Netz), dass Gegner und die Gesellschaft noch mehr gegen PewDiePie sprechen, und Teile seiner Fans könnten dadurch aus der Gesellschaft heraus getrieben werden durch Assoziation.

Es ist also so:
Verursache Spaltung und kontrolliere Internetkultur indem du sie vereinnahmst. Alles was sie benutzen wird gehasst, und sie wissen das. Und Fans der entsprechenden Internetkultur werden hineingesaugt dadurch, dass es den "Meme-Rassisten" gelungen ist Widerspruch in der Normalgesellschaft in Bezug auf eine bestimmte Sache oder Person zu erzeugen. Das lässt die Gesellschaft als die Diktatur der politischen Korrektheit erscheinen und die andere Seite, das sind auf einmal immer mehr die Freiheitskämpfer.

"PewDiePie (und die ganzen Memes auch) gehört spätestens jetzt uns, und wenn du sein Fan bist, hast du sowieso keine Wahl, weil die Gesellschaft dich ausstößt"

Das ist die sich selbst erfüllende Aussage.

Grundlegend stimme ich insofern zu als das der Täter spalten will. Das sagt er in seinem Manifest selbst. Aber er scheint schon auch ein bisschen anarchistisch drauf zu sein, womit ich meine das ich nicht glaube das hinter jeder seiner Äußerungen irgendeine tiefe Strategie stecken muss. Mein Eindruck ist, dass er vor allem sich selbst inszeniert, das er eine zutiefst narzisstische Persönlichkeit ist.

Was ich an dieser Tat viel extremer finde ist: Er hat es live im Internet übertragen, und obwohl die diversen Plattformen versuchen das Video zu verbannen schaffen sie das natürlich nicht. Ich habe einen Teil davon gesehen weil es sogar auf YouTube war, aber habe es abgestellt weil mir das zu extrem war. Was es so extrem macht ist schwer zu beschreiben. Natürlich v.a. das dort Menschen ermordet werden, aber dazu kommt: Es ist als ob er die Opfer nur benutzt um sich selbst in Szene zu setzen. Der Typ war nicht nur extrem kaltblütig sondern hat großen Wert darauf gelegt super lässig zu erscheinen. Kein Wunder das Breivik sein Vorbild ist.

Nur: Ich persönlich glaube das gerade jene die das sehen und nicht total kaputt sind, abgestoßen sein müssen - egal was sie ansonsten denken. Gerade das Video müsste eigentlich zu großer Solidarität mit den Opfern und totaler Abscheu vor solchen Taten führen und dem Weltbild das sowas möglich macht.
 
Grundlegend stimme ich insofern zu als das der Täter spalten will. Das sagt er in seinem Manifest selbst. Aber er scheint schon auch ein bisschen anarchistisch drauf zu sein, womit ich meine das ich nicht glaube das hinter jeder seiner Äußerungen irgendeine tiefe Strategie stecken muss. Mein Eindruck ist, dass er vor allem sich selbst inszeniert, das er eine zutiefst narzisstische Persönlichkeit ist.

Was ich an dieser Tat viel extremer finde ist: Er hat es live im Internet übertragen, und obwohl die diversen Plattformen versuchen das Video zu verbannen schaffen sie das natürlich nicht. Ich habe einen Teil davon gesehen weil es sogar auf YouTube war, aber habe es abgestellt weil mir das zu extrem war. Was es so extrem macht ist schwer zu beschreiben. Natürlich v.a. das dort Menschen ermordet werden, aber dazu kommt: Es ist als ob er die Opfer nur benutzt um sich selbst in Szene zu setzen. Der Typ war nicht nur extrem kaltblütig sondern hat großen Wert darauf gelegt super lässig zu erscheinen. Kein Wunder das Breivik sein Vorbild ist.

Nur: Ich persönlich glaube das gerade jene die das sehen und nicht total kaputt sind, abgestoßen sein müssen - egal was sie ansonsten denken. Gerade das Video müsste eigentlich zu großer Solidarität mit den Opfern und totaler Abscheu vor solchen Taten führen und dem Weltbild das sowas möglich macht.

Ich wollte auch nicht sagen, dass das alles komplett durchdacht ist, und vor allem ist es nicht neu. Diese Leute wissen was sie tun. Du kannst dir die https://de.wikipedia.org/wiki/Pepe_der_Frosch Kontroverse anschauen. In dieser Subkultur ist komplett bekannt, dass sie diese Macht haben, Dinge zu einem (und zwar ihrem) Hasssymbol zu machen, und sie finden das selber großartig und lachen darüber. Der Attentäter muss kein größeres strategisches Geschick besitzen, das alles ist nämlich in dieser Subkultur bekannt.

Es ist unwahrscheinlich, dass PewDiePie Fans ihn jetzt deshalb verlassen, und umgekehrt ist es wahrscheinlich, dass sie eher radikaler werden, wenn andere Teile der Gesellschaft negativ über PewDiePie und seine Fans sprechen und/oder Zensur fordern. Dabei ist es nicht erforderlich für die eigentlichen Hardcore-Rassisten, dass diese Fans nun solche Anschläge gut finden. Es hilft schon, wenn sie sich durch die Gesellschaft angegriffen fühlen.
"Schau nicht PewDiePie, weil ein Attentäter ihn gut findet" wird nicht funktionieren. Stattdessen werden die Fans sagen, dass die angeblich jüdische und linke Diktatur sie mundtot machen will. Und eine false flag wird dann auch schnell ins Spiel gebracht...

Und in diesem Sinne sind diese Leute (und dieses Mal meine ich nicht nur die Hardcore-Rassisten) tatsächlich anarchistisch. Sie wollen alles sagen dürfen (wobei sie es aber auch selber glauben, bzw. dass die Gesellschaft etwas zensieren will wird als Beweis dafür gesehen dass die ganzen meist rassistischen Verschwörungstheorien korrekt sind), bzw. empfinden politische Korrektheit als Diktatur.

Ansonsten klar, ich habe das Video nicht gesehen und will ich auch nicht, und damit gewinnt man normal keine Fans. Aber das sollte eigentlich auch generell nicht funktionieren, wenn man so eine schreckliche Tat begeht. Aber das ist nicht unbedingt das Ziel. Er und andere wollen spalten und Hass schüren, moralische Verurteilung und Zensur (durch Vereinnahmung) erzeugen um eine Gegenreaktion zu triggern. Und sicherlich war es, was den Täter selbst betrifft ein narzisstischer Akt auch, und das ist wiederum ähnlich wie bei Amokläufern, aber will damit nicht sagen (und glaube auch nicht), dass die politische und damit terroristische Motivation nicht dominiert.
 
Der Attentäter war ein rechtsextremer Ideologe, der sogar Kinder getötet hat. Unfassbar traurig.
Ich hörte gestern, was @Condemn bereits andeutete, das sein Vorbild dieser Nazi aus Norwegen Breivik gewesen sein soll.
Offenbar ist diese nationalsozialistische Gesinnung auf der ganzen Welt zu finden.
Er war Australier und verübte die Morde im bislang terrorfreien Neuseeland.
 
ich finde die Aussagen von Premierministerin Andern vorbildlich, dabei spiegeln sie nur die tatsächliche Stimmung in der Bevölkerung Neuseelands (der Attentäter war auch Australier):
Ardern sagte Reportern:

"Wir repräsentieren Vielfalt, Freundlichkeit, Mitgefühl, ein Zuhause für diejenigen, die unsere Werte teilen und Zuflucht für diejenigen, die sie benötigen." Diese Werte würden nicht durch einen solchen Angriff erschüttert werden, so Ardern und weiter sprach sie von einem
außergewöhnlichen und beispiellosen Gewaltakt". Ihr Land durchlebe gerade einen seiner "dunkelsten Tage". Unter den Opfern mögen sehr viele Migranten und Geflüchtete sein,
sagte Ardern. "Sie sind wir". Es handele sich um einen "Angriff auf alle Neuseeländer".
https://www.n-tv.de/politik/49-Menschen-bei-Anschlaegen-in-Neuseeland-getoetet-article20908521.html
https://www.dw.com/de/neuseeland-ein-prozent-muslime-im-land/a-47934831
 
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