ich kann dich sogar noch weiter beunruhigen
ich hatte vor einiger zeit ein gespräch ....
Eine seeeehr wichtige Information. Vielen Dank Ramon.
ok ich bin kein psychiater, aber ich versuche dir mal eine antwort auf deine frage zu geben
... aus schulmedizinischer sicht.
ja die medikamente sind zudeckend...sie hüllen somit die probleme in eine art seifenblase...sie haben aber trotzdem eine berechtigung, da die betroffenen menschen oft in ein so tiefes loch fallen, das sich alles nur mehr um diese probleme dreht. den teufelskreislauf kann man da nicht mehr alleine durch weitergehen durchbrechen, da die (psychische) kraft fehlt...mit hilfe dieser medikamente, kommt dann ein abstand zum eingentlichen problem zustande, und man sieht es zwar, hat aber die nötige distanz um weiterzugehen (meiner meinung nur mit hilfe einer terapeutin)
daher verschreibe ich diese psychopharmaka auch nur menschen die nachgewiesener maßen in therapie sind, und nur zur überbrückung bis sie es wieder schaffen, ohne chemische krücke zu laufen
Kann ich 100% unterschreiben. War bei mir nämlich genauso. Ich schwebte zwischen Wahnsinn und Selbstmord, hatte schon Angst, in einem verzweifelten Anfall geistiger Umnachtung sogar aus einem geschlossenen Fenster springen, einfach Durchrennen und Knall, erschien mir vor über zwanzig Jahren ungemein verführerisch. Ich war restlos überfordert.
Da bekam ich solche zudeckende Psychopharmaka verschrieben. Dank dieser fand ich dann innerhalb eines Monats genügend Ruhe, um die Trauma-Arbeit wieder aufzunehmen. Heute gehts mir den Verhältnissen entsprechend sogar überdurchschnittlich gut. Es wäre aber möglich, dass ich ohne diese damalige Notlösung mit der Psychopharmaka heute nicht mehr am Leben wäre.
Ich denke es kommt darauf an wie man damit umgeht. Man kann damit leben, oder es hegen und pflegen. Man kann es natürlich auch als Ausrede für viele andere Probleme benutzen.
Leute wie ich, hören sowas besonders gern. Woher beziehst du diese Weisheit?
Warst du auch als Minderjährige regelmässig Opfer von Gruppenvergewaltigungen? Wurdest du auch psychisch und physisch gefoltert? Hast du auch Morde gesehen und andere verhindert? Musstest du evtl. mit Acht zusehen, wie deine Mutter zu Tode geprügelt oder erstochen wurde? Oder hast du zugesehen, wie dein Vater deine weinende sechsjährige Schwester vergewaltigt während er noch gleichzeitig auf sie einschlägt? Warst du ein Kindersoldat oder ein Kindersklave? Wurdest du mit Fünf schon darauf abgerichtet, als Hure zu arbeiten? Oder hast du dein Augenlicht im Alter von Acht verloren von der Arbeit im Bergwerk quasie rund um die Uhr? Wurdest du mit Neun auf ein Bett gefesselt und an eine Horde Notgeiler verkauft, weil die Mutter nur so an das Geld für ihren nächsten Schuss gelangen konnte? Haben dich deine Eltern auf den Babystrich geschickt, damit du gefälligst auch etwas an den Haushalt beitragen kannst? Wurdest du evtl. mit Vier von deinen Eltern verkauft oder hast du zugesehen, wie Soldaten das ganze Dorf abschlachten? Wie oft musstest du mit der Waffe in der Hand um deins oder andere Leben kämpfen? Wie oft warst du in tödlicher Gefahr unter akutem Stress? etc. etc. etc.
Das sind alles Dinge, die ich oder Freunde von mir persönlich erlebt haben.
Und jetzt sag mir, wie du dazu kommst, Leuten wie uns, derart kurzsichtige Vorwürfe hinzuhauen.
Sag mir, auf welchen Erfahrungen und welchem Wissen beruhen deine tiefschürfenden Aussagen?
Ist dir nicht bewusst, dass du mit solchen Aussagen noch auf die Leute eintrittst, die eh schon am Boden liegen? Wie wärs mit etwas Mitgefühl? Oder wenigsten etwas Recherche bevor man derart polarisiert? Oder bist du einfach der Typ der gern auf die einschlägt, die eh schon ganz unten sind? Irgendwie kann ich mir letzteres gar nicht vorstellen. Irgendwo muss da ein Missverständnis drin sein.