Neuling ist völlig überfordert

Hallo ihr zwei,
es wurde ja schon viel gesagt............, möchte nochmal auf den beitrag von Gawyrd aufmerksam machen. ich halte seinen vorschlag, die aufstellung mit echten stellvertretern zu machen für sinnvoll.
wenn deine tochter aufgestellt wird, kann man die personen nach und nach dazu nehmen, wo man der meinung ist, sie würden eine rolle spielen. die stellvertreter können sich in jede rolle einfühlen.
ich sage nicht, das die holzfiguren nicht wirken.................doch in so einem fall würde ich auch personen vorziehen.

alles liebe

Evian
 
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ich halte seinen vorschlag, die aufstellung mit echten stellvertretern zu machen für sinnvoll.
Ich möchte noch Gründe für diesen Vorschlag ergänzen :

Manchmal wirkt in Familien eine derart wuchtige und vielschichtige Dynamik, dass man ihr in einem kleinen Beratungssetting (Therapeut und Klient) weder gewachsen ist noch in der Lage ist, alle beteiligten Facetten adäquat zu erfassen.

Eine Gruppe hat einfach eine ganz andere Kraft und Kapazität - und in ihr kann ich alle wirksamen Einflüsse darstellen, berücksichtigen und handhaben.

Man kann in einem Hochseedampfer (der Gruppe) auch schwere See meistern, in der ein Ruderboot (der Einzel- und Paar-Arbeit) hilflos kentern würde.

Gawyrd
 
Hallo, zusammen!
Also vielen Dank erstmal für die reichlichen Kommentare.

Mich hat die Aufstellung wie gesagt total umgehauen, ich kriege seitdem
überhaupt keinen Fuß mehr auf den Boden, habe Ängste wie ich sie selbst
kaum kenne und belaste damit meine Beziehung.

Gestern habe ich mit meiner Freundin telefoniert, sie hält meinen Zustand
nicht aus. Seitdem bricht in mir das letzte, was ich derzeit noch habe,
weg und damit geht es mir sehr schlecht.

Ich muss vielleicht dazu sagen, dass ich gerade mein ganzes Leben um-
geschmissen habe und einen Neustart beginnen wollte. Leider bin ich dafür
wohl nicht stark genug.

Ich hatte schon viel "Hilfe" und suche weiterhin danach, musste mir auch
sagen lassen, ich würde mich verkriechen.

Ich will der Aufstellung jetzt nicht die Alleinschuld geben. Ich habe viele
Probleme und weiß selbst nicht wie und ob ich sie überhaupt lösen kann,
aber seit der Aufstellung ist das alles noch viel schlimmer geworden.

Wenn ich mir jetzt eine Live-Aufstellung vorstelle (sollte ich da überhaupt
noch dabei sein), habe ich große Angst vor weiteren Nackenschlägen oder
Geschichten, die ich so schwer verarbeiten kann....

Wer weiß, was dabei herauskommt - zumal es ja kaum um mich geht.


völlig verzweifelt
 
Hmmm ...

Klingt so, wie wenn Du nicht der Partner Deiner Freundin wärest, sondern sozusagen ein weiteres (Sorgen-)Kind von ihr. Kein Wunder, dass sich ihre Begeisterung in Grenzen hält.

Es wäre wohl sinnvoller, wenn Du DEIN Leben auf die Reihe kriegst und Deine eigene Problematik löst - als bei einer ohnehin bereits sehr belasteten Frau Schutz und Halt zu suchen.

Erzähl doch mal von Dir selbst (und verstecke Dich nicht hinter den familiären Schwierigkeiten Deiner Freundin.)

Gawyrd
 
Hmmm ...

Klingt so, wie wenn Du nicht der Partner Deiner Freundin wärest, sondern sozusagen ein weiteres (Sorgen-)Kind von ihr. Kein Wunder, dass sich ihre Begeisterung in Grenzen hält.

Es wäre wohl sinnvoller, wenn Du DEIN Leben auf die Reihe kriegst und Deine eigene Problematik löst - als bei einer ohnehin bereits sehr belasteten Frau Schutz und Halt zu suchen.

Erzähl doch mal von Dir selbst (und verstecke Dich nicht hinter den familiären Schwierigkeiten Deiner Freundin.)

Gawyrd

Hallo, hier ist die Freundin und Mutter von Vanessa und Nataly,
ich habe mir gedacht, dass mein Freund sich an Euch wendet und nicht mit mir weiter darüber spricht.
Leider kann ich ihm nicht helfen und seine Ängste und Bedenken machen mir und meinen Kids Angst. Zumal ich erst von meinem getrennt lebenden Mann entäuscht worden bin. Ich glaube das mein Freund was schreckliches erlebt haben muss dass er so voller Angst steckt. Ich wünschte man könnte ihm helfen. Vielleicht mit einer Traumatherapie? Vielleicht könnt ihr ihm Mut machen sich nicht hängen zu lassen...ich möchte ihn auch nicht verlieren aber ich weiß auch nicht wie das weiter laufen kann...bitte um Ratschläge! Danke das ihr da seid!!!
 
Hmmm ...

Klingt so, wie wenn Du nicht der Partner Deiner Freundin wärest, sondern sozusagen ein weiteres (Sorgen-)Kind von ihr. Kein Wunder, dass sich ihre Begeisterung in Grenzen hält.

Es wäre wohl sinnvoller, wenn Du DEIN Leben auf die Reihe kriegst und Deine eigene Problematik löst - als bei einer ohnehin bereits sehr belasteten Frau Schutz und Halt zu suchen.

Erzähl doch mal von Dir selbst (und verstecke Dich nicht hinter den familiären Schwierigkeiten Deiner Freundin.)

Gawyrd


Hallo Gawyrd
Also, ein wenig böse werde ich, wenn ich das lese. (interessant eigentlich,
weil ich sonst nicht böse werde).

Nichts liegt mir ferner als meiner Freundin meine Probleme aufzuladen. Wo
ich kann, unterstütze ich sie und versuche meine Probleme selbst zu
erkennen und die wenige Zeit möglichst gut mit ihr und den Kindern zu nutzen.

Dass sie meine Situation mitbekommt macht mir sehr zu schaffen,
um den Karren nicht weiter in den Dreck zu ziehen lasse ich ihr jetzt auch
ganz bewusst das Wochenende mit den Kindern und gucke, was ich jetzt
für mich tun kann.

Wir wußten beide, dass wir beide Probleme haben - jetzt zu mir!

Seit der Aufstellung ist mir sehr bewußt geworden, mich begleitet mein
Leben lang Angst. Zu versagen, etwas nicht zu bemerken, etwas falsch
zu machen ... Angst, die mich manchmal regelrecht gelähmt hat. Wie gesagt,
den Begriff kann ich seit wenigen Wochen für mich benutzen! Ich muss auch
sagen, dass mich das umgeschmissen hat, denn diese Ängste fressen sich
durch.

Ich war auf soetwas nicht vorbereitet, denn im Prinzip wurde eine meiner
größten Ängste "per Gesetz" zum Umsetzen verdonnert:"Ihr dürft Euch nicht
mehr treffen, wenn die Kinder da sind".

* * * * * * * * * * * * *

Vor rd. 2 Jahren begannen bei mir große Veränderungen. Mein Arbeitsplatz
geriet in Gefahr, die Ehe mit meiner Frau in Schieflage und ich
reagierte zu allem Überfluss noch psychosomatisch mit Schwindel.

Zu keinem Zeitpunkt habe ich auf Knien vor ihr gelegen und um Hilfe gewinselt.
Ich habe zwar schon vor ihr gestanden und geweint, das muss aber drin sein!

Ich wusste, es ist nicht leicht, aber ich habe ja auch immer zu ihr gestanden,
so gehört es sich für mich, weil ich diesen Menschen liebe...

Es folgten mal wieder Therapie und Reha. Während dieser Zeit ging meine Ehe
in die Brüche, sie hatte einen anderen, was mich sehr verletzt hat, aber im
August diesen Jahres habe ich meine Zelte abgebrochen, eine neue Wohnung
im Norden bezogen und beginne mit einer neuen Ausbildung, habe einen für
mich wunderbaren Menschen gefunden, mit dem ich das Leben
zusammen verbringen möchte.

Es lief endlich wieder.

Ich habe leider wenig Selbstvertrauen und bin dadurch tendenziell auch
eher mal traurig/nachdenklich gestimmt. Aber dafür finde ich meinen Schritt
schon ganz schön mutig.

Einen Zugang zu mir finde ich sehr schwer, wie die Therapien wohl belegen,
weil ich da wohl nicht wirklich weitergekommen bin. Insofern stimme ich Dir
zu, dass ich mich um mich kümmern sollte.

Fragt sich nur wie? Ich bin dabei auszuprobieren, was mir einfällt.
Klar ist das im Moment schwer, weil ich ziemlich am Boden bin, jetzt
noch mehr, aber ich versuche eine Menge. Sicherlich kenne ich nicht alle
Wege, ich kann mir auch nicht alles leisten ...

Aber ich will das nur nicht alleine tun. Falls das hier irgendjemand nachvollziehen kann. Ich brauche es einfach jemand in den Arm zu nehmen und natürlich auch genommen zu werden. Gemeinsam ist für mich angenehmer und auch leichter.


Weiß nicht, aber ist das jetzt etwas verständlicher?
Ich hoffe
 
1. Hallo Gawyrd Also, ein wenig böse werde ich, wenn ich das lese. (interessant eigentlich, weil ich sonst nicht böse werde).
2. Seit der Aufstellung ist mir sehr bewußt geworden, mich begleitet mein
Leben lang Angst.
1. FEIN ! Kannst ruhig noch ein Schäuferl zulegen, und noch "böser" (und damit auch ehrlicher) werden. Wut ist eine unersetzlich wichtige Kraft, um sich von Angst zu befreien. (Und häufig ist hinter Angst unterdrückte Wut verborgen - manchmal auch sehr große.)

2. Ich würde da fragen : Nicht WAS sondern WER begleitet Dich ? Wer ist diese "Angst" ? Das kann man als familiäre Verstrickung sehen - oder auch als reale Seele (im Sinne einer Besetzung - das würde auch gut zu dem "Schwindel" passen).

Und natürlich will diese "Angst" Dich nicht hergeben - also wird sie alles tun, damit Du Dich nicht von ihr befreist (zB. Dir einflüstern, warum Du diese oder jene befreiende Therapie nicht machen sollst oder kannst).

Wenn diese Angst eine Person wäre - wäre es eher eine männliche oder eine weibliche Person ? Erwachsen oder Kind ? Wo umklammert sie Dich ?

Alles Liebe,

Gawyrd

PS.: Das ist ganz eigenartig bei Deinem Beitrag - der ist auf der linken Seite zusammengedrängt, während die rechte Seite "leer" bleibt. Anscheinend kannst/darfst Du nicht den GANZEN Platz einnehmen und ausfüllen. Das könnte schon ein wichtiger Hinweis sein - wer die rechte Seite einnimmt und Dich auf die linke Seite drängt und so auch einengt. ("Angst" kommt sprachlich von "Enge".)
.
 
Gawyrd
"Angst" ... auch als reale Seele (im Sinne einer Besetzung - das würde auch gut zu dem "Schwindel" passen).

Wie meinst du das, Gawyrd?
Macht echt ... Angst, diese Vorstellung.

bei Deinen Beiträgen - die sind auf der linken Seite zusammengedrängt, während die rechte Seite "leer" bleibt.

Das kann auch nur rein technische Ursachen haben. Am Anfang, als ich hier neu war, sahen meine Beiträge genau so aus, weil ich es nicht gecheckt habe, dass man einfach weiterschreiben kann ohne die Leertaste zu betätigen.

LG
Lucille
 
1. Wie meinst du das, Gawyrd? Macht echt ... Angst, diese Vorstellung.

2. Das kann auch nur rein technische Ursachen haben.
1. So wie ich es geschrieben habe. Und Angst macht es nur, wenn es einem fremd ist. Das Wissen um die seelische Welt wurde halt bei uns ziemlich ausgerottet. Warum sollte man vor einer "Fremdseele" Angst haben ? Die kann nicht einmal ein 1-Cent-Stück aufheben. Sie hat nur die Macht, die man ihr gibt. Wenn es bei jemanden zutrifft, ist es in der Regel erleichternd eine zutreffende Beschreibung zu erhalten, die das wiedergibt, wie man es erlebt.

2. Ist schon klar. Aber manchmal offenbart sich in solchen "Zufällen" ein wertvoller Hinweis.

Gawyrd

PS.: Eigenartig auch der Nick : "Hauptsache einer" - ein unbewusster Hinweis auf eine/n Zweite/n ?

Bei einer Aufstellung könnte man einen Stellvertreter für HE nehmen und eine/n für "die Angst". Wäre sicher lohnenswert, sich das auf diese Weise anzuschauen, was sich daraus entwickelt ...
 
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1. FEIN ! Kannst ruhig noch ein Schäuferl zulegen, und noch "böser" (und damit auch ehrlicher) werden. Wut ist eine unersetzlich wichtige Kraft, um sich von Angst zu befreien. (Und häufig ist hinter Angst unterdrückte Wut verborgen - manchmal auch sehr große.)

2. Ich würde da fragen : Nicht WAS sondern WER begleitet Dich ? Wer ist diese "Angst" ? Das kann man als familiäre Verstrickung sehen - oder auch als reale Seele (im Sinne einer Besetzung - das würde auch gut zu dem "Schwindel" passen).

Und natürlich will diese "Angst" Dich nicht hergeben - also wird sie alles tun, damit Du Dich nicht von ihr befreist (zB. Dir einflüstern, warum Du diese oder jene befreiende Therapie nicht machen sollst oder kannst).

Wenn diese Angst eine Person wäre - wäre es eher eine männliche oder eine weibliche Person ? Erwachsen oder Kind ? Wo umklammert sie Dich ?

Alles Liebe,

Gawyrd

PS.: Das ist ganz eigenartig bei Deinem Beitrag - der ist auf der linken Seite zusammengedrängt, während die rechte Seite "leer" bleibt. Anscheinend kannst/darfst Du nicht den GANZEN Platz einnehmen und ausfüllen. Das könnte schon ein wichtiger Hinweis sein - wer die rechte Seite einnimmt und Dich auf die linke Seite drängt und so auch einengt. ("Angst" kommt sprachlich von "Enge".)
.


Hallo, Gawyrd!

Besten Dank für Deine Fragen.
Wenn ich die lese, komme ich mir wie ein Depp vor. Im Leben würde ich nicht auf solch eine Fragestellung kommen...

Zum Layout.
Das ist in der Tat Absicht, weil ich es irgendwie gerne übersichtlich habe, glaube ich. Ich kann damit zwar nichts konkret anfangen, aber es beschäftigt
mich jetzt auch...


zu "wer begleitet mich"....
Spontan würde ich "ich" als kleines Kind sagen. Mir kommen da immer so gegensätzliche Dinge in den Kopf wie: Ich habe darauf bestanden alleine mit dem Fahrrad zum Kindergarten zu fahren und war gleichzeitig neidisch, dass mein älterer Bruder mit dem Auto zur Schule gefahren wurde.

Neid und Geiz haben bei mir als Kind eine große Rolle gespielt. Schon damals habe ich das aber nicht zugegeben. Heute ist Neid eine Eigenschaft, die ich allerdings ungern zugebe oder registriere. Geizig bin ich höchstens beim Einkaufen von Lebensmitteln oder Dingen, die kein Mensch braucht. Aber abgeben habe ich gelernt.

Mein eigentlich wohl schlimmstes Erlebnis war, dass das Mädchen, dass ich im Kindergarten so abgöttisch geliebt habe(und heiraten) wollte von heute auf morgen nicht mehr kam und ich mich an KEINEN Gedanken erinnern kann, der sich mit Fragen wie "wo ist sie überhaupt hin?" oder "wann sehe ich sie wieder?" beschäftigt hat.

20 Jahre später habe ich im Zuge meiner ersten therapie (suicidversuch) dann einmal diese Fragen gestellt. Sie prompt gefunden, obwohl ich weder Namen noch Adresse hatte und dann haben wir auch recht schnell geheiratet.

Aber ich denke, Verlust war und ist seitdem bestimmend für mein Leben geworden. Wenn ich heute an diese Situation denke, könnte ich schreien, damals war gar nichts - business as usual...


Je länger ich darüber nachdenke ist diese Person, die mich begleitet mehr als nur ein Kind. Es sind auch moralische/erwachsene Haltungen, die mich immer begleitet haben. Beim Job z.B. ist es so, dass es der Job fürs Leben sein muss. Man weint nicht, Du musst es im Leben zu etwas bringen.

Leider war meine Zukunftsplanung nicht erfolgreich und das, was ich gerne gemacht hätte ging nicht ...

Wo ich umklammert werde ich schwer zu sagen. Hauptsächlich am Bauch, würde ich tippen. Und am Hals. Ich soll betonartige Schultern- und Halsbereiche haben aber Schmerzen kenne ich nicht... Aber ich bin mir da wirklich nicht sicher.


Ich erinnere mich an einen Traum, den ich als Kind sehr oft hatte. Ich gehe die Treppe hoch zum Dachboden, es ist dunkel. Ich kann fast nichts sehen und die Lampen geben nur genau da, wo sie sind Licht von sich.

Aber auf einmal sehe ich oben sich etwas bewegen. Ich tippe auf einen Mann, der dort gelegen hat und mich scheinbar bemerkt hat.

Ich glaube, er steht auf. Ich kann mich nicht bewegen. Kann nichts sagen, bin total hilflos.


Vielleicht haben wir das ja öfter, nur exakt diesen Traum habe ich bestimmt 100 mal geträumt. Leider weiß ich nicht mehr zu welchen Anlässen. Aber auch schon seit Ewigkeiten nicht mehr.


Vielleicht mache ich ja jetzt wieder alles zunichte, aber ich glaube wirklich ich stehe mir selbst im Weg.


Gruß
Buddy
 
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