Neuheidentum

Mir stellt sich gerade die Frage - ist der Konsum-orientierte "Spiritualitäts-Hype" (alle 2 Wochen eine neue Massagetherpaie, Energieübertragung, Knoten-mach-übung) der über Bücher, Cd`s Dvd`s Videos, Kurse, Urlaubs-kompakt-Angebote usw. eine ausgeklügelte Überlebensstrategie eben gerade dieser chaotischen Vielfalt, oder muß Gott Wirtschaft nicht ständig ein neuestes "must" präsentieren, um Bedürfnisse zu wecken, die dann gewinnbringend gedeckt werden.

Anders ausgedrückt - ist nicht gerade diese chaotische Vielfalt ein Danaergeschenk?

Wo bitte schön, versteckt sich heute nicht der böse Commerz! (Hmm, ich denke, das ist der Name für mein "Böses" - net Satan, Luzifer, oder was auch immer - Commerz&Consum&Co.)

Ich befürchte, ich schweife vom eigentlich Topic ab, aber zum Thema Wirtschaft....

Ich war vor ein paar Jahren gerne auf sog. "Geburtstagspartys" Parties, ohne Kommerziellen Interesse, bei denen die gute Musik im Vordergrund stand, in verlassenen Fabrikshallen, mit Lagerfeuer, teilen usw. usf. Spätestens 1 Saison später, fanden an genau diesen Locations die ersten Kommerz-Parties statt. mit Eintritt und Getränkeverkauf, nur noch 60% von dem Spirit von den ersten Parties, aber immerhin noch mit halbwegs guter Musik. Mit der Zeit ging es immer mehr bergab, bis es irgendwann als Gewinnträchtig angesehen wurde, die alten Gemäuer entweder zu renovieren oder was neuer hinzustellen - und spätestens da war von dem sehr vitalen, lebendigen, authentischen Geist, nichts mehr da.

Dieses weiche, wabbernde Pizza-Konsum-monster, dass alles, wo sich eine urwüchsige Kraft entwickelt, verschlingt und in bequem konsumierbare Häppchen vorverdaut, macht mich unruhiger als ein klares Pro&Contra, da die guten, braven Bürger und da die rebellischen Jugendlichen und ähnliche Klischees.


vlg
andrea
 
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Ja.
Tibeo danaos et dona ferentes.
heut würd ich sagen misstraue der Wirtschaft, gerade wenn sie Geschenke bringt.
LG
Regina
 
Tja, eigentlich ist schon alles gesagt.
Das Wort "Neuheidentum" war mir völlig neu. Konnte mir auch erstmal nichts drunter vorstellen. Dann fielen mir die Druiden ein, die jährlich Stonehenghe heimsuchen, in ihren merkwürdigen Outfits.
Da war es mir klar wie Koßbrühe, man muss was tun, was andere nicht tun.
Da war doch mal was? Wie war das denn und warum haben sie es getan? Egal, wir machen es auch und was wir nicht wissen erfinden wir neu. Na bitte, geht doch.

Da ich das Christentum in vielen Teilen ablehne, das Jundentum auch und den Islam genauso, blieb mir nur noch der Buddhismus als Alternative. Doch auch da fand ich noch Haare in der Suppe.
Die Lösung: von allem etwas. Hat doch sowieso alles einen Ursprung.
Man warf mir vor, ich mache es mir zu einfach. Ja, tue ich. Aber warum sollte ich es mir schwer machen?
Ich beschäftige mich sehr viel mit Religion und bin eine spirituelle Zeitgenossin, die an ihrem Wachsen arbeitet. Und wenn ich bete, bin ich mir sicher, es kommt da an, wo es hin soll. Bin ich jetze eine Neuheidin? Ok, dann ist es ja gut.
Übrigens: wenn die Priester der Börsianer wieder ihre Predigt abhalten und die Heiligen der Wirtschaft anrufen, schalte ich ab. Ich bin ein old fashion girl und der Gott Mammon hat mich nicht auf seiner Gehaltsliste.

Gruß Dawn :guru:
 
Nun Ja!
Als Neuheide dürfte meine Position wohl klar sein. Es wurden gute Argumente für eine Diskussion geliefert, an der ich mich noch beteiligen werde...
Jetzt geht's mir gerade nicht so gut, und spät ist es auch ...

bis demnächst! :danke:
 
Ich finde den Neuheidentum wunderbar.

Ich bin, denke ich, selbst Neuheidin.

Ich nehme von vielen Sichtweisen, die, die mir am logischten erscheinen und die, die in mein momentanes Weltbild passen.

Das heisst nicht, dass sich mein Weltbild von Zeit zu Zeit nicht aendert - keineswegs.

Aber ich habe bis jetzt noch keine "feste" Religion gefunden, die wirklich alle meine Fragen nur mit inneren Antworten beantworten koennte. Genau deshalb zieh ich mir vieles aus verschiedenen Kreisen.

Die Grundsaetze habe ich von den Naturreligionen, meine Einstellung und Sichtweise zu Gesundheit und Heilen aus dem Osten und einige Antworten aus den Buddhismus.

Ich finde es gut, dass sich viele ihre Religionen heutzutage zusammenbasteln. Das ist gut, weil man nichts unhinterfragt laesst und dadurch nicht blind Dogmas uebernimmt.

Liebe Gruesse, Maya
 
Liebe Maya,

so wie Du gehe ich auch vor. Ich würde mich aber trotzdem nicht als Neuheidin verstehen. Ich empfinde es so, daß ich keine Religion habe. Aber das heißt nicht, daß ich nichts glaube. Mir widerstrebt es aber, dem was ich glaube einen Namen zu geben. Jeder ist da anders.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Hey Leute, Hexen und so, ich hätte mal ne Frage. Und zwar hatte ich mal Visionen vom Teufel, bloß war der total gut (also nicht wirklich "gut" im Sinn von brav und angepasst, aber böse war er auch nicht). Und er sagte, er hätte den Schöpfer erschaffen (also den von den Christen), und es war so, als wäre er der oberste Gott. Ich hab dann ein bisschen nachgelesen, und in manchen Ländern, wie Mexiko oder Sibirien, da glauben die manchmal sowas ähnliches, was damit zu tun hat, dass sie nicht vollständig christianisiert wurden, sondern immer noch ein paar von ihren alten Vorstellungen behalten haben, und da haben einige von ihnen ihren höchsten Gott als Teufel verkleidet. (Man nennt das Synkretismus, etwa wenn sie den Gott Eshu als heiligen Michael verkleiden, oder so.)

Meiner Meinung nach ist der Teufel der alte steinzeitliche Gott, und die Christen haben ihn später vermalefiziert. Allerdings kann ich auch ganz andere Deutungen nehmen, nämlich dass das bloß eine persönliche Art meiner Psyche ist, die Dinge zu sehen. (Muss nochmal betonen, dass ich kein Satanist bin, sondern dass der Teufel für mich ein wohlwollendes höchstes Wesen darstellte.)

Und er hat noch gemeint, dass es viele Teufel gibt, und sie alle sind eins. Also sie hängen alle zusammen, aber sind doch verschieden. Einige davon waren verschmitzt und andere ziemlich primitiv, aber böse war kaum einer davon. (Außer der Satan und der Zeus.)

Ich weiß, ihr hält mich jetzt alle für verrückt, und das ist mir auch egal. Aber es würde mich interessieren, ob ähnliche Gedanken auch bei den Neuheiden vorhanden sind bzw. was die vom Teufel denken.

(Ein paar von ihnen haben mir auch ihre Namen genannt: Einer war der Donnermann des Chaos, und der andere hieß Hans Kriechenbaum. Der hat sich dann umbenannt, und weil mir der Name gefallen hat, hab ich ihn übernommmen.)

Lukkenbaum
 
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Was ich mich immer frage:

Warum ist das Neuheidentum fast immer irisch-gälisch?

Und so gut wie nie germanisch oder römisch oder griechisch oder ägyptisch?
 
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