Ja, das kann extrem unter die Haut gehen. Ich habe an anderer Stelle schon geschrieben, dass ich in eine sehr, sehr tiefe seelische Krise geriet, als ich mich mit der Frage nach dem Ich zu beschäftigen begann. Es sind eben genau diejenigen, welche dann den Vorwurf machen, es handle sich um ein Konzept, die nicht verstanden haben, was hier eigentlich wirklich auf dem Spiel steht. Es ist viel mehr, und es geht viel tiefer. Die zu Beginn in den Raum geworfenen philosophischen Überlegungen kratzen nur an der Oberfläche - und am Ende zeigen sie dem, der konsequent weitergeht, eine Lüge auf, die man nur als Lebenslüge bezeichnen kann.
Was tut ein Mensch, der erkennt, dass er sich ein Leben lang selbst belogen hat?
Und was tut einer, der erkennt, dass es buchstäblich
nichts gibt, das ihn aus seinem Dilemma führen kann?
Das meinte ich mit "existentielle Antwort". Es geht nicht darum, etwas zu finden, was in Worte passt, irgendeine philosophische Antwort, irgendein neues Konzept, eine neue Anschauung oder etwas in der Art. Es geht darum, eine Antwort zu finden, welche dem eigenen Sein entspricht.
Vgl.
U.G.Krishnamurti. Von ihm kann ich eigentlich sämtliche Texte empfehlen.