Wissen entsteht aus Erkennen und wird personalisiert (und es gibt kein Erkennen des Selbst). Wenn das Konzept des Persönlichen verschwindet, bleibt nur noch Erkennen übrig. Selbst-Verwirklichung bedeutet Abwesenheit eines Wissenden oder Gewußten. Es gibt keinen Erkennenden des Selbst. Es gibt kein Selbst zu erkennen.
Das Erkennen geschieht jenseits von Worten, aber das Nächste, was man mit Worten erreichen kann, ist, daß nur noch Bewußtheit oder Erkennen bleibt. Als dieses Erkennen "geschah", erhob sich der Gedanke: "Was ist die Quelle des Erfahrens"? Um diese Frage entstehen zu lassen, schien es, daß das "Ich" (Individualität oder angeborene Persönlichkeit) übrig geblieben war, identifiziert als Erfahren.
Das Absolute (das Nicht-Manifeste oder Para-Brahman), in dem das manifeste Selbst entsteht, benennen zu wollen hieße, etwas in Worte fassen zu wollen, worüber nicht gesprochen werden kann. Nur wenn alle Konzepte, einschließlich des "Ich", transzendiert sind, kann das, was jenseits von Konzepten ist, "erkannt" werden.
Dein erstes Augenmerk als "Sucher" ist, das "Ich bin" ohne Worte zu verwirklichen. Wenn alle Etikettierungen und Identifizierungen fortgefallen sind, ist dies erst der erste "Schritt". Was nach dieser Stufe geschieht, das ist das Vertiefen der Leidenschaftslosigkeit, der neutralen Unvoreingenommenheit, während der Verstand sich weiter nach "innen" richtet.
von Esther Veltheim