Neue Zeiten - neue Religionen?

Religio ist zurückzuführen auf religare: "an-, zurückbinden".
"Religion" ist heute in der
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nachdogmatischen Zeit
die "Rückbindung" an einen universellen göttlichen Ursprung oder an eine wie auch immer geartete Auffassung von Erfahrung des eigenen Seins in der Transzendenz zu einem Immer-Seienden.

In der Vergangenheit waren Religionen an Religionsführer gebunden, denen sich der einzelne Mensch freiwillig oder gezwungenermassen unterworfen hat.
Das hat sich geändert. Die Seele, die den Dogmatismus überwunden und zu sich selbst gefunden hat, braucht diesen äusseren 'Führer' nicht mehr. Diese Seele findet Sicherheit / Absicherung / Vertrauen / Geborgenheit und Zuversicht in einem inneren transzendentalen Weg zum Immer-Seienden.

Auf diesem inneren transzendentalen Weg kann die Seele Erfahrungszusammenhänge aus vorhandenen Glaubenssystemen entnehmen oder auch nicht. Niemand wird sie daran hindern, diese Zusammenhänge in den eigenen Weg zu integrieren.

Eingeläutet wurde diese Sichtweise durch den Goethe'schen 'Voraussetzungslosen Ausgangspunkt' der besagt: Eigentlich weiss ich von allem, was aussen, ausserhalb von mir passiert garnichts. Ich weiss es nur durch meine Sinne, die aber träge sind und sich irren können. Ganz sicher weiss ich nur, dass ich bin. Und daran kann ich nicht zweifeln.
 
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