Neue Gottesvorstellung

Wir könnten uns viele Worte sparen, wenn wir den Spruch von Sternenatemzug ernst nehmen:

gott ist überkonfessionell...er sitzt nicht auf heiligen büchern und ist auch nicht in kirchen anzutreffen ....du musst schon ernst machen und ihn in deinem herzen finden

Das ist die einzige Erfahrung, wie wir ihn (oder sie oder es, das Göttliche) erfahren können. In Konfessionen, Büchern und Kirchen erfahren wir nur Belehrungen, aber wer das brauchst . . .

L.G.v.E
 
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Es war an einem Tag, der so verlaufen war, wie die letzten zig Tage zuvor. Ich hatte mich in mein Mauseloch verkrochen, wie üblich. Üblich war dieser Zustand seit etwa sechs Monaten. Das Mauseloch sah aus wie eine Garage, was vermutlich daran lag, daß es eine Garage war. Hier hatte sich der Jäger und Sammler ausgebreitet und beschlossen das Chaos zu beherrschen. Das Radio war stets eingeschaltet und es wurden eigenartige Sendungen gebracht, über esoterische Themen. Wahrsager und Astrologen gaben sich das Mikrophon in die Hand und meiner einer wunderte sich über die Anrufe der Zuhörer und deren Fragen. Warum dieser Ort ? Ich hatte im Prinzip alles was von Nöten war, um mein Dasein zu fristen. Hierzu gehörten ein Waschbecken, eine Toilette, ein Dusche und jede Menge Kram von der Schraube bis zum Schraubendreher. Was fehlte war ein Bett und andere Menschen. Von Zeit zu Zeit kam das mir angeheiratete Weib, um mich zum Essen zu rufen oder mich in das Bett zu befehlen. Diese Versuche waren jedoch nie von Erfolg gekrönt. Ach ja, ein altes Motorrad hatte ich mir gekauft und bis in die letzte Schraube zerlegt, gereinigt und wieder zusammengebaut. Das Geld hierfür hatte ich mir von meiner Mutter geliehen, da ich finanziell völlig am Ende war. Meine Söhne besuchten mich ab und an, um ihr Fahrrad oder andere Dinge aus der Garage zu holen. Von ihnen ging immer ein gewisses Verständnis aus, was meine Situation betraf. Sie sahen ihren Vater stets beschäftigt und ich möchte nicht sagen, daß alle Beschäftigungen unsinnig gewesen waren. Es gab wichtige Tätigkeiten, wie den Rasenmäher reparieren oder die Mäusekäfige zu reinigen, die Front- und Rücklichter der Fahrräder instand zusetzen. Manchmal wagte ich mich auch noch hinaus um die „Unkräuter“ zu beseitigen oder Zäune zu streichen. Ich schlich um das Haus, wie eine alte Katze und beobachtete meine Familie aus der Dunkelheit heraus, bei ihrem Treiben. Von Tag zu Tag wurde mir klarer, daß ich nicht in dieser Situation verharren konnte und dringend eine Lösung, eine Wiedervereinigung mit der Familie anstreben mußte. Warum war dies so schwierig ?
Wenn ich mit der Familie beim Essen saß, genügte die kleinste Unachtsamkeit meiner Kinder, zum Beispiel ein herabfallendes Besteckstück, um mich, völlig in Rage, den Eßtisch verlassen und mich wieder an meinen „Lieblingsort“ zurückziehen zu lassen.
Das höchst Eigenartige war, daß wenn ich mit den Kindern alleine war, fast immer eine fast vollkommene Harmonie herrschte. Wir hatten zwar nicht unbedingt die gegenseitige Nähe gesucht, Streßsituationen kamen jedoch höchst selten vor. Sobald meine Frau jedoch die Bühne betrat, fingen alle an andere Rollen zu spielen.

An jenem Tag sank ich an der Aussenmauer des Hauses zusammen und blickte auf den Garten unseres Nachbarn. Es überkam mich das seltsame Gefühl eine Art Nirwana zu erleben. Zeit und Raum hörten für einige Augenblicke auf zu existieren. Ich war von einer unheimlichen inneren Ruhe ergriffen. So etwas hatte ich bisher noch nie erlebt. Im Nachhinein würde ich sagen, daß uns die göttlichen Wesen, welche unser Schicksal lenken, bis an einen Punkt führen, an dem es „so“ nicht mehr weitergeht.

Besten Gruß

Nachtwaechter
 
Zahlreiche Namen für Gott, die vielen Sprachen der Menschen auf der Erde …

Nehmen wir ein neutrales Beispiel zum Vergleichen:
Tennisspieler, Radfahrer, Rückenschwimmer – alle sind sie Sportler.
Jeder ist ein guter Athlet, wird sich in seiner Art steigern oder seine Sparte erweitern.
Könnte nun ein Radfahrer dem Rückenschwimmer den Sportler abstreiten, oder umgekehrt?

Ich meine so ähnlich verhält es sich mit den vielen Namen für Gott.
Diese Ich-Bezogenheit die eine Persönlichkeit des Menschen ausmacht.
Jene Elemente die man als gut und wertvoll erkannt hat, wurden in eine Gestalt transportiert.
Mit einer solchen „Person“ will man sich identifizieren, zusammen mit anderen Menschen,
eine Gemeinschaft bilden, und aus dieser Gesellschaft die nur aus Eigenschaften besteht und keine einzelne Gestalt mehr hat, will man an das Gute erinnert werden, vielleicht auch mehr und lernen, Erfahrung beziehen, ohne selbst die Erfahrung zu machen was wirklich gut oder böse für den Menschen ist.
Dabei wird dieses Gute gleichgesetzt mit dem Leben, dem Überleben, für eine sehr lange Zeit, dessen Ende man nicht sehen möchte, nicht sehen kann.

In unserem menschlichen Verstehen, in unserer Logik, da setzen wir den Tod gleich mit der Ruhe, was uns besonders bewusst wird, wenn wir am offenen Grab eines nahen Menschen stehen. Eine solche Ruhe und ein solcher Tod kann nach unserem Wissen nur durch die Bewegung, durch das Leben ausgeglichen werden.

Zwischen diesen beiden Polen bewegen wir uns und suchen die Ausgewogenheit,
einmal sind wir mehr im Leben, dann sind wir mehr wie tot.
In Wirklichkeit sucht der Mensch gar nicht die Extrempunkte von Ruhe und Bewegung,
sondern er versucht die Mitte davon zu finden.
Also bitte keine Lethargie, und wenn es geht keinen Stress!

Dann glaubt der Mensch das zu erreichen, zu dem er „ein langes Leben“ sagt.
Das ist das menschliche Verständnis aus dem wir uns und unsere Umwelt bewerten.

Aus dieser sammelnden und jagenden Logik versuchen wir auch Gott zu erkennen, zu verstehen.
Oder wie vorhin schon geschrieben wurde,
aus jenen Fähigkeiten die bereits in unser Innerstes,
also sagen wir ruhig so wie es ist Seele dazu,
eingelagert wurden und sich darin selbstständig gemacht haben.






und ein :weihna2
 
Ja, ist aus meinem Buch. Wieso?, Weslhalb?, Wozu?
Nur wollte ich mit diesem Tread keine Werbung dafür machen. Es ist auch nur ein Abseitsthema im Buch, da es nichts belegen kann bis auf das was passiert.

Das es keine gänzlich neue Vorstellung ist, ist mir bewusst. Ich meinte damit die breite Masse, die immer mehr diese Vorstellung annehmen.

Ich kann auch alle anderen Gut verstehen, wenn sie nicht dieser Meinung sind, da jeder ja etwas anderes erleben will und dies auch sein gutes Recht ist.
Viele haben eben noch Angst die Verantwortung für bestimmte Dinge zu übernehmen und brauchen einen, der sie führt. Ich kenne das selber sehr gut.
 
Ja toll. Erst anfixen und dann einfach stehenlassen ... so geht das ja nicht :D

Mich würde brennend interessieren wie es weitergeht. Oder war das die gesamte Ausführung über deine Vorstellung von Gott in dem Buch?

Namaste,

Deckard
 
Hallo Drake,

Was ist das Neue an deiner Gottesvorstellung? Ich habe keine neuen Erkenntnisse in deinem Elaborat finden können, die ein Neues rechtfertigen würden.

Du scheinst vollkommen übersehen zu haben, dass die Menschheit in den letzten 2000 Jahren, besonders aber in den letzten 500 Jahren und erst recht in den letzten 80 Jahren ungeheure Entwicklungen mitgemacht hat, die in der Tat zu neuen Gottesvorstellungen führen müssen (!!!).

Wenn wir von 'Neue Gottesvorstellung' reden, können wir dies nicht allein auf die christliche Vorstellung beschränken. Daher zunächst ein kleiner Vergleich:

Im Christentum bietet uns die Bibel im Alten Testament einen dogmatischen, rassistischen, rach- und strafsüchtigen personalen Gott an. Im Neuen Testament finden wir einen liebenden, seinen Sohn für die Sünden der Menschen durch sein persönliches Kreuzesleid opfernden Vatergott.

Im Buddhismus fehlt eine Gottesvorstellung. Das nach wiederholten Erdenleben erreichte Nirvana ist höchste göttliche Glückseligkeit und die Überwindung jeglichen Leidens dieser Welt der Maya.

Im Hinduismus besteht die Gottesvorstellung im unpersönlichen göttlichen Brahman, es ist das Urgöttliche des Universums. Wie im Buddhismus geht es um die Erlösung von Leiden durch Zurruhebringen des persönlichen Karmas.

Im Taoismus gibt es weder einen personalen Gott noch eine Gottesvorstellung. Im Gegensatz zur christlichen Jenseitsvorstellung eines göttlichen Reiches existiert das TAO hier und jetzt und in der Welt. Das TAO ist alles und alles ist TAO. Während wir uns im Christentum durch Unterwerfung unter 'Gott' rechtfertigen (müssen), ist der Mensch im TAO so, wie er ist. Der Mensch ist TAO und lebt im TAO nach dem Tode weiter.


Mit der heutigen Kenntnis der Wissenschaft ist der personale Gott, die Auffahrt in den Himmel und die Wiederauferstehung im Fleische eigentlich nicht mehr haltbar. Es gibt keinen Vater auf dem Thron, auch nicht in anderen Welten, wie Sirius, den Plejaden oder anderen.
Der Ursprung allen Seins, gleich ob Stein, Pflanze,Tier oder Mensch ist 'Das Göttliche', die schöpferische Intelligenz, ein unpersönliches Sein, Ursprung und Urziel von allem, was war, was ist und was noch sein wird, das im Hier und Jetzt wirkt und in allem anwesend ist. Die ursächliche Energie ist schöpferische Energie aus Liebe zur Schöpfung. Und die Energie zwischen allem ist Magnetismus und ist Liebe.

Liebe Grüsse von ELi
 
Hallo Eli

Wie gesagt bezog ich mich bei der Überschrift auf das was die breite Masse glaubt. Und das ist nunmal nicht das.
 
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Hallo Drake

Ich finde dein Thema dennoch interessant.

Ich bin auch der Auffassung, dass die verschiedenen Religionen vergleichsweise unterschiedliche Gottesvorstellungen haben. Der Taoismus sagt mir schon deshalb zu, weil man sich hier von Gott garkeine Vorstellung macht und das (göttliche) TAO in allem ist, was existiert

Wenn wir davon ausgehen könnten, dass das Göttliche in allem ist, was existiert, dann würden wir viel sorg- und achtsamer mit dem Leben und mit allem auf der Erde umgehen.

Alles Liebe von ELi
 
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