Nerv in den Lendenwirbelgegend eingeklemmt! Was tun?

freeheart

Mitglied
Registriert
9. Juli 2003
Beiträge
531
Ort
Nürnberg
Hallo ihr Lieben,

vor 4 Wochen habe ich mir beim Aufrichten aus einer gebückten
Haltung den Nerv in der Lendenwirbelgegend eingeklemmt.
Es war ein kurzer stechender Schmerz im Kreuz mit kurzer Lähmungserscheinung
in den Oberschenkel. Als ich dann aufgerichtet war tat es einfach nur im Kreuz weh.
Nachts habe ich mich mit Schmerzmitteln über Wasser gehalten und gleich am nächsten Morgen bin ich zu meiner Hausärztin. Die hat mir etwas stärkere
Schmerzmittel gegeben und noch etwas gegen Entzündung (glaube ich).
Wenn es nicht besser geworden wäre, hätte ich zum Orthopäden gesollt.
Übers Wochenende jedoch sind die Schmerzen verschwunden und ich konnte mich wieder normal bewegen.

Und nun 4 Wochen später kam es noch schlimmer.
Gestern wollte ich meiner Freundin im Garten helfen.
Ich habe dort einen ca. 4 kg schweren Stein hoch gehoben,
während dessen habe ich einen kurzen und recht leichten stechenden
Schmerz im Kreuz gespührt also ließ ich den Stein fallen.

Ich hatte also leichte Kreuzschmerzen, hatte natürlich schon a bisserl Angst dass mir das gleiche wie vor vier Wochen passieren könnte also widmete ich
mich einer leichten Tätigkeit bei der man sich nur ganz leicht bücken muss.

Leider ging meine Rückenschonungstaktik nicht auf. Plötzlich merkte ich wieder einen stechenden Schmerz im Kreuz, mir wurde ganz arg schwindlig, ich wurde kreidebleich und mein Hörvermögen wurde sehr beinträchtigt.
Ich hörte wie unter Wasser.
Das Ende vom Lied war dass ich ins Krankenhaus gefahren werden musste weil ich vor lauter Schmerzen u.a. nicht wirklich laufen konnte.

Im Krankenhaus wurden Röntgenaufnahmen gemacht, die unauffällig waren.
Der Arzt meinte eingeklemmter nerv durch Muskelverspannung oder Umgekehrt. ich habe eine Schmerzmittelinfusion bekommen, Schmerzmittel und Muskelentspannende Mittel für zu Hause. Und es wurde mir ans Herz gelegt am nächsten Tag zum Orthopäden zu gehen, dass der sich das nochmal anschaut und eine Therapie einleitet.

Also gut..ich habe heute morgen bei meinem Orthopäden angerufen ob ich denn mal heute noch vorbeikommen könnte aus eben dem oben genannten Grund. Am Telefon hieß es warum ich denn überhaupt kommen will/soll schließlich bin ich doch schon im Krankenhaus behandelt worden.
Hm...nachdem ich gesagt habe dass ich das vor 4 Wochen schon mal hatte und jetzt Angst um meinen Rücken habe, wurde mir in die Praxis Einlass gewährt *gg* :)

Blöderweise hat mich der Orthopäde auch gefragt was er denn noch für mich tun könnte??? Öhm...ja woher soll ich denn das wissen? Der Arzt im Krankenhaus sagte ich soll am nächsten Tag zum Orthopäden, dass er sich das auch nochmal anschaut.

(Ähm..mir hat es ja auch keinen Spaß gemacht
2 Stunden im Rollstuhl zu warten bis ich schließlich in der Notaufnahme behandelt werde und es hat mir mit sicherheit auch keinen Spaß gemacht insgesamt 4 Stunden mit Kreuzschmerzen im Krankenhaus zu verbringen, wobei ja die letzte Stunde doch ganz angenehm war weil ich mit einer Schmerzmittelinfusion vollgepumpt wurde, die mir etwas Linderung verschaffte, so dass ich sogar selbstständig aufs Klo gehen konnte...
naja...heute ist Frei-tag :D)

Also gut...ich durfte mich nach vorne beugen, nach oben strecken, meinen Oberkörper a bisserl nach rechts und dann nach links bewegen.
Hatte dabei, dem Universum sei Dank, keine Schmerzen.
Der Doc meinte dass ich keinen Bandscheibenvorfall hatte und entließ mich mit
einem Zettel auf dem Übungen für den Rücken draufgekrachselt waren die ich halt machen soll. Hm....alles klar.

Lange Rede...kurzer Sinn (ach...*seufz* wollte mich bloß nebenbei auch a bisserl :4puke: *hihi*

Da mir das innerhalb von 4 Wochen das zweite mal passiert ist und diesmal noch heftiger habe ich natürlich ganz viel Angst um meine Wirbelsäule bekommen. Vorallem weil ich in ca. 4 bis 8 Wochen wieder das Arbeiten anfangen werde wo ich auch schwere Sachen tragen werde müssen.

Ich frage mich auch ob man vielleicht bei meinem Beschwerden auch mehr machen kann als mit Schmerz und Muskelentspannenden Mitteln und Rückengymnastik für zu Hause zu behandeln.

Rückenschule wäre bestimmt nicht verkehrt gewesen, aber das zahlen die Krankenkassen vermutlich erst nach dem dritten Bandscheibenvorfall oder so :D

Als erste Maßnahmen werde ich meine Hochhebetechnik ändern und meine
Sitzhaltung am Schreibtisch verbessern...und ich werde versuchen einfach bewußter mit meinem Rücken umzugehen also beim Hinsetzen oder Bücken usw.

Doch was kann ich denn noch tun? Ich habe das (berechtigte Gefühl, denke ich) dass da mit meinem Kreuz nicht alles so richtig im Lot ist.
Vermutlich ist das erste Rückennerveinklemmdingens *g* nicht richtig
"geheilt" und deswegen kam es das zweite mal noch heftiger.

Ich dachte an eine zweite Meinung (wobei es natürlich sein könnte das mein Orthopäde wirklich alles richtig gemacht hat?) und dann an einen Chiropraktiker und vielleicht an Craniosakraltherapie.

Was meint ihr?

Vielleicht sind hier noch ein paar Leidensgenossen, die sowas ähnliches mitgemacht haben?
Würde mich über zahlreiche Antworten freuen :)

Liebe Grüße
freeheart
 
Werbung:
Hallo Freeheart!

Ich leide mit Dir, und das seit über 30 Jahren.

Ich hab das alles auch schon durch, bei mir wars sogar ein Bandscheibenvorfall mit 21 Jahren. Weitere folgten.....

Ich habe auch die ganze Maschinerie von Krankenhäusern, Kuren Massagen usw. hinter mir, Schmerzmittel ohne Ende, bis sie mir ein Loch in den Magen gefressen haben...:rolleyes:

Was soll ich Dir sagen: wenns mal angefangen hat, dann kommt es meistens immer wieder einmal.
Wahrscheinlich ist Deine Wirbelsäule nicht im Lot und wenn es kleine Wirbelverschiebungen gibt, dann kann es immer wieder bei blöden Bewegungen zum Hexenschuß kommen. Das sind höllische Schmerzen, ich weiß, aber sie vergehen wieder.
Mir hat einmal ein Chiropraktiker die Wirbelsäule eingerenkt, da hats gekracht...aber dann gings wieder eine Weile..bis zum nächsten mal.

Mir helfen bei Akutschmerzen Infiltrationen, wo der Muskel defacto betäubt wird, und dann kann man sich wieder halbwegs locker bewegen. Weil wenn man sich einmal an eine Schonhaltung gewöhnt hat, wirds nur noch schlimmer.

Schweres Heben ist tabu!
Ganz wichtig ist (richtiges) Muskeltraining für den Rücken, weil je mehr die
Muskulatur den Rücken stärkt, umso weniger belastet sind die Bandscheiben.

Ein anderer Orthopäde wär kein Fehler, der sich auch die Füße anschaut, ob Du eine Fehlhaltung hast und Einlagen brauchst oder eventuell zwei verschieden lange Beine (kommt gar nicht so selten vor) und schon ist die ganze Karosserie im Ungleichgewicht :D

Bei mir ists so, dass ich mich eigentlich schon so an die Schmerzen gewöhnt habe, dass mir fast was abgehen würde, wenn sie einmal nicht mehr da sind.

Darum mach gleich was, bevor es zum ersten Bandscheibenvorfall kommt.

Ich wünsch Dir viel Erfolg

Sunny
 
Oh je, das hört sich gar nicht gut an was du da schreibst :(
Ich nehme an dass Akupunktur auch nicht geholfen hat?

Nun ja, diese zweite "Nerveneinklemmerlebnis" war soooo grausam
und schmerzhaft, dass ich das NIEEEEEE mehr erleben möchte!!!!

Wie schon erwähnt werde ich meine "Hebetechnik" ändern und ich werde
wohl wirklich nicht mehr schwer heben dürfen (Angst zu groß!!!)...
bloß wie soll ich das meinen neuen Arbeitgeber erklären???? *schnief*
Vielleicht werde ich mich die erste Zeit irgendwie durchmogeln können....

Als erstes werde ich mit der Physiotherapeutin meiner Tochter reden und mir von ihr ein paar Erfahrungswerte einholen...mal gucken was sie dazu sagt :)

Und dann werde ich mir eine zweite Meinung einholen..vielleicht muss
nur ein Wirbel in die richtige Position gebracht werden???

Und vielleicht lese ich ja noch ein paar Erfahrungsberichte von anderen Foris :)

lg freeheart
 
Hallo freeheart,

Du scheinst kein Glück mit Deinen Ärzten zu haben, also such Dir einen guten Arzt, der Dir Physiotherapie (am besten Manuelle Therapie verschreibt). Dann mach Dich auf die Suche nach einem guten PT. Der soll Dich Befunden und, Dich behandeln und Dir individuelle Übungen mitgeben
Die Übungen Deines Arztes sind Standardübungen, wie ich das Geschäft kenne, sie werden Dir nicht viel helfen.

Ein guter Chiro- oder Osteopath oder in die Richtung ist natürlich auch okay.

Wenn es möglich ist, trinke viel WASSER, versuche Wärme an den schmerzhaften Stellen (aber nur wenn es lindert!) und gehe viel spazieren, solange Dich das nicht schmerzt. Gehen ist eine gut Bewegung für WS und Rückenmuskulatur. Waldwege wären super!

Dies ist ein Vorschlag aus der Sicht eines Physiotherapeuten und wäre ein Zugang auf der körperlichen Ebene. So habe ich Deine Frage verstanden.

Liebe Grüße, Baubeau
 
Mir gings genau gleich vor zwei Jahren wurde bei mir ein Bandscheibenvorfall
diagnostiziert! Nachdem ich zwei Wochen lang werder schlafen noch stehen und sitzen konnte,
musste ich dann Notfall-Mässig ins Spital, dort wurde mir das Schmerzmittel direkt
in den ausgelaufenen Nerv gespritz!
Nach mehreren Massagen und Wärmebehandlung gings mir wieder sehr gut!
Heute habe ich gelernt, damit sehr gut zu leben!
Kleine Typ's : längeres Sitzen beim Arbeiten vermeiden, einen Aufsatz bei Schreiner anfertigen, so dass du auch im Stehen arbeiten kannst! Gehe wenn möglich einmal pro Woche schwimmen, ab und zu ins Fitnesscenter und mache dort nur Rückenmuskulaturtrainig, sage der Trainerin od. Trainer was du hast, der stellt dir
ein Indivduelles Trainig zusammen! Kostet auch nicht viel, so bei uns jedenfalls!
P. S. Schweres Heben (lt. Arzt nur 25 kg) höchstens!
Am Anfang habe ich mich immer schön daran gehalten, auch mal gefragt ob
man mir helfen könnte! Nimm hilfe von anderen an du wirst stauen wie gerne
man dir HILFT! (hab inzwischen auch schon ein Sofa von A-B herumgetragen
war nicht leicht, aber an Angst habe ich dabei nie gedacht, vermeide Angst
wann immer möglich!)
Ich wünsche Dir alles gute und denk positiv!
:banane:
 
Hallo freeheart,

Wenn es möglich ist, trinke viel WASSER, versuche Wärme an den schmerzhaften Stellen (aber nur wenn es lindert!) und gehe viel spazieren, solange Dich das nicht schmerzt. Gehen ist eine gut Bewegung für WS und Rückenmuskulatur. Waldwege wären super!

Die oben gegebenen Tipps sind super, zusätzlich empfehle ich Dir
beim Schlafen einen größeren Polster unter die Oberschenkel zu legen, damit entspannt sich die Wirbelsäule. Eine gute Matratze und Gesundheitssessel sind ebenfalls von Vorteil, ebenso die Einnahme von hochwertigen Vitamin B Präparaten (B1, B6, B12) bzw. Magnesium (entspannt die Muskeln) aus der Apotheke!!!

Wenn Du Dich bücken musst, dann nur aus der Hocke heraus und vorsichtig, also keine ruckartigen Bewegungen! Meide Zugluft und Kälte. Schwimmen im Thermalbad ist auch gut!!


Alles Liebe für Dich
Magiclife
 
Hallo ihr Lieben,

ich bin mittlerweile zu einem anderen Orthopäden gegangen, der hat mich
etwas genauer Untersucht und er hat sich auch die Röntgebilder
vom Krankenhaus angeschaut.

Mir wurde Krankengymnastik verschrieben, die ich jetzt schon zwei mal hatte.
Vorgesehen ist eine Wirbelsäulenkorrektur und Rückenmuskelaufbau um
die WS zu stabilisieren.

Leider...habe ich immer noch (leichte) Schmerzen im Kreuz und so ein permamantes Druckgefühl in der Gegend. *schnief*
Ich vermute das wird was längeres....

Doch was ich mich jetzt Frage:

Welche psychischen Ursachen können hinter der Symptomatik stecken?
Hat jemand Ideen? "Ausbaufähige" Anregungen?

Würde mich freuen :)

lg freeheart
 
Hallo freeheart,

vielleicht hast Du den "Rücken nicht frei" aufgrund einiger unerledigter Dinge;
Oder Du läßt Dich viel unter Stress setzen, mit Dingen die nicht Deins sind oder Dich überlasten; Oder Du solltest Dich mal wieder so richtig lange vor einem Elternteil verbeugen;
So war das bisher bei mir mit Rückenschmerzen. Irgendwas vermießt es Dir aufrichtig sein zu können, denn Du bist es de facto nicht...

Nur ne Idee.

LG, Gerhard
 
Werbung:
Zurück
Oben