Arnold
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Neptun und seine zwölf Mondkinder.
Neptun ist wie bekannt der esoterische Herrscher des Mondes, und in jüngster Zeit steht er in seinem eigenen Zeichen und findet die notwendige Muse ein wenig melancholisch zu sein. So entsann er sich aller seiner 12 Mondkinder und kam auf die Idee, jeden einzelnen im Traum zu erscheinen und mit ihnen zu sprechen. Er erinnerte sich an vergangene Zeitalter, bis hin zu der Zeit, als er Vater seiner zwölf Kinder wurde. Er fühlte sich lange Zeit mit einem jeden symbiotisch verbunden, und alle seine Mondkinder waren in diese paradiesische Liebe eingebettet. Fern jeglicher Zeit behütete Neptun seine ihm so lieb gewordenen Kinder. Und trotzdem kam die Zeit, in der sie begannen ihm Fragen zu stellen. Der Reihenfolge im Tierkreis gemäß drang Neptun im die Traumwelt als erstes in das Widderkind ein:
Der kleine Widdermond schlief sehr unruhig und so war es kein Wunder, dass er rasch wach wurde. Dabei strampelte er mit seinen kleinen Beinen, lächelte seinen Urvater an, sprang aus dem Laufstall, so dass fürs erste Neptun erschrocken zurück wich. Neptun zupfte an seine silbernen Bart und fragte den kleinen Widdermond: "Na, mein kleines Stehaufmännchen, warum schläfst du so unruhig?" Der kleine Widdermond entgegnete: "Soeben träumte ich, dass ich im Ozean auf einer sonnigen Insel am Strand lag, und plötzlich kam eine ungeheuerliche Welle auf mich zu, so dass ich vor Schreck wach geworden bin!" Auch wollen meine Geschwister nicht so oft mit mir spielen, so wie ich es gerne hätte. Besonders meine Waageschwester ziert sich immer so und meint, dass ich zu grob sei und Kampfspiele schätze!"
Neptun: "Mein Widderkind, ich liebe und schätze dich so wie alle deine Geschwister gleichermaßen. Aber vielleicht solltest du versuchen und darauf achten, wann deinen Geschwistern nach spielen zumute ist; du bist nicht alleine auf diese Welt gekommen!"
„Ich werde mir deinen Rat beherzigen“, sagte der kleine Widdermond. Neptun hob den kleinen Widdermond zu sich auf und legte ihn sanft in seine mit Hörnern verzierte Wiege zurück. „Mars scheint tatsächlich sein Vater zu sein“, rauschte es in Neptuns Bart.
„Nun schreite ich den kreisrunden Schlafsaal weiter und schaue nach meiner kleinen Stiermöndin“! Behutsam zog er den schützenden Seidenvorhang auf und erblickte eine selig schlafende Stiermöndin, mit einem Stirnreif aus Blumen geschmückt. Neptun war ganz leise und transformierte sich auf die Traumebene der schlafenden Stiermöndin. Er sah, wie das kleine Mondenkind auf einer blumenübersäten Wiese saß und auf einer Flöte spielte. Der wundersame Klang lockte alsbald die Tiere des Waldes hervor, und sogar die Feen flatterten mit ihren niedlichen Flügelchen um die kleine Stiermöndin. Neptun wollte nicht stören und zog sich unmerklich zurück.
Kaum ging er weiter, drang Lärm durch seine Ohren. Er war bei den Zwillingsmonden angekommen. Sie kicherten in ihrer Doppelwiege, neckten sich gegenseitig und lachten laut, als sie den guten Neptun bei der Türe hereinkommen sahen. „Machst du mit bei der Kissenschlacht lieber Opa“? Rings um die Betten flogen die Federn, wirbelten durch die Luft, und Neptun zog seinen Dreizack hervor und verwandelte die Federn in bunte Seifenblasen! Die kleinen Zwillingsmonde kreischten vor Spaß und versuchten die bunten Blasen einzufangen. So wurden die zwei nun doch müde und Neptun zog sich leise zurück.
Langsam bewegte sich Neptun auf Samtpfoten zu einem geschützten Nest, hoch oben in einer Baumkrone. Als er hineinsah, lagen gleich vier junge Krebsmondkinder ineinander umschlungen, beseelt vom wohltuenden Schlaf. Als der gute Neptun bereits wieder gehen wollte, öffnete ein Krebsmondkind seine Äugelein und seufzte: „Lieber Opa, kannst du nächstes Mal unseren Nachbarn, den Zwillingsmonden sagen, dass sie uns nicht mit ihren Handys über Gebühr belästigen sollen“? „Sie lachen uns immer aus, und beschimpfen uns als Nesthocker“! Neptun versprach den Krebsmondkindern, sich darum zu kümmern.
Nun begab sich Neptun im wahrsten Sinn des Wortes in die Höhle der Löwen zu den Löwenmondkindern. Die arme Löwenmama! Gleich drei gierige Löwenmondkinder saugten sogar im Schlaf an ihrer Brust, freche Laute von sich gebend! Frau Löwe knurrte mich ein wenig an, war aber wegen ihrer Kinder mehr genervt und hätte selber gerne tief und entspannt geschlafen. Ich zog mich leise zurück, um die Löwenmondkinder nicht in Spiellaune zu bringen. Frau Löwe war mir dafür dankbar und so sorgte ich für ein wenig Schlafstaub, so dass die Mondlöwenkinder bald eingeschlafen waren. Im Traum flogen die Fetzen, sie jagten einander umher, bissen sich und sprangen vor Übermut durch die Luft.
„Aha“, dachte sich der symbiotische Urgeist der All Liebe, als er in das Schlafzelt der Jungfraumondkinder eintrat. Ihr Bettchen war selbstverständlich das ordentlichste von allen Mondkinderbetten. Die Kleidchen hingen sauber geordnet über die kleinen Stühle. Auch hatten die Jungfraumondkinder einen Wecker am Nachttisch stehen, und unter der Nachtlampe konnte Neptun einen genau eingeteilten Wochenplan erkennen. „Etwas kleinkariert“, dachte Neptun, aber der Alltag bringt halt seine Notwendigkeiten mit sich und so verließ er auf leisen Sohlen die Schlafstätte der kleinen Mondkinder. „Ich habe selten so zweckdienlich beseelte Geschöpfe kennengelernt“, murmelte Neptun schmunzelnd dahin. Beinahe wäre er noch über ein kleines Säckchen Heilstaub gestolpert, der in einer kleinen Hausapotheke unter dem Tisch stand.
Neptun gelangte schließlich an ein strahlend weißes Zelt, welches kunstvoll mit goldenen Ornamenten verziert war. Im Zelt schliefen die Waagemondkinder in zwei an den Zeltstangen befestigten Betten. Leise, harmonische Klänge durchdrangen sanft das Zelt. Die Bettchen schwangen auf magische Weise im Takt der Musik hin und her. Neptun schaute in eine der Wiegen und sah ganzverzückt das Waagemondkind an. Er legte ein Zettelchen unter einem der Kopfkissen, und darauf stand: „Ihr lieben Waagemondkinder, euer Nachbar, das Widdermondkind möchte so gerne mit euch spielen! Daher ziert euch nicht so! Habt ein wenig mehr Mut, und alles braucht ihr euch ja von dem kleinen Kerl nicht gefallen zu lassen“!
Weiter ging der Mann mit dem Dreizack zu einem Höhleneingang, aus welchem mattes Licht zu sehen war. Er war in die Schlafstätte der Skorpionmondkinder gekommen. Neptun ging eine weite Wendeltreppe hinunter, und als er den Raum betrat, spürte er eine mollige Wärme. Eine Energie, ähnlich dem Väterchen Frost. Aber das bedeckende Eis schützte alles nach außen und so schliefen die Skorpionmondkinder friedlich in ihren Wiegen. „Das sieht hier alles doch recht perfekt und komfortabel aus, na ja, die Verwandtschaft mit meinem Freund Pluto lässt sich leugnen! Das Licht scheint hier tatsächlich aus der Dunkelheit zu kommen, unglaublich diese Energiefelder! Und umso tiefer ich in die Gemächer vordringe, umso wärmer und heller wird es! Scheint eine versteckte Welt für sich zu sein“. Leise wollte Neptun sich aus der Höhle begeben, als ein Skorpionmondkind zum Schreien anfing! Er ging zurück und beugte sich über die Wiege, aus der die Wehklagen kamen. „Was hast du denn mein kleiner Freund“? Das Skorpionmondkind weinte und sagte: „Lieber Opa, ich habe so schlimm geträumt, dass unsere Höhle einfiel und ich mich nicht mehr befreien konnte“! Neptun nahm das Mondkind auf den Arm und beruhige es, indem er die unzählig verzweigten Gänge der Höhle beschrieb, und man immer einen Ausgang finden könne – wenn man sich nur auf den Weg macht und sich auf die Suche macht. Daraufhin war das Skorpionmondkind wieder beruhigt und schlief wieder ein.
Pfeilgerade schritt der gute Neptun auf das Schlafzelt der Schützemondkinder zu. Anstatt schlafende vorzufinden, sah Neptun, wie sich die Jupitermondkinder angeregt unterhielten. „Gott schütze euch, aber ist es nicht Zeit zu schlafen“? Die kleinen Mondkinder sagten, dass sie ihre Zukunft besprechen, ihre Ziele festlegen wollen, und dabei schoss ein Jupitermondkind mit einem Pfeil auf Neptuns Hut! „War nur als Spaß gemeint“, sagte der kleine kesse Schütze zu seinem Großvater. „Na ja, der Apfel scheint in der Tat nicht weit vom Stamm zu fallen, euer Vater ist ja auch ein alter Blitzer“! Ein wenig Humor muss ja wohl sein. Aber, als das andere Schützemondkind einen weiteren Pfeil in Richtung Neptuns Hut abschoss, parierte Neptun mit seinem Dreizack den Pfeil, der umkehrte, Feuer fing und zischend in einen Wassereimer verschwand. Neptun verabschiedete sich mit einem schelmischen Lächeln.
Der Zugang zum Schlafgemach der Steinbockmondkinder war etwas umständlich, aber trotzdem bequem über eine Strickleiter zu erreichen. Im höchst gelegenen Schlafraum fand er nur einen Steinbockmond vor, der sich total mit seinen Decken eingegraben hatte. Das Bett war gleichsam einem Adlerhorst regelrecht in einen Felsvorsprung eingekeilt und sozusagen absturzsicher gesichert. „Ich habe dich schon kommen sehen lieber Neptun“, sagte das wache Mondenkind und bot Neptun an sich am warmen Ofen zu wärmen. „Morgen besuche ich meine Freunde im Krebsnest wieder und zeige ihnen, wie sie den Weg zu mir rasch finden können! Das befruchtet mich ungemein!“ Neptun meinte: „Du bist schon jetzt so verantwortungsvoll wie deine Mutter Saturn! Das gefällt mir, da du es als gegeben siehst, anstehende Pflichten anzugehen“! Der kleine Mond leuchtete regelrecht auf, als Neptun ihn so überschwänglich lobte. „Aber vergiss auch du das Spielen nicht mein kleiner Freund“, fügte Neptun hinzu und verließ das windige Nest.
Das Nest der Wassermannmondkinder hob sich von allen anderen ab. Alles war ein wenig außergewöhnlicher, verrückter gestaltet! Eine komfortable Seilbahn führte regelrecht in die Wolken, und die Mondkinder schliefen in modischen Betten den Schlaf der kleinen Prinzen und Prinzessinnen. Ein dünner Faden am Eingang setzte kleine Glocken in Schwingung, als Neptun den Schlafsaloon betrat. Die Wassermannmondkinder wachten unverzüglich auf. „Hallo Opa, wieso hast du noch immer deinen nach Fisch riechenden Umhang an“? Gehe doch ein wenig mit dem Zeitgeist mit“! Neptun schmunzelte: „Ihr wisst doch um meine Zeitlosigkeit! Ich war von Anfang und vor jedem Anfang schon immer da, kenne all den Glitzer nur zu gut! Ist schon gut, ihr habt ja sehr unkonventionelle Eltern, gemäß dem Uranus, der schon immer ein wenig verrückt war“! Die Mondkinder entgegneten: „Wir sind halt Denker und nicht so verrückt wie die Löwenkinder!“ Neptun: „Aber von den Denkmodellen habt ihr nicht viel, solange ihr nicht zur Tat schreitet und eure Ideen auch umsetzt! Aber ihr seid noch jung und habt das Privileg der Kindheit, noch viel Zeit um erwachsen zu werden.“
Als er das Nest verließ, zauberte Neptun blitzartig einige Eimer Wasser an die Glockenschur, so dass die Kinder jeweils einen Eimer übergesetzt bekamen.
Als Neptun nach Hause kam, ging er rasch in das Kinderzimmer, um nach seinem Fischemondkind zu sehen. „Papa, wo warst du so lange, ich befürchtete im Chaos versinken zu müssen! Der gute Neptun schmiegte liebevoll sein Mondenkind an sich und sagte zu ihm: „Verlasse immer wieder dein Haus um anderen zu helfen, sie zu erlösen, denn du kannst immer und jederzeit zurückkehren“! Das kleine Fischemondkind strahlte seinen Vater an und sagte:“ Dann lasse uns morgen alle Mondenkinder zusammentrommeln und uns auf einer Wiese zum fröhlichen Tanz und zum Spielen treffen“! Neptun sagte: „So soll es sein mein Kind, im Spiel liegt jede Erlösung verborgen, und für die Eltern gilt: Werdet wie die Kinder“! Nachdem zog sich Neptun wieder in den Kreis der Mitte zurück, friedlich und wach zugleich in sich selbst ruhend…
Alles liebe!
Arnold
Neptun ist wie bekannt der esoterische Herrscher des Mondes, und in jüngster Zeit steht er in seinem eigenen Zeichen und findet die notwendige Muse ein wenig melancholisch zu sein. So entsann er sich aller seiner 12 Mondkinder und kam auf die Idee, jeden einzelnen im Traum zu erscheinen und mit ihnen zu sprechen. Er erinnerte sich an vergangene Zeitalter, bis hin zu der Zeit, als er Vater seiner zwölf Kinder wurde. Er fühlte sich lange Zeit mit einem jeden symbiotisch verbunden, und alle seine Mondkinder waren in diese paradiesische Liebe eingebettet. Fern jeglicher Zeit behütete Neptun seine ihm so lieb gewordenen Kinder. Und trotzdem kam die Zeit, in der sie begannen ihm Fragen zu stellen. Der Reihenfolge im Tierkreis gemäß drang Neptun im die Traumwelt als erstes in das Widderkind ein:
Der kleine Widdermond schlief sehr unruhig und so war es kein Wunder, dass er rasch wach wurde. Dabei strampelte er mit seinen kleinen Beinen, lächelte seinen Urvater an, sprang aus dem Laufstall, so dass fürs erste Neptun erschrocken zurück wich. Neptun zupfte an seine silbernen Bart und fragte den kleinen Widdermond: "Na, mein kleines Stehaufmännchen, warum schläfst du so unruhig?" Der kleine Widdermond entgegnete: "Soeben träumte ich, dass ich im Ozean auf einer sonnigen Insel am Strand lag, und plötzlich kam eine ungeheuerliche Welle auf mich zu, so dass ich vor Schreck wach geworden bin!" Auch wollen meine Geschwister nicht so oft mit mir spielen, so wie ich es gerne hätte. Besonders meine Waageschwester ziert sich immer so und meint, dass ich zu grob sei und Kampfspiele schätze!"
Neptun: "Mein Widderkind, ich liebe und schätze dich so wie alle deine Geschwister gleichermaßen. Aber vielleicht solltest du versuchen und darauf achten, wann deinen Geschwistern nach spielen zumute ist; du bist nicht alleine auf diese Welt gekommen!"
„Ich werde mir deinen Rat beherzigen“, sagte der kleine Widdermond. Neptun hob den kleinen Widdermond zu sich auf und legte ihn sanft in seine mit Hörnern verzierte Wiege zurück. „Mars scheint tatsächlich sein Vater zu sein“, rauschte es in Neptuns Bart.
„Nun schreite ich den kreisrunden Schlafsaal weiter und schaue nach meiner kleinen Stiermöndin“! Behutsam zog er den schützenden Seidenvorhang auf und erblickte eine selig schlafende Stiermöndin, mit einem Stirnreif aus Blumen geschmückt. Neptun war ganz leise und transformierte sich auf die Traumebene der schlafenden Stiermöndin. Er sah, wie das kleine Mondenkind auf einer blumenübersäten Wiese saß und auf einer Flöte spielte. Der wundersame Klang lockte alsbald die Tiere des Waldes hervor, und sogar die Feen flatterten mit ihren niedlichen Flügelchen um die kleine Stiermöndin. Neptun wollte nicht stören und zog sich unmerklich zurück.
Kaum ging er weiter, drang Lärm durch seine Ohren. Er war bei den Zwillingsmonden angekommen. Sie kicherten in ihrer Doppelwiege, neckten sich gegenseitig und lachten laut, als sie den guten Neptun bei der Türe hereinkommen sahen. „Machst du mit bei der Kissenschlacht lieber Opa“? Rings um die Betten flogen die Federn, wirbelten durch die Luft, und Neptun zog seinen Dreizack hervor und verwandelte die Federn in bunte Seifenblasen! Die kleinen Zwillingsmonde kreischten vor Spaß und versuchten die bunten Blasen einzufangen. So wurden die zwei nun doch müde und Neptun zog sich leise zurück.
Langsam bewegte sich Neptun auf Samtpfoten zu einem geschützten Nest, hoch oben in einer Baumkrone. Als er hineinsah, lagen gleich vier junge Krebsmondkinder ineinander umschlungen, beseelt vom wohltuenden Schlaf. Als der gute Neptun bereits wieder gehen wollte, öffnete ein Krebsmondkind seine Äugelein und seufzte: „Lieber Opa, kannst du nächstes Mal unseren Nachbarn, den Zwillingsmonden sagen, dass sie uns nicht mit ihren Handys über Gebühr belästigen sollen“? „Sie lachen uns immer aus, und beschimpfen uns als Nesthocker“! Neptun versprach den Krebsmondkindern, sich darum zu kümmern.
Nun begab sich Neptun im wahrsten Sinn des Wortes in die Höhle der Löwen zu den Löwenmondkindern. Die arme Löwenmama! Gleich drei gierige Löwenmondkinder saugten sogar im Schlaf an ihrer Brust, freche Laute von sich gebend! Frau Löwe knurrte mich ein wenig an, war aber wegen ihrer Kinder mehr genervt und hätte selber gerne tief und entspannt geschlafen. Ich zog mich leise zurück, um die Löwenmondkinder nicht in Spiellaune zu bringen. Frau Löwe war mir dafür dankbar und so sorgte ich für ein wenig Schlafstaub, so dass die Mondlöwenkinder bald eingeschlafen waren. Im Traum flogen die Fetzen, sie jagten einander umher, bissen sich und sprangen vor Übermut durch die Luft.
„Aha“, dachte sich der symbiotische Urgeist der All Liebe, als er in das Schlafzelt der Jungfraumondkinder eintrat. Ihr Bettchen war selbstverständlich das ordentlichste von allen Mondkinderbetten. Die Kleidchen hingen sauber geordnet über die kleinen Stühle. Auch hatten die Jungfraumondkinder einen Wecker am Nachttisch stehen, und unter der Nachtlampe konnte Neptun einen genau eingeteilten Wochenplan erkennen. „Etwas kleinkariert“, dachte Neptun, aber der Alltag bringt halt seine Notwendigkeiten mit sich und so verließ er auf leisen Sohlen die Schlafstätte der kleinen Mondkinder. „Ich habe selten so zweckdienlich beseelte Geschöpfe kennengelernt“, murmelte Neptun schmunzelnd dahin. Beinahe wäre er noch über ein kleines Säckchen Heilstaub gestolpert, der in einer kleinen Hausapotheke unter dem Tisch stand.
Neptun gelangte schließlich an ein strahlend weißes Zelt, welches kunstvoll mit goldenen Ornamenten verziert war. Im Zelt schliefen die Waagemondkinder in zwei an den Zeltstangen befestigten Betten. Leise, harmonische Klänge durchdrangen sanft das Zelt. Die Bettchen schwangen auf magische Weise im Takt der Musik hin und her. Neptun schaute in eine der Wiegen und sah ganzverzückt das Waagemondkind an. Er legte ein Zettelchen unter einem der Kopfkissen, und darauf stand: „Ihr lieben Waagemondkinder, euer Nachbar, das Widdermondkind möchte so gerne mit euch spielen! Daher ziert euch nicht so! Habt ein wenig mehr Mut, und alles braucht ihr euch ja von dem kleinen Kerl nicht gefallen zu lassen“!
Weiter ging der Mann mit dem Dreizack zu einem Höhleneingang, aus welchem mattes Licht zu sehen war. Er war in die Schlafstätte der Skorpionmondkinder gekommen. Neptun ging eine weite Wendeltreppe hinunter, und als er den Raum betrat, spürte er eine mollige Wärme. Eine Energie, ähnlich dem Väterchen Frost. Aber das bedeckende Eis schützte alles nach außen und so schliefen die Skorpionmondkinder friedlich in ihren Wiegen. „Das sieht hier alles doch recht perfekt und komfortabel aus, na ja, die Verwandtschaft mit meinem Freund Pluto lässt sich leugnen! Das Licht scheint hier tatsächlich aus der Dunkelheit zu kommen, unglaublich diese Energiefelder! Und umso tiefer ich in die Gemächer vordringe, umso wärmer und heller wird es! Scheint eine versteckte Welt für sich zu sein“. Leise wollte Neptun sich aus der Höhle begeben, als ein Skorpionmondkind zum Schreien anfing! Er ging zurück und beugte sich über die Wiege, aus der die Wehklagen kamen. „Was hast du denn mein kleiner Freund“? Das Skorpionmondkind weinte und sagte: „Lieber Opa, ich habe so schlimm geträumt, dass unsere Höhle einfiel und ich mich nicht mehr befreien konnte“! Neptun nahm das Mondkind auf den Arm und beruhige es, indem er die unzählig verzweigten Gänge der Höhle beschrieb, und man immer einen Ausgang finden könne – wenn man sich nur auf den Weg macht und sich auf die Suche macht. Daraufhin war das Skorpionmondkind wieder beruhigt und schlief wieder ein.
Pfeilgerade schritt der gute Neptun auf das Schlafzelt der Schützemondkinder zu. Anstatt schlafende vorzufinden, sah Neptun, wie sich die Jupitermondkinder angeregt unterhielten. „Gott schütze euch, aber ist es nicht Zeit zu schlafen“? Die kleinen Mondkinder sagten, dass sie ihre Zukunft besprechen, ihre Ziele festlegen wollen, und dabei schoss ein Jupitermondkind mit einem Pfeil auf Neptuns Hut! „War nur als Spaß gemeint“, sagte der kleine kesse Schütze zu seinem Großvater. „Na ja, der Apfel scheint in der Tat nicht weit vom Stamm zu fallen, euer Vater ist ja auch ein alter Blitzer“! Ein wenig Humor muss ja wohl sein. Aber, als das andere Schützemondkind einen weiteren Pfeil in Richtung Neptuns Hut abschoss, parierte Neptun mit seinem Dreizack den Pfeil, der umkehrte, Feuer fing und zischend in einen Wassereimer verschwand. Neptun verabschiedete sich mit einem schelmischen Lächeln.
Der Zugang zum Schlafgemach der Steinbockmondkinder war etwas umständlich, aber trotzdem bequem über eine Strickleiter zu erreichen. Im höchst gelegenen Schlafraum fand er nur einen Steinbockmond vor, der sich total mit seinen Decken eingegraben hatte. Das Bett war gleichsam einem Adlerhorst regelrecht in einen Felsvorsprung eingekeilt und sozusagen absturzsicher gesichert. „Ich habe dich schon kommen sehen lieber Neptun“, sagte das wache Mondenkind und bot Neptun an sich am warmen Ofen zu wärmen. „Morgen besuche ich meine Freunde im Krebsnest wieder und zeige ihnen, wie sie den Weg zu mir rasch finden können! Das befruchtet mich ungemein!“ Neptun meinte: „Du bist schon jetzt so verantwortungsvoll wie deine Mutter Saturn! Das gefällt mir, da du es als gegeben siehst, anstehende Pflichten anzugehen“! Der kleine Mond leuchtete regelrecht auf, als Neptun ihn so überschwänglich lobte. „Aber vergiss auch du das Spielen nicht mein kleiner Freund“, fügte Neptun hinzu und verließ das windige Nest.
Das Nest der Wassermannmondkinder hob sich von allen anderen ab. Alles war ein wenig außergewöhnlicher, verrückter gestaltet! Eine komfortable Seilbahn führte regelrecht in die Wolken, und die Mondkinder schliefen in modischen Betten den Schlaf der kleinen Prinzen und Prinzessinnen. Ein dünner Faden am Eingang setzte kleine Glocken in Schwingung, als Neptun den Schlafsaloon betrat. Die Wassermannmondkinder wachten unverzüglich auf. „Hallo Opa, wieso hast du noch immer deinen nach Fisch riechenden Umhang an“? Gehe doch ein wenig mit dem Zeitgeist mit“! Neptun schmunzelte: „Ihr wisst doch um meine Zeitlosigkeit! Ich war von Anfang und vor jedem Anfang schon immer da, kenne all den Glitzer nur zu gut! Ist schon gut, ihr habt ja sehr unkonventionelle Eltern, gemäß dem Uranus, der schon immer ein wenig verrückt war“! Die Mondkinder entgegneten: „Wir sind halt Denker und nicht so verrückt wie die Löwenkinder!“ Neptun: „Aber von den Denkmodellen habt ihr nicht viel, solange ihr nicht zur Tat schreitet und eure Ideen auch umsetzt! Aber ihr seid noch jung und habt das Privileg der Kindheit, noch viel Zeit um erwachsen zu werden.“
Als er das Nest verließ, zauberte Neptun blitzartig einige Eimer Wasser an die Glockenschur, so dass die Kinder jeweils einen Eimer übergesetzt bekamen.
Als Neptun nach Hause kam, ging er rasch in das Kinderzimmer, um nach seinem Fischemondkind zu sehen. „Papa, wo warst du so lange, ich befürchtete im Chaos versinken zu müssen! Der gute Neptun schmiegte liebevoll sein Mondenkind an sich und sagte zu ihm: „Verlasse immer wieder dein Haus um anderen zu helfen, sie zu erlösen, denn du kannst immer und jederzeit zurückkehren“! Das kleine Fischemondkind strahlte seinen Vater an und sagte:“ Dann lasse uns morgen alle Mondenkinder zusammentrommeln und uns auf einer Wiese zum fröhlichen Tanz und zum Spielen treffen“! Neptun sagte: „So soll es sein mein Kind, im Spiel liegt jede Erlösung verborgen, und für die Eltern gilt: Werdet wie die Kinder“! Nachdem zog sich Neptun wieder in den Kreis der Mitte zurück, friedlich und wach zugleich in sich selbst ruhend…
Alles liebe!
Arnold