Seltsam Allegra, dass ausgerecht du, die du scheinbar mit sexuell misshandelten Kinder arbeitest, so polemisch über sie sprechen kannst.
och du arme, aber leider, du bist das opfer, also bestrafe du ihn. ich kann das nicht.
Denn deine Polemik trifft auch die Betroffenen.
Ich denke auch, wenn du dich nichtmehr genügend distanzieren kannst, läuft was falsch. Identifiziert mit dem Leid und Schicksal anderer, wie gut will man dann noch helfen, das schadet mehr als es hilft.
In den Links zum sexueller Misshandlung geht es nicht um voyueristische Beschreibungen sondern um adäquate Hilfen und Einsichten.
Gerade in dem Bereich sollte Fortbildung eine Selbstverpflichtung sein. Man kann es auch lassen und weiter den Opfern schaden.
Eine Verteufelung des Täters bindet die Betroffenen um so enger an den Täter.
Ereschikigal schrieb in einem Thread:
Der Täter bleibt und Täter und bei ihm bleibt die Verantwortung für seine Taten. Aber er wird nicht verachtet. Auch Verachtung und Haß bindet das Opfer an den Täter und hält es in der Opferrolle fest. Das Zurückgeben der Verantwortung löst die Bindung zwischen Täter und Opfer.
https://www.esoterikforum.at/threads/6640
Da ich es selbst nicht besser könnte:
(und das ist eher was für Stephan, der kann damit wahrscheinlich mehr anfangen, als Allegra, die Entrüstete)
Zitat:
Die Entrüstung
Wenn sich jemand über etwas Schlimmes entrüstet, dann scheint er auf der Seite des Guten zu stehen und gegen das Böse, auf der Seite des Rechts und gegen das Unrecht. Er tritt zwischen die Täter und Opfer, um weiterem Schlimmen zu wehren. Doch er könnte auch mit Liebe zwischen sie treten, und das sicherlich besser. Was also will der Entrüstete? Und was macht er wirklich?
Der Entrüstete verhält sich, als sei er ein Opfer, ohne es selber zu sein. Er nimmt für sich das Recht in Anspruch, von den Tätern Genugtuung zu fordern, ohne dass ihm selber ein Unrecht geschah. Er macht sich zum Anwalt der Opfer, als hätten sie ihm das Recht übertragen, sie zu vertreten, und lässt sie dann rechtlos zurück.
Und was macht der Entrüstete mit diesem Anspruch? Er nimmt sich die Freiheit, den Tätern Böses zu tun ohne die Furcht vor schlimmen persönlichen Folgen; denn da sein böses Tun im Licht des Guten erscheint, braucht er keine Strafe zu fürchten.
Damit die Entrüstung gerechtfertigt bleibt, dramatisiert der Entrüstete sowohl das erlittene Unrecht als auch die Folgen der Schuld. Er schüchtert die Opfer ein, das Unrecht im gleichen schlimmen Licht zu sehen wie er. Sonst machen auch sie sich in seinen Augen verdächtig und müssen fürchten, selber Opfer seiner Entrüstung zu werden, so als wären sie Täter.
Im Angesicht eines Entrüsteten können die Opfer ihr Leid und die Täter die Folgen der Schuld nur schwer hinter sich lassen. Bliebe es den Opfern und Tätern selbst überlassen, den Ausgleich und die Versöhnung zu suchen, könnten sie sich gegenseitig einen neuen Anfang gestatten. Doch vor Entrüsteten gelingt das nur schwer, denn Entrüstete sind in der Regel nicht eher befriedigt, bis sie die Täter vernichtet und gedemütigt haben, selbst wenn es die Leiden der Opfer verschlimmert.
Die Entrüstung ist in erster Linie moralisch. Das heißt, es geht hier nicht um Hilfe für jemanden, sondern um die Durchsetzung eines Anspruchs, als dessen Vollstrecker sich der Entrüstete darstellt und fühlt. Daher kennt er im Gegensatz zu jemandem, der liebt, kein Mitleid und kein Maß.
B. Hellinger
Weitere Texte zu Trauer und Versöhnung ...
www.hellinger.de
Evtl. bist du verstrickt.
Prof. Dr. Franz Ruppert hat ein Skript zum sexuellen Misshandlung,dem Umgang mit dem Opfer, und welche Haltung ein Helfer einnehmen sollte, damit er hilfreich sein kann, geschrieben:
http://www.franz-ruppert.de/html/downloads.htm
Dagmar