nazideutschland

das mit dem "ausländer treten" habe ich nicht aufs forum bezogen, sondern es war eine allgemeine aussage. ausländerfeindlichkeit gibt es überall.

mich interessiert das thema, da ich selbst ausländerin bin: in deutschland "türkin", hier in der schweiz als "deutsche". es ist halt mein thema. what shall i do? jeder beschäftigt sich mehr oder weniger damit. und als "betroffene" erst recht...

liebe grüsse
mina
 
Werbung:
Teile und Herrsche!
Damit ist im Grunde schon alles gesagt
(ein herzliches Dankeschön an Machiavelli an dieser Stelle)

mit liebem Gruß
 
Hallo mina..

Ich kann mir wirklich gut vorstellen, dass es dich als ursprüngliche Türkin besonders trifft, wenn irgendwelche - pardon - Idioten ihre Stammtischparolen runterleihern und dir erzählen wie kriminell und asozial Ausländer doch sind. Da werd ich als gebürtige Österreicherin schon aggressiv..
Aber, auch wenn es leicht gesagt ist, ich glaub, über sowas darf man sich keine zu großen Gedanken machen.
Ich hab mit einem guten Freund mal drüber diskutiert, der selber schwarz ist und der deswegen schon allerhand miterleben musste (Kaufhausdetektive, die ihm quer durch's Kaufhaus folgten, Verwandte seiner Freunde, die ihn wegen seiner Hautfarbe nicht billigten uvm.) und er meinte zu mir, das Einzige, was du da machen kannst, ist es zu ignorieren und weiterhin freundlich auf die Menschen zuzugehen. Diese Einstellung find ich doch sehr bemerkenswert und ich glaube, es ist die Einzige, die wirklich Sinn macht. Man kann die Leute eben nicht ändern.
Tragisch, aber wahr..
 
mich interessiert das thema, da ich selbst ausländerin bin: in deutschland "türkin", hier in der schweiz als "deutsche". es ist halt mein thema. what shall i do? jeder beschäftigt sich mehr oder weniger damit. und als "betroffene" erst recht...
JA, MIna,

das ist wohl dein Kernproblem: die eigenen Wurzeln verachten und verleugnen und sich dann wundern, dass bei all dem Zorn kein Halt heraus kommt. Und dann nichts wirklich nehmen, was einem, geschenkt ist - inclusive der Eltern und der eigenen Nationalität. Damit befindest du dich in zahlreicher Gesellschaft.

Es sind nicht deine Gastgeber, die etwas flasch machen. (Auch wenn da einige einiges an Achtung lernen könnten)

Ich bin in Einklang mit deinen Landsleuten und dem Land, aus dem deine Familie stammt. Und ich achte deine Eltern. Sie haben mein Mitgefühl. Und deine Großeltern und die Onkeln und Tanten und Großonkeln und Großtanten. Was die wohl über so eine Enkelin sagen?

Und was wir ablehen, dem werden wir ähnlich. Du hast beides hier anderweitig schon vorgeführt.

Es ist schwer, wenn man seine Wurzeln nich tmehr haben kann. Und du hats gut daran getan, dich von ihnen abzuschneiden. Jetzt werde ganz eine Schweizerin. Dort bist du gut aufgehoben, hab ich das Gefühl. Oder sind die auch nicht gut genug?

Bitte versteh mich richtig: ich will dich nicht persönlich angreifen, sondern dir etwas für dich Hilfreiches deutlich machen. Ich kann den immensen Konflikt nachvollziehen, der sich für Migrantenkinder ergibt. Und du bist auch ausgewandert - wie deine Eltern. Du bist ihnen darin ähnlich geworden. Und du musst eine Frau mit einem riesigen Herzen und unendlicher Liebe für deine Eltern und Großeltern sein.

Schweizländerin, du hast Kraft!

Herzlich
Christoph
 
Werbung:
für den honig, den du mir um den mund schmierst. ich nehms mal als geschenkt an.

eigentlich möchte ich hier nicht meine familiengeschichte ausbreiten, aber die ist sicherlich mit ein grund, weshalb dieses thema mich interessiert. ich mache nicht nur den nachplapperern à la sie nehmen uns die arbeitsplätze weg vorwürfe, sondern auch meinen und vielen anderen ausländischen eltern. hebt sich doch irgendwie auf. muss ich jetzt verzeihen? ich versuche es, aber es beunruhigt mich, dass es einfach nicht aufhört. meine aufgabe ist es zurzeit, ein spiegel zu sein. ich habe auch einige freunde gefunden, die das ebenfalls tun. auf dem weg zum kabarett, denn ich glaube, das kabarett ist der beste weg: mit humor und einer guten portion menschenkenntnis ein lachen provozieren, das enorm erleichtert.

mina
 
Zurück
Oben