Und da fängt das Problem an: Anscheinend sind die Leute nur in extremen Situationen bereit , wirkich zu helfen. Denn es ist ja so , wie ich Anfangs schrieb: Ein Kratzer im Auto ist schlimmer als verhungernde Kinder, Klamotten, alles mögliche ist wichtiger. Und ich bin mir auch durchaus nicht sicher, daß es nicht Mord und Totschlag geben würde, wenn hier alle auf einmal nichts mehr hätten. Sicher sogar wäre es so. Immer noch kein Miteinander.
Ich will ja nicht pessimistisch sein.
Gestern habe ich folgendes erlebt: Ein kleines Mädchen, das von seinem wütenden Vater durch einen Supermarkt geschleppt wird. Das Mädchen hat gerade gelernt zu laufen. Es schreit und weint die ganze Zeit, will nicht laufen. Der Vater schreit die ganze Zeit: du sollst laufen, laufen, lauf endlich! Er packt das Kind an der Hand und zieht und schleift es durch den Laden.
An der Kasse will das Kind wieder nicht laufen. Er fängt an, es zu schütteln, hochroter Kopf, lauf, lauf,lauf , du sollst laufen.
Alle gucken. Keiner sagt was . Nur ich. Ich sage: das Kind hat doch ein Trauma fürs Leben,wenn es so zum Laufen gezwungen werden soll.
Der Vater schreit: lecken sie mich doch am A......! Ich sage: Sie mich auch.
Aber : Er ist jetzt ganz ruhig, trägt das Kind ans Auto und sie fahren weg.
Ich weiß nicht mal, ob das jetzt richtig war, aber ich hätte nicht anders agieren können.
Grüsse von Alana