Schönen Guten Morgen!
Da hier zwei Themen zusammengeführt wurden, hab ich erst jetzt das Eingangsposting gelesen *smile*, möchte auch gerne was dazu schreiben (meine vorigen Beiträge waren eher off-topic)...
Katarina, ich finde Deine Erklärungen ganz toll, ich teile Deine Ansicht. Obwohl ich zugeben muss, dass ich oft, wenn ich so richtig "verstrickt" bin in einem "Problem", oft diese These vergesse, weil alles ja so real erscheint. Hier mal innezuhalten, sich in Erinnerung rufen, dass es in erster Linie eine Art Theaterstück ist, das da jetzt abläuft, das ist total hilfreich.
Zum Thema Nahtoderfahrung:
Ich hatte mit 16 Jahren nach einer Überdosis von Amphetaminen keinen Puls mehr.
Ich war aus meinem Körper draussen, sah unter mir ein Bett mit einem Mädchen drin liegen, ein Mann saß neben ihr und hielt ihr Handgelenk umklammert, andere Menschen standen herum. Ich brauchte einige Zeit, um zu erkennen, dass dieses Mädchen, zu dem ich irgendwie keinen Bezug hatte, ICH sein musste.
Rund um mich war es dunkel, kein "Licht" oder "Tunnel", wie ich es später oft gehört habe, es war einfach dunkel und zeitlos.
Meine Gefühle waren weg, ich beobachtete die Szene und war überhaupt nicht davon berührt, ich wusste, dass mein Körper da lag, konnte aber weder das Gefühl der Angst oder des Schreckens aufbringen, es war alles seltsam egal.
Dann war ich plötzlich wieder in meinem Körper, hörte die Stimme meines Vaters: "Ich spür wieder einen Puls..." Alles war irgendwie unwirklich, ich kann den Zustand in meinem Körper nur mit "fest und verdichtet" beschreiben, "draußen" war es transparent und leicht.
Das war übrigens das Ende meiner Medikamenten/Drogen-Karriere. Ich bin damals bis an die Grenze gegangen, im wahrsten Sinne des Wortes. Und ich brauchte offensichtlich diese Erfahrung, um zu wissen, dass ich in dieser Welt leben will, hab später nie wieder zu Medikamenten gegriffen.
Ich kann es nicht als "schönes Erlebnis" beschreiben, es war eher kalt und seltsam emotionslos. Aber es war einschneidend, denn ich weiß seither, dass der Mensch weiterbesteht, auch wenn er den Körper verlässt.
Ich hab mal ne Wiener Dokumentation über das Leben nach dem Tod gesehen, da wurde ein typischer Wiener Taxifahrer interviewt. Er sagte mit einfachen Worten etwas, das auch mit vielen komplizierten Sätzen erklärt werden könnte:
"Na, is ja logisch - wann i mi jetzt gspür, warum soll i mi nacha nimmer gspürn?"
Liebe Grüße
Reinfriede