Nähe, Vertrautheit, Verbundenheit

ich glaube, ich verstehe jetzt, was du meinst - einmal Liebe als Emotion und einmal Liebe als Zustand? Trifft es das? Ich hoffe, du verstehst jetzt, was ich damit meine ;).

Kann mir zwar in etwa denken, wie du das meinst, aber, wie wäre das denn trennbar, unterscheidbar? Aus deiner Sicht?
Die Emotion mag den Zustand erzeugen, der wiederum die Emotion.
 
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Hallo Faydit,

Die Emotion mag den Zustand erzeugen, der wiederum die Emotion.

Ich denke, der "Zustand Liebe" ist der, mit dem wir alle geboren werden, eine Art Grundgefühl, also so etwas wie ein natürlicher Zustand, der irgendwie verloren zu gehen scheint. Er wird überdeckt von Emotionen wie Leidenschaft, Wut, Freude, Trauer usw.
Und manchesmal z.B. bei einer Meditation o.ä. zeigt sich der "Zustand Liebe" hinter all' diesen Emotionen. Dann fühlt man sich verbunden und spürt nur noch diese Liebe und da ist es ganz egal an wen diese Liebe gerichtet ist, sie ist einfach.
Die Emotion ist dann das, was einen zum Handeln bringt. Auch sich verlieben würde ich dazu zählen.
Die Liebe die du beschreibst ist daher für mich der "Zustand Liebe". Er entsteht in mir und ist vollkommen unabhängig von einem anderen, bezieht aber alles mit ein.
Wie denkst du darüber?
LG
santafee17
 
Die Liebe die du beschreibst ist daher für mich der "Zustand Liebe". Er entsteht in mir und ist vollkommen unabhängig von einem anderen, bezieht aber alles mit ein.

Damit tue ich mir wieder schwer. Liegt mir zu nahe an dem das so unter bedingungsloser Liebe läuft.

Als Zustand, als Art Urvertrauen mag das bei uns ja erstmal als Babies existent sein. Die Menschen die diesen Zustand allerdings auch noch als Erwachsene oder Pubertierende aufrechterhalten, kamen mir zumindest, subjektiv gesehen, ehar als reichlich naiv vor, ebenso wie ihnen ein gewisses Differenzierungs- und Reflexionsvermögen, also sowas wie eine Einschätzung, Beurteilung anderer weitgehend zu fehlen schien. Blindes Vertrauen eben, wider alle Vernunft, in alle und jeden. Ich würde das also eher als infantilisierende, regressive Verweigerung einer ansonsten üblichen und im Normalfall anders verlaufenden persönlichen Weiterentwicklung deuten.

Sieht man ja hier im Forum mitunter auch. Und kommt mir oft eher als Art Zwang vor, sich alles gut- und schönzureden. Also auch eher eine Art eigener Traumaverdrängung statt Bearbeitung oder Bewältigung, somit eher auch eine gewisse Realitätsflucht, Realitätsverweigerung.

Die Sehnsucht nach sowas scheint ja bei einigen durchaus ausgeprägt zu sein, ich halte die selbst aber eher für eine Art unaufgelöstes Trauma, vermutlich auf zu wenig Liebe, Aufmerksamkeit, Fürsorge in frühkindlichen Stadien beruhend. Also so gesehen wohl eher eine Art freiwillig gewählter Blindheit, Unbewusstheit.

Was ich meinte, wäre ja dennoch subjektbezogen, jemanden ganz Konkreten betreffend, nicht unabhängig von allen, allem anderen. Auch nicht undifferenziert und wahllos auf alles bezogen.
 
Hallo Faydit,

Was ich meinte, wäre ja dennoch subjektbezogen, jemanden ganz Konkreten betreffend, nicht unabhängig von allen, allem anderen. Auch nicht undifferenziert und wahllos auf alles bezogen.

Du, dann weiß ich leider nicht so genau was du meinst - kannst du es mal an einem konkreten Beispiel beschreiben?

Die Menschen die diesen Zustand allerdings auch noch als Erwachsene oder Pubertierende aufrechterhalten, kamen mir zumindest, subjektiv gesehen, ehar als reichlich naiv vor, ebenso wie ihnen ein gewisses Differenzierungs- und Reflexionsvermögen, also sowas wie eine Einschätzung, Beurteilung anderer weitgehend zu fehlen schien. Blindes Vertrauen eben, wider alle Vernunft, in alle und jeden.

So habe ich das übrigens auch nicht gemeint wie du es verstanden hast, denn das ist mir auch sehr suspekt.

Leider finden wir hier nicht die gleiche Ebene und Sprache.

Liebe Grüße
santafee17
 
Du, dann weiß ich leider nicht so genau was du meinst - kannst du es mal an einem konkreten Beispiel beschreiben?

Ich versuch's mal: Was machst du, wenn du jemanden über alle Maßen liebst (warum, ist dir selbst nicht ganz verständlich, hat dich eben irgendwie erwischt, überrollt...), der/die dich nicht, aber du aus dieser "Liebe" selbst, trotz keiner Erwiderung, nicht mehr rauskommst?

Sinnlose Sache, rational gesehen, und dennoch hängst du genau darin fest. Eben weil die eigene subjektive Empfindung erstens eine völlig andere ist und zweitens stärker als du selbst. Dich im Griff hat, wider alle Vernunft. Was dann?
 
Hallo Faydit,

ja so kann ich dir da besser folgen.
Das ist aber eine schwierige Sache! Da fällt mir erst mal spontan die Frage ein, was es ist, das man an diesem Menschen so liebt. Was löst dieses Gefühl, diese Emotion aus, was ist der Schlüssel dazu. Vielleicht erinnert der Mensch einen an etwas Verlorenes, oder gibt er einem etwas, was man unbewusst unbedingt braucht und von sonst niemandem bekommt.
Vielleicht kann man diesem übermächtigen Gefühl so auf die Spur kommen und erkennen was fehlt.

LG
santafee17
 
Ich versuch's mal: Was machst du, wenn du jemanden über alle Maßen liebst (warum, ist dir selbst nicht ganz verständlich, hat dich eben irgendwie erwischt, überrollt...), der/die dich nicht, aber du aus dieser "Liebe" selbst, trotz keiner Erwiderung, nicht mehr rauskommst?

Sinnlose Sache, rational gesehen, und dennoch hängst du genau darin fest. Eben weil die eigene subjektive Empfindung erstens eine völlig andere ist und zweitens stärker als du selbst. Dich im Griff hat, wider alle Vernunft. Was dann?

Der Schmerz der unerwiderten Liebe bringt Erkenntnis und eine größere Liebesfähigkeit hervor, Liebe wächst durch Schmerz- die wird nicht durch diese Person, die dich leiden macht, erwidert, sondern durch eine andere in der Zukunft und bis dahin wird die Nähe zu Gott größer und das Verständnis, wie Gott sich gegenüber uns fühlt seit immer durch unsere unerwiderte Liebe Ihm gegenüber.

Zum einen bekommen wir zurück, was wir Gott gegeben haben, nämlich Seine Liebe nicht erwidert und zum anderen lernen wir Liebe durch den Schmerz der unerwiderten Liebe.

Dadurch, dass wir Verständnis erlangen über das, was wir Gott gegeben haben und die Reue, die daraus erwächst, lernen wir, uns Gott gegenüber liebender zu verhalten, also lernen wir schlussendlich die Treue zu uns selbst dadurch und werden immer genauer, was unsere Grenzen und die der anderen betrifft- sowohl im selber nicht mehr überschreiten als auch darin, sie nicht mehr überschreiten zu lassen.
So bekommen wir, was wir gegeben haben- Gesetz von Säen und Ernten- und säen mehr Liebe, weil wir sie geben ohne dass sie erwidert wird, für die Zukunft- die Erkenntnis der Wahrheit ergibt sich mehr als Nebenprodukt dabei.

So wächst Bewusstsein.
 
morgenröte;3129671 schrieb:
Seh ich nicht ganz so, wenn du wahre Freunde hast die du auch wirklich an dich ran läßt bist du nie allein, nur du mußt dich halt öffnen und Nähe zulassen.

sorry,so habe ich früher auch gedacht,nur stellte sich mit der zeit anders herraus.ich habe freunde mit denen ich auch rede, aber im prinzip ist man doch alleine.in deinem kopf und herzen spucken sachen herrum,womit man andere nicht teilhaben lässt.muss nichts schlimmes oder gravierendes sein,aber ich sage mir oft,dass ich selber mein bester freund bin,weil man von andern oft zuviel erwatet, was man nicht erfüllen kann oder umgekehrt.und mein inneres mich sehr oft weiterbringt.manchmal braucht man nur einen anstoß von aussen oder die bestätigung,dass es doch richtig ist.
 
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Wie nahe können zwei Menschen einander wirklich kommen?

Wie, wodurch wirklich? Hängt das immer nur vom Körperlichen ab, von Emotionen, oder von Sex?

Was ist Nähe zu einem anderen? Wie entsteht die, was behindert sie?
Wie fördert man sie, warum erlischt sie?

Wie wird das "du" zum "ich", oder zu einem anderen "ich" im Außen?
Kann der, die andere einem wichtiger werden als man sich selbst? Und wäre das erstrebenswert oder eher nicht?

Zwei Menschen haben Grenzen
Zwei Seelen koennen verschmelzen
 
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