Nachtzug nach Paris

Cool! Jetzt wirds spannend :)

schaun wir mal...


ab jetzt beginnt die Fiktion
und zum Schluss schreibe ich noch etwas
über die wahren Ereignisse damals... es war für mich der reinste Alptraum






„Ich glaube, du brauchst frische Luft“, meinte er entschieden und stand auf. „Komm, ich bringe dich raus, dann wird es dir sofort besser gehen. „Ich versuchte zu protestieren, aber es wollte mir nicht richtig gelingen, das Schwindelgefühl hatte zugenommen. Achmed griff mir unter die Arme und half mir hoch. Sein Freund sprang auf und half mit. Gemeinsam brachten sie mich aus dem Restaurant. Drauβen angekommen, erblickte ich ein wartendes Auto, in das sie mich eiligst rein stieβen und das sofort los fuhr. Ich bemerkte, dass die Fahrt aus Paris heraus führte.
„Wo fahren wir hin?“
Achmed und sein Freund saβen neben mir im hinteren Fond. Es gab keine Fluchtmöglichkeit.
„Nach Marseille.“
Dann wurde es mir schwarz vor den Augen und ich verlor die Besinnung.




 
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jetzt bin ich auch gespannt wie ein pfitschipfeil
und froh dass es nur fiktion war oder doch nicht? bei dem stil könnt ich mir
auch vorstellen dass es wahr ist.
fragen über fragen
lg ich hoffe du schreibst weiter
 


„Ich erwachte aus einem benommenen Schlaf. Schlagartig wurde mir bewusst, was mit mir geschehen war. Als ich die Augen öffnete, erblickte ich Autobahnhinweisschilder nach Marseille. Neben mir saβ Achmed und rauchte. Der andere Mann, saβ inzwischen vorne neben dem Fahrer.
Ich richtete mich auf und gähnte. Achmed bemerkte, dass ich erwacht war und beobachtete mich.
„Willst du eine Zigarette?“ Ich nickte, inzwischen war ich vollkommen wach. Er zündete die Zigarette für mich an und reichte sie mir. Ich machte einen tiefen Zug und dachte darüber nach, was zu tun sei. Ich bin entführt worden von einem Mann der mich faszinierte. Meine Angst war weg, seltsam. Mein Geist war selten so klar und völlig kühl.
„Achmed?“
„Was gibt es?“
„Ich bin schon sehr gespannt auf die Party“, meinte ich lächelnd. „So wie ich das gestern Abend verstanden habe, willst du mich verkaufen, oder?“
Achmed sah mich mit ausdruckslosem Gesicht an, sagte aber nichts.
„Was glaubst du wohl, warum ich dich treffen wollte?“ Ich seufzte. „Dein Geist übte auf mich eine Faszination aus, die noch nicht vorbei ist. Da ich weiβ, dass ich an meiner Situation nichts ändern kann, möchte ich daraus das Beste machen.“ Achmed lachte und ich lachte auch. Als er bemerkte, dass auch ich lachte, hörte er plötzlich auf und blickte mich nachdenklich an.
„Wenn du mich schon unbedingt verkaufen willst, so solltest du dir meines Wertes bewusst sein.“ Ich blickte ihn triumphierend an. „Eine Frau mit geistigen Werten und bildschön obendrein. Nur der Sex…“ Ich nahm einen Zug aus meiner Zigarette und sah ihn an.
„Was meinst du mit Sex?“
Ich senkte die Augen und versuchte ein wenig schüchtern zu wirken.
„Mit Sex habe ich noch nicht viel Erfahrung, aber vielleicht kannst du mir einiges beibringen? Immerhin sitze ich wegen dir hier in diesem Wagen. Es würde mit Sicherheit meinen Wert noch steigern.“ Jetzt sah ich ihn an und es gelang mir ein Zwinkern. „Wenn ich schon Ägypten kennen lernen soll, dann richtig. Verstehst du? So wie ich es begriffen habe, wirst nicht du es sein, der mir Ägypten zeigt, was ich bedaure. Aber da du das Geld brauchst um dein Studium zu finanzieren, so verkaufe mich bitte an den Richtigen. Ich glaube nicht jener Art von Ware anzugehören, welche in billige Nachtclubs und Bordells geliefert wird. Wenn du mich teuer verkaufst, ist uns beiden gleichermaβen gedient. Ich würde mit dir kooperieren. Mein Kismet bedeutet Luxus und so verdiene ich es, mit einem reichen Scheich verheiratet zu werden. Sind da nicht gewisse sexuelle Raffinessen angebracht?“
Achmed lächelte mich an und ich vermeinte einen versteckten Zug von Bewunderung in seinem Blick zu sehen. Ich glaube, jetzt habe ihn da, wo ich ihn haben will, dachte ich zufrieden. Er hat angebissen. Ohne Verwegenheit und Mut komme ich sonst nicht mehr aus dieser Situation raus.
 
@Alicebergamo
es liest sich nun wie ein gut geschriebener spannender Krimi
ich hoffe es mußte niemand leiden dafür:kiss4:
 



Achmed besprach die Lage kurz mit seinen Freunden. Auf Arabisch wurde heftig hin und her debattiert, aber schlieβlich nickten beide Freunde einvernehmlich. Achmed sah mich an. „Gut, wir werden sehen was du drauf hast.“
„Arabisch möchte ich unbedingt lernen, ich spreche vier Sprachen und Arabisch interessiert mich, ich verstehe gerne, wenn über mich gesprochen wird.“ Ich seufzte. Dann brauche ich auβerdem meine gewohnte Bewegung, wie Yoga und Schwimmen, um mich fit zu halten. Geht das?“
Wir streiften die Vororte von Marseille. Ich bemerkte, dass der Fahrer in Richtung Toulon abbog und dann in Richtung der Berge fuhr.
Achmed nickte. „Dort wo ich dich hinbringe, ist Platz genug. Sehe es so, als seiest du mein Gast.“ Ich atmete auf und fand an meinem Abenteuer langsam Gefallen.

Nach einer halben Stunde hielten wir vor einer Villa, umgeben von prächtigen Palmen und weiten Rasenflächen. Beim Aussteigen merkte ich, wie schwach ich auf den Beinen war. Achmed half mir und geleitete mich in ein Zimmer im ersten Stock. „Damit du nicht auf dumme Gedanken kommst und fliehen willst“, meinte er grinsend. Durch die Fenster hatte ich den Blick auf den Garten und einen Swimmingpool. Aber an herunterklettern war nicht zu denken. Es war viel zu hoch. Weit in der Ferne, glitzerte das Meer.
„Hier ist es traumhaft“, entfuhr es mir.
„Es ist das Haus meines Chefs. Er kommt nächste Woche aus Saudi Arabien zurück.“
Ruhe dich erst einmal aus, nimm ein Bad, was immer du magst. Ich komme später wieder.“ Damit drehte er sich um und verschwand zur Tür heraus. Ich hörte genau, wie der Schlüssel umgedreht wurde.
Ich nahm wirklich ein Bad. Dann legte ich mich hin und dachte an Achmed, mir fiel das Stockholm Syndrom ein, wo die Opfer sich in ihre Entführer verlieben. Aber Achmeds Charme erlag ich bereits vorher, das ist es also nicht. Mein Spiel ist gefährlich, aber mir bleibt nichts anderes übrig, dachte ich noch. Ich muss Zeit gewinnen. Dann schlief ich tief und fest ein.
Es war mitten in der Nacht, als Achmed kam und sich neben mir ins Bett legte. Ich spürte plötzlich seinen Atem über mir. Dann nahm er mich mit einer Härte, die mir gefiel. „Mein wilder Araber“, flüsterte ich in sein Ohr. Wir spielen ein Spiel, welches mit Aristotelischer Logik nicht zu gewinnen ist, das weiβt du doch?“
Er lachte und drang brutal in mich ein. Ich gab mich ihm hin, lieβ mich hinweg tragen von einer Welle der Leidenschaft, wie ich sie bisher nicht kannte.


Als ich morgens erwachte, war Achmed nicht da. Ich dachte über meine Situation nach und eine Stimmung von Mutlosigkeit überfiel mich. Sallys Worte fielen mir ein, dass alles Illusion sei, aber das konnte mich auch nicht trösten. Ich grübelte über Sallys Worte nach, ganz in der Gegenwart zu leben. Eine Hingabe und ein Vertrauen an den Moment. Albert Camus spricht von diesem Verlangen, das Gegebene auszuschöpfen ohne nach der Zukunft zu blicken.

Die Tür öffnete sich und Achmed kam herein, gefolgt von einer Frau in mittlerem Alter. Sie strahlte eine dezente Eleganz aus, dunkle Augen, die mich aufmerksam anblickten.
 
Wow....sehr gut geschrieben /beschrieben......du hast viele Talente , ( und Mut ) Ali , beeindruckend. :thumbup:Der Teil ist zwischen Fiktion und Wahrheit - miteinander verkettet, oder?

LG Asaliah:)
 
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Wow....sehr gut geschrieben /beschrieben......du hast viele Talente , ( und Mut ) Ali , beeindruckend. :thumbup:Der Teil ist zwischen Fiktion und Wahrheit - miteinander verkettet, oder?

LG Asaliah:)

der erste Teil bis einschhliesslich Restaurant
ist autobiografisch

danke euch allen@:)






Die Tür öffnete sich und Achmed kam herein, gefolgt von einer Frau in mittlerem Alter. Sie strahlte eine dezente Eleganz aus, dunkle Augen, die mich aufmerksam anblickten.

„Das ist Anne“, stellte Achmed sie vor. Anne wird dir Gesellschaft leisten und dich in jeglichen Dingen und Fragen beraten.“ Er drehte sich um und ging.
Anne hatte schwarze, kurz geschnittene Haare und ich fand, dass sie Amelie aus dem Film ähnlich sah, nur älter und die Nase war ausgeprägter. „Ich habe ein paar Kleider und Kosmetik für dich bestellt.“ Sie sprach Französisch mit einem leicht arabischen Akzent. „Wir werden jetzt ein Frühstück einnehmen und dann sehen wir mal, was du zu bieten hast.“
In mir war alles trostlos. Ich nickte, wollte mir nichts davon anmerken lassen und versuchte die dunklen Schatten beiseite zu schieben.

Achmed bekam ich die nächsten Tage nicht mehr zu Gesicht. Wenn ich Anne fragte, wo Achmed sei, gab sie darauf zur Antwort, er komme am Wochenende.



Mit Anne begann ein hartes Trainingsprogramm. Da ich Sport gewohnt war, schaffte ich das Programm gut. Yoga machte ich frühmorgens, danach Frühstücken. Anne unterrichtete mich in Ausdruckstanz und Ballett. Sie war immer in meiner Nähe, an Flucht war nicht zu denken. Es waren auch zwei bewaffnete Männer ständig auf dem Grundstück unterwegs.
Die Tage kamen und gaben einander die Hand, tief in mir war eine Trostlosigkeit, die ich nicht zeigen wollte. So versuchte ich mich mit Annes Trainingsprogramm von meiner niederdrückenden Stimmung abzulenken.

Es gab Schönheitsbehandlungen und Massagen. Nachmittags schwamm ich im Pool. Nicht zu vergessen die Erotik und der Unterricht über Sex, wo ich Sachen erlernte, die ich in meinen kühnsten Träumen nicht gewagt hätte zu tun. Sie schien mit mir zufrieden und lächelte aufmunternd. Da ich Anne mit Achmed arabisch sprechen hörte, bat ich sie mich darin zu unterrichten .Ich schaffte es, dass sie mir ein paar Worte in Arabisch beibrachte.

Die ersten Abende fiel ich todmüde ins Bett, aber langsam gewöhnte ich mich an das Pensum. Manchmal wachte ich mitten in der Nacht auf und dann war es, als stürzen Hoffnungslosigkeit und Angst über mir zusammen. Ich machte mir Mut, indem ich mir ausmalte, dass Denis auf mich gewartet hatte und dann zur Polizei ginge und den Beamten von Achmed erzählte:


„Er heiβt angeblich Achmed und hat eine Tätowierung am rechten Unterarm.“
Der Beamte schrieb den Namen auf und machte sich weitere Notizen. „Das mit der Tätowierung könnte uns weiterhelfen.“
„Er soll an der Sorbonne studieren und stammt aus Ägypten.“
„Wir beobachten schon seit geraumer Zeit, einen Ring von arabischen Studenten, der Handel geht über Marseille.“ „Mädchenhandel. Mit dem Schiff werden die Mädchen in den Nahen Osten geschmuggelt und dort landen sie in einem Harem oder Nachtclub.“
„Werden sie Claudia finden?“ Denis suchte in dem Blick des Polizeibeamten, ein Funken Hoffnung zu finden. „Besteht überhaupt eine Chance?“
„Sie haben uns wichtige Hinweise gegeben, Herr Denis Laforgue“, beruhigte der Beamte ihn.

„Wir werden sofort eine Suchaktion nach dem Mann mit der Tätowierung starten.“ Der Beamte stand auf. „In Marseille, wird jeder Mann kontrolliert, der den Hafen betritt. Vielleicht haben wir Glück.“


Diese Art von Gedanken beruhigten mich dann meistens. Ich malte es mir genau aus, wie Denis mit dem Kriminalkommissar sprach und ich schlief darüber meist wieder ein.



 

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