Nachtgedanken

Der Ausstieg (Aufstieg?) darf nicht zu schnell passieren. Es muss ein akzeptabler Übergang da sein. Ein Übergang, der alle befriedigt und keinesfalls erschreckt. Eine plötzliche Einheit macht ohnmächtig. Bewusstlos, wo es eh kein Bewusstsein mehr gibt, sondern nur mehr Geist – einheitlicher, untrennbarer, reiner und unverwundbarer Geist.

Ein Übergang im Elfenland etwa, oder auf Avalon, der magischen Insel, wo wir eventuell auf Morgana le Fay oder gar auf Manola treffen könnten. Vielleicht auch Shambala oder Shangri-La, wo Mephan, der Geflügelte, Shiran, der Vierarmige und Sitira, die Schöne ihr Unwesen treiben. Atlantis wäre auch eine Option, besonders für Wasserliebhaber. Von der Leuchtenden Welt weiß niemand, aber sie ist ja auch eine Weiterentwicklung der Erde und hätte mit Ausstieg nichts zu tun. Mir gefällt Ausstieg besser als Aufstieg. Wir steigen aus aus dieser Illusion, aber ganz langsam und vorsichtig. Wir wachen auf in einer Landschaft, die uns besänftigt und sind umgeben von Wesen, die wir lieben. Sanfte Sphärenklänge, ein Bächlein rauscht in der Nähe, Vögel zwitschern. Genau das würde mich besänftigen. Und immer dieses Gefühl, gerade ein köstliches Mahl und einen ebenso köstlichen Trank genossen zu haben.

Kim hat nicht gelogen, wie ich weiter oben geschrieben habe, als ich ihn der Lüge bezichtigt habe, aus der Quelle der Kraft zu mir zu sprechen. Er war schon immer eine Ganzheit, ewig verbunden mit der Quelle. Er hat auch nicht gelogen, als er sagte, wir wissen gar nichts von wahrer Individualität. Erst in der Einheit, so widersprüchlich das auch sein mag, meinte Kim damals, erkennen wir wahre Individualität. Jetzt sind wir nur Nachahmer, statt wir selbst zu sein. Wir reagieren nur, statt zu agieren. Wir sind Herdentiere, aber ohne Rückgrat. Tiere sind anders. Sie sind dem Wahren näher.

Noch immer alles Illusion? Laut Kurs: „In dem Augenblick, in dem die Idee der Trennung in den Geist des Sohnes Gottes eintrat, in jenem selben Augenblick wurde Gottes Antwort gegeben. In der Zeit geschah das vor langer Zeit. In der Wirklichkeit geschah es überhaupt nie.“

Es heißt aber auch, der Kurs (in Wundern) kann nur ganz oder gar nicht angenommen werden. Da gibt es keine Kompromisse. Solange wir uns für das Ego entscheiden, ist die Welt da. Erst wenn wir uns für den Heiligen Geist entscheiden, kommen wir dem Wahren langsam näher. Es kann nicht so schnell passieren, weil es ja nie passiert ist. Das muss erst mal ins Bewusstsein rein, - ins Bewusstsein, das es nicht gibt, da es nur den reinen, unverwundbaren Geist gibt.


Von wegen also, dass es nur Bewusstsein gibt. Sagt ja schon das Herz-Sutra, dass es da „drüben“ kein Bewusstsein gibt und schon gar keine Wahrnehmung. Wir müssen uns langsam umstellen und die Welt und vor allem uns selbst nicht gar so wichtig nehmen und unsere bedeutungslosen Meinungen nicht immer vehement vertreten, dass es zu Kriegen kommen muss.

Es mag auch ein gefährlicher Gedanke sein, derselbe gefährliche Gedanke, dass der Tod im rechten Moment kommt und wir keinen Mörder, keinen Unfall und keine Krankheit verurteilen sollen. Ein Gedanke, dass Umweltschutz für die Katz ist und wir eh alles tun können, was wir wollen, wenn es das alles, uns mit eingeschlossen, gar nicht gibt. Gefährlich aber nur, wenn wir herzlos sind.

Mitgefühl steht im Buddhismus an erster Stelle. Es steht auch im Kurs an vorderer Stelle, denn man wählt immer die Liebe, statt Angst und Hass. Wir lieben die Erde und ihre Geschöpfe, auch wenn es sie gar nicht gibt – nicht in der Wirklichkeit, aber in der Zeit und im Raum. Und ja, auch die Bäume, die der Wirklichkeit vielleicht doch am allernächsten sind, auch wenn sie selbst nicht wirklich sind.

***

Gedanken sind Teufelszeug, wie es anfangs dieses (wie soll ich es nennen?) Gestammel (?), das ich „Nachtgedanken“ nenne, geschrieben habe. Gedanken mit Gedanken austreiben ist – na ja, man weiß es, - ist wie den Teufel mit dem Teufel austreiben. Gehirnwäsche? Wäre nie angebracht, da sie noch mehr verstümmelt. Sein wie man ist. Wenn es nur so einfach wäre, wo uns doch die Umwelt mehr prägt als das, was man den angeborenen Charakter nennt. Falls es so was wie einen angeborenen Charakter gibt.

Was ist der Mensch, wenn er einsam und unbelehrt aufwächst? Kaspar Hauser lässt grüßen. Hieß es doch mal, kein Baby würde ohne Liebe überleben. Liebe? Ohne Berührungen, ohne Zärtlichkeiten ist damit wohl gemeint, denn die menschliche Liebe ist nicht das, was Romantiker gerne glauben würden. Menschliche Liebe reduziert sich auf brauchen und gebraucht werden. Und sie kann vor allem sehr schnell in Hass umschlagen. Von der Hochzeit zum Rosenkrieg. Als ob es um Rosen gehen würde!

Aber die Antwort, falls es eine gibt, wäre interessant. Was wäre der Mensch, wenn er ohne Kontakt zu anderen Menschen aufwächst? Ich glaube, das ist unmöglich. Auch wenn ihm durch eine Luke Nahrung zugeschoben wird, sobald er sich ohne Hilfe bewegen kann, was wohl ab dem zweiten Lebensjahr bei allen Menschen möglich ist, kann nicht garantiert werden, ob er die Nahrung annimmt. Und dann erst der ganze Dreck, den so ein kleiner Mensch macht! Kaum, dass er überleben würde. Krankheiten würden zum Tod führen und das Experiment wäre fehl geschlagen.

Schließlich soll es so etwas wie die ersten Menschen gegeben haben. Oder sind sie urplötzlich aus dem Nichts aufgetaucht, von Außerirdischen mit einem Raumschiff auf die Erde gebracht? Da muss ich an Douglas Adams' Bücher denken, die besagen, dass es der Abschaum von Außerirdischen war, die man auf die Erde brachte. Die Erde so als Art Strafkolonieplanet. Auf jeden Fall, so glaube ich und vielleicht nicht nur ich alleine, gab es damals noch keine Sprache, außer Douglas Adams hat recht, was ich gar nicht so sehr ausschließen würde, wenn ich bedenke, was die Menschheit so an Schwachsinn und Bösartigkeit zustande bringt.

Es heißt, im Grunde genommen denken wir ohnehin in Bilder. Worte werden in Bilder umgesetzt. Gefühle werden in Bilder und vielleicht auch in Musik umgesetzt. Worte alleine sind es nie, die uns bewegen, auch wenn manche, wie in Gedichten, uns zu Tränen rühren, sind es im Endeffekt immer Bilder, die wirklich etwas in uns auslösen. Das möchte ich so behaupten.

Bilder – sind sie auch Teufelszeug? Klar, es war Luzifer, der aus dem Himmel fiel und sich die Erde untertan machte. Ihm ist es zu verdenken, dass wir mit Worten und Bildern denken. Niemand anders war so rebellisch und stellte sich gegen den Tyrannen, der uns aus dem Paradies vertrieb und sich Gott nennen will und außerdem darauf besteht, uns erschaffen zu haben.

Da hätten wir schon eine Geschichte! Aber sie ist mir zu religiös, zu bibellastig. Außerdem, wer von uns (in unseren wirtschaftlichen Breiten) glaubt noch an Gott, wie er in der Bibel steht? Nicht mal die Inder sind mehr so gottestreu wie sie einmal waren. Rama, Indra, Shiva und Krishna und wie sie alle heißen – aus ihnen wurden steinerne Denkmäler gemacht und damit hat sich's. Versteinerte Götter leblos gemacht. Und Buddha? Sitzt (versteinert) unter einem Baum und lächelt. Recht hat er!


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Materie und Geist, ein schier endloses Thema. Das kosmische Drama. So könnte man es auch nennen, obwohl Worte kaum etwas bedeuten. Alles bedeutungslos. Komm mir nicht wieder damit, dass – wenn alles bedeutungslos, man genauso gut sagen kann, dass alles Bedeutung hat. Es gibt schon noch gewisse Unterschiede. So weit sind wir noch lange nicht, dass wir alles gelassen hinnehmen.

Auch die Schönheit Kims oder Arimas unterscheidet sich von anderen Schönheiten, denn er ist immer und überall der Schönste. Es war schon damals auf der Erde, in der sechsten Erddimension (die siebente ist die Leuchtende Welt) sehr seltsam, denn Geschmäcker sind verschieden. Noch unglaubwürdiger wurde Kims Schönheit, als er und Maria auf fremden Planeten Leben retteten oder Streit schlichteten und alle Außerirdischen, deren Schönheitsideal ganz anders ist, von seiner Schönheit schier geblendet waren. Geblendet – das ist das wahre Wort, denn Kims Schönheit kam von innen, aus seinem Geist. Genau deshalb kann ich noch immer schreiben, dass Arima in den Zwischenwelten (die ja geistig sind) immer noch mit seiner Schönheit alle und alles blendet.

Es gibt keine Rangordnung, sagt der Kurs. Niemand ist der oder die Schönste. In Gott sind alle gleich, ist alles gleich. Ja, das ist aber nur, wenn das Meer spiegelglatt ist. Die allerkleinste Bewegung hebt die Welle und wie man weiß, hat Bewegung etwas mit Raum und Zeit zu tun.


***


„Es darf kein Wort, kein einziger Buchstabe in den Büchern über Kim verändert werden!“ - So oder so ähnlich habe ich einst geschrieben. Und was tat ich selbst? Ich veränderte alles, weil ich Bücher und Gespräche für eine Veröffentlichung auf einen gemeinsamen Nenner bringen wollte. Das geht nicht. So nicht.

In der materiellen Welt ist es nun mal so, dass widerspenstige Geister (Energien) wie Monster wirken. Kim und Maria reisten in eine Dimension, die so ganz anders ist als ihre gewohnte sechste Erddimension. Übrigens ist die sechste Erddimension kaum verschieden von unserer, nur, dass es Kim und Maria (die ja in der Erddimension gestorben ist, in der es sie ein zweites Mal gab) hier nicht und auch in den anderen restlichen Erddimensionen nicht gibt. Das Reich des Bösen, wie Kim es nannte, ist nicht böse – es ist das Reich der Wesen der Anderen Seite, die alles umpolen und zu ihresgleichen machen wollen. Aber das kam erst bei den Gesprächen heraus. In den originalen Büchern kämpfen Kim und Maria mit schrecklich aussehenden Monstern in einem stinkenden, modrigen Sumpfland und diese Monster waren die einzigen, die Kims Leben beenden hätten können. Ansonsten war Kim (als Ganzheit!) unsterblich.

Aber es gibt sie noch, die originalen Bücher – gut abgespeichert auf einem USB-Stick, falls die Festplatte wieder mal ihren Geist aufgibt.

Nur dass ihr das wisst, meine lieben Freunde, ihr lieben, kleinen, Ungeborenen, ihr süßen Föten, oder wie immer ihr euch nennt. Ihr müsst auch wissen, dass es schon mal ein Geschreibe gab, das ich (wie weiter oben erwähnt) „Die dunkle Seite der Sonne“ oder auch „Sägespäne“ nannte und dies hier nicht nur eine Fortsetzung ist, sondern vielleicht auch eine Wiedererkennung (Nachtgedanken der dunklen Seite der Sonne? – wie ähnlich sich die Titel sind), ein weiteres Resümee. Ja, die Ähnlichkeit der Titel ist verblüffend, meine lieben Föten.

Ihr erkennt nur in der Dunkelheit, wo alles nur im Verborgenen (denn nur im Dunklen kann Verborgenes sein – das Helle kann nichts verstecken) liegt. Aber ich werde euch alles offen legen, alles über den König und die Königin des Universums – des letzten Universums, in dem ihr noch geschlafen habt.

Ich werde euch auch über den kleinen, blauen Planeten berichten, auf dem ich lebe und schreibe und manchmal auch male. Im Moment ist der kleine, blaue Planet von uns Menschen sehr krank geworden. Aber wie es scheint, sind auch die Menschen sehr krank geworden. Sie verlieren sich selbst.

Und dann denke ich wieder, wie gut, dass es Gedanken gibt, mit denen wir uns selbst Gedanken- oder Phantasiewelten erschaffen können, die unser Leben erleichtern und vor allem die Angst vor dem unausweichlichem Tod nehmen. Dann denken wir: „Ach, wie gut, dass es einen liebenden Gott gibt, der uns nach diesem beschissenen Leben in seine Arme nimmt.“ Wie es wirklich sein wird – einfach aus, schwarz, Ende – kann niemand wissen, nicht mal jene, die steif und fest behaupten wollen, es zu wissen, weil sie mal „drüben“ waren. „Drüben“ ist es anders – ganz anders – kein Bewusstsein, das mit dem zu vergleichen wäre, wenn es denn schon so was wie ein „Drüben“ gibt. Schon Freund Carlos wusste nicht mehr, was er im so genannten linken Bewusstsein unter Aufsicht seines Lehrers Don Juan tat, bis er dazu genötigt wurde, sich genau zu erinnern. Und das ist das menschliche Bewusstsein und nicht das Geisterreich da „drüben“.

Man sollte auch die ständigen Widersprüche niemals verändern, die ich ständig verzapfe! Ja! Habt ihr das verstanden, ihr süßen Föten, ihr schlafenden Monster? Erhebt euch nicht. Bitte, tut das nicht, denn diese Welt hier kennt sich nicht mehr aus. Vor allem die Menschenwelt, in der Männer Männer heiraten und Frauen Frauen und man sie bald nicht mehr unterscheiden kann. Im Voraus – ich habe nichts dagegen. Ganz im Gegenteil! Ich bin sogar dafür und sage, dass alles erlaubt sein muss, solange keine Gewalt und kein Zwang im Spiel ist. Von mir aus können sie auch Tiere oder Bäume heiraten, wenn diese nichts dagegen haben, Schwarz und weiß sich mischen, Rot und Geld sich mischen. Geist hat kein Geschlecht und keine Farbe. Aber man bedenke trotzdem, was da alles heraus kommt, - wie sich die Menschheit entwickelt und wie es in vielleicht hundert Jahren auf der Erde aussehen wird. Könnt ihr das verstehen, ihr Ungeborenen, an denen ich mich wieder wende? – Wie in dem Geschreibe über die dunkle Seite der Sonne, wo so viele Sägespäne abfielen, dass es einen zweiten Titel brauchte.


Könnt ihr verstehen, dass ich kurz daran dachte, einen Baum zu heiraten? Einen Baum, der vielleicht Früchte trägt? Einen Marillenbaum, der mich an meine schönste Kinderzeit erinnert? Ich weiß, ihr versteht es. Habt ihr doch Kims und Marias Geist in euch, auch wenn er noch nicht erwacht ist und es hoffentlich niemals tut. Lasst das Meer spiegelglatt sein – dann ist alles gut, denn ihr wisst ja, was so ein klitzekleiner, nicht mal vorhandener Gedanke (Idee) auslösen kann. Er kann scheinbar ein riesiges Universum entstehen lassen.


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Auf den Kopf stellen. Den Spieß umdrehen. Grillen verboten, denn die Tiere wollen leben und nicht am Spieß gebraten werden. Das Pferd von hinten aufzäumen. Schon mal daran gedacht? Schon mal daran gedacht, dass wir die Idioten sind und das lernen müssten, was alle anderen Lebewesen der Erde bereits wissen? Wir waren die letzten – die so ziemlich letzten und hatten und haben keine Ahnung, wie das Leben funktioniert. Statt dessen preschen wir nach vorne und reißen alles nieder. Machen alles kaputt. Wenn wir nur uns selbst kaputt machen würden, wäre es für mich okay. Aber wir fahren über alle und alles drüber wie Panzer und noch Schlimmeres.

Wir sind getrennt worden. Ganz einfach getrennt vom Wahren und wissen nicht mehr wo uns der Kopf steht. Nach hinten drehen und zurück schauen, wie es die anderen getan haben. Von ihnen lernen und nicht hochmütig den Kopf nach vorne heben und sagen: „Wir sind die Kaiser!“ Einen Dreck sind wir und das sollten wir uns mal eingestehen. Wir sind bloß der Dünger der Erde, der ihr beim Wachsen helfen sollte. Aber sag das den Menschen. Sie würden dich nur auslachen und sagen: „Die hat ja alle Schrauben locker!“

Hat sie! Ja, hat sie! Locker, um zurück zu schauen. Um zu beobachten und dann Schwachsinn zu schreiben, wie etwa: Es gibt nur ein Selbst und das ist die Quelle der Kraft. Von einem Extrem ins andere. So ist sie. Unzusammenhängendes Schreiben, weil nun mal die Gedanken so sind. Zusammenhängend kann bald was sein. Aber wer fühlen kann, der erkennt vielleicht, dass es gar nicht so unzusammenhängend ist, denn was immer wir und andere tun oder sagen oder denken, berührt das Wahre nicht im Mindesten. Es lässt die Quelle kalt. Eiskalt. Wie ein vereister Baum mit Eisblumen und Eisfrüchten steht sie da. Eine Köstlichkeit, wenn man weiß, wie man genießt. Auch das haben wir verloren. Niemand kann mehr genießen. Nur mehr ausschöpfen, bis nichts mehr übrig ist. Schaut ihn euch an, den Eisbaum, ihr süßen Föten. Seht, wie er erblüht. Wir haben nicht mehr den Blick dafür, aber ihr könnt sein Blühen im Winter erkennen. Seht hin. Seht genau hin.

***

Noch mal: „Es gibt nur eine Ganzheit des Selbst und das ist die Quelle der Kraft.“ Sagt Kim. In den Gesprächen. Wie er ebenso sagte: „Ich spreche zu dir aus der Quelle der Kraft.“ Es war keine Lüge. Keinesfalls. Er hatte schon immer den Durchblick. Das sage ich euch, ihr süßen Föten. Also haltet euch zurück, denn er wird immer der Erste sein, der die Fassaden aufstellt und sie wieder abräumt. Die Fassaden, die das Universum ausmachen. Ihr wisst, was das bedeutet. Ihr erschafft keine Wirklichkeit, sondern leere Fassaden. Seht ihr denn nicht unsere Masken? Unsere Larven? Manche so schrecklich, dass man sich sofort abwenden muss.

Die Totenmaske tragen wir auf jeden Fall. Gezeichnet für das Leben, das der Tod ist. Das hier ist kein Leben. Das ist hier ist die Kinderstube der Bösartigkeit. Und da wagen sie zu sagen, dass man wieder Kind werden soll. Kinder und alte Menschen sind die Bösartigkeit in Person. Ja, auch das wage ich zu sagen, denn es ist kein Wunder, wenn alte Menschen nach diesem beschissenen Leben verbittert werden und keinem mehr was gönnen.

Aber man soll diese Welt nicht verteufeln. Es gibt ja auch Gutes in ihr. Liebevolles. Wir sind doch, wenn es möglich ist, gut zu uns selbst. Wir lieben uns selbst. Sarkasmus? Habt ihr tatsächlich Sarkasmus heraus gehört, ihr lieben Ungeborenen? Das war das Ego, denn Menschen lieben nur sich selbst und tun sie nur selbst leid. Von wegen Mitgefühl! Wenn, dann Mitleid, denn mitleiden tun sie gerne. Das muss doch reichen, ihr sturen Föten, um euch davon abzuhalten, eure nicht erkennbaren Köpfchen raus zu stecken.

Erst dann kam es zu den Ungeborenen, die sich lange weigerten, geboren zu werden, wie es in „Die dunkle Seite der Sonne“ (Sägespäne) geschrieben steht. Es ist eine Geschichte des neuen Universums.

Steht weiter oben so geschrieben. Ihr habt euch lange geweigert und es doch dazu kommen lassen. Die Idee ist also längst geboren und ihr wagt es, das Meer zu bewegen, das so wunderbar still und glatt war. Glatt wie ein Spiegel, in dem sich nichts widerspiegelt.

Es lohnt sich nicht. Glaubt mir das. Niemand will wirklich wiedergeboren werden. Wir sind müde und wollen schlafen. Für immer schlafen. Habt ihr gewusst, dass Bäume viel schlafen? Für manche ist der Winter die Nacht und der Sommer der Tag. Auch Bäume brauchen eine Ruhepause. Vor allem die Winterbäume. Wusstet ihr das, ihr aufmüpfigen Föten?

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In einer Welt, in der Lachen eine Maske ist.

In einer Welt, in der Ängste und Sorgen verborgen bleiben müssen.

In einer Welt, in der Ehrlichkeit zu Einsamkeit führt.

In so einer Welt ist Liebe tatsächlich nur ein Wort.

Das könnte ewig so weiter geführt werden. Man könnte noch schreiben: In einer Welt, in der Reichtum gleichzeitig zu Armut führt. Oder: In einer Welt, in der alles verloren geht und nichts so bleibt wie es ist. In so einer Welt will ich nicht leben.

Ich möchte eine Welt, in der Lachen Dauerzustand ist. Ich möchte eine Welt, in der es weder Ängste noch Sorgen gibt. Ich möchte eine Welt, in der Ehrlichkeit und Offenheit keine Gegensätze haben. Ich möchte eine Welt, in der es überhaupt keine Gegensätze, keine Dualität gibt. Ich möchte eine Welt, in der Teilen nicht bedeutet, weniger als andere zu haben.

Aber die Föten haben längst anderes beschlossen. Sie haben alles verschönern lassen. Auch sich selbst. „Es gibt kein Außen mehr“, haben sie gesagt. „Du kannst dich noch so schön machen, dein Gesicht schminken, dich schön kleiden – das macht keinen Sinn, weil es kein Außen gibt. Was du schön machen kannst, ist dein Geist. Auch wenn du es nicht weißt, er ist von Natur aus schön.“

Keine Körper mehr, auch wenn der alte Mann und der kleine Michel alles erkunden und sich schließlich für Arimas herrlichen Park und für das prunkvolle kleine Schlösschen entscheiden. Nur manchmal besuchen sie auch Pamas raue, ländliche Welt, wenn sie Abwechslung vom sonnigen Park brauchen oder sie gehen in die Stadt, in der sich liebevolle Wesen bei Musik und Tanz und anderer Kunst vergnügen. Es dürfte sich um Silas Stadt handeln – von Sila erschaffen, auch wenn sie eher dazu neigt, sich einsam in einem Haus am See zurück zu ziehen, wo im Hintergrund ein Wald in die Berge hineinwächst. Aber es ist alles nur ein Vorwand. Alles sieht nur wie ein Park mit Schloss oder eine raue Landschaft, die zur ländlichen Gegend geworden ist (Pamas Felder, die für Nahrung sorgen, obwohl Nahrung nicht mehr nötig ist, da alle immer satt sind) oder die Stadt, die überall mit Blumen geschmückt ist. Alles nur wie Fassaden. Alles nur wie Spiegelungen in der Wüste.

Aber wozu das alles? Wozu immer wieder das Öffnen und Schließen der Quelle der Kraft? Wo sie doch nie von dem, was im Offenen passiert, berührt wird. Macht das denn Sinn? Macht es Sinn, wenn ich denke, dass alles erst im Werden ist und die Quelle bereits IST? Ewig vollkommen IST, während in der Zeit erst alles WIRD? Hat die Quelle es bereits hinter sich?


Wie schrieb ich schon mal? Über die Quelle zu schreiben, kann nur scheitern bedeuten. Wir können uns die Quelle (Gott) nicht denken (vorstellen). „Wir sind zu klein, Herz“, wie Kim schon sagte. Aber wir können uns entscheiden. Die ganz Großen haben sich richtig entschieden. Es gibt sie, auch wenn man sie vielleicht an einer Hand abzählen kann. Die großen Avatare von einst. Buddha war so einer und vielleicht auch der kleine Mann aus Nazareth. Ihr Reich war nicht von dieser Welt, auch wenn sie selbst in dieser Welt waren. Von Buddha scheinen wir zu wissen, dass er unter einem Baum Erleuchtung fand. Wie gesagt, ich halte Bäume ganz sicher für heilig und erleuchtet. Sie „wissen“ mehr als wir. Ganz sicher! Sie wissen, weil sie nicht denken.

***

Heilige Bäume, wissende Tiere und dumme Menschen, die glauben, die Meister über all das zu sein, was sie Erde nennen. Ist es wirklich so? Man preist doch die Intelligenz der Menschheit und all das, was sie geschaffen hat. Sie hat sich selbst erforscht und alle möglichen Krankheiten geheilt, wobei man munkelt – auch alle möglichen Krankheiten gebracht zu haben. Menschen haben Städte gebaut, Straßen, Autos, Flugzeuge, Raketen. Sie waren im Weltraum und haben erkannt, dass der Blick in den Sternenhimmel ein Blick in die Vergangenheit ist. Sie arbeiten um zu leben. Nur wenige leben, um zu arbeiten. Und die wenigsten leben einfach nur, weil sie genügsam sind oder erleuchtet. Jene sind zwar in der Welt, aber nicht von der Welt.

Heute heißt es, es gibt zu viele Menschen auf der Welt. Man kann nicht mehr mit der Natur leben. Es ist zu wenig an Nahrung da. Es heißt aber auch, dass genug Nahrung da wäre, nur die Verteilung wäre ungerecht und man würde zu viel Geld für Unnötiges ausgeben, wie etwa Waffen und anderem Kriegsspielzeug. Man muss sich ja verteidigen können. Gegen wen? Und was verteidigen?

Ich finde es verrückt. Nicht die Götter, sondern die Menschen sind verrückt geworden. Ich liebe diesen Film „Die Götter müssen verrückt sein“. Vor allem die Sequenzen am Anfang. Hier die Großstadt und deren Hektik, wo Menschen ganz und gar nicht artgerecht leben und dort der Dschungel und die Buschmänner und Ruhe und Natur. Vielleicht kämpfen sie auch und haben auch manchmal Hektik, vor allem, wenn sie sich um Nahrung sorgen, die nicht immer verfügbar ist, wenn die Jagd schlecht ausgeht. Aber sie leben zusammen und nicht gegeneinander.

Vielleicht wird die Menschheit einmal gezwungen werden, wieder so zu leben und erkennt den wahren Wert des Lebens, wenn es denn überhaupt einen gibt. Die Föten bezweifeln es mittlerweile und der Kurs sagt sowieso „nein!“. Das Leben hier hat keinen Wert, weil es nichts ist. Die schallende Ohrfeige mitten ins Gesicht von Hungernden, Kranken, Leidenden. Der Kurs ist herzlos und gefühlskalt. Sagt er teilweise sogar selbst von sich, aber nur wenn man ihn oberflächlich liest.

Es lässt sich alles nur im Geist ändern. Und doch sind wir hier und verarschen uns selbst. Es kann gar nicht anders sein. Die Föten nicken. Sie sind längst flügge und haben sich entpuppt. Feinstofflich. Eher geistig. Keine Materie mehr, denn Materie tut weh. Materie macht krank. Sogar Bäume werden krank. Sogar Bäume sterben. Und der Kurs sagt: „Alles nicht wahr.“ Und manch Weiser sagt: „Nichts ist jemals geschehen.“

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Sei gütig. Sie wissen es nicht besser und auch nicht schlechter. Sie wissen nicht, was sie tun. Und vorsichtig sein mit dem Hochmut. Demut wäre zu klein. Die goldene Mitte, wie der goldene Schnitt. Hausfrauengerecht. Immer mitten durch. Damit fährt man auch gut. Vor allem nicht schlecht.

Was will sie damit sagen? Dass nie so heiß gegessen wird, wie gekocht wird. Sie ist ja auch immer freundlich zu den Menschen, auch wenn sie von sich behauptet, Menschen nicht zu mögen. Man muss sie ja auch nicht mögen. Sie sind wie du. Ich bin du. Mag ich mich selbst nicht, mag ich die Welt nicht. Die Welt, die es nicht gibt. Ich mag nicht nichts.

Gestammel unterbunden mit Gewittergeräusche. Aufgewühlt sein. Ein Baum im Gewitter. Ein Blitz im Baum. Baumfeuer.

Das ewige Hin und Her. Achterbahnfahrten, und wenn man nicht aufpasst, fliegt man raus. Fliegt über das gesamte Areal des Spielplatzes mit all den Ringelspielen und Hamsterrädern. Aber nur, wenn man nicht aufpasst und sich nicht festhält. Loslassen bedeutet fliegen. Auch hier geht der Regen nieder. Fliegen durch den Regen.

Nach oben fallen. Hatten wir doch schon. Aber nur, weil es mir gefällt. Es kann einem viel gefallen. Man sollte es aber nicht zu ernst nehmen. Weil es sich verändert. Der Fall wird immer schneller, je weiter nach oben er geht. Und dann tappt man in die Falle und wird hochmütig.

Wir sind nicht besser oder schlechter, denn wir sind alle hier in diesem Theater, in dem es manchmal Lustspiele und manchmal Dramen gibt.

***

Alles geht vorüber. Vorbei und wie nie geschehen. Kein Wunder, wenn die Weisen sagen: „Nichts ist jemals geschehen.“ Wo sind denn all die Jahre, die in 'meiner Erinnerung' existieren? Gab es sie wirklich oder sind es bloß irgendwelche Eingebungen von höheren Wesen oder gar Wissenschaftler, die mit einem Gehirn experimentieren? Kann jemand ganz sicher behaupten, seine Erinnerungen sind wahr und wirklich geschehen? Kann man sich in dieser Welt überhaupt woran sicher sein?

Ich bin noch immer bei dieser kleinen Wahnidee, die einer der Föten hatte. Wie er wohl gedacht hat, der vorlaute Schlingel? „Mal sehen, ob da draußen was los ist!“ Und schon gab es Projektionen für die Wahrnehmung. Schluss mit jeglicher Erkenntnis. Kein Wissen mehr. Nur mehr Vermutungen. Und die Trennung vom Ganzen.

Aber das ist doch alles nur scheinbar. Lasst uns spielen, Mama, Papa. Und wir vergessen ganz sicher nicht, dass wir bloß spielen. Solange wir geistig sind, besteht keine Gefahr, auch wenn die Erkenntnisse weniger werden.

Wir sind uns unseres Selbst nicht mehr gewahr. Und doch sind wir noch immer mitten drin in der Quelle. Rein und unverwundbar. Es hat sich nichts verändert. Das, was wir für die Wirklichkeit halten, ist nur ein Traum.

Und später, nach dem Urknall, der so laut war, dass er uns alles vergessen ließ, gibt es wieder Sodom und Gomorrha. Jeder gegen jeden, weil es einfach nicht anders geht. Wir müssen uns, jeder einzelne von uns, abgrenzen. Das hier ist mein Territorium, wo du nichts verloren hast. Keinen Schimmer mehr davon, dass wir mal eines Geistes waren. Ein Geist, der sich dazu entschied, mal nachzusehen, was da draußen wohl los sein könnte. Die Meerestropfen hängen im Nirgendwo.

Ach, ihr dummen Föten. Immer wieder fällt ihr darauf ein. Und was tun wir jetzt mit unserer Vergangenheit, die mehr und mehr verblasst, wo wir nicht mehr zwischen Fakt und Fiktion unterscheiden können? Nicht mal einen Augenblick können wir festhalten. Weg, alles weg. Zeit ist tatsächlich eine Illusion. Sie lässt sich nicht fassen. Hier nicht und im Weltraum auch nicht.

Seht ihr auch öfter diese schrecklichen Sequenzen, ihr lieben Föten? Diese Sequenzen von winzigen Lebewesen auf einem winzigen Planeten, der mit über 100.000 Stundenkilometer rund um eine Sonne rast. Da soll einem nicht schlecht werden. Noch dazu rotiert dieser kleine Planet um sich selbst und das auch nicht langsam – so etwa um die 1600 Stundenkilometer. Kann sich das jemand vorstellen, der da eines Abends auf einer Wiese steht und in den Sternenhimmel schaut, der ja die Vergangenheit ist?

Leute, schmeißt euer Ego weg. Habt einfach Spaß und genießt das Leben, solange es noch geht. Rituale, Gebete, und anderes E(g)oterische bringt niemanden weiter. Lacht über euch selbst, bis ihr über die winzige Wahnidee lachen könnt und erkennt, dass da draußen absolut nichts los ist und auch nie etwas passiert, nie etwas passiert ist und auch nie etwas passieren wird.

Und was ist mit den Bäumen unter dem Nachthimmel? Die wissen längst alles. Die erkennen noch immer – im Gegensatz zu uns Menschenwesen.


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Gedanken sind Bilder im Kopf, wenn man ganz genau nach innen blickt. Es ist der Nach-innen-blick, mit dem man mehr „sieht“ als mit dem Nach-außen-blickt. Es ist wie mit einer Brille. Einfach aufsetzen und rosa oder schwarz sehen.

Sich im Innen ein Nest machen. Ein Ruhenest. Still, warm und friedlich und vor allem liebevoll. Sich erholen im Innen. Die Kraft der Stille fühlen. Bis sich die Bilder auflösen und man wahrhaftig das Innen „erkennt“.

Zuerst war sicher nicht das Wort. Und das Wort ist auch nicht zu Fleisch geworden. Das wäre ja noch schöner. Man braucht nur was sagen und schon fliegen einem die gebratenen Hühner ins Maul. Das wäre kein Paradies.

Das wäre das Schlaraffenland, wo sich alle um ein und denselben Baum drängen, weil er die besten Früchte trägt. Es wird gesagt, man wird „high“ von diesen Früchten. Ein tolles Gefühl, als hätte man eben tausende von Glückskekse gegessen und nicht Magenweh davon bekommen.

Die Föten - die einstigen Föten - kennen diesen Baum mit den besonderen Früchten. Sie sagen, man darf nicht davon essen. Es ist nicht gut, das wahre Glück nur für wenige Stunden zu genießen. Danach fällt man. Aber nicht nach oben, sondern nach unten. Sehr hohe Gefühle verlangen sofort nach sehr tiefen Gefühlen. Wenig Freude ergibt hingegen auch wenig Leid. Die Weisen wissen das und leben danach.

Und schließlich wehren sich jene, die sich um ein und denselben Baum drängen und schreien die ehemaligen Föten an, warum es diesen Baum überhaupt gibt. „Schneidet ihn um!“ rufen sie. „Brennt ihn nieder!“ Die ehemaligen Föten, die sich als Arima, Sila und Pama und alten Mann, samt kleinem Michel entpuppen, lachen nur darüber. „Esst, so viel ihr wollt, aber beschwert euch nachher nicht, wenn es euch schlecht geht“, ermahnt Arima wortlos und formlos. Man fühlt nur, dass er es ist, der diese Worte schweigend sagt. Baum gibt es auch keinen, da alles nur mehr geistig ist. Aber der Geist ist beweglich und das sollte er nicht sein. Er sollte keine Gedanken in sich tragen, die er eigentlich verbergen wollte. Ein Geheimnis wollte er daraus machen und hätte es fast geschafft.

Geht wieder in euch, ihr lieben Föten. Sucht den Platz der Stille in euch – in der reinen und unverwundbaren Quelle, mit der ihr ohnehin immer Eins seid.

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***

Wenn die Götter streiten, werden die Menschen mit Fäusten da stehen, statt mit offenen Armen. Es war doch die Frage: Was tat der Mensch, als er das erste Mal seinesgleichen gegenüberstand? Ballte er die Fäuste oder öffnete er die Arme? Es liegt an den Göttern. Es liegt an den ersten Minuten des Universums – kurz vor dem Urknall. Erst der Urknall bezeugt die Materie, die harte Göttin (die grausame Natur) oder den harten Gott (wie er in der Bibel steht). Das Teilen geschieht immer sehr schnell, auch wenn der Mensch meint, es hätte sich um Milliarden von Jahren gehandelt, bis einmal ein Stern entstand.

Die Föten haben gestritten. Ob sie abermals streiten, weiß ich nicht. Aber das letzte Mal, als sich dieses Universum entwickelte oder sich scheinbar entwickeln ließ (was eher zutrifft), stritten sie, wer den ersten Schritt tun darf.

Quatsch, alles Quatsch! Arima ist keiner, der streiten würde, obwohl ich ihn schon einmal verdächtigt habe, eigentlich Luzifer zu sein, statt Joshua, den sie den Christus (Krishna) nannten. Und doch! Ja, und doch sind sich die beiden so ähnlich. Beide stellten die Welt auf den Kopf, ohne dass die Welt und ihre Wesen es bemerkten.

Was ist gut? Was ist böse? Liegt das nicht immer im Auge des Betrachters und hat absolut nichts mit Wahrheit zu tun? Wenn Menschen urteilen, heißt das noch lange nicht, dass sie den Nagel auf den Kopf getroffen haben. Es heißt nur, dass sie dual wahrnehmen. Mehr heißt es nicht. Es könnte sich auch um eine triale Wahrnehmung handeln. Aber das wäre noch schlimmer und würde eventuell ins nächste Universum passen.

Aber die Frage ist durchaus berechtigt, wer denn wirklich entscheidet, ob was gut oder böse ist. Der Kurs (in Wundern) hält die Welt für böse oder viel mehr ungenügsam. Aber er verurteilt sie nicht, sondern erkennt sie als eine Art Schule an, um zu lernen, wieder in die wahre Welt zurück zu kehren, in der man eins mit dem großen einen Geist ist und ihn sowieso nie wirklich verlassen hat. Aber dieses Urteil, dass die Welt böse oder viel mehr ungenügsam ist, kommt vom Menschen, wo es auch heißt: des einen Freud, des andern Leid. Das Gute muss also nicht immer gut sein und das Böse nicht immer böse. Die Mehrheit entscheidet. Nur sie beschließt alle Abkommen.

Die kreierte Welt der Menschen. Der Dorn im Auge, den die Götter von Anfang an eingepflanzt haben. Und langsam wandert der Dorn vom Auge zum Herzen und beendet schließlich den Blutkreislauf. Tod, wo ist dein Stachel?


Wir verlieren uns. Wir sagen nicht mehr, was Sache ist. Wir vegetieren nur mehr dahin. Warten ab, was der lange Tag so bringt und singen uns in die Nacht. Wenn die Reife vorbei ist, erkennen wir alle unsere Schwächen. Die Welt ist nicht perfekt. Sie war es nie. Es schien nur so, wenn wir uns erinnern. Selbst alte Bäume vergessen, dass sie mal jung waren. Aber in Wirklichkeit ist es ihnen egal, ob jung oder alt, denn sie wissen genau, wo sie wirklich sind und dass es gar kein Wo gibt.

Und was ist nun mit Arima, Sila, Pama und dem alten Mann und dem kleinen Michel? Sie verhalten sich ruhig. Der Wellenkamm ist kaum zu erkennen.
 
Der alte Mann und das Meer. Sein Schiff ist ein Geisterschiff. Genauso geistig wie das Meer, in dem leichte Wellen aufkommen. Keine Flaute mehr. Eine leichte Brise bläst die Segel auf. Der kleine Michel ist Schiffsjunge. Zusammen packen sie es. Die Überfahrt wird nicht leicht. Ist sie auch nie gewesen.

„Ihr wärt besser zu Hause geblieben“, sagten die Frauen immer, wenn die Fischer nicht mehr zurück kamen. Das Meer kann tückisch sein. So wie alles in der Natur. Vor allem in der Natur, obwohl viele glauben, sie sei ehrlicher als der Mensch. Oder liegt es allein an der Betrachtung des Menschen? Betrachtung – Beurteilung oder was auch immer.

Es ist wie es ist. Auch wenn wir uns fragen, ob ein Baum, wenn er fällt, auch dann ein Geräusch macht, wenn niemand zugegen ist. Natürlich „macht“ er kein Geräusch, denn es liegt an den Wahrnehmungssinnen. Ohne Wahrnehmung„macht“ der umfallende Baum ganz sicher kein Geräusch. Ist nicht ganz leicht zu verstehen. Wahrscheinlich verstehe ich es auch nicht.

Auch Tiere hören. Somit wäre auch ein Hund ein „Empfänger“, der das Geräusch auffängt, das durch Geschwindigkeit in der Luft entsteht. Vibration ist verantwortlich, dass ein Geräusch entsteht. Die Luft nimmt die Vibration auf, beginnt selbst zu vibrieren und trägt schließlich den Schall in den Raum hinaus. Sagt Wikipedia, denn man muss sich ja informieren, um nicht als ganzer Idiot da zu stehen.

Heute ist alles möglich, wenn man nur will. Infos gibt es genug. Der alte Mann und der kleine Michel wollen davon nichts wissen. Sie scheißen wortwörtlich auf Wissen, weil es nichts bringt. Das Meer nimmt ihre Scheiße wohlwollend auf. Immerhin ist alles geistig. Und Geist stinkt nicht.

***

Der alte Mann steuert sein Schiff sicher übers Meer. Die Irrfahrten des Odysseus. Wenn sie an dem Felsen der Circe vorbei kommen, sollte keine Flaute entstehen. Männer sind Schweine – heißt es schon in einem Lied, das man nicht so ernst nehmen sollte, wie nun mal alles in diesem illusionären Leben. Dann wären sie ganz sicher Schweine, denn Circe kennt kein Pardon.

Aber wir sind nicht bei den Irrfahrten des Odysseus. Wir sind bei den Irrfahrten des alten Mannes und des kleinen Michels, die ihre Sache bis jetzt ganz gut machen. Immerhin wachen Arima, Sila und Pama über die beiden. Und bis jetzt ist alles noch immer nur geistig. Aber getrennt. Getrennt vom Ganzen, was sie endlich mal bleiben lassen sollten.

Wir wollen nicht mehr trennen und nicht mehr aufteilen, weil es so was wie Gerechtigkeit gar nicht gibt. In der Menschenwelt gibt es nichts, außer Worte. Leere Worte, die vollkommen bedeutungslos sind, wenn man genauer hinhört oder hinsieht. Alles stinkende Luft. Und hier stinkt es wirklich. Zugemüllt hat sich die Menschheit. Bis zum Himmel, der unerreichbar ist, weil er nichts von uns weiß.

Gott hat uns verlassen. So scheint es zumindest. Wir wissen nicht, dass er nichts von uns weiß. Er oder sie oder es. Darüber muss man nicht streiten, denn Geist hat kein Geschlecht, weil er keine Form hat. Gott ist auch kein Schwarzer oder Gelber. Das hätten sie gerne, die Menschen, dass es ihretwegen einen eigenen Gott oder gar eigene Götter gibt! Alles erfunden, wie ich schon immer gesagt habe.

Wie gesagt (geschrieben!) - Gott (die Quelle der Kraft) weiß nichts von uns. Und warum nicht? Weil wir in Wirklichkeit gar nicht hier sind. Weil es in Wirklichkeit gar kein Universum gibt. So sagt der Kurs. So steht es geschrieben. In Wirklichkeit sind wir immer eins mit der Quelle. Alles andere ist nur eine blöde Idee, die sofort verworfen wurde und nur für uns scheinbar Milliarden und mehr Jahrtausende dauert.

Kim hat schon immer versucht, mir die Gleichzeitigkeit zu erklären. Aber erkläre einer Maus, dass sie eben Hamlet anknabbert und dabei ein höchst berühmtes Buch zerstört. Es ist nicht alles schon passiert. Es ist rein gar nichts passiert. Er hätte es doch gleich so sagen können, bzw. ich hätte es doch gleich so niederschreiben sollen. Aber damals war auch die Gleichzeitigkeit noch nicht das was sie heute für mich ist: Nichts anderes als ein großer Baum, der bis in den Himmel ragt, der unerreichbar ist, weil er nichts von uns weiß.


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Wie Götter schweben Arima, Sila und Pama über dem Schiff und man fragt sich: „Wer braucht sie?“ Wer braucht schon Götter, wenn er kein Ego mehr hat? Wer braucht noch Religionen und Spiritualität, wenn das Ich weg geblasen wurde? Es kümmert niemanden mehr, ob man gerettet oder nicht gerettet wird. Erlöst oder nicht erlöst. Sich wohl fühlt oder nicht.

Scheiß drauf. Wir brauchen das nicht mehr. Wir brauchen gar nichts mehr. Da hat uns jemand in diese beschissene Welt geschissen und damit hat sich's. Dass wir es selbst waren, kommt uns ein wenig weit her geholt vor. Aber wir waren es selbst. Keine Frage. Nur müssen wir erst zu diesem Schöpfergeist (unser wahres Selbst) gelangen. Die Frage ist: Wie? Wir sind der Traum und müssen den Träumer finden. Aufwachen. Erwachen. Die Frage ist abermals: Wie?

Der alte Mann und der kleine Michel segeln noch immer übers weite Meer. Weit und breit nichts als Meer. Wasser, wohin man schaut. Auch wenn es keine Augen mehr gibt. Alles Geist. Das muss immer wieder erwähnt werden, weil es für uns so unvorstellbar ist. Da ist nichts. Absolut nichts. Und doch segeln da zwei Wesen auf einem Schiff übers weite Meer und über ihnen der klare, blaue Himmel.
Man kann sich alles so vorstellen und doch ist es nicht so. Wie im wahren Leben. Nur so kann man aufwachen. Indem man denkt, dass man sich alles nur so vorstellt. Und plötzlich der Crash. Der Blitz aus heiterem Himmel. Haben wir dann noch immer so viel Mumm, zu denken, dass wir uns alles nur so vorstellen?

Was ist dein Zweig, Mensch? Das erinnert an die Geschichte, an einen Mönch, der sich selbst fast gemeistert hatte, bis ihn ein Zweig in seinem Zen-Garten zur Verzweiflung brachte und er die Beherrschung verlor. Das Ego hat tiefe Wurzeln. Tiefere als Bäume. Viel tiefere. Und es ist schwer, es gänzlich auszumerzen.


***

Sie haben kein Ziel. Der alte Mann, der kleine Michel und das Meer. Den Himmel über Berlin lassen wir mal. Ein wunderschöner Film von Wim Wenders mit dem genialen, leider schon verstorbenen, Bruno Ganz. Wurde schließlich von den Amis in „Stadt der Engel“ umbenannt und nach Los Angeles verlagert. Von Kunst zu Kitsch ist es nicht weit, obwohl ich zugebe, beide Filme genossen zu haben. Aber es geht nicht um den Himmel über Berlin, denn wir glauben nicht an Engel. Vor allem nicht an jene in der Bibel, auch wenn Gabriel sehr beeindruckend sein kann. Auch Michael und all die anderen im Reich Phantasiens. Einst haben sie in Lemuria gelebt, als die Erde noch jung war und sich die ersten Menschen noch im Garten Eden vergnügten.

Ist ja mal ganz was Neues. Man kann die Geschichte umschreiben. Warum auch nicht? Glaubt einem eh niemand. Und auf mehr Schwachsinn kommt es auch nicht mehr an. Aber was wenn doch? Nicht, dass es auf mehr Schwachsinn ankommen würde, - die Frage bezieht sich auf ganz etwas anderes, nämlich auf: Was wenn doch immer etwas Wahres an all den Phantasiegeschichten oder Verschwörungstheorien dran ist? Ja, was dann? Dann sind wir ganz schön im Arsch. Dann wurden wir nämlich in die Irre geführt. In den Irrgarten. Ins Labyrinth, aus dem wir nie wieder herausfinden.

Ins Hamsterrad gesteckt und schön treten für die Bonzen da oben, die die ganze Welt regieren. Nein, nein, nicht die Politiker, die wir wählen sollen oder müssen. Die haben genauso wenig zu sagen wie wir und treten genauso blöd im Hamsterrad ihre Runden. Es sind ganz andere, die das Sagen haben, aber dafür haben wir leider keine Beweise. Deshalb sind es ja nur Phantasiegeschichten und Verschwörungstheorien. Wenn aber mal jemand näher an die Beweise ran kommt, dann ist er Geschichte. Darauf kannst du deinen Arsch verwetten.

Und der alte Mann, der kleine Michel und das Meer haben noch immer kein Ziel. Da haben wir doch glatt das wunderschöne Segelschiff vergessen. So können wir ja auch den Himmel dazu nehmen, auch wenn nichts davon wahrzunehmen ist. Noch nicht! Erst wenn sich einer oder eines von ihnen durchringt ein Ziel zu haben, drängt sich die Materie schamlos auf. Nur Egos haben Ziele, wollen etwas erreichen, etwas sein, was sie niemals sein können.

Und schließlich verwandeln sich die Bäume in Schiffe. In diesem Fall in ein einziges wunderschönes Segelschiff unter einem nächtlichen Sternenhimmel mitten im Meer. Nächtlich? Klar, denn wir sind noch immer bei den Nachtgedanken.


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Und weiter geht's mit den "Nachtgedanken":

Es waren nur Symbole. Symbole des Lichts, wie der Lichtbringer oder die Lichtarbeiter, wobei einige es für bare Münze hielten. Das Licht war nichts anderes als Mündungsfeuer und später die Atombomben. Das weiße Licht. Licht umrandetes Haupt bedeutetet, dass Menschen sterben werden.

Im Übrigen wiederholen sich die heiligen Legenden regelmäßig. Man muss nur genau hinhören oder genau hinsehen. Die Urgötter waren bloß Vorfahren der heutigen Götter, die sie Profit und Macht nennen. Und was Zivilisation anbelangt, sie bedeutet nur Zins und Pacht, wie ich irgendwo vor kurzem gelesen habe. Das Land gehörte allen, bis es schließlich den Landbesitzern gehörte und die Ureinwohner vertrieben (abgeschlachtet) oder enteignet (wenn Außenstehende zusahen) wurden.

Damit sei nicht gesagt, dass einst keine Götter oder Engel oder Derartiges auf Erden wandelte. Aber es waren Lebewesen wie wir, mit dem Unterschied, dass sie viel länger lebten und um einiges klüger waren. Von ihnen kamen jene Geistesblitze, von denen die Genies heute noch immer profitieren.

Merkt euch das gut, ihr Seefahrer! Ich weiß, was ihr vorhabt. Ihr wollt das, was einst Symbole waren und gar nie existierte, lebendig machen. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie dadurch wirklich wären. Die endgültig gültige Realität gibt es nämlich nicht, wie ich letztens auch gelesen habe.

Was die Quelle der Kraft betrifft, - wer kann es schon wissen? Sie mag durchaus die endgültig gültige Realität sein, die nichts, aber auch gar nichts mit dem materiellen Universum zu tun hat. Auch nichts neues. „Manichäismus“ nennt es sich. Das göttliche Licht steht dem Reich der Finsternis gegenüber. Leicht zu raten, was das Reich der Finsternis darstellt, nämlich nichts anderes als das Universum, samt unserem blauen Erdball. Gott hat sich die Hände sicher nicht schmutzig gemacht, indem er das Universum erschaffen hat. Er war es, der seine Hände in Unschuld wusch.

Hört euch nicht alles an, ihr lieben Seeleute, ihr Mutigen, die so tapfer übers Meer segeln. Ihr werdet ans Ziel kommen, auch wenn ihr so tut, als ob ihr keines im Auge hättet.

***

Wir dürfen den Geist nicht vergessen. Egal, was passiert. Auch wenn gar nichts passiert. Der Geist ist das um und auf. Er erschafft und schafft an. Wir müssen den Beobachter erkennen. Den Träumer finden. Wenn nicht, dann finden der alte Mann und der kleine Michel das Nadelöhr und schlüpfen mit ihrem Segelschiff mir nichts dir nichts hindurch. Und dann haben wir den Salat. Dann macht es wieder einen enorm lauten Knall und ein neues Universum entsteht.

Diesmal macht es nur ganz leise „PLOPP“. Wirklich ganz, ganz leise. Und dann schwebt im leeren Raum ein kleiner begrünter Zweig. Der Zweig wird wachsen und zu einem riesigen Baum werden. Er wird aus unterschiedlichen Teilen bestehen: aus Wurzelwerk, aus einem Stamm, aus Ästen und aus Blätter und wenn er gut gelaunt ist, aus unterschiedlichen Früchten. Dann wird das der absolut natürliche Baum sein, der verschiedene Früchte trägt. Auf einem Ast befinden sich Kirschen, auf einem anderen Birnen oder Äpfel, auf wieder einem anderen... Das kann unendlich lang so weitergehen, bis der Baum müde wird, dürr wird, die möglichen Lebewesen (?) auf ihm verhungern und sich das Universum abermals schließt.

Das wollt ihr? Alter Mann, kleiner Michel? Wirklich das? Und nicht vergessen, wir befinden uns noch immer im Nichts, in dem alles enthalten ist. Das wäre doch genug. Das wäre mehr als genug. Schließlich ist hier die Gefahr des Vergessens nicht so groß.

Zum Nadelöhr wollte ich auch noch etwas sagen und zu den ständig menschlichen Beschreibungen. Es ist nun mal so, dass ein Mensch diese Zeilen tippt. Und ein Mensch kann nun mal nicht übers Menschsein hinaus, auch wenn er versucht, sein Hirn in alle möglichen Richtungen zu schwenken, um etwas zu empfangen, das nicht menschlich ist. Es funktioniert einfach nicht, weil Gott, die Quelle, gar nicht weiß, dass es uns gibt. Na ja, ich würde sagen: Nicht schon wieder der Kurs. Aber er ist die einzig logische Erklärung. Falls es so was wie Logik wirklich gibt. Übrigens, das Nadelöhr hat Joshua erwähnt und ein Kamel dazu. Eigentlich meinte er etwas ganz anderes. Da bin ich mir sicher.

Segelt weiter auf dem (noch) ruhigen Meer, meine tapferen Piraten. Holt ein, was geht, aber bleibt auf Kurs. Weicht nicht ab, denn einen Baum als neues Universum kann niemand brauchen.


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