Nachbar gestorben - bin untröstlich

K

Kleine Wölfin Moonlight

Guest
Gestern habe ich noch versucht, ihm das Leben zu retten. Heute erfahre ich, dass der Mann im Krankenhaus verstorben ist.

Aber ich erzähle mal von Anfang an:

Gestern hat es bei mir an der Tür geklopft. Es war die taube und gebrechliche Nachbarin (beide schon älter), die laut schrie, dass ihr Mann stirbt. Zwei ganz, ganz liebe, ältere Leutchen.

Ich gehe nach oben und mich trifft der Schlag. Überall Blut. Der ganze Flur vom Spiegel bis zum Boden war komplett voller Blut. Nur für einen kurzen Moment habe ich mich gefragt: „was machst du jetzt?“ Ich meine, wenn man nicht weiß, ob der Mann sich etwas gebrochen hat, darf man ihn ja nicht bewegen. Also Decke drüber. Notarzt gerufen. Frau hingesetzt mit Wasser versorgt. Hund eingesperrt.

Da kam auch schon die Enkelin, so dass ich unten auf den Krankenwagen warten konnte. Es hat gefühlt aber Ewigkeiten gedauert, bis er hier ankam.

Tja... Und heute erfahre ich, dass der Mann im Krankenhaus verstorben ist. Man weiß noch nicht woran. Der Sturz ist wohl die Folge von etwas anderem.

Ich mache mir wirklich, wirklich große Vorwürfe. Hätte ich noch schneller handeln müssen? Hätte ich seinen Tod verhindern können?

Bitte nur ernst gemeinte Kommentare. Ich bin wirklich sehr, sehr traurig und habe ihn sehr gemocht.
 
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Ja natürlich. Das werde ich sowieso machen. Eine Kerze anzünden.

Ich mache mir eben nur Gedanken darum, ob ich was übersehen haben könnte. Es war ja in jedem Fall ein blutiger Unfall, ob nun als Folge oder nicht. Und er hat ja noch reagiert. Er ist erst heute Nacht verstorben.

Ich mochte ihn sehr. Wir haben hier sehr nett und liebevoll miteinander gewohnt. Keineswegs anonym.
 
Es ist immer traurig, wenn Menschen gehen, die man ins Herz geschlossen hatte. Aber sie gehen nur voraus, irgendwann folgen wir.
Solche Gelegenheiten vergegenwärtigen einem den kostbaren Moment, das Jetzt.
Ich freue mich mit dir, dass ihr nicht so anonym lebt. Weiter so!
 
Ja natürlich. Das werde ich sowieso machen. Eine Kerze anzünden.

Ich mache mir eben nur Gedanken darum, ob ich was übersehen haben könnte. Es war ja in jedem Fall ein blutiger Unfall, ob nun als Folge oder nicht. Und er hat ja noch reagiert. Er ist erst heute Nacht verstorben.

Ich mochte ihn sehr. Wir haben hier sehr nett und liebevoll miteinander gewohnt. Keineswegs anonym.

Es war sein persönlicher Tod. Der war genau so, wie er war. Und wenn Du einen Fehler gemacht hättest (und das glaube ich keinesfalls!), wäre auch das Teil seines Sterbens gewesen.
Du kannst jetzt nur der Frau helfen, falls sie Hilfe braucht.....
 
Gestern habe ich noch versucht, ihm das Leben zu retten. Heute erfahre ich, dass der Mann im Krankenhaus verstorben ist.

Aber ich erzähle mal von Anfang an:

Gestern hat es bei mir an der Tür geklopft. Es war die taube und gebrechliche Nachbarin (beide schon älter), die laut schrie, dass ihr Mann stirbt. Zwei ganz, ganz liebe, ältere Leutchen.

Ich gehe nach oben und mich trifft der Schlag. Überall Blut. Der ganze Flur vom Spiegel bis zum Boden war komplett voller Blut. Nur für einen kurzen Moment habe ich mich gefragt: „was machst du jetzt?“ Ich meine, wenn man nicht weiß, ob der Mann sich etwas gebrochen hat, darf man ihn ja nicht bewegen. Also Decke drüber. Notarzt gerufen. Frau hingesetzt mit Wasser versorgt. Hund eingesperrt.

Da kam auch schon die Enkelin, so dass ich unten auf den Krankenwagen warten konnte. Es hat gefühlt aber Ewigkeiten gedauert, bis er hier ankam.

Tja... Und heute erfahre ich, dass der Mann im Krankenhaus verstorben ist. Man weiß noch nicht woran. Der Sturz ist wohl die Folge von etwas anderem.

Ich mache mir wirklich, wirklich große Vorwürfe. Hätte ich noch schneller handeln müssen? Hätte ich seinen Tod verhindern können?

Bitte nur ernst gemeinte Kommentare. Ich bin wirklich sehr, sehr traurig und habe ihn sehr gemocht.

Ich denke du hast alles getan, was in deiner Macht war.
Mach dir keine Vorwürfe.
Versuche lieber das Erlebte zu verarbeiten und kümmere dich gut um dich. :)
 
Hätte ich noch schneller handeln müssen? Hätte ich seinen Tod verhindern können?

der Todestag ist, meiner Meinung nach, vorbestimmt, keiner rettet dem anderen das Leben, ausser es ist so vorgesehen, du hättest nichts tun können, alte Menschen sterben weil es Zeit ist...ich weis, das klingt nüchtern, da du ihn gekannt hast, wird dich die Trauer auch begleiten, geh einfach da durch...Vorwürfe gehören auch dazu, alle Phasen der Trauer sind ok..mein Mitgefühl hast du. :umarmen:
 
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Das tut mir wirklich sehr leid für dich - so etwas - wie du es -auch noch mit soviel Blut erlebt hast - ist wie du schon geschrieben hast - ein Schock-Schlag - der dich da (und jeden anderen auch) aus dem Nichts heraus unerwartet etroffen hat und du dennoch sehr umsichtig und souverän gehandelt hast - das hätte ja auch nicht jeder gekonnt.

Ich mache mir wirklich, wirklich große Vorwürfe.
welche konkreten genauen grossen Vorwürfe machst du dir denn jetzt? Einfach beiseite schieben und verdrängen - macht es nach meiner Erfahrung nur noch schlimmer und einen noch länger verfolgend.

Manchmal hilft da ein sortieren und es sich selbst schwarz auf weiss auf ein Blatt Papier mal aufschreiben und dann anschauen - und wenn das Notwendige erkannt wurde -dannn hinterher verbrennen .

Heute ist Neumond - ideal für ein Loslass-Ritual -und auch für ein Gebet für deinem Nachbarn um ihm eine gute Reise zu wünschen.

Hast oder hättest du denn zB. besondere hilfreiche Fähigkeiten, die du für ihn hättest einsetzen können und dich nicht getraut hast es auch zu tun ?

.
 
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