Ich wünsch' dir viel Kraft beim Verarbeiten dieses Verlustes und hoffe dass du dir niemals selbst Vorwürfe machst.
Auch wenn das böse klingen mag: Wenn man ein schlechtes Gewissen hat und sich berechtigterweise Vorwürfe macht, bzw. ein Bedürfnis danach hat, sollte man das tun.
Dass man es tut, ist ein Zeichen dafür, dass man ein Mensch mit Gewissen ist, was grundsätzlich nichts Schlechtes ist.
Manchmal ist ein schlechtes Gewissen auch ein guter Grund, die Wiederholung bestimmter Zustände zu vermeiden.
Es ist gar nicht so selten, dass Leute, die nicht in der Lage sind, sich in einem gesunden Maß bewusst die Vorwürfe zu machen, die sie in sich tragen, sich stattdessen unbewusst andere Menschen suchen, die den Job übernehmen. Für einen besseren Ansatz halte ich es von daher, Dinge zu bereuen, die man bereut, und zwar richtig, und durchaus auch so, dass es so wehtut, wie es nunmal wehtun muss.
Man kommt um die Hölle nicht herum, wenn man allzu großen Mist gebaut hat. Die Wahl hat man eigentlich nur dazwischen, den Weg da durch bewusst anzutreten, wodurch es meistens einfacher wird, oder mit dem Versuch, das Leiden zu vermeiden, gewaltsam von außen hindurch gehetzt und getrieben zu werden.
Irgendwann ist es auch wieder vorbei.
Aber doch, wer Dinge getan hat, von denen er oder sie eigentlich wusste, dass sie nicht toll sind, ist es eigentlich dem eigenen Gewissen schuldig, sich einzugestehen, was verkehrt gewesen ist.
Um es in einem gesunden Rahmen zu lassen, sollte man allerdings den Absprung schaffen, an dem Punkt, an dem es genug ist, das Ganze auch wieder loszulassen.
Tut man das allerdings zu früh oder meint, selbst entscheiden zu können, wann man genug gelitten hat, wird schon irgendeine Kraft auftauchen, die dafür sorgt, dass man seine Schulden zahlt. Wieviele man hat, verursacht man nämlich; es ist ja nun auch nicht so, dass du nach der Hälfte der Raten einer Bank erzählen kannst, du wärst jetzt der Ansicht, ein Kredit sei vollkommen zurückgezahlt, den du dort aufgenommen hast. So einfach funktioniert das nicht.
Bewusstsein ist wichtig, um festzustellen, wo jemand mit Forderungen ankommt, die unberechtigt sind.
Aber mei, das wird alles ganz schön kompliziert, stelle ich fest. Wer so einen Anlass nicht als Anstoß zu einer eigenen spirituellen Lebensweise nehmen möchte (aber einer gesunden bitte, nicht dem, was die Mainstream-Esoterik darunter verkauft), ist wirklich am besten beraten, sich einfach jemanden zu suchen, der sich damit auskennt.