Hallo Kischa.
Ich war gestern im Spital. Die Ärzte sagten mir, dass die Schlafmedikamente jetzt endgültig weggelassen werden. Intubieren mussten sie sie aufgrund ihrer Schluckprobleme wieder. Außerdem sagte uns der gestrige Arzt, dass Mama eine Lungenentzündung hatte!!!! Deshalb hatte sie wahrscheinlich andauernd Fieber. Jetzt ist wieder eine Blasenentzündung dazugekommen und sie hatte gestern 39 Fieber und Schüttelfrost.
Gestern hat sie, als ich dort war, wieder mit den Augen gezuckt, die linke Hand ein wenig bewegt und gegähnt! Die Ärzte meinten auch, dass sie wenn man sie laut anspricht, die Augen öffnet. Als ich dort war, hat sie das allerdings nicht gemacht.
Der leitende Oberarzt meinte leider wieder, dass die Prognosen trotz allem schlecht sind, da sie keinen Kontakt mit ihnen aufnimmt. Heute wird beraten ob sie ihr einen Luftröhrenschnitt machen, weil sie sie so besser behandeln können. Ich glaube nicht, dass das ein gutes Zeichen ist oder?
Jetzt liegt die Blutung schon 3 Wochen zurück!
Ich werde heute wieder zu ihr fahren und ihr gut zureden. (Hab mir heute und Montag extra frei genommen, damit ich ins Spital fahren kann)
Also dann, meld mich wieder
Jenny
Hey Jenny!
Luftröhrenschnitt ist ganz normal. Denn je länger dass man jemanden intubiert, desto "beleidigter" werden die Stimmbänder, und deine Mam soll ja schließlich wieder einmal sprechen können, oder?. Sie bekommt dann einen Luftröhrenschnitt und wird je nach Gesundheitszustand beatmet, oder an die feuchte Nase (wird noch dauern) angeschlossen.
Die feuchte Nase wird an das Tracheostoma angehängt und da lernt deine Mama wieder alleine zu atmen. Es wird mit Sauerstoff angereicherte Luft in das Tracheostoma "geblasen" und man kann die Stärke der künstlichen Beatmung regulieren. Wird dann mit der Zeit immer mehr zurückgenommen und deine Mutter muss immer mehr wieder selbst atmen.
Mein Vater hat auch auf laute Ansprache reagiert. Er machte die Augen zwar auf, aber verfolgte nichts. Er öffnete einfach die Augen und machte sie dann eben wieder zu. Das mit dem Reagieren dauert einfach, du mußt Geduld haben. Geduld wird jetzt dein ewiger Begleiter sein. Ich hatte auch nicht das Glück, dass mein Dad die Augen öffnete wenn ich bei ihm war. Aber das sagt gar nichts, sie braucht einfach Zeit.
Lungenentzündung ist auch "relativ" normal bei solchen Krankheiten, da man j a nur liegt und die Lunge produziert ja Schleim und ein Infekt kommt da sehr leicht dazu. Und dass sie einen HWI (Harnwegsinfekt) hat, ist kein Drama. Das kommt durch den Katheter. Das ist kein Drama. Den hatte mein Vater dauernd, bis jetzt vor kurzem sogar noch. Ein HWI ist nicht so schlimm wie eine LUngenetzündung. Aber mit Antibiotikum lässt sich Gott sei Dank alles gut in den Griff bekommen.
Die Schlafmittel sind zwar reduziert, bzw. weg, aber deine Mutter wird noch sediert sein (schau mal, wieviele große Spritzen an diesem Gerät noch sind, dass hinter bzw. neben ihrem Bett steht - das sind alles Medikamente). Das heißt sie bekommt ganz bestimmt Schmerzmittel, Beruhigungsmittel, Antibiotikum, ein Mittel gegen Epileptische Anfälle,.... und das macht alles müde. Der Körper muss auserdem die ganze Medikamentenbombe die sie in den letzten 3 Wochen reingepumpt bekommen hat wieder ausscheiden. Das geht einfach nicht so schnell.
Sie sagten auch, daß mein Vater damals schon wacher sein müsste und besser reagieren sollte und bla, bla, bla.
Ein Arzt kam dann einmal und sagte mir, wie es wirklich ist. Jeder Mensch ist anders. Einer braucht länger, einer nicht so lang. Einer spricht auf den Rückzug der Medis besser an, einer gar nicht. Man muss dem Patienten Zeit lassen und wie schon einmal gesagt. Eine Prognose über den tatsächlichen weiteren Verlauf abzugeben ist sehr schwer - kaum möglich....
Schlucken wird sie auch wieder lernen, mach dir keine Sorgen und auch selbständig zu atmen, es dauert einfach.....
Kopf hoch Jenny.
Du wirst sehen, es wird alles wieder gut werden.
Alles LIEBE und viel GEDULD!!!!