Mal ehrlich, Chiara-Lena,
- was meinste wohl, was bei 90% aller beruflich frustrierten Frauen um die 30 als Beratungskracher wie eine Bombe einschlägt? Richtig: man unterstelle ihr den verdrängten Kinderwunsch und schon kommt sie ins Grübeln..... aber, bei wiederum 90% davon stimmt es sogar, weil die biologische Uhr tickt und man als Frau nunmal nicht ewig warten kann.
Ergo: diese Art der astrologischen oder sontigen Beratung ist hochgradig unseriös, unverschämt und womöglich auch noch teuer.....
Richtig, Männer ändern ihre Ansichten manchmal, schließlich können sie sich Kinderkriegen noch schlechter vorstellen als Frauen....
Für unsere Anti-Kinder-Heldin hier
- woher soll man wissen, wie es ist, etwas zu haben, was man noch nie hatte - z.B. Kinder? Kinder = Unfreiheit? .... gewagte These. Keine Kinder = Freiheit? wer's glauben mag....
viele Grüße
Hallo Martina!
Kinder haben oder nicht= Freiheit, Unfreiheit...
Das sind individuelle Bedürfnisse, oder auch Bereitschaften, was den Ausschlag gibt. Gell?
Ultimativ eine Antwort zu finden, auf Kinder haben = Freiheit.... oder Unfreiheit.... hmmm.
Ich habe zB Haustiere (geerbt), ich bin einfach weniger frei dadurch, - aber an der Liebe zu den Haustieren ändert sich dadurch nichts, sonst könnte ich sie ja verhungern lassen. Doch werde ich nachdem sie "ableben", keine neuen "anschaffen". (bewusst in Anführung gesetzt). Andere wollen nie ohne leben.
Viele "schaffen" sich heute Kinder an, und wissen nicht worauf sie sich einlassen - finde ich, indem ich betrachte, wie man heute so mit Kindern eigentlich umgeht. Die ganze Gesellschaft von Kindergarten , Wohnsiedlung und Schule will doch gar keine Kinder, sie tun nur so als ob. Das ist keine Philosophie, sondern man muss nur richtig hingucken. Kinder dürfen nicht sein, was sie sind. Sie werden sofort zu Erwachsenen gemacht, und morgen bringt man Kindern mit 3 Jahren schon Mathematik bei, damit sie Deutschland oder Japan usw. jeweils gut vertreten und die PISA-Statistik gute Zahlen vorgibt.
Wenn ich heute durch die Gegend laufe, fühle ich, wie ich das Kindsein eingebüßt habe. Wie liebend gern ich jetzt durch Wälder laufe, mal einfach irgendwo bin, ohne Grund, so wie ich als Kind einmal abenteuerlustig war, das zu tun. Mich dem zu freuen, was ist. Aber wir sollen ja etwas leisten oder Ziele haben, und fühlen uns schuldig, wenn wir es nicht tun, und das vekopfen wir auch in unsere Kinder.
Und wir sind kollektiv schon so weit, dass wir es fast verbieten müssen, in den Wäldern rumzulaufen, weil wir das Leben darin nicht mehr achten und alles kaputt trampeln (es gibt Gerede um neue Waldgesetze, weil zuviel kaputt gemacht wird). Nur so zum Nachdenken. Die Kinder hin oder her, ich denke, es wird zu wenig drüber nachgedacht, was wir aus Kindern machen. Wir wir mit ihnen umgehen.
Wenn sie einmal da sind. Immer gehts so viel darum, seine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, aber was ist mit der Kindheit, oder den Kindern und ihren Bedürfnissen?
Das ist auch ein Grund, warum ich lange keine Kinder in die Welt "setzen" wollte, so ca. bis ich 30 war. Ich stellte mir vor, wie schlimm es ist, Kinder in diese Welt der Pflichten zu setzen! Ich hätte eine andere Welt für sie gewünscht. Ich fühlte mich nicht mit Kindern unbedingt überfordert, sondern mit dieser Welt. Die Welt erzählt den Kindern so viel Stuss, zB in der Schule, oder man mag es nicht, wenn ein Kind laut wird (ich selbst kämpfe sogar dagegen an, wenn ich laute Kinder höre, - vielleicht weil es sonst schon so viel Stress um uns gibt). Da gibt es viel Druck, den man auf die Kinder entlädt.
LG
Stefan