Muttertag.

Eine Mutter wird immer stolz sein auf ihr Kind und es sooo unendlich lieben- egal was es mal wieder angestellt hat. Man muss den Anspruch einer perfekten Tochter/ Sohn nicht anderen gegenüber erfüllen. Man ist wie man ist und sollte auch genau dafür geliebt werden. Nur die unperfekten sind perfekt!!!!
Muttertag bedeutet für mich traurig sein- da meine Kinder nicht hier bei uns an der Hand sind.
Muttertag morgen heist für mich auch Ungewissheit vielleicht auch Abenteuer. Da unsere Mam jetzt im Altenheim wohnt, mit einer leider schon stark ausgeprägten Demenz. Und man weiß nie im welchem Jahr in welcher Zeit sie sich geistig befindet und in welche Welt man abtauchen muss um ein Stück mit ihr zu gehen. Also wird der morgige Tag eine bereicherung mit neuen Überraschungen. Ein Tag mit Freude, leid und Traurigkeit und doch werden wir alle glücklich sein, da es uns so gut geht. ( den Umständen entsprechend zumindest!)
 
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Mein Verhältnis zu meiner Mutter ist ziemlich schwierig, auch nicht hasserfüllt, aber das gegenseitige Verstehen ist nicht vorhanden und es kommt leicht zum Konflikt. Allerdings wurde der Tag bei uns nie irgendwie gefeiert, daher spielt es keine Rolle. Ohne den Thread hätte ich es jetzt nicht gewusst:D

LG PsiSnake
 
Das Mädchen mit dem Eis


Eleanor hatte keine Ahnung was mit ihrer Großmutter los war. Andauernd vergaß sie etwas- wo sie den Zucker hingestellt hatte, wann die Rechnungen bezahlt werden mussten oder um wieviel Uhr sie fertig sein sollte, wenn man sie zum Einkaufen abholen wollte. " Was ist mit Oma los?", fragte Eleanor . " Sie war doch immer so ordentlich und zuverlässig. Jetzt sieht sie so traurig aus und wirkt verloren, und dauernd vergißt sie etwas." "Oma wird einfach alt", antwortete ihre Mutter . " Sie braucht jetzt viel Liebe." " Wie ist es wenn man alt wird?", wollte Eleanor wissen. "Werden alle Menschen dann vergesslich? Ich auch?"
" Nicht jeder wird im Alter vergesslich, Eleanor. Oma hat wahrscheinlich die Alzheimer - Krankheit , und darum kann sie sich nichts merken. Womöglich müssen wir sie in ein Pflegeheim geben, damit sie richtig versorgt wird. "
"Aber Mama ! Das ist ja schrecklich! Dann wird sie doch ihr kleines Haus furchtbar vermissen , oder nicht?" "Mag sein, aber wir haben keine andere Wahl . Sie wird dort gut versorgt und kann neue Freunde finden."
Eleanor gefiel der Gedanke gar nicht. " Können wir sie dort besuchen?" , erkundigte sie sich. Ich rede gerne mit Oma, selbst wenn sie alles vergisst und das werde ich vermissen." " An den Wochenenden können wir sie besuchen und auch ein Geschenk mitbringen"
" Zum Beispiel ein Eis? Oma isst ja so gerne Erdbeereis!" " Also gut , Erdbeereis, versicherte die Mutter.
Das erstemal ,als sie die Großmutter im Pflegeheim besuchten, war Eleanor fast den Tränen nahe. " Da sitzen ja die meisten im Rollstuhl!", klagte sie.
" Das geht nicht anders , sonst würden sie hinfallen", erklärte ihre Mutter. "Und wenn du jetzt gleich zu deiner Oma kommst , lächle und sag ihr , wie gut sie aussieht." Großmutter saß ganz alleine in einer Ecke des Raumes, das sie Sonnenzimmer nannten und sah zu den Bäumen raus.
Eleanor drückte ihre Großmutter . " Schau mal , sagte sie , ich habe dir ein Erdbeereis mitgebracht, das magst du ja so gerne!"
Oma nahm den Pappbecher und den Löffel und begann wortlos zu essen. " Ich bin sicher , dass es ihr schmeckt", versicherte ihre Mutter. "Aber sie scheint uns nicht mal zu erkennen". Ihre Enttäuschung war unübersehbar. " Du musst ihr Zeit lassen", erwiderte ihre Mutter .
Beim nächsten Besuch war es genauso. Sie aß das Eis , lächelte sie an , aber sagte kein Wort. " Weißt du, wer ich bin?", fragte Eleanor. " Du bist das Mädchen das mir immer Eis bringt." , antwortete die Großmutter. "Aber ich bin dein Enkelkind, Eleanor!" Großmutter lächelte und sagte :" Ja , ich weiß, du bist das Mädchen das mir Eis bringt."
Ihre Oma lebte in ihrer eigenen Welt- in einer einsamen , schemenhaften Welt. "Ich hab dich so lieb, Oma!", beteuerte sie . Und in diesem Moment sah sie , wie ihrer Großmutter eine Träne über die Wange lief. " Liebe" sagte die alte Frau. " Ich erinnere mich an Liebe."
"Siehst du mein Schatz, dass ist alles was sie braucht. "

Schließlich war das wichtiger: sich an Liebe zu erinnern, als an irgendeinen Namen.
Marion Schöberlein


Wünsche allen einen ruhigen , schönen Muttertag!

LG:)
 
Das Mädchen mit dem Eis


Eleanor hatte keine Ahnung was mit ihrer Großmutter los war. Andauernd vergaß sie etwas- wo sie den Zucker hingestellt hatte, wann die Rechnungen bezahlt werden mussten oder um wieviel Uhr sie fertig sein sollte, wenn man sie zum Einkaufen abholen wollte. " Was ist mit Oma los?", fragte Eleanor . " Sie war doch immer so ordentlich und zuverlässig. Jetzt sieht sie so traurig aus und wirkt verloren, und dauernd vergißt sie etwas." "Oma wird einfach alt", antwortete ihre Mutter . " Sie braucht jetzt viel Liebe." " Wie ist es wenn man alt wird?", wollte Eleanor wissen. "Werden alle Menschen dann vergesslich? Ich auch?"
" Nicht jeder wird im Alter vergesslich, Eleanor. Oma hat wahrscheinlich die Alzheimer - Krankheit , und darum kann sie sich nichts merken. Womöglich müssen wir sie in ein Pflegeheim geben, damit sie richtig versorgt wird. "
"Aber Mama ! Das ist ja schrecklich! Dann wird sie doch ihr kleines Haus furchtbar vermissen , oder nicht?" "Mag sein, aber wir haben keine andere Wahl . Sie wird dort gut versorgt und kann neue Freunde finden."
Eleanor gefiel der Gedanke gar nicht. " Können wir sie dort besuchen?" , erkundigte sie sich. Ich rede gerne mit Oma, selbst wenn sie alles vergisst und das werde ich vermissen." " An den Wochenenden können wir sie besuchen und auch ein Geschenk mitbringen"
" Zum Beispiel ein Eis? Oma isst ja so gerne Erdbeereis!" " Also gut , Erdbeereis, versicherte die Mutter.
Das erstemal ,als sie die Großmutter im Pflegeheim besuchten, war Eleanor fast den Tränen nahe. " Da sitzen ja die meisten im Rollstuhl!", klagte sie.
" Das geht nicht anders , sonst würden sie hinfallen", erklärte ihre Mutter. "Und wenn du jetzt gleich zu deiner Oma kommst , lächle und sag ihr , wie gut sie aussieht." Großmutter saß ganz alleine in einer Ecke des Raumes, das sie Sonnenzimmer nannten und sah zu den Bäumen raus.
Eleanor drückte ihre Großmutter . " Schau mal , sagte sie , ich habe dir ein Erdbeereis mitgebracht, das magst du ja so gerne!"
Oma nahm den Pappbecher und den Löffel und begann wortlos zu essen. " Ich bin sicher , dass es ihr schmeckt", versicherte ihre Mutter. "Aber sie scheint uns nicht mal zu erkennen". Ihre Enttäuschung war unübersehbar. " Du musst ihr Zeit lassen", erwiderte ihre Mutter .
Beim nächsten Besuch war es genauso. Sie aß das Eis , lächelte sie an , aber sagte kein Wort. " Weißt du, wer ich bin?", fragte Eleanor. " Du bist das Mädchen das mir immer Eis bringt." , antwortete die Großmutter. "Aber ich bin dein Enkelkind, Eleanor!" Großmutter lächelte und sagte :" Ja , ich weiß, du bist das Mädchen das mir Eis bringt."
Ihre Oma lebte in ihrer eigenen Welt- in einer einsamen , schemenhaften Welt. "Ich hab dich so lieb, Oma!", beteuerte sie . Und in diesem Moment sah sie , wie ihrer Großmutter eine Träne über die Wange lief. " Liebe" sagte die alte Frau. " Ich erinnere mich an Liebe."
"Siehst du mein Schatz, dass ist alles was sie braucht. "

Schließlich war das wichtiger: sich an Liebe zu erinnern, als an irgendeinen Namen.
Marion Schöberlein


Wünsche allen einen ruhigen , schönen Muttertag!

LG:)



Danke für die Geschichte- sie ist sehr bewegend.
 
gereifte mütter folgen keinen muttertag
der die welt dazu nur zwingen mag
wollen geliebt werden das ganze jahr
als auf abruf obwohl es sonst nie da
dazu geschenke frei und ohne zwang
sondern aus dem inneren drang.
:D
 
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