Mutter meines Mitbewohner ist heute gestorben, wie kann ich helfen...?

KarpoDorje

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11. April 2012
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Niedersachsen
Heute Vormittag ist die Mutter meines Mitbewohners gestorben. sie lag schon mehr als eine Woche im Koma. Sie hatte Hirnmetastasen, die einen Epileptischen-Daueranfall ausgelöst haben. Der Krebs hat gestreut, es gab keine Chance auf Heilung. Heute Nacht, habe ich mir gewünscht, dass sie ohne großes Leid aus diesem Leben gehen möge. Nun, mein Mitbewohner hat ansonsten keine Verwandten mehr, sie war die einzige. Ich weiss nicht, wie ich ihm beistehen kann. Hat wer hier Tips von euch?
LG
 
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Ja, aber es eignet sich auch für die Hinterbliebenen soweit ich weiß. In denen stirbt ja auch etwas.

Tonglen wäre aber vielleicht auch etwas?
 
Es tut nur so weh, ihn so zu sehen. Mich in sein Gefühl zu rein zu fühlen, mit all den Schmerzen. Dieser Verlust, unfassbar. Er ist alleine jetzt, so wie wir es eigentlich immer sind. Kein Rückzugsort, keine Vertrautheit mehr, einfach nur der Schmerz Samsaras...
 
Wie alt ist dein Mitbewohner denn?

Am besten ist es, einfach für ihn da sein. Ihm zu zeigen, dass er immer zu dir kommen kann, wenn er dich braucht.
Nicht versuchen die Gespräche auf ein "netteres" Thema zu lenken, reden und ausreden können ist sehr wichtig, meine ich.
 
Wie alt ist dein Mitbewohner denn?

Am besten ist es, einfach für ihn da sein. Ihm zu zeigen, dass er immer zu dir kommen kann, wenn er dich braucht.
Nicht versuchen die Gespräche auf ein "netteres" Thema zu lenken, reden und ausreden können ist sehr wichtig, meine ich.

Mitte 20. Er weiss, dass ich da bin. Zuhören ist eh das beste, einen Ratschlag kann ihm keiner geben... du hast da vollkommen recht....
 
Mitte 20. Er weiss, dass ich da bin. Zuhören ist eh das beste, einen Ratschlag kann ihm keiner geben... du hast da vollkommen recht....

Ja das ist wahr. Ratschläge bringen nicht viel, aber du kannst ihm beistehen.
Und ja, reden lassen, zuhören, darauf eingehen, Interesse zeigen...
(auch wenn es lang dauert, und man vielleicht Geduld braucht, um sich immer wieder das gleiche anzuhören.
Aber es ist in solchen Situationen auch oft so, dass, je öfter man etwas durchgeht, gedanklich, und/oder darüber redet, desto mehr verliert die Sache ihren Schrecken und somit ihre Trauer, man verarbeitet es...)

Menschen die noch niemanden verloren haben, an dem sie stark hingen, gehen oft davon aus, dass nach... 2, 3...6 Monaten doch alles wieder "gut" sein muss. Denn ist ja schon "so lange her".
Ist es aber oft nicht. Die Trauer ist da, und den Verlust zu verarbeiten dauert oft sehr lange. Trauerphasen kommen und gehen wieder, um dann wieder zu kommen...
Die Abstände zwischen den "Tiefs" werden aber mit der Zeit immer länger werden.

Was mir in meinem Trauerfall geholfen hat, waren, so dumms vielleicht klingt, auch einfache, selbstsicher ausgesagte "Floskeln" wie "Sie hat nun keine Schmerzen mehr".... "Sie ist noch irgendwo, sie ist nicht verschwunden..." "Es gibt was danach, glaub mir...wirst sehen..." usw....

Obwohl ich daran nicht glaube, aber in so einer Situation möchte man sowas einfach hören, und man möchte daran glauben...und die "Bestätigung" dass andere auch an ein Leben danach glauben, hilft.
 
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Hallo KarpoDorje!

Fragen und direkt ansprechen - ob und was er braucht - hat anderen und mir schon geholfen - also einfach und "echt" bleiben.

Viel Kraft Dir und Deinem Freund!
 
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