Liebe mara,
Ja - du hast Recht. Und das ist ja das beknackte an der Sache - ich weiß es ja. Er ist in der Erprobungsstufe Realschule, wenn er sich selbst weiter so ins Aus schießt, dann geht er auf die Hauptschule und glaub mir - da möchte ich nicht 5 Jahre abgemalt sein.
Ich sehe das Problem auch gar nicht so sehr in ihm selbst- ich bin da sehr rational. ICH hab ja dann 5 Jahre auch damit zu tun und muss mich dann da rumschlagen. Es geht ja auch immer mich was an, bis er soweit ist, und für sich selbst Verantwortung übernehmen kann.
Ich habe auch einen 15-jährigen in der Realschule und die letzten Monate die Hölle mit ihm durchgemacht.....
Bei uns war das Problem ein bisschen anders gelagert, aber ich glaube, vom Prinzip her ist es doch immer das Gleiche: Ich, Mutter, habe die Verantwortung, real und vom Gefühl her. Gleichzeitig soll ich abgrenzen und sagen "du musst deine Erfahrungen selber machen", mit dem Ergebnis, dass wenn er das tut, ICH das anzusehen nicht aushalte....Der Spagat ist doch, WOHLWOLLEND und VERTRAUEND machen lassen und aber trotzdem alles mitbekommen und im richtigen Augenblick DA SEIN, um ihm den Rücken zu stärken.
Ich habe das zuerst überhaupt nicht hinbekommen, ihn innerlich abgelehnt, war froh wenn ich nichts mit ihm zu tun hatte. Damit habe ich ihn in die Arme von ziemlich zweifelhaften Gruppen getrieben, von denen ich ihn mit allen Hebeln, die möglich waren, wieder wegbekommen musste.........
Weshalb ich dir das erzähle:
Für mich war das Zauberwort ANERKENNUNG - ich weiß nicht, ob dir das was hilft; aber ich konnte dadurch meine Einstellung zu ihm ändern, und jetzt kriege ich den Spagat zw. machenlassen und führen viel besser hin, bin nicht mehr so emotional in das verstrickt, was er macht, ohne ihn zurückzuweisen (klappt natürlich nicht immer
).
Wir haben jetzt (und das ist noch nicht lange so) ein irgendwie tolles Verhältnis, auch wenn ab und zu die Fetzen fliegen.....
ich möchte dir nur Mut machen, dass du immer das Ruder rumreißen kannst, aber eben ohne emotional so arg verstrickt zu sein......
Meine Mutter ist Thema Nr. 2. Sobald ich anfange in meine Kraft zu gehen, habe ich das Gefühl, fällt sie in so ein Kleinkinderverhalten und plötzlich muss ich dies und das tun ... und sie ist schwach und hilflos und der arme Junge und überhaupt
....oh mann das kenn ich......
Ändert sich aber auch gerade......habe aber auch jemanden, der mir hilft - alleine konnte ich diese (festgefahrenen) Muster nicht ändern.....
Ganz liebe Grüße,
FischeMond