Mut zur Familienaufstellung??

brideangel

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18. November 2007
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87
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Bregenz am Bodensee
Hallo Leute!

Ich möchte gerne eine Familienaufstellung machen, da ich inzwischen schon viel darüber gehört habe und ich denke, dass ich damit gewisse negative Eigenschaften wie 'ständiges grübeln übers Leben und die Zukunft' und das meistens nicht im positiven Sinne, sondern eher mit angstgefühlen verbunden, entweder minimieren oder zumindest besser verstehen kann und anders damit umgehen ...

Allerdings fällt es mir echt schwer, mich zu einem Seminar anzumelden.
Mir wurde bereits eine AL empfohlen, die meistens sogar schon im Vorhinein zu 'spüren' scheint, welche Themen ans Tageslicht kommen werden und dementsprechend sensibel mit den Teilnehmern umgeht.

Meine Angst, dass Dinge ans Tageslicht kommen könnten, die eventuell mein jetztiges Denken und Gefühlsleben noch mehr verwirrt und belasten könnte, ist aber noch zu groß.

was würdet ihr empfehlen? Soll ich dann lieber warten, bis ich mich dazu bereit fühle oder einfach anmelden nach dem Motto 'es kann mir nur helfen'?

Liebe Grüße

brideangel
 
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Liebe Brideangel,
nach meiner Erfahrung finde ich es ganz wichtig, bei einer Aufstellung auch bereit dafür zu sein. Das ist quasi eine der Grundvoraussetzungen, sonst ist die Möglichkeit sehr groß, daß du eine Lösung garnicht annehmen kannst. Möglicherweise einfach nur deshalb, weil der Zeitpunkt nicht der richtige ist.
Bei den meisten Aufstellungen gibt es die Möglichkeit, als "beobachtende Teilnehmer" oder als Stellvertreter teilzunehmen, ohne eine eigene Aufstellung zu machen. Nach meiner eigenen Erfahrung ist das eine ganz wunderbare Möglichkeit, sich einen Eindruck davon zu machen, was auf einen zukommt und die/den Aufstellungsleiter kennenzulernen. Dann kannst du auch sehen, ob du Vertrauen fassen kannst.

Es ist hilfreich, wenn dir dein Anliegen, d.h. die Frage, die du an die Aufstellung hast, von vorneherein klar ist. Gut ist es, wenn du es schon formulieren kannst. Das ist am Anfang nicht immer leicht. Manche Aufstellungsleiter bieten Vorgesprächte an, manche klären das in mehr oder weniger kurzen Gesprächen vor der eigenen Aufstellung im Beisein der Gruppe, anderen genügt es, das Problem zu kennen. Wie das bei deiner Aufstellungsleiterin ist, weiß ich nicht.
Wie auch immer, ich rate jedem, der zum ersten Mal eine Aufstellung plant, erst mal einfach so teilzunehmen, vielleicht ist man ja auch Stellvertreter für jemand anderen - und erst dann seine Entscheidung zu treffen.
Das war bei mir so, und hat sich jedenfalls für mich sehr bewährt.

liebe Grüße
Kassandra
 
Bei den meisten Aufstellungen gibt es die Möglichkeit, als "beobachtende Teilnehmer" oder als Stellvertreter teilzunehmen, ohne eine eigene Aufstellung zu machen. Nach meiner eigenen Erfahrung ist das eine ganz wunderbare Möglichkeit, sich einen Eindruck davon zu machen, was auf einen zukommt und die/den Aufstellungsleiter kennenzulernen. Dann kannst du auch sehen, ob du Vertrauen fassen kannst.

.......

Wie auch immer, ich rate jedem, der zum ersten Mal eine Aufstellung plant, erst mal einfach so teilzunehmen, vielleicht ist man ja auch Stellvertreter für jemand anderen - und erst dann seine Entscheidung zu treffen.
Dem möchte ich vollinhaltlich zustimmen.
 
- 'ständiges grübeln übers Leben und die Zukunft' und das meistens nicht im positiven Sinne, sondern eher mit angstgefühlen verbunden, entweder minimieren oder zumindest besser verstehen kann und anders damit umgehen ...

- Meine Angst, dass Dinge ans Tageslicht kommen könnten, die eventuell mein jetztiges Denken und Gefühlsleben noch mehr verwirrt und belasten könnte, ist aber noch zu groß.
Liebe Brideangel,

Wenn man diese beiden Textstellen anschaut, wird klar, dass Dich natürlich genau das hindert, was Du lösen möchtest.

Ein möglicher Zwischenschritt ist es sicher, einmal als Gast teilzunehmen.

Eine andere Möglichkeit wäre es, einfach die AL anzurufen und ihr genau das zu sagen, was Du hier geschrieben hast. (Du musst ja nicht sozusagen mit geschlossenen Augen ins kalte Wasser springen.) Du kannst sie einfach bitten, behutsam mit Dir umzugehen.

Grundsätzlich : in einer Aufstellung kommt ja nur das ans Licht, was ohnehin schon wirkt und präsent ist - nur eben nicht gesehen wird und deswegen auch nicht bereinigt wird. Das einzige, was neu ist, ist die Lösung - das Problem ist ohnehin schon da.

Und : Es ist sinnvoll, die Angst auf das Seminar mitzunehmen - denn dann ist sie präsent und kann gelöst werden. Du wirst bestimmt nicht die einzige mit Ängsten beim Seminar sein - sondern erfahren, dass dort einige sein werden, denen es ähnlich geht.

Ängste werden immer größer und beherrschender, je mehr man ihnen nachgibt. Je früher Du es angehst, umso schneller kannst Du Dich befreien. (Und Deine Anfrage hier ist ja bereits ein erster und mutiger Schritt !)

Im Tao-te-king steht : Feuer soll man löschen, solange sie klein sind. Je länger man wartet, desto größer werden sie. (Das Hinausschieben macht es üblicherweise nicht leichter, sondern schwerer.) - Wobei man dafür keine chinesischen Weisheitslehrer bemühen muss, das weiß sicher auch jeder Vorarlberger Feuerwehrmann :) .

Alles Liebe,

Gawyrd
 
Liebe Brideangel

Ich finde es gut und mutig dass du Dich deinen Aengsten stellst. So gibst Du Ihnen die Chance, sich zu verabschieden.

Familienaufstellungen können viele Dinge auslösen, die dir bewusst werden. Es ist dann Sache des Leiters oder Leiterin dich darin zu unterstützen, diese Gefühle verarbeiten und loslassen zu können. Insofern ist die Person des Leiters oder Leiterin meistens ausschlaggebend für den Erfolg einer Aufstellung. Ich kann Dir da nur raten, auf dein Herz zu hören und danach zu handeln.

Es ist auch nicht unbedingt nötig, dich zu einem Seminar anzumelden. Es gibt - und das wissen viele noch nicht - Möglichkeiten, Familienaufstellungen ohne Hilfspersonen durchzuführen; also sozusagen in einer Einzelsitzung. Es ist ja nicht unbedingt jedermanns Sache, sich vor einer Gruppe zu öffnen und über seine Aengste zu reden. In so einem Fall bist du der Mittelpunkt der Aufstellung und der Kursleiter kann sich voll und ganz Dir widmen und Dich durch die auftretenden Themen begleiten.

Liebe Grüsse

Heilerbregenz
 
Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten - freut mich!

der Tipp, vorerst nur mal zuzusehen, klingt sehr verlockend. Werde mal nachfragen, ob sie dies auch anbietet ...

Und der Tipp mit der Einzelaufstellung finde ich zumindest für's erste mal auch eine sehr gute Idee, da meine Hemmschwelle bestimmt um einiges Kleiner ist, wenn nicht soviele Leute daran teilnehmen ...


alles in allem ist es ein sehr interessantes Thema, dass mich bestimmt noch längere Zeit beschäftigen wird ;-)

freue mich natürlich auch weiterhin über rege Antworten ;-)

lg brideangel
 
Hallo!

Sind eigentlich bei allen Aufstellungen fremde Personen dabei die zuschauen?

Ist das nicht störend oder hinderlich wenn wildfremde sich meine Probleme anschaun?

Wie soll man sich öffnen wenn man dabei in der "Öffentlichkeit" steht?

Versteh ich nicht.
 
Sind eigentlich bei allen Aufstellungen fremde Personen dabei die zuschauen?
Nur bei denen mit menschlichen Repräsentanten, bei jenen, welche sie mit Stühlen und Sesseln machen eher nicht.

Ist das nicht störend oder hinderlich wenn wildfremde sich meine Probleme anschaun?
Für mich nicht - denn, wenn ich mich in der jeweiligen Runde nicht wohl fühle, dann stell ich einfach nicht auf.
 
Danke für die schnelle Antwort.
Ich dachte nur dass soetwas privates auch nur diejenigen etwas angeht die zur Familie gehören.
Ich könnte nicht mit anderen die ich nicht kenne sowas machen.
Es würde mich einfach stören wenn ich weiss dass dann andere meine Probleme kennen.
Denen könnte ich dann nicht mehr ohne "Kopf einziehen" übern Weg laufen.

Aber wahrscheinlich liegts daran dass ich mich einfach noch nicht mit dem Thema auskenn.

Vielleicht versteh ichs irgendwann.
Danke
 
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Danke für die schnelle Antwort.
Ich dachte nur dass soetwas privates auch nur diejenigen etwas angeht die zur Familie gehören.
Naja, Menschen, welche derartige Probleme mit denen lösen können, die auch davon betroffen sind, gehen eh nicht zu Aufstellungen.

Ich könnte nicht mit anderen die ich nicht kenne sowas machen.
Mußt ja eh nicht, wenns nicht deins ist ;-)

Es würde mich einfach stören wenn ich weiss dass dann andere meine Probleme kennen.
Denen könnte ich dann nicht mehr ohne "Kopf einziehen" übern Weg laufen.
Die wildfremden Menschen triffst eh nicht täglich im Supermarkt.

Aber wahrscheinlich liegts daran dass ich mich einfach noch nicht mit dem Thema auskenn.

Vielleicht versteh ichs irgendwann.
Danke
Du mußt nicht verstehen, was bei Familienaufstellungen funktioniert - tun eher nur sehr wenige - also verstehen - ich hätte es mir auch nicht vorstellen können, so lange ich es nicht selbst erlebt hatte.
 
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