Muss ich mir von meinem depressiven Partner alles gefallen lassen?

Sahne

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2. Februar 2007
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259
Hallo ihr lieben...

mir liegt etwas sehr im Herzen und ich hätte gerne mit jemandem darüber gesprochen..jede Meinung ist gefragt.

Versuche mich so kurz wie möglich zu halten.

Ich bin seit gut eineinhalb Jahren mit einem Mann zusammen, der schwer depressiv, alkohol-und medikamentenabhängig, Panikattacken und infolge dessen bzw auch gleichzeitig körperlich ziemlich beeinträchtigt ist.

Anfangs wusste ich gar nicht über das Krankheitsbild bescheid, ich habe ihn als sehr feinfühligen, witzigen, liebevollen, intelligenten Mann kennen und lieben gelernt.

Als die Beziehung begann war alles sehr von Intensität geprägt, wir konnten von Anfang an wunderbar miteinander reden und alles war sehr innig und zärtlich.


Jedoch kamen immer mehr seine Probleme zum Vorschein. Er hat sich vor mir geritzt, tagelang geweint, wollte mich oft gar nicht sehen, immer wieder musste ich in auch mitten in der Nacht ins Krankenhaus bringen, ich habe quasi schon fast ein Jahr nur neben seinem Bett verbracht, wir unternahmen bald fast gar nichts mehr...er hat ein paar Mal versucht sich das Leben zu nehmen..usw. die Bandbreite ist sehr groß.

Immer bin ich zu ihm gestanden, habe ihm immer wieder aufgemuntert, Liebe und Verständnis geschenkt..ich habe alle Belastungen die es für mich sind, aufgenommen, da ich ihn als Mensch sehr liebe.

Doch nun ist es mittlerweile so schlimm, dass ich nicht mehr ein und aus weiß.

Ständig streiten wir, er pflegt extrem innigen und täglichen Kontakt mit seiner Ex-Frau, nebenbei hat er noch eine andere "freundschaftliche" Freundin, mit jener er ebenso täglich Kontakt hat..und ich meine damit sehr sehr engen kontakt: da wird sogar von Liebe usw. gesprochen (er meinte immer, es sei halt eine platonische Liebe)

Oft hab ich ihm schon auf die sanfte Tour mitgeteilt, dass mich das sehr verletzt und kränkt,..ich hätte nichts gegen andere Freundschaften, aber irgendwo hab ich auch meine Grenzen.

Wie auch immer, jedenfalls erpresst er mich ständig mit seiner Krankheit, natürlich unterschwellig. Ich habe vollstes Verständnis für seine Leiden, aber ich habe wirklich alles für ihn getan, mittlerweile fühl ich mich ziemlich ausgenutzt.

Im Grunde ist es so,..er verlangt von mir immer, dass ich ihm Liebe und Verständnis schenke, tu ich das aber nicht ausreichend oder beklage ich mich über etwas,..so kommen sofort Sätze wie: jetzt hast du viel in mir zerstört..usw.

Ich möchte keinesfalls sein Leben gefährden, auch möchte ich weiter kämpfen und ihn nicht verlieren..jedoch weiß ich nicht, ob dies vielleicht einfach eine illusionistische Fehleinschätzung von mir ist.

Da er möglicherweise ohne es zu wissen, wirklich nur mit mir spielt.

Was sagt ihr? Bitte euch um eure ehrliche Meinung.:danke:
 
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Ganz ehrlich? Laß ihn sausen...er barucht ärztliche Hilfe...und wenn Du noch ein paar Jahre da mitmachst...brauchst Du auch nen Doc.


Sage
 
Liebe Sahne,

das ist schon eine ziemlich schwierige Situation.

Ich würde meinen, steh zu ihm solange du kannst, solange du durchhältst und solange du fähig bist, ihn zu lieben.
Wenn es dich zu sehr belastet oder in deinen Lebenszielen beeinträchtigt würde ich ihn verlassen.

Das klingt hart, vielleicht ist es das auch. Aber er hat dich ja auch von Anfang an belogen. Als du ihn kennengelernt hast, hatte er vermnutlich eine hormonbedingte Hochphase und hat dir den witzigen, lebenslustigen Mann vorgespielt und er wusste bestimmt ganz genau, dass er das in Wahrheit nicht ist.

Fair wäre es von ihm gewesen, wenn er dir von Anfang an reinen Wein eingeschenkt hätte.


Alles Liebe

:)
Frl.Zizipe
 
er ist in behandlung in einer speziellen klinik und zwar nicht nur jetzt..er war immer in behandlung.....jedoch zeigt auch das leider keinen Erfolg!
 
Hallo ihr lieben...

mir liegt etwas sehr im Herzen und ich hätte gerne mit jemandem darüber gesprochen..jede Meinung ist gefragt.

Versuche mich so kurz wie möglich zu halten.

Ich bin seit gut eineinhalb Jahren mit einem Mann zusammen, der schwer depressiv, alkohol-und medikamentenabhängig, Panikattacken und infolge dessen bzw auch gleichzeitig körperlich ziemlich beeinträchtigt ist.

Anfangs wusste ich gar nicht über das Krankheitsbild bescheid, ich habe ihn als sehr feinfühligen, witzigen, liebevollen, intelligenten Mann kennen und lieben gelernt.

Als die Beziehung begann war alles sehr von Intensität geprägt, wir konnten von Anfang an wunderbar miteinander reden und alles war sehr innig und zärtlich.


Jedoch kamen immer mehr seine Probleme zum Vorschein. Er hat sich vor mir geritzt, tagelang geweint, wollte mich oft gar nicht sehen, immer wieder musste ich in auch mitten in der Nacht ins Krankenhaus bringen, ich habe quasi schon fast ein Jahr nur neben seinem Bett verbracht, wir unternahmen bald fast gar nichts mehr...er hat ein paar Mal versucht sich das Leben zu nehmen..usw. die Bandbreite ist sehr groß.

Immer bin ich zu ihm gestanden, habe ihm immer wieder aufgemuntert, Liebe und Verständnis geschenkt..ich habe alle Belastungen die es für mich sind, aufgenommen, da ich ihn als Mensch sehr liebe.

Doch nun ist es mittlerweile so schlimm, dass ich nicht mehr ein und aus weiß.

Ständig streiten wir, er pflegt extrem innigen und täglichen Kontakt mit seiner Ex-Frau, nebenbei hat er noch eine andere "freundschaftliche" Freundin, mit jener er ebenso täglich Kontakt hat..und ich meine damit sehr sehr engen kontakt: da wird sogar von Liebe usw. gesprochen (er meinte immer, es sei halt eine platonische Liebe)

Oft hab ich ihm schon auf die sanfte Tour mitgeteilt, dass mich das sehr verletzt und kränkt,..ich hätte nichts gegen andere Freundschaften, aber irgendwo hab ich auch meine Grenzen.

Wie auch immer, jedenfalls erpresst er mich ständig mit seiner Krankheit, natürlich unterschwellig. Ich habe vollstes Verständnis für seine Leiden, aber ich habe wirklich alles für ihn getan, mittlerweile fühl ich mich ziemlich ausgenutzt.

Im Grunde ist es so,..er verlangt von mir immer, dass ich ihm Liebe und Verständnis schenke, tu ich das aber nicht ausreichend oder beklage ich mich über etwas,..so kommen sofort Sätze wie: jetzt hast du viel in mir zerstört..usw.

Ich möchte keinesfalls sein Leben gefährden, auch möchte ich weiter kämpfen und ihn nicht verlieren..jedoch weiß ich nicht, ob dies vielleicht einfach eine illusionistische Fehleinschätzung von mir ist.

Da er möglicherweise ohne es zu wissen, wirklich nur mit mir spielt.

Was sagt ihr? Bitte euch um eure ehrliche Meinung.:danke:

Da mir das aus meine Ex- Beziehung auch bekannt ist, die aber zusätzlich noch in Gewaltätigkeiten endeten, meine Meinung dazu.

Mit Verlaub, er macht dich co- abhängig oder hat es schon getan, und ich kann dir nur raten, bei aller Liebe die du noch hast für ihn , trenne dich.
Du kannst ihm nicht helfen, bist nicht seinen Therapeutin, sondern solltest gleichbestimmte Partnerin sein, und das ist nicht der Fall. Er manipuliert dich hochgradig ( ob bewusst oder unbewusst ) ist dennoch schlimm genug. Da er sich anscheinend nicht selbst lieben kann , wie soll er denn dich lieben können, denn das tut er meines Erachtens nicht und ist bereits wieder auf der Suche nach wem "Neuem" der ihn besser versteht- ein neues "Opfer" , denn du fragst ihn bereits zuviel...

Er kann nur für sich selbst die Erkenntnis erreichen, was er eigentlich macht! Und ob er therapeutische Hilfe annimmt, die hätte er notwendig, tut er das nicht, wird sich nichts ändern!!
Du kannst das nicht für ihn, denke an dich , löse dich von ihm. lerne auf dich zu achten, ansonsten gehst du mit ihm unter.

Sorry, meine harten Worte, doch ich spreche hier wirklich aus leidvoller Erfahrung und kein Mann darf das je wieder mit mir machen.

Alles Liebe dir !

LG:)

Alles Liebe dir
 
so kommen sofort Sätze wie: jetzt hast du viel in mir zerstört..usw.

Ich möchte keinesfalls sein Leben gefährden, auch möchte ich weiter kämpfen und ihn nicht verlieren..jedoch weiß ich nicht, ob dies vielleicht einfach eine illusionistische Fehleinschätzung von mir ist.

Da er möglicherweise ohne es zu wissen, wirklich nur mit mir spielt.

Was sagt ihr? Bitte euch um eure ehrliche Meinung.:danke:

Ehrliche Meinung ist schwer rueber zu bringen, denn ich glaube nicht dass du soweit bist einen schlussstrich zu ziehen
eigentlich beschreibst du die probleme wunderbar und objektiv
ich glaube es haengt nur von deiner leidensfaehigkeit ab, wann ist die grenze bei dir erreicht?
dann wirst du es beenden, denn wie du da schreibst - sein leben gefaehrden, das wird wahrscheinlich dann ein punkt sein wo er dich in die scheinbare verantwortung nimmt
das naechste ist der vorwurf - du hast viel in mir zerstoert. also da muss ich dich fragen was sollst du zerstoert haben was nicht schon zerstoert ist? ich kann mir nicht vorstellen das in ihm noch viel ist was nicht schon in der vergangenheit zerstoert wurde
deine einscháetzung - illusionistische fehleinschaetzung - natuerlich!!
aber du sagst selbst du willst ihn nicht verlieren.
ich nehme an wenn hier jemand schreiben wuerde - oh der arme und natuerlich gibt es eine chance - du wuerdest es wie ein ausgetrockneter schwamm aufsaugen...
ich kann dir nur alles gute wuenschen bis zu dem tag wenn du genug hast! und an diesem tag fuehle meine Umarmung und freude fuer diesen Schritt wo du befreit bist:kiss4:
 
an Frl-Zzipe...ich danke dir!

belogen würd ich jetzt so nicht sagen..ich habe durchaus mitbekommen, dass er krank ist, jedoch nicht in diesem Ausmaß!!!aber ja du hast recht, er hätte vielleicht viel eher klar auf den Tisch legen sollen, was sache ist

er ist auch jetzt immer noch liebevoll..usw..aber eben nur wenn es ihm gut geht!
 
Anfangs wusste ich gar nicht über das Krankheitsbild bescheid, ich habe ihn als sehr feinfühligen, witzigen, liebevollen, intelligenten Mann kennen und lieben gelernt.

Schwer vorstellbar. Die Signale, was mit ihm wirklich los ist, müssten doch dagewesen sein? Möglicherweise hast du diese nur nicht richtig gedeutet? Das würde dann dafür sprechen, dass du co- abhängig bist und selber Hilfe benötigst. Von aussen kann man das aber kaum sagen. Lass das doch mal für dich abklären, wo du stehst und was du brauchst u.s.w.
Es darf sich ab sofort mal um dich und dein Wohlergehen drehen. Nimm das als Tipp bitte an...
:)
 
Im großen und ganzen sehe ich es so wie Frl. Zizipe
auch wenn ich hier widersprechen muss :
Fair wäre es von ihm gewesen, wenn er dir von Anfang an reinen Wein eingeschenkt hätte.

Genau solche Geschichten fallen recht schwer jemanden zu erzählen und sehr viele haben auch eine berechtigte Angst davor es jemanden insbe. der Freundin
gleich beim 1. Date zu erzählen .

Außerdem ein Mann hat keine Depressionen zu haben er hat das zu nehmen wie ein Mann ist leider ein zusätzlicher Faktor.

Du schreibst das er in Behandlung ist . Wie genau schaut diese Behandlung aus ? Bekommt er da nur Tabletten hat er diverse Therapeutische Maßnahmen ?
Worauf sind seine geistigen "Krankheiten" zurückzuführen ?
Wie geht es dir dabei ?
Bist du überhaupt bereit dazu mit ihm diese Episoden durchzustehen ?
Bis du dir sicher das er er ist ?

Willst du ihm helfen oder willst du nur mehr weg ?


mfg
 
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Das übersteigt meiner Ansicht nach im Normalfall das Potenzial, wohl auch die Kapazitäten einer Beziehung.

Es ist, so wie das sehe, wie du sagst: Emotionale, mentale Erpressung, Erzeugen von Abhängigkeit, indem amn sich selbst zum Opfer des anderen macht, zumindest den Eindruck vermittelt. Also ein Machtspiel.

Es gäbe vermutlich eine Möglichkeit, die allerdings zunächst die Selbsterkenntnis, Einsicht deines Partner bräuchte, um dann aus dem heraus auf therapeutischem Weg diese Muster, Programme zu klären, zu lösen.
Nur scheint mir gerade die nicht gegeben zu sein. Er hat ja was er will. Funktioniert für ihn ja bestens.

Als Beziehungspartner wird dir das alleine, auch mangels Sachkenntnis ebenso wie eben aufgrund der eigenen emotionalen Verstrickungen kaum gelingen, denke ich.

Du könntets dir natürlich selbst Hilfe, Beratung suchen, schließlich ist der Teilbereich, warum du gerade bei so jemandem landest, durchaus dein eigener, bedürfte vielleicht auch einiger zumindest Umdenk-, Umlern-, Auflösungsprozesse von alten eigenen Abhängigkeiten, würde ich meinen.

Nur nützt dir das alleine, solange dein Partner nichts ändert, ändern will, vermutlich in der Konstellation wenig. Versuchen kann man es natürlich, klar.

Ganz pragmatisch gesehen würde ich persönlich aussteigen.
Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. So wird sich daran nichts ändern, schätze ich. Im Gegenteil.

Du bist anscheinend in dieser Rolle eine Art Mutterersatz, in Verbindung damit, dass das, was vermtlich ihr gegenüber aus Angst nie aus(re)agiert oder artikuliert wurde, nun bei dir landet. Hast also im Grunde genommen gar keinen gleichwertigen Partner, sondern ein verzogenes und zugleich verletzes Kind an der Hand.

Schwierige Vorraussetzung.

Dir in jedem Fall alles Gute, viel Glück!
 
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