Mozart statt Schmerzmittel: So macht Musik uns gesund...

herzenstueren

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Bericht: [FONT=&quot]Montag, 24.06.2013, 00:00 · von Edith Luschmann [/FONT]...
[FONT=&quot]Klassische Musik entfaltet die größte heilsame Wirkung[/FONT][FONT=&quot] … Mozart hält Stresshormone in Zaum, Elektro bringt den Operateur in Schwung. Die Forschung zeigt, dass manche Kompositionen wie Arzneimittel wirken.[/FONT]
[FONT=&quot]Das Herz klopft, der Blutdruck steigt, und die Hände werden schweißnass. Die Operation rückt immer näher, die Panik ist schon da. Doch dann erklingt Mozarts Sonate K457 in Moll. Die sanfte Klaviermelodie aus den Kopfhörern übertönt das Piepsen der Geräte und den Lärm im Flur, sie lädt zum Träumen ein. Der Atem beginnt im Takt der Musik zu fließen, und das Herz pumpt etwas weniger heftig.[/FONT]

[FONT=&quot]Musik gehört zur Standardtherapie am Massachusetts General Hospital (MGH) in Boston[/FONT]
[FONT=&quot]Pillen und Betäubung verwendet das Klinikpersonal auch hier, doch bevor die Krankenschwester zur chemischen Keule greift, setzt sie dem Patienten Kopfhörer auf. Sinfonien an Stelle von Medikamenten? Die meisten Menschen denken bei Musiktherapie an Klangschalen und Trommelgruppen im Altersheim oder in der Sonderpädagogik. Dabei mehren sich die wissenschaftlichen Ergebnisse, die zeigen, dass Musik in manchen Situationen den klassischen Medikamenten Konkurrenz macht.[/FONT]

[FONT=&quot]Dass das Lieblingslied Aufregung vertreibt und die Simmung hebt, kennt jeder aus eigener Erfahrung [/FONT]
[FONT=&quot]Aber warum ist das so, und warum klappt es fast immer? Das wollen die Wissenschaftler in Boston um den Chirurgen und Musiker Claudius Conrad herausfinden. „Nur wenn wir erkennen, wie Musik im Körper Entspannung genau erzeugt, können wir sie so gezielt und wirksam einsetzen wie ein Medikament“, erklärt Conrad. Der 35-jährige gebürtige Münchner ist Direktor der Forschungsgruppe „Music in Medicine“ am MGH in Boston. Diese will Anhaltspunkte liefern, wann Kranken welche Klänge helfen. Zum Beispiel in der Intensivpflege oder bei Operationen. Die richtige Musik kann in solchen Situationen nachweislich Angst und Stress lindern. So erlaubt sie es Ärzten, weniger Schmerz- und Beruhigungsmittel einzusetzen und dadurch Nebenwirkungen zu vermindern.[/FONT]

[FONT=&quot]Eine der aktuellsten Studien kommt von der Ohio State University in Columbus[/FONT]
[FONT=&quot]Wenn Patienten künstlich beatmet werden, bedeutet das für sie Stress. Doch je mehr sie verkrampfen, desto schwerer fällt ihnen das Atmen. Normalerweise erhalten sie deshalb Beruhigungsmittel. In der Studie durften einige dieser Patienten stattdessen nach Kopfhörern mit ausgesuchter Musik verlangen. Nach fünf Tagen reichten diesen Teilnehmern drei Medikamentendosen am Tag, während die Kontrollgruppe fünfmal täglich nach Tabletten verlangte.[/FONT]

[FONT=&quot]Schon durch Ablenkung und Abschottung wirkt Musik beruhigend[/FONT]
[FONT=&quot]Aber Claudius Conrad erklärt diesen Effekt auch mit einer hormonellen Kettenreaktion. Ein Streichquartett von Joseph Haydn bringt ebenso wie eine Pop-Ballade die Hirnanhangdrüse dazu, das Wachstumshormon HGH (human growth hormone) auszuschütten. Dieses hemmt die Produktion des Botenstoffs Interleukin-6. Und das bewirkt, dass die Nebennieren weniger Adrenalin und Cortisol freisetzen. Ohne diese Stresshormone sinken Blutdruck und Herzfrequenz, das Gefühl von Angst lässt nach.[/FONT]

[FONT=&quot]Auch gegen körperlichen Schmerz kann Musik helfen[/FONT]
[FONT=&quot] Auch gegen körperlichen Schmerz kann Musik helfen. Gegen den stehen im klassischen Arzneischrank Opioide wie zum Beispiel Morphium. Musik ist vermutlich in der Lage, das Gehirn körpereigene Opioide wie Endorphin erzeugen zu lassen. Das würde die schmerzlindernde Wirkung der Töne erklären, endgültig bewiesen ist dieser Mechanismus aber noch nicht.[/FONT]

[FONT=&quot]Wenn also begeisterte Fans Musik als ihre Droge bezeichnen, liegen sie damit gar nicht so verkehrt. Aber eine, die nicht nur betäubt, sondern auch die Motivation und die Stimmung steigert. Eine Glücksdroge eben. „Musik erzeugt starke Emotionen, die zur Ausschüttung von Dopamin und Endorphin führen“, erklärt Eckart Altenmüller, Direktor des Instituts für Musikphysiologie und Musikermedizin IMMM in Hannover. Die Melodien wirken im Gehirn auf das Belohnungszentrum, das auch bei vielen Suchtmitteln oder beim Sex aktiv ist.[/FONT]

[FONT=&quot]Wirklich alle Melodien und Stilrichtungen?[/FONT]
[FONT=&quot]Oder nur die Werke von Bach und Mozart, denen man ja auch nachsagt, sie würden Kinder intelligenter und Pflanzen gesünder machen? Auch in Zukunft wird wohl kein bestimmtes Stück verschrieben werden. Eher das Anhören der Lieblings-CD. Altenmüller warnt vor zu allgemeinen Empfehlungen. „Es gibt keine musikalische Hausapotheke“, betont der Neurologe. „Auch Mozart ist nicht für jeden gut. Wer Klassik hasst, wird davon nicht gesünder.“ „Am besten hilft Musik, die man gerne hört“, bestätigt Claudius Conrad. „Das Problem in der Praxis ist aber, dass wir das nicht immer herausfinden können“ – etwa wenn der Patient nicht ansprechbar ist. Deshalb suchen die Ärzte nach dem größten gemeinsamen Nenner: einer Lösung, die nicht für jeden ideal ist, die aber fast allen hilft. „Und da funktioniert tatsächlich Klassik sehr gut.“[/FONT]

[FONT=&quot]Auch in den meisten Studien verwenden die Forscher Klavier- und Orchesterklänge. Der Grund dafür liegt in der typischen Struktur klassischer Musik. „Instrumental funktioniert besser als Gesang und wiederkehrende Themen sind wichtig. Aber immer leicht verändert, damit es dem Gehirn nicht langweilig wird“, zählt Conrad die Elemente auf, die als Arzneimittel verwendete Musik haben sollte. „Und das Tempo, da sich die Herzfrequenz der Geschwindigkeit anpasst.“[/FONT]

[FONT=&quot]Demnach wäre auch lauter Rock oder Heavy Metal wenig hilfreich [/FONT]
[FONT=&quot]Hans-Joachim Trappe von der Universität Bochum hat an Schweinen untersucht, wie die Tiere auf verschiedene Musikstücke reagieren. Die dröhnenden Gitarrenriffs von Iron Maiden oder Motörhead machten die Schweine ebenso aggressiv wie Lärm, von Beruhigung keine Spur. Auch rhythmische Synthesizer-Klänge der Techno-DJs dienen eher dazu, Herzfrequenz und Cortisolspiegel in die Höhe zu treiben.[/FONT]

[FONT=&quot]Was für Patienten gut ist, kann auch für die behandelnden Ärzte durchaus Sinn machen. Chirurgen, die an Operationssimulatoren übten und dabei Klassik hörten, verbesserten ihre Geschwindigkeit und Genauigkeit deutlicher als andere, berichtet Conrad von einem seiner Experimente. Wenn der Münchner selbst operiert, hat er auf seinem MP3-Player für jede Operation den passenden Mix. Bei einem komplizierten kleinteiligen Eingriff erklingen ruhige Klavier- oder Orchesterklänge. Wenn es schnell gehen muss, läuft schon mal Trance-Musik oder Rap. „Musik im OP kann sehr sinnvoll sein. Sie kann die Konzentration erhöhen und die Zusammenarbeit verbessern“, so der Chirurg. „Wichtig ist nur, dass sich das ganze Team abspricht, damit keiner sich gestört fühlt.“[/FONT]
[FONT=&quot] Denn wie jede Tablette kann auch Musik Nebenwirkungen haben. „Sie kann ungewollt ablenken oder Stress erzeugen, wo beruhigt werden soll“, mahnt Conrad.[/FONT]
[FONT=&quot]„Und manchmal ist Stille die beste Medizin.“[/FONT]

[FONT=&quot]Quelle: Focus[/FONT]
 
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Habe diesbezüglich auch schon viel im Zuge des Einsatzes der Tomatis-Methode gehört und kenne einige Personen, die durch diese Musiktherapie, vornehmlich Mozart (wegen der vielen Geigen), profitierten und Heilung erfuhren.

Habt Ihr schon Erfahrung mit Musik als Medizin?
Wenn ja, welche?

Freue mich auf Austausch.
herzenstueren
 
oh viele Erfahrungen. Als mein Vater starb, war die Musik ein grosser Quell der Heilung in unserer Familie. Und auch heute noch: wenn ich mal wieder aufgebrezelt und meinetwegen mit Gedankenunruhe oder mit Herzrhythmusstörungen eine meiner Arbeitsstellen verlasse und im Auto sitze, dann schalte ich einen Klassiksender ein und erlebe auf der Rückfahrt, wie sich alles wieder beruhigt und ich wieder gesund werde.

Ansonsten halte ich es aber mit der Stille als beste Medizin. Stille und in diese Stille hineinhören. Das ist völlige Achtsamkeit, dann bekommt man auch alles mit und verpasst nicht soviel durch Denken und unnötiges, durch Denken angestossenes Fühlen.

lg
 
Also ich hatte eine Nacht mit Zahnweh und hab da ich nicht schlafen konnte den BR Klassik im Radio angeschaltet. Am angenehmsten als "Zahnwehmusik" fand ich Händel.

Mozart war jetzt nie ein ausgesprochener Lieblingskomponist von mir.
 
in einem TV Bericht habe ich einmal gesehn, dass das Lied "Staying alive" den Patienten nach einer Herz OP vorgespielt wird, oder auch bei einer Herzmassage vom Retter gesungen werden soll, während er Hilfe leistet, weil dass genau den richtigen Rhytmus für den Herzschlag hat - wie passend zum Titel ;) ob die das damals schon wussten?
 
Ich hatte bei meiner letzten Operation in Teilnarkose nach Mozart verlangt, aber das hatten sie nicht. Auch sonst keine klassische Musik, wenn ich mich recht erinnere, dafür viel modernes Zeugs...das fand ich schon relativ erstaunlich.

Mozart tut mir gut, ist Balsam für die Seele.
 
Vor einigen Jahren - in den Achtzigern denke ich - gabs einen Arzt, der in Zuge der damals populär werdenden Musiktherapie ein Buch mit Musikkassetten herausgegeben hat: Klassische Musikstücke Krankheiten zugeordnet. In meinem Umfeld hat die Einteilung gar nicht gepaßt, deshalb gabs weiter, auch den Namen des Autors anscheinend mit, er will mir nicht einfallen:D

Musik hat uns, mir immer beigestanden, das Optimum in meinem Fall, mit Blick zum Meer Mozart und & (unter & auch Chansons und Jazz natürlich) lauschen. Mozart für mich ein idealer OP-Begleiter.
 
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Wie Musik unser Gehirn zum Klingen bringt - "Why Music Makes Our Brain Sing"Why Music Makes Our Brain Sing
MUSIC is not tangible. You can’t eat it, drink it or mate with it. It doesn’t protect against the rain, wind or cold. It doesn’t vanquish predators or mend broken bones. And yet humans have always prized music — or well beyond prized, loved it. Zum englischen Oiginaltext...

Wie Musik unser Gehirn zum Klingen bringt
Musik ist nicht greifbar. Man kann sie nicht essen, trinken oder mit ihr Sex haben. Sie schützt uns nicht vor Regen, Wind oder Kälte. Sie kann keine Feinde bezwingen oder gebrochene Knochen heilen. Und doch haben wir Menschen Musik immer geschätzt, oder sogar – weit mehr als nur geschätzt – geliebt.

Wir geben heute viel Geld aus für Konzertbesuche, das Herunterladen von Musik aus dem Internet, um Instrumente zu spielen und unseren Lieblingskünstlern zu lauschen, egal ob in der U-Bahn oder in einem Salon. Aber schon in der Altsteinzeit investierten die Menschen viel Zeit und Mühe, um Musik zu erschaffen, wie die Entdeckung von aus Tierknochen geschnitzten Flöten zeigt.
Wieso hat also dieses „körperlose Etwas“ – im Grunde eine bloße Abfolge von Tönen – einen so enormen potentiellen innewohnenden Wert?

Die Erklärung ist kurz und schmerzlos: Musik beschert uns Menschen einzigartigen Genuss. Natürlich bleibt dabei die Frage nach dem „Warum“ noch immer offen. Doch die Neurowissenschaften haben schon erste Antworten darauf gefunden.

Vor nunmehr über zehn Jahren hat unser Forschungsteam mittels bildgebender Verfahren gezeigt, dass Musik, die Menschen als hoch emotional beschreiben, im Belohnungssystem des Gehirns subkortikale Kerne aktiviert, die für Belohnung, Motivation und Emotionen eine wichtige Rolle spielen. Später fanden wir heraus, dass das Hören „höchst emotionaler Momente“ in Musikstücken – Momente, wo wir „vor Genuss eine Gänsehaut haben“ – die Ausschüttung des Neurotransmitters Dopamin auslöst, das ein essentieller Botenstoff im Gehirn ist.
Wenn wir angenehme Musik hören, wird im Striatum Dopamin freigesetzt. Das Striatum ist ein stammesgeschichtlich alter Teil des Gehirns, den andere Wirbeltiere auch besitzen; es reagiert naturgemäß auf lohnende Reize wie Essen und Sex und kann durch Drogen wie Kokain und Amphetamine gezielt künstlich stimuliert werden.
Aber dabei am interessantesten ist der Zeitpunkt, wann dieser Neurotransmitter freigesetzt wird: nicht erst, wenn die Musik den „höchsten emotionalen Punkt“ erreicht hat, sondern schon einige Sekunden vorher während einer Phase der Antizipation, der „Vorfreude“.
Die Idee, dass Belohnung teilweise mit Erwartung (oder der Vorhersage eines gewünschten Ergebnisses) zusammenhängt, hat eine lange Geschichte in der Neurowissenschaft. In der Tat scheint es für das Überleben unerlässlich zu sein, das Ergebnis unserer Handlungen möglichst gut vorher abschätzen zu können. Und Dopamin-Neuronen spielen bei Menschen und Tieren eine Rolle bei der Speicherung im Gedächtnis, welche unserer Vorhersagen sich als zutreffend erweisen.
Um der Frage, was Musik mit dem Belohnungssystem im Gehirn macht, tiefer auf den Grund zu gehen, führten wir eine Studie zum Online-Kauf von Musik durch. Unser Ziel war es zu untersuchen, was sich im Gehirn abspielt, wenn jemand ein neues Musikstück hört und es so gut findet, dass er sich entscheidet, es zu kaufen.

Um die Musikauswahl an den Geschmack unserer Hörer anzupassen, verwendeten wir Musik-Empfehlungsprogramme. Es zeigte sich, dass die Präferenzen – passend zur angesagten Musikszene in Montreal – in den Genres Indie und elektronische Musik lagen. Und wir stellten fest, dass die neuronale Aktivität im Striatum – der belohnungsrelevanten Struktur –direkt proportional zu dem Geldbetrag war, den die Probanden auszugeben bereit waren.
Aber noch interessanter war die gemeinsame Aktivität von Struktur und dem auditorischen Kortex, welche auch bei den Songs, die letztlich gekauft wurden, im Vergleich mit denen, die nicht gekauft wurden, erhöht war.

Warum der auditorische Kortex? Vor rund 50 Jahren berichtete Wilder Penfield, der berühmte Neurochirurg und Gründer des Montreal Neurological Institute, dass neurochirurgische Patienten manchmal angaben, dass sie Musik hörten, wenn ihr auditorischer Kortex im Wachzustand elektrisch stimuliert wurde. Dr. Penfields Beobachtungen legen zusammen mit denen von vielen anderen, nahe, dass musikalische Information wahrscheinlich in diesen Hirnregionen repräsentiert werden.

Der auditorische Kortex ist auch aktiv, wenn wir uns eine Melodie nur vorstellen: Denken Sie an die ersten vier Noten von Beethovens 5. Sinfonie – in Ihrem Kortex schwirrt es! Diese Fähigkeit ermöglicht es uns nicht nur, Musik zu erleben, selbst wenn sie physisch gar nicht da ist, sondern auch neue Musik zu komponieren und uns vorzustellen, wie ein Stück vielleicht in einem anderen Tempo oder anderer Instrumentierung klingen würde.

Wir wissen auch, dass diese Hirnareale die abstrakten Beziehungen zwischen Tönen kodieren, z.B. das spezielle Klangmuster, das einen Dur-Akkord kennzeichnet, unabhängig von der Tonart oder vom Instrument. Andere Studien zeigen markante neuronale Reaktionen in ähnlichen Regionen, wenn es zu einer unerwarteten Unterbrechung in einem sich wiederholenden Muster von Tönen oder in einer Akkordfolge kommt. Diese Reaktion ist ähnlich jener, wenn Sie jemanden eine falsche Note spielen hören – dies ist leicht erkennbar, auch wenn Sie das Musikstück nicht kennen.

Diese kortikalen Schaltkreise ermöglichen es uns, Vorhersagen über zukünftige Ereignisse auf der Grundlage von vergangenen Ereignissen zu treffen. Vermutlich sammeln sie im Laufe unseres Lebens musikalische Informationen und erstellen „Schablonen“ aus den statistischen Gesetzmäßigkeiten, die der Musik unserer Kultur zugrunde liegen. So wird es uns möglich, Musik, die wir hören, in Bezug auf unsere gespeicherten mentalen Repräsentationen von bereits früher gehörter Musik zu verstehen.

Demzufolge kann man jedes Hören von Musik sowohl als ein Rekapitulieren der Vergangenheit als auch als Vorhersehen der Zukunft betrachten. Wenn wir Musik hören, kreieren diese Gehirn-Netzwerke aktiv Erwartungen anhand unseres gespeicherten Wissens.
Komponisten und Interpreten begreifen das intuitiv: sie spielen mit diesen Vorhersagemechanismen, um uns zu geben, was wir wollen – oder auch, um uns vielleicht sogar mit etwas Besserem zu überraschen.
Bewegt uns ein bestimmtes Musikstück? Die Antwort auf diese Frage könnte in der gemeinsamen Aktivität unserer kortikalen Systeme, welche Muster analysieren und Erwartungen auslösen, und unserer „alten“ Belohnungs- und Motivationssysteme liegen. Wenn die Antwort „ja“ lautet, gibt es kaum etwas, was wir mehr schätzen, zumindest in diesen Momenten des Hörgenusses.
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Baptiste Alchourroun
Von ROBERT J. ZATORRE and VALORIE N. SALIMPOOR. Robert J. Zatorre ist Professor für Neurowissenschaften am Montreal Neurological Institute und Hospital der McGill University. Valorie N. Salimpoor ist promovierte Neurowissenschaftlerin am Baycrest Health Sciences 'Rotman Research Institute in Toronto.
Die Originalversion dieses Artikels wurde am 9. Juni 2013, auf Seite SR12 der New York edition unter der Überschrift „Why Music Makes Our Brain Sing“ gedruckt. deutsche Übersetzung: Claudia Fischer
 
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