Moral predigen oder begründen?

Ich glaube, man kann Moral ohnehin nicht wirklich begründen.
Nun, nach Schopenhauer zu urteilen, ist es durchaus möglich, aber eben "nur" schwer.
Immerhin schränkst du ein, es nur so zu glauben und nicht es mit Sicherheit zu wissen.

Sie besteht aus Vorschriften, die sinnvoll sein können, aber auch sinnlos oder sogar schädlich.
Ja, so kennen wir es für gewöhnlich. Vorschriften haben ihren Sinn etwa so, wie im bereits zitierten Autobeispiel, als in der Kirche gesagt wurde, Zorn würde nichts bringen. Der Prediger erwähnte, einem anderen an den Hals zu springen, brächte nichts, ohne es aber genauer konkretisiert zu haben. So blieb den Zuhörern nur ihre eigene Fantasie übrig. Jedenfalls klang alles mehr nach Vorschrift.

Für Bibelchristen lautet die Begründung meist eh: Weil Gott es so will oder so ähnlich.
Was natürlich nicht allgemeingültig sein kann.
Ja, in der Kirche, wie ich es schon erwähnte, wurde mit der Bibel begründet, seinen Zorn mäßigen zu sollen.

Doch kommen wir hier wieder ans bloße Predigen der Moral - oder begründet die Bibel es etwa doch und der Kirchenmensch hat es nicht gesagt?
 
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Ich habe herausgefunden:

Es gibt keinen Grund (im Sinne als Anfang, Beginn oder Erste Wirkung) für gar nichts.

Ein Grund bzw. ein Anfang, auf das sich etwas zurückführen ließe, benötigt eine unverzichtbare vorherige Wirkungslosigkeit, weil es sonst kein korrekter Anfang gewesen sein kann.
Das ist die Bedingung.

Doch eine solche unverzichtbare Wirkungslosigkeit beinhaltet keinen Impuls, der zu irgendetwas führen könnte.
Wegen dieser Bedingung gibt es keinen Anfang für irgendwas.

Wenn wir in unserem Alltagsgeschehen etwas als einen Grund oder einen Anfang bezeichnen, dann picken wir uns ein beliebiges Ereignis heraus und ignorieren alle vorherigen.
Wir müssen das tun, um uns besser zurecht zu finden.
Aber ein tatsächlicher und präziser Grund bzw. Anfang ist das herausgepickte Ereignis nicht.

So sehe ich das.

Das stimmt, wenn man Grund mit Anfang gleichsetzt.
Das ist aber willkürlich.
ZB hat die Tatsache, dass Mensch durstig wird, sehr wohl einen Grund, nämlich dass er ohne zu trinken austrocknet und stirbt.
 
Das stimmt, wenn man Grund mit Anfang gleichsetzt.
Das ist aber willkürlich.
ZB hat die Tatsache, dass Mensch durstig wird, sehr wohl einen Grund, nämlich dass er ohne zu trinken austrocknet und stirbt.
Manche halten das Verdursten und Austrocknen nicht für einen Grund, sondern für eine Folge.
Ob sie recht haben oder nicht, das verrät uns gleich das Licht ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun, nach Schopenhauer zu urteilen, ist es durchaus möglich, aber eben "nur" schwer.
Immerhin schränkst du ein, es nur so zu glauben und nicht es mit Sicherheit zu wissen.

Ich sag mal so, bei mir ist das eher Gefühlssache und die kann ich nicht begründen.

Ja, so kennen wir es für gewöhnlich. Vorschriften haben ihren Sinn etwa so, wie im bereits zitierten Autobeispiel, als in der Kirche gesagt wurde, Zorn würde nichts bringen. Der Prediger erwähnte, einem anderen an den Hals zu springen, brächte nichts, ohne es aber genauer konkretisiert zu haben. So blieb den Zuhörern nur ihre eigene Fantasie übrig. Jedenfalls klang alles mehr nach Vorschrift.

Ist es auch und sowieso stimmt die Aussage nicht.
Zorn kann sehr wohl etwas bringen, er ist auch biologisch begründet und dient der Abwehr und der Verteidigung.

Ja, in der Kirche, wie ich es schon erwähnte, wurde mit der Bibel begründet, seinen Zorn mäßigen zu sollen.

Doch kommen wir hier wieder ans bloße Predigen der Moral - oder begründet die Bibel es etwa doch und der Kirchenmensch hat es nicht gesagt?

Nun ja, soweit mir bekannt, gibt 's die 10 Gebote.
Da wird nur eins begründet, nämlich:"Du sollst Vater und Mutter ehren, DAMIT es dir wohl ergehe und du lange lebst auf Erden".
Ob das stimmt, steht aber nicht drin. :D
 
Manche halten das Verdursten und Austrocknen nicht für einen Grund, sondern für eine Folge.
Ob sie recht haben oder nicht, das verrät uns gleich das Licht ...

Klar ist es die Folge.
Trotzdem hat Durst den Grund, dafür zu sorgen, dass man nicht unerwünschte Folgen tragen muss.
Das Leben ist nämlich intelligent. :)
 
ich glaube, er will damit sagen, dass man Moral eigentlich gar nicht "begründen" kann.
Dann hätte er sich sicher auch so ausgedrückt, doch er sagt, es sei schwer zu begründen.

Wenn du es dir überlegst, ist das doch eigentlich die gleiche Ebene wie "Predigen", ok, man kann mit oder ohne Begründung Verhaltensregeln predigen, aber eines ist dem gemein: Es ist alles nur Gerede.
Das Fehlen der Begründung ist es ja, das Atheisten so auf die Palme bringt. Sie unterscheiden im Grunde genommen ein bloßes Predigen vom Begründen, wissen aber selber nicht, wie Moral begründet werden kann. So bleibt ihnen nur die Konsequenz, ein bloßes Predigen nicht zu akzeptieren, was sie aber in die Unsicherheit und den Zweifel bringt.

Ich hätte das jetzt so interpretiert, dass er gemeint hat: Wenn Du zeigen willst, dass Moral was taugt, dann musst Du vom Gerede weggehen und sie vorleben, die Moral.
Erst dann sieht man, was sie taugt und das ist dann der beste Grund.
So kann natürlich auch jeder Fanatiker argumentieren. Was er dann sieht, ist für ihn der beste Grund.
 
Reine Definitionssache.
Kann man so und so sehen.
Für mich gibt 's Gründe UND Folgen.
Grund ist für die Meisten gleichbedeutend mit Ursache.

Für mich gilt:

Von "Ursache" gibt es kleinen Plural.
Und wenn so etwas gäbe, also eine Ursache, dann ist alles, was darauf folgt, Folgewirkungen.
Aber es kann unmöglich eine Ursache geben, wie ich zuvor ausführte (wegen der zuvor unverzichtbaren Wirkungslosigkeit, die keinen Impuls beinhaltet, der zu einer Ursache führen könnte).
 
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Grund ist für die Meisten gleichbedeutend mit Ursache.

Für mich gilt:

Von "Ursache" gibt es kleinen Plural.
Und wenn so etwas gäbe, also eine Ursache, dann ist alles, was darauf folgt, Folgewirkungen.

Natürlich gibt 's da einen Plural, ganz einfach Ursachen.
Alles, was geschieht, hat immer viele Ursachen, welche wiederum Wirkungen sind.
 
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