Moral predigen oder begründen?

Meinst du mit der "speziellen Aussage" etwas, das nichts mit der Bibel zu tun haben soll oder das es doch nur ein Auszug aus ihr sein kann?

Nein, ich meinte durchaus etwas, das in der Bibel steht.
ZB kann ja auch ein Atheist mit Vielem aus der Lehre von Jesus einverstanden sein, ohne aber an die Bibel als Gottes Wort zu glauben.
 
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Atheisten benötigen einen Gott genauso wie alle Gläubigen.
Ich würde das neutraler formulieren, denn "Gott" ist für Atheisten ein rotes Tuch, wie für den Stier in der Arena. Neutraler formuliert könnte man sagen, jeder braucht etwas, an das er irgendwie aufsehen kann, was er als ein Höheres sieht - und wenn`s nur ein Fußballverein ist.

Sie benötigen ihn jedoch deswegen, damit es etwas gibt, was sie wegerklären können.
Ja, wenn der Begriff "Gott" fällt; wird es aber neutraler und vorsichtiger formuliert, kann auch mit dem Atheisten über ein Höheres diskutiert werden, denn auch er empfindet in sich das Bedürfnis nach einem, wie auch immer geartetes Höheres.

Ohne einen Gott wären sie ziemlich aufgeschmissen.
Sie brauchen "Gott", um eine eher vernichtende Kritik üben zu können, aber das Höhere an sich brauchen sie, wie jeder Mensch.

Und schlussendlich: Warum sollte ein Atheist nicht auf die Bibel oder auf eine andere Überlieferung zurückgreifen können, um selbst mit diesen Moral begründen zu können?
 
Ich würde das neutraler formulieren, denn "Gott" ist für Atheisten ein rotes Tuch, wie für den Stier in der Arena. Neutraler formuliert könnte man sagen, jeder braucht etwas, an das er irgendwie aufsehen kann, was er als ein Höheres sieht - und wenn`s nur ein Fußballverein ist.
Ja, etwas zu haben, was Antrieb verleiht, ist nicht verkehrt, wie ich finde, sofern es etwas ist, womit man weder sich selbst noch andere schädigt.

Und schlussendlich: Warum sollte ein Atheist nicht auf die Bibel oder auf eine andere Überlieferung zurückgreifen können, um selbst mit diesen Moral begründen zu können?
Das kann ich dir nicht sagen.
Nur Atheisten wissen, warum sie etwas benötigen, was sie wegerklären können. :)
 
Einverstanden mag er teils sein, doch kann er damit auch Moral begründen?

Ich glaube, man kann Moral ohnehin nicht wirklich begründen.
Sie besteht aus Vorschriften, die sinnvoll sein können, aber auch sinnlos oder sogar schädlich.
Für Bibelchristen lautet die Begründung meist eh: Weil Gott es so will oder so ähnlich.
Was natürlich nicht allgemeingültig sein kann.
 
Das ist ja bereits ein Moralischs, wie so vieles allein in diesem Thread, doch lässt es sich begründen?
Ich habe herausgefunden:

Es gibt keinen Grund (im Sinne als Anfang, Beginn oder Erste Wirkung) für gar nichts.

Ein Grund bzw. ein Anfang, auf das sich etwas zurückführen ließe, benötigt eine unverzichtbare vorherige Wirkungslosigkeit, weil es sonst kein korrekter Anfang gewesen sein kann.
Das ist die Bedingung.

Doch eine solche unverzichtbare Wirkungslosigkeit beinhaltet keinen Impuls, der zu irgendetwas führen könnte.
Wegen dieser Bedingung gibt es keinen Anfang für irgendwas.

Wenn wir in unserem Alltagsgeschehen etwas als einen Grund oder einen Anfang bezeichnen, dann picken wir uns ein beliebiges Ereignis heraus und ignorieren alle vorherigen.
Wir müssen das tun, um uns besser zurecht zu finden.
Aber ein tatsächlicher und präziser Grund bzw. Anfang ist das herausgepickte Ereignis nicht.

So sehe ich das.
 
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Hi,

Arthur Schopenauer soll den Satz geprägt haben, Moral predigen sei leicht, doch Moral begründen schwer. - Doch was ist der Unterschied? Hat es überhaupt einen Sinn, Moral begründen zu sollen? Was macht der Unterschied für uns aus?

ich glaube, er will damit sagen, dass man Moral eigentlich gar nicht "begründen" kann.
Wenn du es dir überlegst, ist das doch eigentlich die gleiche Ebene wie "Predigen", ok, man kann mit oder ohne Begründung Verhaltensregeln predigen, aber eines ist dem gemein: Es ist alles nur Gerede.

Ich hätte das jetzt so interpretiert, dass er gemeint hat: Wenn Du zeigen willst, dass Moral was taugt, dann musst Du vom Gerede weggehen und sie vorleben, die Moral.
Erst dann sieht man, was sie taugt und das ist dann der beste Grund.

Schöne Grüße
C.Q.
 
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