Monolog

FIST

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was für ein blöder zwang, der mir sagt ich müsse schreiben, dichten, worte um mich schmeissen, wenn ich nix zu sagen hab - wenn die Worte mir entgehen, sie sich nicht einstellen wollen, ich keine story und kein Plot, kein Gefühl zu berichten hab?
und hätt ich was zu erzählen, warum stellen sich worte nicht ein, spielt sich alles im wagen, im geisterhaften und kommt nich zu Wort, zeichnet sich nicht ab - was jag ich diesen gespenstern nach die mich zwingen aber keinen Punkt mir liefern?
Schreiben, schreiben, schreiben will ich muss ich, etwas will gesagt sein, muss gesagt sein, doch ich find es nicht, blödes verschwinden, verschwimmen, entschwirren das ich umkreise - wo ist mein Degen wo das ziel, wo der kampf auf dass ich siege?
Wirres Gerede, der Wörterschmeid der mit wörtern nur noch schreiben kann, dass er nichts zu schrieben hat, dem die inhalte entwischen, alles nur noch maskenspiel, fades vegetieren, Hülle nur die nichts umhüllt.

Aber dieser Zwang, dieses muss, dieser Imperativ - SCHREIBE SCHREIBE SCHREIBE - aber was du blöde Muse, was du dummer zwang. Wozu deine Tyrannis, deine qual wenn ich nichts zu sagen ham, meine Worte nichts beweriken ich zu blöd was zu erfinden was trifft, die Leser trift, Vorstellungen tödlich tifft, sprengt, befreit, enteisst?
Die Rede ist mir abhandengekommen, sogar der Monolog, innerer Dialog, verschoben in inszenierte Träume, geflüchtet in den Raum, imaginierte Science Fiction, flucht, flucht, flucht, eine Sucht...
Ich such den Silberfaden, er kam mir abhanden Menschlichkeit, Menschlichkeit, verfluchte Leiblichkeit wo bist du hin, wo bin ich hin, bin ich?

Und doch, so vieles zu sagen, so vieles ungesagt, so viele Brüche, fehler zu beheben, zu helfen, einzugreiffen, leser zu treffen, zu erläuchten, auch mich selber, zu befreien, alter Hippiefluch, eingethmeter Esotrasch - was lauerst du in mir, zwingst mich, treibst mich leser mit meinem Gewäsch noch zu belasten?
Lass sie doch, lass mich, lass uns in Isolation, wohlgeformtes Schneckenhaus und rosaroter Brille, allein, entfremdet, was kümmerts dich, was soll es mich kümmern, und warum gerade soll mein geschwafel dies ändern - Idiot, verfluchter Grössenwahn, eingepflanzter Lizard King.
Komm schon, komm schon schüchterne Muse, versteckt, verängstig, halb begarben, fauler Prophet, nun bin ich hier und schreibe, tu meine Pflicht, wieso, sag schon, spuck es aus und sprich.
Ha ich hör dich höhnen, hör dich geifern, lachst über mich - ha blöder FIST der deinem Zwang nachgibt, deinen Küssen glaubt, glaubt was zu bewegen, neue Worte zu finden, neue wege und für was, für was, für wen?

Nichts zu melden, nicht mal eine grosse klappe, und doch dieser Zwang, Worte, Klang, gefühle, stimmung farbe irgendwie zu publizieren - ein ewiges umkreisen, umtänzeln ohne Sinn, nichtmal Fragment, zerrissene Fetzen, Wortlosigkeit die spricht, verlohrenheit ind er Nichtigkeit der Sinne, der Hintersinne, wiedersinne, Weltinterpretationen - alles weg, nichts mehr da - keine Prophetie, keine Poesie, keine Klage, keine Buse, kein Donnerklang, kein Wörterschmied - nichts zu berichten, zu berichtigen, nichts, nichts nichts nichts nichts nichts nichts und doch dieser zwang - dumpfes gefühle, wages erahnen, halbes erinnern, eine vergessene Mission, irgendwo vergraben, gut versteckt der schlüssel zu den Geistern, Clavis Salomonis, stein der Weisen - in wie tiefem Dreck, durch wievielen Schund verstreckt, elendlange Wendeltreppe durch verblendete Oberflächlichkeiten - ha ich hör mich selber spotten, Loser, Versager, gestolperter, gestrauchter, verbrauchter, elend Verendet an eigenem Anspruch.

Leere Worte, dadaistischer Tanz, Inhaltsleeres geschrei - nach Aufmerksamkeit, nach beachtung, nach Selbstachtung, gegen Selbtverachtung, geistiger Niedergang, ein Gegenklang zum Marktgeschrei - und doch schrei ich selber, ich selber, nur ich selber und für wen, wozu und was, was was?

oder gibt es schlicht nichts mehr zu sagen, sind alle reden schon verstummt, jeder Versuch an sich ein scheitern, und ich dazu verdammt zu dumm das selber einzusehen und alten Hoffnungen ahnzuhängen, alten Trieben, doch noch zu hoffen, doch noch einen weg zu finden, doch noch zu kämpfen, den dunklen Tum zu erreichen, zu besteigen, Zeiten zu ertragen und Kämpfend untergehn, im Stande? warum nicht Kapitulaiton, vollkommene, endgültige, den hohn zu ertragen, zu resigniieren, vor mir selber?

NEIN

und hier beginnt die Poesie

lg

FIST
 
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Du hättest schon etwas zu sagen, aber das darf nicht raus
man hat es dir verboten. Kleiner FIST will reden >>NEIN!!

Und jetzt akkert es sich halt langsam raus
Das Schicksal des Künstlers. Handlungsgebremst + zwanghaft Schaffend.
Irgendwann wird es vielleicht leichter, schleift sich ab
Das Alter






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Es ist ja kein schlechtes Schicksal
 
Monologe
Urschreie
Platz für Impulse freimachen
Umorientierung?

Werte, die zeitlos gültig,
Basiscamp für neue Reisen,
hohen Anspruch, der wie eiserne Kugel,
auf unerreichbaren Platz verlegen.

Ausatmen, Einatmen, Ausatmen, Einatmen,
Klarheit spüren, Augen auf,
den alten Tisch einmal umdrehen,
keine Veränderung?

Ein Bein absägen,
oder ein mehr anbringen.
3 ist nicht 5,
aber auf jeden Fall nicht mehr 4.
 
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