Dieses Absprechen (zumindest teilweise) des Menschseins geschieht ja auch noch in anderem Zusammenhang.
Zum Beispiel bei Obdachlosen und Prostituierten.
Siehe auch:
https://www.esoterikforum.at/forum/showpost.php?p=2959034&postcount=28
Der starke sexuelle Reiz in Kombination mit der Distanz (Film,
kein persönlicher Kontakt) und der Präsentation als Sexobjekte (Reduktion auf äußere Geschlechtsmerkmale) führt dazu, dass Menschen in Pornos zu Sexobjekten werden. Beim Porno "redet" man sich dann zusätzlich noch raus, weil man ja nicht wirklich beteiligt ist. Auch wenn mir das im realen Kontakt nicht passieren würde, finde ich mein eigenes Verhalten da auch so schon ziemlich sch..... Glaube nicht, dass es selbst gelegentlichen Pornokonsumenten (wie ich es auch selbst bin) da anders geht.
Wer interessiert sich dabei auch nur im Ansatz für die Frau, die da zu sehen ist?!
Wenn man dann noch eine schlechte Meinung von Prostituierten hat (wie gesellschaftlich ja teilweise üblich),
dann wird verständlich warum viele Bordellbesucher keinen Respekt mehr haben.Das erklärt auch, warum es gar nicht so zufällig ist, dass Leute, die Prostituierte verurteilen auch Kunden sind.
Das macht es nämlich leichter, weil das Gewissen ausgeschaltet wurde und zudem das Geld, der Kauf einer "Ware" das Verhalten quasi legitimiert.
Die Gefahr von Misshandlung und Vergewaltigung steigt dadurch natürlich auch. Damit wären wir auch beim Thema. Eine Prostituierte zu vergewaltigen ist für manchen wahrscheinlich wesentlich einfacher, als es sonst der Fall wäre (das liegt nicht bloss daran, dass sie da eher hoffen nicht erwischt zu werden). ich bin mir sicher, dass die Statistiken das auch bestätigen würden. Mir tun da die vielen Prostituierten schon sehr leid.
Naja, ist eigentlich ein anderes Thema, aber weil wir gerade bei Entmenschlichung waren, sowas kann schneller zumindest teilweise passieren als man vielleicht denkt. Im Grunde wäre das auch ein Argument für das Verbot der Prostitution. Allerdings würde man dadurch wiederum die sexuelle Selbstbestimmung außer Kraft setzen und kriminelle Strukturen im Untergrund fördern.
Zudem ist ein Pornokonsument oder Bordellbesucher für mich kein Straftäter,
selbst wenn es ethisch nicht einwandfrei ist. Wenn eine das so wünscht, dann soll sie es machen. Aber eine tolle Sache ist das meiner Ansicht nach sicher nicht. Der Job ist unzumutbar, und es müsste weitergehend verhindert werden, dass irgendeine Person sich gezwungen fühlt sowas zu machen.
Zudem sollte Aussteigern (gibt ja auch männliche "Callboys") Unterstützung
zukommen. Ein anderer unzumutbarer Job, den ich aber nicht verbieten würde ist z.B: Soldat, weil da zumindest letztlich Töten Teil des Jobs ist.
OK, Exkurs Ende, aber ich kam gerade darauf in Zusammenhang mit Entmenschlichung, Distanz etc.
LG PsiSnake