büäääh, Mobbing. Das ist echt eine Krankheit unserer Zeit.
Für mich ist das eine Krankheit von Teams. Das bildet sich durch die Neigung der Teammitglieder, sich zu verbrüdern, zu verschwestern, Clübchen zu bilden eben und so in ein festes Soziales Gefüge einzutreten, aus dem heraus sich dann die Arbeistabläufe regeln. Was dann passiert ist, dass sich nach einer Weile das Team nur noch innerlich befruchtet und keine Lern-Impulse mehr von aussen aufgenommen werden. Es kommt dann quasi immer nur zu geistig-emotionalem Inzest und das nimmt manchmal Formen an, die wirklich sehr bedenklich sind. Gerade auch qualitativ, weil so ein Club unfähig wird, die Qualität der eigenen Arbeit zu erkennen.
Meine Erfahrung ist die, dass man solche Teams mitunter nur auseinander tun kann. Wenn sich irgendwo eine solche Mobbing-Zelle gebildet hat, dann hat die immer eine Bienenkönigin und viele ArbeiterInnen. Die Bienenkönigin ist die Obertratsche und die schickt ihre Meinung durch die Gefolgsleute durch die Gegend. Durch diese Verhaltensweise wird so manche Chef und so manche Chefin umgangen.
Also ich hab das schon häufiger versucht, solche Teams von innen heraus umzugestalten, aber das ging eigentlich nie. Das Personal wurde immer in einem längeren Prozess ausgetauscht.
Letztendlich muss man wie immer die Schuld der Leitung eines Unternehmens zuschieben, wenn im Betrieb Mobbing entsteht. Es fängt ja schon im Einstellungsgespräch an: da wird ein Bewerber "geprüft". Es wird aber oft nicht gesagt, wie eigentlich die betriebliche Situation ist, auf die sich der neue Mitarbeiter einlassen würde. Wenn man seinen Betrieb kennt, dann weiss man ja, wo die Schwachpunkte und man kann den neuen Leuten von vorne herein sagen: da brauche ich Unterstützung. Kannst Du das? Und wenn dann der Mensch trotz der Bekanntgabe einer Problematik sich glaubhaft dazu bekennt, diesem Problem aufmerksam zu begegnen, dann habe ich als Chef wenigstens schon einmal einen Gesprächs-Anknüpfungspunkt. Wenn der Chef nicht der oberste Angelhaken ist, an dem alles hängt, dann stinkt der am Fisch am Kopf.
Heute ist wirklich das Problem für viele, dass man nicht mehr als Arbeiter oder Angestellter arbeiten gehen möchte, sondern als Mensch. Und gute Chefs tun das für sich per se, bleiben immer Mensch und bleiben stets anders, als die Mobbing-Tiere. Ich habe aber selber schon erlebt, dass jemand sich vm Chef zum Obermobber entwickelt hat- auch mir hat man das natürlich vorgeworfen, wenn ich mal Personal sieben wollte oder Teammitglieder in unterschiedliche Abteilungen verstreut habe. Ach herrje, ich hatte es auch, dass die Haupt-Tratschen die Betriebsratsmitglieder waren, das war vielleicht ein Spökes. Wie oft ich da zum Chef musste, weil ich die aus dem Büro geworfen habe, wenn sie mit Worten unflätig wurden, da hab ich mir die Füsse wundgelaufen.
hey, Lavah, finde ich schön, dass Du Aussichten auf eine neue Arbeit hast! Ich warte ja auch auf eine Ende von Vorstellungsgesprächen in einer Schule hier, wo ich ein bisschen unterrichten könnte, aber das dauert noch eine Woche oder mehr. aah, aber ich will das ganz fest.
Mal sehen, das wird dann ein Baustein im neuen Gefüge, seit ich das abhängige Arbeiten drangegeben habe. Aber ich muss wirklich sagen, dass die Entscheidung, nicht mehr abhängig zu arbeiten ganz wichtig ist um einen Prozess zu beginnen, in dem man seine eigenen Ressourcen dann auch wirklich erkennt und frei macht, damit sie gelebt werden können. In diesem Sinne viel Glück und Grüsse an D. und den Sohnemann.