Vielen Dank für Eure interessanten Antworten!!!!!!
Allgemein: Ich komme aus der freien Wirtschaft, bin aber jetzt seit zwei Jahren im öffentlichen Dienst tätig. Da soll Mobbing ja relativ weit verbreitet sein.
Ich hatte nie Probleme mit Mobbing - erst jetzt.
Wie lange es schon dauert kann ich gar nicht genau sagen, weil ich ja nie auf die Idee gekommen bin, daß ich mal gemobbt werde. Natürlich hat es sich auch hochgeschaukelt. Aber in dem Moment, wo mich die Kollegin wiederholt beim Chef anschwärzt und auch bei anderen Kollegen schlecht über mich redet und - wichtig - mir Informationen, die ich für meine Arbeit brauche - vorenthalten werden, denke ich schon, daß ich von Mobbing reden kann.
Gespräche wurden schon geführt - aber der Chef war auf Seiten meiner Kollegin (jedenfalls kommt es mir so vor). Und dann wurde meine Krankheit augeführt, die mich wirklich beruflich nicht einschränkt.
Von meiner Schwerbehinderung weiß noch keiner was in der Firma. Ich habe sie seit August letzten Jahres (wegen Kündigungsschutz), aber hatte sie noch nicht eingereicht. Morgen lasse ich sie auf die Lohnsteuerkarte eintragen. Aber ich wollte die ganze Zeit, daß möglichst wenige etwas von meinen gesundheitlichen Problemen mitbekommen.
@Sitanka: Der Job macht Spaß - und außerdem kann ich es mir im Moment (wegen der Jobsituation in Deutschland und meiner Gesundheit) auch nicht leisten, in etwas Unsicheres zu wechseln (falls mich zur Zeit einer nehmen würde).
@Tarot: Danke - werde ich mir mal durchlesen
@Solida: Ein halbes Jahr geht es wohl noch nicht (s.o.), aber bestimmt schon so 2-3 Monate.
@Urajaup: Gespräche wurden schon geführt (s.o.), ich habe auch nachgefragt, ob mein Chef arbeitsmäßig was an mir auszusetzen hat, sagte ihm, daß ich denke, daß ich einen guten Job mache und wie er das sieht. Da mußte er zugeben, daß von dieser Seite nichts zu beanstanden ist. Ich sei aber zu empfindlich - ob das von meiner Krankheit käme.
@Maike: Danke! Ich bin JETZT natürlich schon sehr empfindlich. Hatte erst versucht, mit ihr zu sprechen, dann hat sie ein Gespräch mit dem Chef arrangiert, danach gab es noch eine Sitzung zur Besprechung, wer welche Arbeiten wann übernimmt - und dann hat sie sich NOCHMAL beim Chef über mich beschwert, anstatt zuerst ein Gespräch mit mir zu führen. Das hat mich halt gestört, was ich dem Chef sagte - und dann fand er, ich sei zu empfindlich - ob das an der Krankheit liegt. Aber ich habe schon immer PETZEN und DENUNZIEANTEN gehaßt. Eigentlich sehe ich es als Schwäche von IHR, daß sie gleich zum Chef rennt.
Was sein kann: es ist das erste Mal in meinem Leben, daß ich mich arbeitsmäßig abgrenze und NEIN sage. Früher habe ich immer klaglos alles gemacht. Aber diesmal nicht, weil ich erstens nicht den Karriere-Trip dieser Ego-Frau auf meine Kosten unterstützen will und zweitens (das liegt jetzt schon ein wenig an meinem Alter und meiner Krankheit) meine Energie endlich (geworden) ist und ich auch etwas für mich und meine Freizeit und meine Interessen behalten will.
@pisces: betr.: Mobbing-Tagebuch Du wirst lachen: das war meine erste Idee: alles aufschreiben, was so vorfällt. Werde ich auch weiter machen. Damit ich abgesichert bin - und falls ich wirklich über-reagiere und Denkfehler habe, sehe ich das mit etwas Abstand auch!
@TIGERMAUS: Ja - die Gesundheit war nur Vorwand, denn sie konnten mir ja nix damit; ich habe weniger gefehlt als andere "gesunde" Menschen, und von der Behinderung wußte noch keiner was. Es wird in den Krümeln gesucht.
Ich habe jetzt erst einmal zwei Tage Urlaub und zwei Tage Wochenende.
Ich darf nicht so emotional da rangehen, denke ich.
Muß wohl auch von außen den Schein wahren und versuchen, freundlich bzw. höflich mit Frau A. umzugehen.
Frau A. beklagt sich auch bei den Kollegen über mich, ich habe bis jetzt das nicht gemacht, vielleicht sollte ich das auch??? Aber ich hasse es, schlecht über andere zu reden.
Mein Fehler ist es sicher, daß ich mich nicht so viel mit meinen Kollegen beschäftigt habe, sondern mehr mit der Arbeit und den Kunden. Das war mir wichtiger als Tratsch. Und nach einem Vormittag mit Kundenbesuchen habe ich die Mittagspause lieber alleine in Ruhe verbracht und nicht im Pausenraum, wo die anderen essen. Mehrere Kollegen haben mich schon gefragt, warum ich nicht dazu komme, und ich habe versucht, das zu erklären. Für mich wäre die Mittagspause keine Pause, wenn ich dann mit Leuten, die mir nichts bedeuten, leere Gespräche führen muß. Aus strategischen Gründen werde ich das aber wohl in Zukunft tun müssen.
Danke nochmals für Eure Ideen und Anreguingen, werde nochmal etwas lesen und nachdenken...
ganz liebe Grüße vom traurigen Mond