J
jan68
Guest
Hallo,
einst war eine mehrstufige Hierachie üblich. Das bedeutet, unterm Direktor saß die Geschäftsführung. Dann die Abteilungsleiter und dann Vorarbeiter und Arbeiter und schließlich Hilfsarbeiter. Größere Abteilungen hatten dann Bereichsleiter und neben dran existierten noch Leitung in Form von Betriebsräten, Betriebsarzt und außen dran die Gewerkschaft. Für den kleine Dienstweg, überall wo die Struktur versagte, gab's Seilschaften, was nichts negatives war. Seilschaften waren Leute aus verschieden Abteilungen, die sich vertrauten und gegenseitig halfen, damit etwas in Gang kommt, was ohne sie in der Hierarchie verhungert wäre. Und dann hat man sich noch Fachkraft von Außen geholt, die Aufgaben erfüllten, die in der Firma nicht vorhanden waren. Alles zusammen ein recht komplexes System.
Dann schwappte die amerikanische Idee zu uns, die im übrigen nicht zu Mitteleuropa paßt. Denn, wir haben ein breite Bildung und durchaus engagierte Leute, die auch geistig in Anspruch genommen werden möchten. Das Amerikanische System kennt nur zwei Sorten Mitarbeiter: Management und Arbeiter.
Das Management plant und gibt Ziele vor, die die Arbeiter zu leisten haben. Man leistet sich in diesem System nur wenige hochbezahlte Fachleute, die ein Firmenkonzept erarbeiten, das die Arbeit mit vielen ungebildeten Mitarbeitern bewältigt. Überall, wo die Arbeiter dann, mangels Können und Wissen, versagen, biegt es dann einer dieser Fachleute wieder gerade.
Die Folge dieses Systems ist, das Heute nur noch eine Geschäftsleitung existiert, die am grünen Tisch managt. Die ganze Struktur von Abteilungsleitern, Vorarbeitern und was es da alles gab, existiert nicht mehr wirklich. An diesen Positionen wird nicht mehr mitgedacht, organisiert und geführt, sondern nur noch Befehle und Druck weiter gegeben. Es ist eine Einbahnstraße, die die Illusion aufrecht erhält, alles sei beim Alten. Wer selbständig denkt oder gar handelt, wird unter Druck gesetzt. An Seilschaften, die das Ganze im Fluß halten, ist da längst nicht mehr zu denken! Da Kontrolle alles ist, gibt es immer mehr Bürokratie, wo sich Abteilungen heute tatsächlich Rechnungen schreiben, statt ihrem Kollegen mal einfach so auszuhelfen. Und überhaupt, in dem Druck der da herrscht, hat eh niemand mehr Zeit, einem Kollegen zu helfen. Un man müßte die so verbrachte Zeit auf Stundennachweisen einem Job zuordnen, der dann wiederum von Kontrolleuren hinterfragt würde, die bei Unstimmigkeiten nicht fragen, ob das sinnvoll für die Firma ist, sondern blind mit Druck drauf hauen.
Ich meine ja, es gibt nur zwei Möglichkeiten, wenn wir wieder Erfolg haben möchten. Entweder wir gewöhnen uns diesen amerikanischen Mist wieder ab und besinnen uns auf Systeme, die zu unserer Mentalität passen. Oder wir verblöden alle, damit das System zu uns paßt. Leider probieren wir m.E. gerade die zweite Variante. Und wenn wir dann merken, daß uns das keine Vorteil bringt, weil man in der Natur nun einmal eine Nische braucht, in der noch niemand hockt, statt in die Nische des Nachbarn zu hüpfen. Nun ja, dann ist es zu spät, wieder zu Europäischer Kultur zurück zu kehren. Weil, dann sind die meisten längst unfähig, selbständig zu denken und zu arbeiten.
Allerdings beobachte ich auch eine wachsenden Willen hierzulande, sich selbständig zu machen. Wer weis, vielleicht sind diese Leute, die mit allem Engagement versuchen, auf eigenen Beinen zum Stehen zu kommen, noch mal unsere Rettung!?
Na ja, ist nur so ein Gedanke von mir.
Der Mittelstand stirbt nicht nur in dem Sinne, von mittelständlichen Betrieben und selbständigen Unternehmern. Sondern auch in der Form des Mittelstandes in großen Unternehmen. Und das ist m.E. weniger eine bösartige Verschwörung, sondern einfach ein dummer Fehler, der die Eigenheiten unserer europäischen Kultur mißachtet.
Alles Liebe
Jan
einst war eine mehrstufige Hierachie üblich. Das bedeutet, unterm Direktor saß die Geschäftsführung. Dann die Abteilungsleiter und dann Vorarbeiter und Arbeiter und schließlich Hilfsarbeiter. Größere Abteilungen hatten dann Bereichsleiter und neben dran existierten noch Leitung in Form von Betriebsräten, Betriebsarzt und außen dran die Gewerkschaft. Für den kleine Dienstweg, überall wo die Struktur versagte, gab's Seilschaften, was nichts negatives war. Seilschaften waren Leute aus verschieden Abteilungen, die sich vertrauten und gegenseitig halfen, damit etwas in Gang kommt, was ohne sie in der Hierarchie verhungert wäre. Und dann hat man sich noch Fachkraft von Außen geholt, die Aufgaben erfüllten, die in der Firma nicht vorhanden waren. Alles zusammen ein recht komplexes System.
Dann schwappte die amerikanische Idee zu uns, die im übrigen nicht zu Mitteleuropa paßt. Denn, wir haben ein breite Bildung und durchaus engagierte Leute, die auch geistig in Anspruch genommen werden möchten. Das Amerikanische System kennt nur zwei Sorten Mitarbeiter: Management und Arbeiter.
Das Management plant und gibt Ziele vor, die die Arbeiter zu leisten haben. Man leistet sich in diesem System nur wenige hochbezahlte Fachleute, die ein Firmenkonzept erarbeiten, das die Arbeit mit vielen ungebildeten Mitarbeitern bewältigt. Überall, wo die Arbeiter dann, mangels Können und Wissen, versagen, biegt es dann einer dieser Fachleute wieder gerade.
Die Folge dieses Systems ist, das Heute nur noch eine Geschäftsleitung existiert, die am grünen Tisch managt. Die ganze Struktur von Abteilungsleitern, Vorarbeitern und was es da alles gab, existiert nicht mehr wirklich. An diesen Positionen wird nicht mehr mitgedacht, organisiert und geführt, sondern nur noch Befehle und Druck weiter gegeben. Es ist eine Einbahnstraße, die die Illusion aufrecht erhält, alles sei beim Alten. Wer selbständig denkt oder gar handelt, wird unter Druck gesetzt. An Seilschaften, die das Ganze im Fluß halten, ist da längst nicht mehr zu denken! Da Kontrolle alles ist, gibt es immer mehr Bürokratie, wo sich Abteilungen heute tatsächlich Rechnungen schreiben, statt ihrem Kollegen mal einfach so auszuhelfen. Und überhaupt, in dem Druck der da herrscht, hat eh niemand mehr Zeit, einem Kollegen zu helfen. Un man müßte die so verbrachte Zeit auf Stundennachweisen einem Job zuordnen, der dann wiederum von Kontrolleuren hinterfragt würde, die bei Unstimmigkeiten nicht fragen, ob das sinnvoll für die Firma ist, sondern blind mit Druck drauf hauen.
Ich meine ja, es gibt nur zwei Möglichkeiten, wenn wir wieder Erfolg haben möchten. Entweder wir gewöhnen uns diesen amerikanischen Mist wieder ab und besinnen uns auf Systeme, die zu unserer Mentalität passen. Oder wir verblöden alle, damit das System zu uns paßt. Leider probieren wir m.E. gerade die zweite Variante. Und wenn wir dann merken, daß uns das keine Vorteil bringt, weil man in der Natur nun einmal eine Nische braucht, in der noch niemand hockt, statt in die Nische des Nachbarn zu hüpfen. Nun ja, dann ist es zu spät, wieder zu Europäischer Kultur zurück zu kehren. Weil, dann sind die meisten längst unfähig, selbständig zu denken und zu arbeiten.
Allerdings beobachte ich auch eine wachsenden Willen hierzulande, sich selbständig zu machen. Wer weis, vielleicht sind diese Leute, die mit allem Engagement versuchen, auf eigenen Beinen zum Stehen zu kommen, noch mal unsere Rettung!?
Na ja, ist nur so ein Gedanke von mir.
Der Mittelstand stirbt nicht nur in dem Sinne, von mittelständlichen Betrieben und selbständigen Unternehmern. Sondern auch in der Form des Mittelstandes in großen Unternehmen. Und das ist m.E. weniger eine bösartige Verschwörung, sondern einfach ein dummer Fehler, der die Eigenheiten unserer europäischen Kultur mißachtet.
Alles Liebe
Jan