Hi,
Ich würde sagen, um die ganze Dimension der Kreuzzüge zu verstehen, muss man die militärischen Bewegungen der Mauren im 7. und 8. Jhd. bis nach Spanien zunächst mal unter die Lupe nehmen.
An der aquitanischen Grenze sind schließlich bei der Schlachten von Tours und Poitiers 732 die maurischen Eroberungen erstmalig zum Erliegen gekommen.
Auch wenn das wohl eher am fehlenden Nachschub und dem viel zu schnell und viel zu groß ausgedehnten Herrschaftsgebietes in Nordafrika, als an Karl Martell lag.
Nichts desto trotz, war das einer der Hauptgründe dafür die Eroberungen in Europa über Spanien hinaus einzustellen und sich stattdessen lieber den Romäern zuzuwenden.
Wenn es gestattet ist eine kurze Erklärung zum Wort βασιλεύς "eingedeutscht" Basileus:
Der Titel Basileus ist nichts Ungewöhnliches und hat vor allem keinen christlichen Ursprung. In der griechischen Antike war dies eine legitime, also redchtsgültige Bezeichnung für einen Fürst/ Herrscher oder eher König.
In lateinischen Texten wird dieser folglich zumeist auch mit
rex übersetzt.
Erst in byzantinischer Zeit im 7. Jhd. wird er der Titel der oströmischen Kaiser und ersetzt zunehmend den bis dahin gängigen Begriff
imperator.
Es verdeutlicht sich eine Hinwendung Byzanz zum Hellenismus.
Das besondere am Titel
basileus ist allerdings der Anspruch der dahinter steht. Verkörpert der Basileus sowohl König als auch Prieter in einer Person, sprich
rex et sacerdos.
Der Hintergurnd ist einfach und schnell erläutert. Der oströmische Kaiser musste sich, anders als seine weströmischen Amtsbrüder nicht ständig mit einem Kirchenprimas um weltlich-kirchliche Mischthemen streiten (vgl. Investiturstreit und Reformpapsttum), da er sowohl den obersten weltlichen, wie auch den obersten kirchlichen "Posten" bekleidete.
Das siehst du falsch, das "Riesenrindvieh in Rom" hat die Situation genau erkannt und die Schwäche Byzanzund die damit verbundene Chance dieses wieder "einzugliedern".
Also, das würde ich schon genauer präzisieren, denn vom 1. Kreuzzug 1095 bis zum Fall Konstantinopels 1453 vergehen ja noch über dreieinhalb Jahrhunderte.
Vor allem die Plünderung Konstantinopels 1204 durch römisch-christliche Kreuzfahrer schwächten die Stellung des byzantinischen Reichs deutlich.
Ebenfalls die Uneinsichtigkeit des Basileus sich wieder unter die religiöse Vorherrschaft des Papstes zu stellen, um die von Rom den 1440er Jahren versprochene militärische Hilfe in Anspruch zu nehmen beschleunigten die Eroberung Konstantinopels weiter.
Letztlich wäre das ehemalig so große byzantinische Reich jedoch unweigerlich erobert worden, ob früher oder später bleibt da nur eine nebensächliche Fragestellung.