Liebe Chiara-Lena!
Das Mitgefühl ist eine Gabe der Freiheit in Liebe.
Das Mitleiden ist ein Leiden in Unfreiheit, die die Liebe sucht.
Aus Mitgefühl wird die Liebe oft geboren.
Folgt Mitleid, ist die Liebe bald verloren.
Detlev Liliencron, (1844 - 1909)
Du kannst jemand anderen nicht sein Leid abnehmen.
Beim Mitleid leidest Du immer Dein eigenes Leid,
denn es bist tatsächlich Du selbst die dann leidet.
& nicht weil Du das Leid der anderen übernommen hast,
sondern weil Dir Dein eigenes Leid bewußt geworden ist.
Es wurde so zu sagen geweckt.
Deshalb raubt es Dir auch so viel Energie.
Beim Mitleid steigst Du so sehr in das Leid der anderen Person ein,
bis Dir Dein eigenes Leid wieder bewußt geworden ist.
Wenn es Deinem Gegenüber sehr schlecht geht,
& Dir stundenlang 'das Herz ausgeschüttet',
Dir wirklich jede Einzelheit erzählt,
& Du diese Person dann auch noch bedauerst,
so ist das eher destruktiv.
Mitleid macht ohnmächtig/ hilflos & entwürdigt.
Die Person wird als schwach empfunden.
Mitgefühl ist da ganz anders.
Wenn Du Mitgefühl mit dem leidenden Menschen hast,
bleibst Du bei Dir.
In Deinem Herzen kann Liebe sein,
die Dir die Kraft gibt,
voller Klarheit neue Impulse weiter zu geben.
Du kannst mit fühlen warum es Deinem Gegenüber schlecht geht,
jedoch solltest Du Dich nicht in jeder Einzelheit verlieren,
sondern konstruktiv an einer Lösung arbeiten.
Grenze Dich ab,
schaue ob die Person evtl. nur 'abladen',
oder an einer Lösung arbeiten möchte.
Lasse Dir nicht jeden einzelnen Teil des Leides erzählen,
& sauge es nicht auf wie ein Schwamm.
Es reicht zu wissen DAS gelitten wird & warum.
So kannst Du Dich selbst ein wenig abgrenzen.
Dann kannst Du sie stärken
& schenkst ihnen Kraft zur Selbsthilfe.
Lerne Dich selbst zu schützen.