MITGEFHL und MITLEID - gibt es einen Unterschied?

MITGEFÜHL und MITLEID - gibt es einen Unterschied?


  • Umfrageteilnehmer
    126
Equinox schrieb:
Hallo


Wenn ich Mitfühle den Schmerz und das Leid eines anderen Menschen so ist das Mitleid.
Mitgefühl kann darüber hinaus Freude usw. beinhalten.
Nur weil Mitleid in unserer Gesellschaft Missbraucht wird, fühle ich keinen zwang mich meines Mitleides zuschämen wenn ich das täte könnte ich nicht aus vollem Herzen lachen, Lieben usw.
Wenn die Frage Stellung die wäre, wie ist die Haltung der Gesellschaft zu Mitgefühl und Mitleid würde ich euch recht geben.
Ich hatte nie den zwang mich den Normen und Wertevorstellung der Masse anzupassen.


Grüsse
Ich schäme mich nicht, wenn ich mitleide. Sehe ich z.B. plötzlich eine offene Wunde, dann kann es passieren, dass sich alles in mir zusammenzieht und es blitzartig sehr stark weh tut. Diese Zusammenziehen ist ein Rückzug...es ist eine Abwehrreaktion, ein Distanzieren, es entsteht eine Ohn-Macht. Ich kann nicht gemäss auf den Schmerz antworten, kann nicht helfen, da ich mich mit dieser Wunde identifiziere. Was man dabei nie vergessen darf: ES IST ABER DE FACTO NICHT MEINE WUNDE! Diese Erkenntnis, im Bewusstsein/Herzen macht es, dass der Schmerz nachlässt und man zur Hilfe fähig ist. (gerade Empathen, welche noch ungeübt sind leiden stark mit ;) )

Aus dem Mitleid eine Tugend zu machen, ist Moralisierung. Es geht hier nun mal nicht um mein Leid, um mich, um meine Welt, um meine Schmerzen, es geht um das Leid des anderen...DIESES VERSTÄNDNIS IST GEFÜHL, IST HERZ, IST LIEBE, und kommt direkt aus der Seele... ;)

Die Identifizikation der sogenannten "Masse" ist nur über SICH SELBST-EGOISTISCH, wobei sie sich öffentlich als Opfer darstellt und sich im stillen Kämmerlein jedoch als Täter er-freut... :3puke:
Das! ist die Ambivalenz im Mit-Leiden!


...alles liebe :)

Caya
 
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da ist noch etwas, das mir wichtig ist:

ich ringe um worte, klarheit der gedanken ist nichts selbstverständliches, ist hart erarbeitet - wird nicht nur mir so gehen.

begriffe:
emotionen - wenn ich es für mich einordne, können sie im körper entstehen und an das gehirn weitergeleitet werden...
gefühle - sind dann das, was das gehirn daraus macht. ich erkenne sie wieder...

zusammen mit den angelernten normen der gesellschaft sind sie das, wovon ich abstand gewinnen will. dieser schritt zurück, der mir klarheit verschafft und weitere entscheidungen und handlungen möglich macht.

da ist aber noch etwas: das empfinden
empfindung ist das, was vor dem denken, vor den worten aus dem tiefsten inneren kommt. es kann mich schützen, ohne dass es mir bewusst ist. es ist nicht intuition, kommt dem aber nahe. es wirkt über bilder, direkt auf mich, genau wie musik keinen umweg über das gehirn braucht, oder gerüche... das empfinden sehe ich eher im kleinhirn - wenn man schon so direkt eine zuordnung dafür braucht.

empfindung - dazu will ich keinen abstand, dazu will ich viel mehr nähe. sie hat mit meinem kern zu tun, wenn man will mit höherem selbst oder mit führung.

wollte ich noch anmerken

lg mira
 
JimmyVoice schrieb:
Also bei nem Sterbenden wirst du damit kein Erfolg haben...hier besteht das mitfühlen im Mitaushalten seines Schmerzes und dieses mitaushalten, kannst du nicht, wenn du mitleidest

Ja sicher. Aber das ist ja wohl ein Sonderfall. Aber wir sprechen hier ja mehr um jene, die im Geiste gestorben oder sterbend sind. Das sind die wahren Leidenden :)
 
Niemand schrieb:
Ja sicher. Aber das ist ja wohl ein Sonderfall. Aber wir sprechen hier ja mehr um jene, die im Geiste gestorben oder sterbend sind. Das sind die wahren Leidenden :)
Sonderfall? Nein, ich denke nicht...ausser du unterscheidest zw. den Lebenden und den Toten :D

Nene, Scherz beiseite;)
Mitleid/Mitgefühl hat etwas mit dem Umgang mit Leben-Tod-Leben zu tun. Menschen, die mit physischen Ende-n zu tun haben, mit Grenzüberschreitungen (welche es nicht gibt :D ), die lernen den Unterschied sehr schnell (wenn sie nicht zerbrechen wollen)...und die wollen ja auch wieder zurück :angel2:

:hase:
 
Hallo Mira

Miramoni schrieb:
ich ringe um worte, klarheit der gedanken ist nichts selbstverständliches, ist hart erarbeitet ...

empfindung ist das, was vor dem denken, ... kommt. ... das empfinden sehe ich eher im kleinhirn ...
Hat nur dem Anschein nach nichts mit dem Thema zu tun. Im Grunde geht es ja um eine Frage der Definition...

Wenn es Dich wirklich interessiert, kann zur Klärung, ob das Empfinden vor dem Denken kommt (und tatsächlich im Kleinhirn zu orten ist :rolleyes: ), vielleicht Jungs Theorie von den psychologischen Typen beitragen.

Mit liebem Gruss

Rote Zora
 
Caya schrieb:
Mitleid/Mitgefühl hat etwas mit dem Umgang mit Leben-Tod-Leben zu tun. Menschen, die mit physischen Ende-n zu tun haben, mit Grenzüberschreitungen (welche es nicht gibt :D ), die lernen den Unterschied sehr schnell (wenn sie nicht zerbrechen wollen)...und die wollen ja auch wieder zurück :angel2:
:danke: für den Einblick in die glückliche Welt der Hasen und Häschen... Dass sie irre produktiv sind, wusste ich allerdings schon vorher... ;)

Rote Zora
 
hallo zora,

du frau, die mir hausaufgaben gibt! ;) geht das mit den jungschen typen etwas genauer? welches buch würdest du empfehlen oder soll ich einfach suchen?

am chiron hab ich länger gekaut. war nahrhafte kost, danke!

liebe grüße
mira
 
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das nachhaltigste an den jungschen typen ist der ewige schreibfehler: extrovertiert, statt extravertiert ... introvertiert stimmt dann aber schon. ansonsten ist das wohl einer der schwächsten pfeiler im gebäude der jungschen psychologie, eine sehr frühe sache, die er später auch nie mehr vertieft hat. aber viele verwenden diese typenlehre (oder andere) immer wieder sehr gern ... pro & contra ist ganz hübsch im schubladen-thread nachzulesen.

alles liebe, jake
 
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