MITGEFHL und MITLEID - gibt es einen Unterschied?

MITGEFÜHL und MITLEID - gibt es einen Unterschied?


  • Umfrageteilnehmer
    126
Ich komm ganz gut klar mit dem Mitgefühl... und wenn ich bei einem Sterbenden den ich begleite mal Mitleid verspühren sollte, würde ich mit der begleitung aufhören, weil es nichts bringen würde, für beide seiten...bisher hab ich aber kein Mitleid verspürt...liegt aber auch daran, dass ich auf das äussere nicht achte, sondern den inneren menschen versuche zu sehen und sicherlich auch, das ich früher gelernt habe kein Mitleid mit anderen zu haben... ja sowas ist erlernbar
 
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hallo qia

phuuu dass is ne gute frage.
also um mitgefühl zu kultivieren mache ich die chenrezig (er ist der buddha des mitgefühls) meditation.
na ja es ist nicht immer so einfach. denn die meisten leute wollen garnicht dass man mitfühlend ist. sie wollen eher dass du auf egomania den coolen und voll ego krassen spielst. mitgefühl is leider nich angesagt bei vielen leuten. darum tu ich mich auch so schwer um es zu kultivieren. die meisten (frauen und männer) wollen eher dass du ein ********* bist als ein mitfühlender mensch. ich hab echt probleme mit dem aber ich glaub dass gehört nu garnicht in dieses thema.

liebe grüsse
shenpen
 
:)

Ich möchte noch einige gedanken über mein leben für das du in beziehung zum thema bringen.
wenn ich jetzt so nachdenke, fällt mir als herausragendes erlebniss, das ich vor langer zeit mit einer doch sehr traurigen seele hatte, ein. Ich habe es geschafft in ihrer seele wieder licht zu bringen, um so in ihrem herzen das lächeln wiederzubringen. Ich spürte es zur gleichen zeit auch in meinem inneren noch bevor dieser mensch zu mir sagte:
...wie hast du das jetzt geschafft....
Ich denke es sind die gedankenwellen, die ein geist in den raum "stellt". Es ist von bedeutung wie sie beschaffen sind. Verstehen heißt auch mit dem herzen hellsehen, so auch sind diese gedankenwellen immer in anbindung zur seele. Auf mich kommen menschen zu, die ich noch nie in meinem leben gesehen habe, und doch ist es als ob ich mit ihnen gelebt hätte. Das schönste ist für mich immer, wenn ich diese menschen nach langer zeit wieder sehe, das sie mit der freude, mit der sie mich sehen, auch mir jedesmal ein "kleines" glück bringen....einfach die freude, das sie wieder lächeln können.
Wenn mich jetzt hier wer fragt, wie ich das zu wege bringe, so kann ich es nicht erklären.

ich schließe mich den gedanken von Anthony an:
..nur diejenigen,
welche die kraft aufrichtigen und selbstlosen gebens erfahren haben,
erleben die tiefste freude im leben: wahre erfüllung


Liebe Grüße!
 
Caya schrieb:
Hallo, Ihr fleissigen Schreiber :)

Nun, was meint Ihr?
Und wenn es da einen Unterschied gibt, worin besteht er?

Auf Eure Antworten freu ich mich schon, wie immer ;)

Bis denn und alles Liebe!

Eure Caya
p.s: Ich bitte Euch net zu hickhacken :)


Hallo Caya


Mitleid ist die Teilnahme an fremdem Schmerz und Leid eines anderen. Es unterscheidet sich vom bloßen Miterleben durch die Bereitschaft, aktiv zu helfen und dem anderen bei der Bewältigung das Leids zur Seite zu stehen.

Mitleid erscheint als Gegenstand der Literatur bereits in der "Ilias" von Homer als Wendepunkt der Handlung, wenn Achill von seinem Zorn lässt und dem Priamos auf dessen Bitte den Leichnam seines Sohnes Hektor übergibt. Es gilt in den meisten Philosophien und Religionen als positive Eigenschaft oder Tugend. Im Christentum ist Mitleid die Voraussetzung für Barmherzigkeit (Misericordia) und damit wesentlicher Bestandteil tätiger Nächstenliebe. Im Mahayana-Buddhismus ist Mitleid das zentrale Motiv, das Bodhisattvas auf die eigene Erleuchtung verzichten lässt, um Menschen auf den Weg zu dieser voranzuhelfen.

Ablehnend stehen die Stoiker sowie Friedrich Nietzsche dem Mitleid gegenüber, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.

Mitgefühl umfasst im Gegensatz zu Mitleid u.a. auch die Mitfreude, ist also nicht auf Leid beschränkt.

Siehe auch: Empathie (Mitgefühl)

http://de.wikipedia.org/wiki/Mitleid
 
Qia, eine antwort von dir und ...
aber du fragst gut

@MFrankie
dazu hätte ich gerne noch einige worte. irgend etwas daran berührt mich...
Mitleid sehe ich als die umwandlung einer verzweiflung zur trauer,
@Ceseena
Ich habe so lange mit-gelitten, bis ich daran fast zerbrach
dies war der punkt für mich, hier gedanklich einzusteigen...
Mitleid kann tödlich sein, Mitgefühl niemals.
und dieses tödlich sehe ich in beide richtungen:
derjenige, der mitleidet, kann die situation - die ja nicht seine eigene ist - nicht ändern, nimmt aber emotional last auf und trägt fremdes. der "leidende" gibt für eine zeit, die dauer eines gespräches etwa, einen teil der last ab, ist erleichtert, zeigt möglicherweise ein lächeln, aber:

es hat sich nichts an der situation geändert! im gegenteil, er fühlt sich leichter und sieht nicht die veranlassung, jetzt!!! etwas zu ändern. die lösung wird nur noch weiter hinausgeschoben, der leidensweg verlängert sich!! hat jetzt nicht derjenige, der die last "leichter" gemacht hat mitschuld, wenn der andere länger leidet???

und mitleid ist auch tödlich für den, der mit-leidet.
hat der denn keine eigenen aufgaben? was ist mit dem eigenen leben? wie geht er mit seiner kraft um? evtl. - wovor läuft er weg? er kann genau so wie der leidende seine lebenszeit vergeuden, es bringt ihm nichts, genau wie es dem anderen nicht wirklich etwas bringt.

und noch eines: mitleid ist auch manchmal eine arrogante art, auf jemand herabzusehen.
mitgefühl - ich halte deine hände
mitleid - ich lege meine hand auf deine schulter (damit der noch mehr zu tragen hat? von der gestik her ist es eine herablassende handlung)

was geschieht innerlich mit menschen, die so viel "mitleid" haben? werden die hochmütig?

und gehört hierher nicht auch selbstmitleid?

ABER: meine frage - was ist mit der frage von parcival an den gralskönig amfortas, der nur durch diese frage des mitgefühls/mitleids erlöst werden konnte?
hier hätte ich gerne antworten/meinungen...

lg mira
 
hallo! :)

es ist gut mitleid mit besiegten feinden (die über mich "hergefallen" sind)
zu haben.

viele grüße
...bogen
 
Hei Regenbogen, Mira, Equinox, shenpen, Aroha, Jimmy, Mfrankie, Romaschka, Ceseena, Tina und QIA, :danke: für Eure Beiträge.

@ QIA S.O.L Dein Beitrag hats so schööön erklärt;)
QIA S.O.L schrieb:
Als nächstes findet ein Leidender schwerlich eine gute Lösung, denn das gehört zum Leiden oft nicht dazu, oder die Emotion verhindert das finden von Lösungen.
Ob die Emotion nicht auch dazu gehört, eine Lösung zu finden? @Damura(falls du da bist:))Was meinst du dazu?

QIA S.O.L schrieb:
Wie setzt Ihr denn das dann im Alltag praktisch um?
Empathie, ich versetz mich in „Dinge“ rein...


QIA S.O.L schrieb:
Und fällt Euch das leicht? Oder habt Ihr da so Eure Probleme?
Das Umsetzen ist oft nicht leicht...da gibt es Probleme...wenn ich mich in etwas nicht reinversetzten kann, bewege ich mich erfahrungsgemäss in meinen eigenen Abgründen...



@Zahya
Zahya schrieb:
Geteiltes Leid ist doppeltes Leid.
alles LIEBE,
ja und ja und ALLES Liebe ;)



@Ceseena
Ceseena schrieb:
Ich habe mit-gelitten im wahrsten Sinne des Wortes, immer wieder, habe all den Schmerz gefühlt, unfähig etwas daran ändern zu können, obwohl ich immer versucht habe etwas zu bewirken, doch ich kam mir vor, wie ein Hamster in einem Laufrad - denn es war ja eigentlich nicht mein Leid.
Jepp! Hamster im Laufrad: Der Suchtkreis...Wer sich mit süchtigen Menschen einlässt ist selbst-süchtig. Und ich kenne keinen einzigen Menschen, der nicht (selbst)süchtig ist.


Ceseena schrieb:
Ich musste erkennen, dass es für mich nur 2 Möglichkeiten gibt, entweder gehe ich daran zu Grunde, ohne etwas bewirkt zu haben oder ich lerne alles mit der nötigen Distanz zu betrachten und kann leben und handeln.
Ja ;) Und wie schaffst du es dich zu distanzieren...ohne dass es jetzt eine Flucht ist?



@Romaschka
Romaschka schrieb:
a) wenn ich mitleide, werde ich zum Co-Alkoholiker
b) wenn ich mitfühle, kann ich dem Betreffenden einen Herzenshalt geben, aber energisch darauf dringen, solange es noch nicht zu spät ist, aus der Krankheit den Ausstieg zu finden.
Jepp, Mitleid könnte etwas mit der Verschleierung der eigenen Süchte zu tun haben, was meinst du?


Romaschka schrieb:
Mitgefühl = Emphatie ... schönes Wort, finde ich... :)
*g* find ich auch.



@MisterFrankie
MisterFrankie schrieb:
"nur aus eigenem erleben
vermag das herz das wesentliche
des gefühls zu erlernen"
*big smile*


MisterFrankie schrieb:
Mitleid sehe ich als die umwandlung einer verzweiflung zur trauer,
mitfühlend sehe ich die verstehende tiefe gabe eines herzens, der trauernden seele wieder ein lächeln zu bringen.
Mitleid kann allerdings verhindern herauszufinden, ob Trauer überhaupt angebracht ist, oder das Geschehen folgerichtig ist. Manchmal sind Verluste einfach ein Segen...oder einfach nur folgerichtig...nur das Erkennen kommt meist erst etwas später *zwinker*



@Aroha
Aroha schrieb:
Mitleid kann tödlich sein, Mitgefühl niemals.
ja...es wirkt selbst-zerstörerisch


@shenpen
shenpen schrieb:
also um mitgefühl zu kultivieren mache ich die chenrezig (er ist der buddha des mitgefühls) meditation.
...verrat uns wie das geht;)



@Equinox
Equinox schrieb:
Mitleid ist die Teilnahme an fremdem Schmerz und Leid eines anderen. Es unterscheidet sich vom bloßen Miterleben durch die Bereitschaft, aktiv zu helfen und dem anderen bei der Bewältigung das Leids zur Seite zu stehen.
Ja! :)der erste Schritt zum MitFühlen...Das Hineinfühlen ist ein MitErleben, ohne darunter zu leiden. Mitleiden ist für mich kein Akt der Geschwisterlichkeit, sondern ein Ventil der eigenen Suchen/Süchte/Sehnsüchte u.s.w....



@Miramoni
Miramoni schrieb:
mitleid ist auch manchmal eine arrogante art, auf jemand herabzusehen.
jepp ;)weil’s ein Ventil ist...


Miramoni schrieb:
was geschieht innerlich mit menschen, die so viel "mitleid" haben? werden die hochmütig?
...es ist eine Form sich vom eigenen Schmerz zu distanzieren und ihm auszuweichen...


Miramoni schrieb:
und gehört hierher nicht auch selbstmitleid?
jepp...das geht Hand in Hand:)



@regen...
regen... schrieb:
es ist gut mitleid mit besiegten feinden (die über mich "hergefallen" sind)
zu haben.
...wie meinst du das? Meinst du, dass wenn jemand schon liegt, ihn nicht mehr anzugreifen? Oder hab ich dich da falsch verstanden?



@JimmyVoice
JimmyVoice schrieb:
Ich komm ganz gut klar mit dem Mitgefühl... und wenn ich bei einem Sterbenden den ich begleite mal Mitleid verspühren sollte, würde ich mit der begleitung aufhören, weil es nichts bringen würde, für beide seiten...bisher hab ich aber kein Mitleid verspürt...liegt aber auch daran, dass ich auf das äussere nicht achte, sondern den inneren menschen versuche zu sehen und sicherlich auch, das ich früher gelernt habe kein Mitleid mit anderen zu haben... ja sowas ist erlernbar
...ein Mann aus dem Fach, schön :) Ich denke die Frage des MitGefühls, MitLeids/SelbstMitleids hat etwas mit dem Umgang mit Leben-Tod-Leben zu tun *zwinker*...bitte erklär uns doch, wie man das Mitgefühl ohne Leid erlernen kann...oder den Weg dazu...und hat das etwas mit nach innen schauen und nicht aussen zu tun?


Alles Liebe:)
Eure Caya:hase:
 
Hi

Wasser/Erde (Fühlen/Empfinden) betonte Menschen bezeichnen ihre Reaktion auf fremden Schmerz vermutlich eher als Mitleid, während Luft/Feuer geprägte (Denken/Intuieren) von Mitgefühl reden.

Mitleid ein emotionaler Affekt - Mitgefühl ein rationales Konzept (moralisches Gebot)?

Rote Zora
 
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Rote Zora schrieb:
Hi

Wasser/Erde (Fühlen/Empfinden) betonte Menschen bezeichnen ihre Reaktion auf fremden Schmerz vermutlich eher als Mitleid, während Luft/Feuer geprägte (Denken/Intuieren) von Mitgefühl reden.

Mitleid ein emotionaler Affekt - Mitgefühl ein rationales Konzept (moralisches Gebot)?

Rote Zora
Caya, 5 Skorpione verteilt auf sämtliche Häuser ;)

:hase:
 
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