Gug Gug Karuna
Jeppa wie sollte ein Psychologe,Psychotherapeut, Seelsorger usw. überleben wenn er nicht genau das beherrschen würde. Die Profihelfer eben
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Liebe Grüße Ullili
Ich denke dass ein Therapeut lediglich zuhört. Damit erfüllt er eine wichtige Funktion. Er bildet einen Spiegel für den Patienten, so dass dieser seine Situation besser erkennen und einschätzen kann. Es sollte eine Art der Selbsterkenntnis oder Selbstfindung sein, so als würde man vor einen Spiegel treten.
Helfen kann ein Therapeut per se nicht. Der Patient wird sich mehr und mehr dessen bewußt, was ihm fehlt und schafft den ausgleich selbst. So sehe ich das jedenfalls als Laie.
Helfen ist im Grunde ein unerlaubter Eingriff in die Sphäre eines Anderen, vorallem dann, wenn die Hilfe nicht gewünscht wird.
Deshalb bin ich vorsichtig, wenn manche Leute sagen, sie hätten jemandem geholfen und ihn wieder "glücklich" gemacht. Ich sehe in solchen Aussagen immer zuerst eine große Portion Eitelkeit. Zu behaupten, man habe Ursache daran, dass jemand wieder glücklich sei halte ich für eine Anmaßung.
Jede Hilfe ist und kann nur Hilfe zur Selbsthilfe sein.
Mitgefühl und Mitleid sind für mich zunächst die Selben Dinge. Manchmal muss man sich auch schützen davor, wenn man zu viel mitleidet. Es gibt Menschen deren Methode ist es Mitleid zu erzeugen. Davor muss man sich auch schützen, in dem man das einfach nicht zuläßt.
Ich würde sagen, dass Mitgefühl und auch Mitleid Reflexe sind, denen sich kaum ein Mensch ganz entziehen kann. Es geht meist vorallem darum, sich dagegen abzugrenzen. Es macht oft keine Sinn mitzufühlen, da es wenig hilfreich ist.
Dennoch ist Mitgefühl oft Anstoß für Hilfe. Wobei dann, wenn dieser Anstoß erfolgt ist, weniger Gefühl als die Ratio leitet.
Es mag auch sein, dass Mitgefühl eher dazu führen kann zu verstehen. Daher würde ich hier noch einen dritten Begriff einführen. Das "Verstehen". Ich verstehe darunter, dass man weis, was jemand gerade fühlt oder durchmacht ist wohl auch ohne ein Mitleiden möglich und mag wohl am ehesten dem buddhistischen Begriff des Mitleides entsprechen.
Mitleid kann wohl auch zu einem Abwenden und Ekelgefühlen führen, was beim Verstehen niemals der Fall sein wird. Ich habe schon Frauen gesehen, die davongelaufen sind, als sie einen Unfall beobachteen. Das kann auch Mitleid auslösen. Mitleid ist also nicht unbedingt positiv zu sehen. So gibt es auch "Tierfreunde" die Tiere misshandeln in dem sie ihnen falches Futter geben. Das ist auch falsch verstandeses Mitgefühl. Man muss da oft genauer hinsehen. Das kann niemals passieren, wenn man von Verständnis spricht. Daher führt das Wort eher zu einem Liebesbegriff als die Worte Mitleid und Mitgefühl.
Andererseits sind Menschen, denen Mitgefühl und Mitleid fehlen die übelsten Individuen denen ich bisher begegnet bin. Da bringt die Unterscheidung beider Begriffe dann auch nicht weiter. Es gibt eben Leute, die ihre Bedürfnisse durchsetzen, auch wenn sie sehen, dass ein oder mehrere Leute sehr darunter leiden. Sie wissen es, doch ist ihnen vollkommen egal.
Gruß Harry