Mit Spiritualität Borderline heilen?

Liebe Linojea,

danke Dir herzlich für deine Rückmeldung. Bin berührt von deinen Schilderungen, leider weiß ich selbst weiter wohl eher ja keinen sinnvollen Rat. Bin was entsetzt, über das Verhalten des Therapeuten, das „Borderline“ einfach nur kaltschnäuzig sozusagen vor den Kopf geworfen zu bekommen.

Nun möchte ich aber lieber mit weiteren meiner "Tipps" mich wieder zurückhalten, nachdem ich las, dass z. B. Aufstellungen in gewissen Fällen gar nicht sinnvoll wären und da ich ja selbst eigentlich gar nichts Gescheites weiß.

Du, aber was mich an Dir so beeindruckt ist, meiner Meinung nach eine so unglaubliche Stärke aus Dir hier rauslesen zu können .

Weisst du, gerade weil Du die Überschrift gewählt hast, „Mit Spiritualität Bordeline heilen“ wollte ich Dir vielleicht nur etwas noch mitgeben, vlt . deine Elterngeschichte in einem anderen Blickwinkel zu sehen. Vor einiger Zeit las ich, dass es seinen Sinn hat, welche Mutter/welchen Vater wir uns aussuchen. Ja es heißt , dass wir uns vorgeburtlich selbst unsere Eltern schon vorher aussuchen, um genau durch die Probleme mit Ihnen in diesem Leben an uns weiterzuwachsen. Ich würde so gerne dir ein wenig vermitteln, dass du stolz auf dich sein kannst, dir ein Leben mit schwierigeren Lebensprüfungen wohlmöglich ausgesucht zu haben. Und ich spüre, dass Du für dein Alter sehr viel Weisheit schon und viel Kraft besitzt. Ich finde es gut, dass Du Dich hier hilfesuchend austauschst und bin sicher, das Du in deinem Leben die richtigen Wegweiser findest, auf deinem Weg aus den Wirrnissen daraus. Ich glaube das wichtigste ist, durch seine schweren Zeiten zu gehen und dabei auf jeden Fall aber nie seinen Optimismus zu verlieren.

Ich wünsche Dir alles alles Liebe und Gute,
B. :umarmen:
 
Werbung:
Liebe Mitmenschen, auf diesem Wege möchte ich Euch allen, die sich die Zeit genommen haben, sich meinen Worten zu widmen, meinen Gedanken, und die Zeit und Kraft genommen, zu antworten, von Herzen danken! Es berührt mich sehr und gibt mir ein wohliges Gefühl von Akzeptanz, auf die ich leider noch angewiesen bin, als kleine Starthilfe, dass ich selbst hoffentlich auch bald endlich echte Selbstliebe aufbauen kann, die stabil ist, aufrichtig und stabil.

Hi,
ja, sich nicht zu identifizieren geht nur wenn Du weisst womit Du Dich sonst identifizieren kannst
Genau, so ist es. Man braucht nicht nur ein "So nicht", sondern ein "aber besser so". Denn sonst irre ich orientierungslos umher.

und Du wirst lernen müssen ,dass Du einen Körper,Gedanken und Gefühle hast, sie aber nicht bist..!
Dass ich einen Körper habe, aber nicht bin, kann ich mir eher vorstellen, wie sich das anfühlt, aber bei allem Einfühlungsvermögen, dass ich nicht mal meine Gedanken/Gefühle bin - wie sich das anfühlen kann, wie ich das angehen kann, das liegt mir alles noch im Verborgenen. Zu stark erscheint mir der Einfluss der Welt - ja, ich denke, man kann das durchaus verallgemeinern, weil das die starke Masse ist - dass an seine Taten ist und wenn nicht das, so mindestens seine Gefühle/Gedanken/Motive...

Wenn ich lernen soll, dass ich nicht mal das bin, muss etwa wissen, was ich sonst bin. Eine Vorstellung. Ich ersehne mir so sehr eine Rückführung. Ich glaube, gewisse Erinnerungen könnten mir einen echten Halt geben. Auch wenn das ja dann vermutlich Erinnerungen an ein irdischen Leben als Mensch wäre und ich jener genauso wenig bin, wie der jetzige. Das würde mir vielleicht auch helfen, auch außerhalb des direkten Beschäftigens mit der ganzen wundervollen Thematik, zu spüren, dass es weit, weit mehr gibt.

Du brauchst nichts abzuschalten oder weg haben zu wollen, Du brauchst es lediglich stehen zu lassem,denn es wäre ein zu grosser Kraftaufwand sich gegen etwas wehren zu wollen das ist wie es ist und verändern tut sich etwas nur wenn man/frau es so nimmt wie es ist ohne zu verurteilen...
Ich denke, dass Vitella da durchaus Recht hat. Gleichzeitig aber auch Micha mit dem Einwand.
Ich denke Vitellas Rat lässt sich auf viele Bereiche anwenden, wenn auch nicht auf alle - aber auf viele und da eine große Entlastung bedeuten. Was man nicht ändern kann, sollte man akzeptieren lernen, denn dann verschwendet man keine unnötige Energie und kann sie in sinnvollere Dinge hineinstecken.
Mittlerweile kann ich sogar über meine Stimmungsschwankungen (gegenüber meinem Partner jedenfalls) lachen. Eben habe ich mich gekringelt vor lachen, mit welchen Worten ich zuvor rührende Worte zunichte machte, er solle sie vergessen, das würde jetzt ("auf einmal") nicht mehr gelten. Ich sehe darin einen Fortschritt. Bei meinem Partner brauche ich mich zum Glück nicht mehr so sehr bemühen um "immer lieb sein". Wenn ich hasse, dann sage ich es ihm und er kann mittlerweile rührend toll damit umgehen, was mir ungemein hilft, mich selbst nicht ganz so ernst zu nehmen. Es bewahrt mich vor so viel panischem Leid, wie früher...
Das sind dann Situationen, wo ich denke, dass Vitellas Rat sich optimal nutzen lassen - sofern man das Glück hat, Menschen zu haben, die über einen bescheid wissen und die bereit sind, sich damit ein wenig auseinanderzusetzen, mir da entgegenzukommen und mich akzeptieren, wie ich bin. Wie mir in diesem Moment klar wird, ein seltenes und kostbares Geschenk. Leider ist mir das nicht immer so klar.

Liest Du Bücher, hat es Sinn Dir ein Buch zu empfehlen..?
Das Wichtigste hätte ich fast vergessen, was hälst Du von Homöopathie,kannst Du Dir vorstellen,dass ein Homöopath Dein Konstitutionsmittel findet..?...hast Du mal das Richtige wirkt es kleine Wunder..!
Vielen Dank, das ist ja lieb, dass Du so gezielt danach fragst, wie man mir helfen könnte. Wirklich, hab meinen herzlichsten Dank.
Ja, ich lese durchaus. Leider komme ich nicht mehr so oft dazu, aber wenn mich ein Buch bannt (gut geschrieben, zum Eintauchen ) und vor allem, wenn es mir Kraft gibt, dann wäre es ja fast dumm, wenn ich es ablehnen würde. :)
Von Homöpathie habe ich nur wenig bisher gehört. Scheint umstritten. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Bin aber grundsätzlich offen oder zumindest sehr bemüht um Offenheit. Wenn Du mir diesbezüglich einen Einstiegstipp oder Wegweise nennen könntest, wäre ich Dir sehr verbunden! :)

-----------------------------------------------------------------

von einer Familienaufstellung möchte ich dir abraten. Bei dir würde deine Störung verschlimmert werden, weil dort die Mutter ihr Kind über alles liebt und der Klient das anzuerkennen und zu sehen hat.
Das ist natürlich schade. Wenn er auch damit Recht hätte, wenn er behauptete, dass meine Mutter mich über alles liebt. Das beruht ja auch auf Gegenseitigkeit, was das ganze ja gerade so schmerzhaft macht, dass ich sie dennoch auch so richtig hassen kann, wenn sie mir weh tut (was leider alltäglich ist)...

Was Dissoziationen angeht und insb. Selbstverletzung in Form von Schneiden z.B.: Da besteht bei mir keine Sorge.
Solche Zustände sind mir quasi nicht bekannt. Lust zu schneiden? Ja, das kenne ich. Aber ich greife in erster Linie zu seelischem "Schneiden". Als wenn ich eine Axt nehme und brutal auf meine Seele einhacke. Das befriedigt meinen Gerechtigkeitssinn dann, da ich mich nicht aus Taubheit selbst verletze, sondern, weil ich glaube, es zu verdienen - ja, ich bin sogar in den Momenten davon (emotional zu allermindest) felsenfest davon überzeugt.

Entgegensteuern könntest du, indem du lernst dich wieder einem Menschen zu öffnen und ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Dafür wäre dein Therapeut eigentlich da gewesen, hat wohl seinen Beruf gerade verfehlt gehabt. :)tomate:)
Er ist ein sehr ruhiger, gewitzter und freundlicher Mensch (Kinder- und Jugendtherapeut). Er ist schon okay, wenn auch leider nicht hilfreich. Ich muss gestehen, ich bin stolz, bei ihm Gefühle geweckt zu haben, denn er ist natürlich zu Zurückhaltung diesbezüglich verpflichtet, aber "ich" habe es geschafft, ihn dermaßen zum Platzen zu bringen, dass er, völlig besorgt um mich und wütend darüber, wie gehässig ich von mir sprach, mir ironisch zu BL grautulierte. Das hat meinen selbsthassenden Redefluss dann aber schlagartig unterbrochen und meinerseits ebenso Gefühle geweckt. Ein süßer Genuss. :-/
Vertraut habe ich ihm auch. Ich habe ganz offen von alles sprechen können und er hätte das auch nie missbraucht. Nur war er leider eher der Geschichtenanhör-Onkel. Aber ich genoss die Machtspielchen und die Rollenverteilungen. Ich habe ihn vergöttert und gehasst und geschworen, nie wieder hinzugehen; ging dann natürlich doch wieder hin. Gibt nicht viele, denen man ganz frei heraus von seinen Erlebnissen und Empfindungen erzählen kann, ohne verurteilt zu werden. Nur leider half es mir nicht zur Gesundung.

-----------------------------------------------------------------

Liebe Herzverlorene, liebe B., Dir kann ich einfach nur danken. Danken für so liebe, so herzliche (obwohl Du Deinem traurigen Namen zufolge das Herz verloren hast...) und berührende Worte. Kraft spendende Worte. Ich denke mir, wenn ich so etwas höre oder lese, dass ich mir das nicht verdiene. Aber Fakt ist, dass ich mich sehr freue und gerührt bin. Ich werde die Kraft nutzen, denn ich möchte eines Tages so stark sein, dass ich selbst anderen Halt geben kann.
 
Auweia, ich schluck gerade und wieder fällt mir nix Gescheites ein - aber braucht's das noch(?) - außer, ich würde Dich am liebsten mal ganz doll in den Arm nehmen und knuddeln.
Fühl' Dich jetzt einfach mal so!!! Du gehst Deinen Weg, DEINEN ganz BESONDEREN. Mano, ich bin mehr als doppelt so alt und du wirkst auf mich viel "sortierter" als ich vlt. jemals war/bin. Du bist ein starkes Mädel :), denk immer dran. Ja manche haben es leichter, aber DU hast eine ganz besondere tiefsinnige Wesensart, du wirst unglaublich daraus aus den Dingen und daran wachsen, ich spür das!!!
Mach's gut
B.
 
Auweia, ich schluck gerade und wieder fällt mir nix Gescheites ein - aber braucht's das noch(?) - außer, ich würde Dich am liebsten mal ganz doll in den Arm nehmen und knuddeln.
Fühl' Dich jetzt einfach mal so!!! Du gehst Deinen Weg, DEINEN ganz BESONDEREN. Mano, ich bin mehr als doppelt so alt und du wirkst auf mich viel "sortierter" als ich vlt. jemals war/bin. Du bist ein starkes Mädel :), denk immer dran. Ja manche haben es leichter, aber DU hast eine ganz besondere tiefsinnige Wesensart, du wirst unglaublich daraus aus den Dingen und daran wachsen, ich spür das!!!
Mach's gut
B.

*lächel* Deine so direkte Ehrlichkeit, Deine Gefühle so zu offenbaren, ist das "gescheiteste", was man einem bieten kann, meinst Du - Hand aufs Herz - nicht? Da gibt es kein falsch. Ich danke und freue mich über Deine herzlichen Worte.
 
Lächel arg und logg' jetzt auch nur deswegen nochmal zurück, weil mir auffiel, dass ich vorhin auch noch was vergessen habe und jetzt erst recht:
DANKE!
Hab' Dir auch sehr zu danken!
Ja, Hand auf das Teil, was ich mir unbedingt wiederfinden mußt ;-), hast wohl nicht unrecht :umarmen:.
Tschüss :)
 
Dass ich einen Körper habe, aber nicht bin, kann ich mir eher vorstellen, wie sich das anfühlt, aber bei allem Einfühlungsvermögen, dass ich nicht mal meine Gedanken/Gefühle bin - wie sich das anfühlen kann, wie ich das angehen kann, das liegt mir alles noch im Verborgenen. .

Bei mir ist es gerade umgekehrt, weil der Körper ja sichtbar ist, aber Gefühle und Gedanken nicht....
Es braucht eine Hirnwäsche um das ganze umzudenken, der Mensch ist zu sehr im alten Denken verhaftet....

Ja, ich lese durchaus. Leider komme ich nicht mehr so oft dazu, aber wenn mich ein Buch bannt (gut geschrieben, zum Eintauchen ) und vor allem, wenn es mir Kraft gibt, dann wäre es ja fast dumm, wenn ich es ablehnen würde.

hm....der Büchermarkt ist enorm, ich versuchs mal mit diesem Tipp: http://www.lazarew.com/buecher.html
Leseprobe pdf: http://www.lazarew.com/buecher-Dateien/Band1_Lang.pdf

Von Homöpathie habe ich nur wenig bisher gehört. Scheint umstritten. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Bin aber grundsätzlich offen oder zumindest sehr bemüht um Offenheit. Wenn Du mir diesbezüglich einen Einstiegstipp oder Wegweise nennen könntest, wäre ich Dir sehr verbunden!

Es gibt über alles geteilte Meinungen, nur der, der es selber ausprobiert hat kann beurteilen ob es hilft oder nicht....
Da würde Dir nur der Weg zum erfahrenen Homöopathen übrig bleiben,oder noch mehr darüber lesen im Vorfeld, da Dir aber die Zeit da Dir aber die Zeit dazu fehlt.....vielleicht finde ich später eine kurze Leseprobe....
lg vittella
 
Ich kann so viel sein und weiß nicht mehr, wie ich sein soll. Ich fühle mich schrecklich. Nach außen hin wirke ich völlig normal in dem Sinne jedenfalls, als dass ich idR auf die meisten nie sonderbar wirken würde.
Ich wollte fragen, ob es Betroffene gibt, die durch Spiritualität Heilung erfahren konnten. Zu sich finden. Zu einem Kern, wenn es einen gibt.
Denn ich habe öfter eine sehr beruhigende Wirkung erfahren dürfen, ausgehend von Beschäftigung mit Spiritualität. Es spendete mir Kraft und ließ mich alles und jeden bedingunglos akzeptieren und lieben. Ein wunderbares Gefühl, ohne kitschig klingen zu wollen.

hi lynojea, ich habe grad eine etwas schwierige zeit hinter mir, und ähnliche `symptome´. manchmal denke ich aber, dass ich einfach `zu´ bewusst bin, mich zu sehr reflektiere und zuviel nachdenke.. (genauso leicht durchschaue ich aber auch meine mitmenschen, wo ich noch mehr ins grübeln komme..)
außerdem habe ich zuviel über mich ergehen lassen, wo jeder vernünftige mensch schon lang die kalte schulter gezeigt hätte. das kommt irgendwann nach innen zurück, und äussert sich in wut. ich bin gerade dabei, meine grenzen wieder neu zu finden. bei manchen menschen, funktioniert es sehr gut, da fühl ich mich zuhause und kann mich fallenlassen, was mir zur zeit sehr schwer fällt. bei anderen aber, ist es sehr grenzwertig, ich hab sie zwar sehr gerne aber im nächsten moment fühl ich mich bedrängt, wegen irgendeiner kleinigkeit..
liegt sicher auch daran, dass ich zur zeit sehr im `mangel´denken bin (bin grad auf allen ebenen ein bissl knapp), aber ich muss lernen, dass ich mich auch so launisch gern habe, obwohl mir die anderen dann oft leidtun. es gibt aber phasen, wo ich echt schon darüber lachen kann, und ich glaub darin liegt die therapie..
sich einfach nicht so ernst nehmen, über sich selbst lachen, über andere lachen, gemeinsam lachen.. spielen...
mit menschen wo ich das kann gehts mir jetzt jedenfalls am besten..
und dinge machen die einem freude machen.. bei mir ist es in der natur sein, wenn ich draußen bin oder übernachte, bin ich ich.. oder herumtanze und mich selbst dabei vergess.. ich denke jeder hat da was anderes..
und ich glaube man muss erst alle seine `teile´ kennenlernen, damit man sie bewusst einsetzen kann. lieben, wenn das gefühl ja sagt, wut zeigen, wenn grenzen angesagt sind. so kann man in der mitte bleiben, und was übrigbleibt, bist dann du..


dicker drücker & alles gute
flyon
 
Wenn auch erst so furchtbar spät (kann mich zu nichts aufraffen...) vielen Dank für den Buchtipp, vitella. Ich hoffe, dass ich den Antrieb dazu finde, mir dafür die Zeit und Kraft zu nehmen. Fällt mir leider alles sehr schwer derzeit.

Die Seite mit den vielen Bücherlinks ist interessant. Wie groß die Themenwelt der Esoterik doch ist!

---------------------------

Auch danke ich Dir herzlich, flyon, dass Du Dir die Zeit genommen hast, meine Beiträge zu lesen und zu antworten. Und für den Drücker. :)
Das mit dem "zu viel" nachdenken kenne ich gut. Aber was sollte ich sonst tun? Wenn ich nicht denken würde? Wenn ich nicht analysieren sollte, während ich mit einem Menschen rede? Ich hasse es selbst. Ich kann es nicht mehr abstellen. Und ich werde immer "scharfsinniger". Mit wachsenden Lebenserfahrungen, ob angenehme oder unangenehme (das ist gleich), kann ich die Welt und Menschen immer besser einordnen, fühlen und so weiter. Das passiert ratz fatz. Es ist so automatisch, dass ich da nicht denke "Jetzt analyisiere ich mal". Es ist so automatisch, so schnell, wie der erste Eindruck. Den kann man ja auch nicht abstellen.

Es freut mich (so viel mein taubes Wesen sich derzeit freuen kann), dass Du erkannt hast, was wichtig für Dich ist. Das mit den Grenzen kenne ich nämlich auch und ich versuche auch, genauer hinzuspüren, was ich wirklich brauche und will. Ich - und nicht was ich glaube, dass ich brauchen sollte, zu brauchen "habe", weil es mir direkt oder indirekt eingeredet wurde. Sich davon freizumachen ist sehr, sehr schwer, denn das zu erkennen allein vermag nicht jeder.

Lachen kann wirklich helfen. Aber leider muss ich sagen, gibt es Phasen, da hilft kein Rat. Was auch immer, es lässt einen kalt. Alles erscheint sinnlos und man spürt einfach keine Freude mehr.
Es gibt Dinge, die machen mir Freude, das weiß mein/e Verstand/Ratio (der weiß ohnehin viel, meine Emotio dagegen weiß gar nix, und zwar wirklich so gar nix), aber eben nur gerade der.
Ich mag es, barfuß über Rasen zu laufen. Das führt mich eher zu mir als das elendige PC-Hocken oder das schreckliche Brüten über Studiumkram.
Aber ich schöpfe keine Kraft, denn Kraftschöpfen würde heißen, dass ich danach frischen Mutes in den Alltag kann. Bei mir verpufft das alles sofort. Was nicht mehr da ist, ist raus aus dem emotionalen Gedächtnis. Nur der Verstand weiß noch, dass da ja was gewesen war. Das kann eine Minute her sein, dass ich mit einer mir vertrauen Person sprach und mich wohl fühlte. Ist se weg, bin ich wieder genau dort, wo ich vorher war. Leer und antriebslos, lebensmüde.

Alle Teile kennen lernen... das ist mein Problem, ich habe zu viele Teile. Mal bin ich sanft, mal edel, mal anmutig, dann ganz auf dem "A*schl*ch"-Trip, vergnügt gnadenlos, sarkastisch und voll aggressivem Selbsthass. Dann bin ich souverän und kompetent, dann kindlich, will umsorgt werden wie ein schutzbedürftiges Baby - fehlt nicht viel dazu. Klar, hat jeder Mensch viele Seiten und das ist nötig, denn mit dem Chef spricht man anders als mit dem Partner, aber man weiß irgendwann nicht mehr, wer man ist, wenn man ständig was anderes spielt, in Wortwahl, Mimik, Gestik... Stimmmelodie, Tonhöhe, Kleidungsstil, Gangart, Denkart... alles wandelt sich immer wieder. Manchmal weiß ich nicht, welches Kostüm ich mir überwerfen soll, dann fühle ich mich leer.
Kostüm klingt negativ, weshalb jetzt viele sicher meinen werden "Gar keines, sei Du selbst", aber ich weiß es ja nicht. So wenig, dass ich keine Lust mehr auf alles habe. Aber ich habe zu viel Angst vor dem, was Seelen bei Suizid erwarten könnte. Leider. :)
 
Hallo Lynojea,

damals habe ich ja schon gestaunt, wie Deine Saiten ähnlich den meinen klingen mit dem Unterschied, Du hast noch viel viel länger mit Sicherheit ein erstaunlich spannendes Leben vor Dir!!! Und ich staune eben drum wirklich noch mehr über Deine Empfindungen, deine Gedanken in eben Deinem Alter.

Ich kenne ja auch dieses "Hoch" und "Tief" und weiß, aus Deiner Tiefe momentan kann Dir schwerlich jetzt ein anderer hier schreibend raushelfen. DU selber aber wirst sehen, DIR gelingt es wieder.

Ich kann Dir leider jetzt auch wieder mal keinen gescheiten Rat geben außer Dir meine Intuition gerade schilden.

Mein Gefühl sagt mir, ich würde Dich sehr gerne mal fragen, ob Du Dich in Bezug auf Deine Saiten auch je schon mal mit Hochsensibilität beschäftigt hast?! Ich habe jetzt leider zwischendurch auch nicht alles nachgelesen, falls es hier schon stände, dann verzeih, ich weiß es nicht. Aber mir drängte es nach dem Lesen Deines letzten Beitrages, es einfach mal in den Raum zu stellen.

Wenn du magst, vergess mal das Wort Borderline und forsche ein wenig nach den Wörtern "empfindsam" oder "hochsensibel" nach.... Weiß nicht, vlt. gelangst Du dadurch zu dem ein oder anderen Aha-Effekt. Falls irgendetwas in Dir anklingt bzw. Du auch noch Lust hast wieder mal was zu lesen, unter "Hochsensibilität" findest Du auch beim Bücheranbieter einiges... ansonsten frage mich mal per PN welches Buch gar nicht unempfehlenswert wäre.

Weiß nicht, ich musste Dir einfach diesen Begriff jetzt geben! Ich will, dass Du DICH MEHR VERSTEHEN lernst, dass Du nicht verkehrt bist, dass Du Dir lediglich einen ganz eigenen besonderen Weg gewählt hast, der dir zwar jetzt wahnsinnig schwer vorkommt, aber Dich über Dich selbst HINAUSWACHSEN LASSEN WERDEN LÄSST!!! Ich glaubs wirklich! Du auch!
Liebe Grüße
B.
 
Werbung:
hi lynojea..
ich kenn auch die stunden und tage wo kein rat hilft. rat von menschen, die einem vielleicht ähnlich sind, aber doch einen nie ganz erfassen.. womit sich jeglicher rat meist erübrigt.
ich hatte das nicht mein ganzes leben, deswegen denke ich, dass dies eine besondere zeit ist, in der ich lernen muss oder will, ganz bei mir zu sein, ganz ich zu sein... mit allen teilen.
und obwohl ich schon immer sehr naturverbunden war, hatte ich auch die zeit, wo ich nur feststellte, dass es mir guttut, barfuss übers gras zu laufen.. natur heilt auf eine weise wie es sonst niemand schafft.. aber ein paar minuten über das gras spazieren ist wenn man schon etwas beansprucht ist, zu wenig, um sich daraus kraft zu holen.. wenn man wirklich nicht mehr weiter weiß, ist ne komplette auszeit angebracht.
und wenn du eher ein kopfmensch bist, dann überleg dir ob (d)ein studium das richtige ist.. mir ging es ähnlich, ich habe auch studiert, aber irgendwann dacht ich meine gedanken zerstechen mich.. ich konnte nicht mehr lernen.
weil ich meine gefühle nicht lebte.. ich trainierte mich, und schaffte es viele meiner mauern zu durchbrechen, wurde aber trotzdem nun körperlich krank..
ich hab das alles nicht wissen können, aber könnt ich es besser machen, hätte ich schon viel früher auf mein bauchgefühl gehört, nicht auf den verstand.. nicht auf das: `ich darf mein studium nicht unterbrechen´, `ich kann doch nicht einfach so abhaun (bin eine ziemliche rucksack/weltentdeck-brauchkeingeld-menschin)´, `die starke verbundenheit zur natur ist von einem früheren leben, diese zeit ist anders´ etc....
tief in mir wusst ich immer was ich brauche, ich habs nur einfach nie oder zuwenig gehört..
und zu deiner scharfsinnigkeit... du wirst sicher auch festgestellt haben, dass dieses denken nicht nur nachteile bringt.. irgendwo in der welt, wird es einen platz für dich geben, wo genau das gefragt ist. deine scharfsinnigkeit hilft dir auch dich zu schützen, oder ist vielleicht genau deswegen da für dich.
damit du erkennst was gut ist für dich und was nicht.
trotzdem fühlt es sich für mich so an, als ob du einen platz brauchst, wo deine gedanken mal zur ruhe kommen. wo du dich nicht hinterfragst etc..
ich wünsch dir, dass du diesen platz findest.. im außen und dann sicher auch wieder im innen. lass dir nichts einreden, und die teile in dir, bist alles du, und ich hab noch keinen menschen entdeckt, der nicht voller verschiedener `teile´ ist, das ist völlig normal.. und gut und eigentlich auch das was einen menschen interessant macht..

schick dir viel herz in deine richtung
flyon
 
Zurück
Oben