Mit Hass umgehen können

Hallo Mondblumen,

ich möchte dir von meinen Erfahrungen berichten und es dir so schildern wie ich es erlebt habe.

Ich habe vor gar nicht allzulanger Zeit gehasst. Ich habe mein Leben, mich selbst und alles um mich herum gehasst. Aber dieser Hass kam nicht plötzlich. Er entstand aus vielen unbequemen Gefühlen und starker Not, in Kombination mit dem Glauben, dass es nie besser werden wird.

Im Grunde begann alles mit nicht ausgelebter Trauer. Ich wurde durch sie mit vielen Gefühlen Konfrontiert, die ich nicht anerkennen wollte. Um nur wenige zu nennen: Wut, Neid, Verzweiflung und Einsamkeit. Es fühlte sich an als würden alle Farben weichen und alles ist nur noch Schwarz und Grau. Und ich wollte all diese Gefühle nicht leben, weil ich dachte, wenn ich ein "guter" Mensch sein will, darf ich solche dinge wie Wut oder Neid nicht fühlen. Es wurde mir schon seit meiner Kindheit vermittelt was "gut" und was "schlecht" ist. Ich habe mich also selbst belogen indem ich leugnete oder mir verbot, gewisse gefühle zu leben. Und so lernte ich nie damit umzugehen sondern sie wegzusperren. So wurden diese unangenemen Gefühle mit der Zeit stärker und mein Hass kam und wurde immer größer.
Und ich habe lange und nur mit der Hilfe einer Person und etlichen Schicksalschlägen verstanden, dass es nicht so sein muss. Ich habe gelernt, offen zu mir zu sein und auch hilfe bei anderen zu suchen. Ich habe mir erlaubt wütend zu sein oder zu weinen, egal was die anderen dazu sagen würden. Ich habe mich jedem Gefühl gestellt und es durchlebt. Auch wenn es viel Mut erforderte und nicht angenehm war und je öfters ich es tat, desto leichter wurde es. Ich wollte nicht mehr "gut" sein. Und das hat mich erlöst. Ich habe viel Zeit gebraucht, um zu ergründen, warum ich mich oder andere Personen hasste. Es waren viele Wahrheiten und Gefühle dahinter denen ich mich einfach nicht stellen wollte. So hasste ich person XY nur, weil ich sie entweder nicht verstand, oder sie mir mit ihrer Existens eine schwäche in meiner kleinen Welt darstellte. Und es ist einfacher etwas abzulehen, als sich mit den genauen hintergründen zu beschäftigen und je weiter ich ging desto eher konnte ich mit Vergangen abschließen und lernte mich selbst lieben.

Im Grunde waren es also ungelebte Gefühle und dem drang nach einer unereichbaren Perfektion die zu einer Not führten, die mich Hassen ließ. Und um mit diesem Hass besser umgehen zu können muss man sich selbst mit der Wahrheit konfrontieren. Oder man lebt weiter im Blinden Hass.

Dazu kommt noch, dass ich mich Jahrelang in diesen Hass hineingesteigert habe. Ich habe mich so darin verirrt, dass ich es nicht mehr alleine hinausgeschafft habe und habe es letztenendes Schritt für Schritt mit der hilfe der Menschen die mich liebten geschafft. Manche Personen haben bewusst und direkt geholfen, manche einfach nur, indem sie da waren.

Mein Tipp also, leb dich selbst aus in allem was du brauchst und akzeptiere auch unangenehme Wahrheiten. Und ich kann dir nur Raten bei Personen hilfe zu suchen, von denen du weißt, dass sie dir wirklich helfen wollen und sensible genug sind. Das kann deine Beste Freundin sein, dein Partner oder ein Therapeut.

Alles liebe,

Vego
 
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Hallo Mondblumen,

ich möchte dir von meinen Erfahrungen berichten und es dir so schildern wie ich es erlebt habe.

Ich habe vor gar nicht allzulanger Zeit gehasst. Ich habe mein Leben, mich selbst und alles um mich herum gehasst. Aber dieser Hass kam nicht plötzlich. Er entstand aus vielen unbequemen Gefühlen und starker Not, in Kombination mit dem Glauben, dass es nie besser werden wird.

Im Grunde begann alles mit nicht ausgelebter Trauer. Ich wurde durch sie mit vielen Gefühlen Konfrontiert, die ich nicht anerkennen wollte. Um nur wenige zu nennen: Wut, Neid, Verzweiflung und Einsamkeit. Es fühlte sich an als würden alle Farben weichen und alles ist nur noch Schwarz und Grau. Und ich wollte all diese Gefühle nicht leben, weil ich dachte, wenn ich ein "guter" Mensch sein will, darf ich solche dinge wie Wut oder Neid nicht fühlen. Es wurde mir schon seit meiner Kindheit vermittelt was "gut" und was "schlecht" ist. Ich habe mich also selbst belogen indem ich leugnete oder mir verbot, gewisse gefühle zu leben. Und so lernte ich nie damit umzugehen sondern sie wegzusperren. So wurden diese unangenemen Gefühle mit der Zeit stärker und mein Hass kam und wurde immer größer.
Und ich habe lange und nur mit der Hilfe einer Person und etlichen Schicksalschlägen verstanden, dass es nicht so sein muss. Ich habe gelernt, offen zu mir zu sein und auch hilfe bei anderen zu suchen. Ich habe mir erlaubt wütend zu sein oder zu weinen, egal was die anderen dazu sagen würden. Ich habe mich jedem Gefühl gestellt und es durchlebt. Auch wenn es viel Mut erforderte und nicht angenehm war und je öfters ich es tat, desto leichter wurde es. Ich wollte nicht mehr "gut" sein. Und das hat mich erlöst. Ich habe viel Zeit gebraucht, um zu ergründen, warum ich mich oder andere Personen hasste. Es waren viele Wahrheiten und Gefühle dahinter denen ich mich einfach nicht stellen wollte. So hasste ich person XY nur, weil ich sie entweder nicht verstand, oder sie mir mit ihrer Existens eine schwäche in meiner kleinen Welt darstellte. Und es ist einfacher etwas abzulehen, als sich mit den genauen hintergründen zu beschäftigen und je weiter ich ging desto eher konnte ich mit Vergangen abschließen und lernte mich selbst lieben.

Im Grunde waren es also ungelebte Gefühle und dem drang nach einer unereichbaren Perfektion die zu einer Not führten, die mich Hassen ließ. Und um mit diesem Hass besser umgehen zu können muss man sich selbst mit der Wahrheit konfrontieren. Oder man lebt weiter im Blinden Hass.

Dazu kommt noch, dass ich mich Jahrelang in diesen Hass hineingesteigert habe. Ich habe mich so darin verirrt, dass ich es nicht mehr alleine hinausgeschafft habe und habe es letztenendes Schritt für Schritt mit der hilfe der Menschen die mich liebten geschafft. Manche Personen haben bewusst und direkt geholfen, manche einfach nur, indem sie da waren.

Mein Tipp also, leb dich selbst aus in allem was du brauchst und akzeptiere auch unangenehme Wahrheiten. Und ich kann dir nur Raten bei Personen hilfe zu suchen, von denen du weißt, dass sie dir wirklich helfen wollen und sensible genug sind. Das kann deine Beste Freundin sein, dein Partner oder ein Therapeut.

Alles liebe,

Vego

Hallo Vego,

danke für deine Geschichte dazu. :umarmen:
Ich möchte nicht im "blinden Hass" weiterleben. Ich hab selbst auch gemerkt, dass es gefährlich werden kann, wenn man sich in diesen Hass dann noch reinsteigert. Da ich aber einen Hund habe, ... wenn ich an ihn denke, komme ich meist wieder zurück auf den Boden der Tatsachen sozusagen. Weil ich für ihn da sein möchte und er mich braucht.

Ich versuche seit 3 Monaten einen Therapieplatz an der ZPHU (in Berlin) zu bekommen, mir wurde gesagt, dass das 3 bis 4 Monate dauern kann. Vielleicht hab ich dann bald Glück. Wenn es dann noch Thema ist, werde ich das da ansprechen. Und ich habe auch vor in den nächsten Monaten umzuziehen, wäre schade, wenn sich das alles so überschneidet, aber naja, hm. Mal gucken, das dauert ja alles noch ein bisschen, und oft kommt es ja eh noch mal anders, als man denkt. -

Ich möchte auch darauf hinarbeiten, mich in allem was ich brauche ausleben zu können. Und so viel ist das eigentlich auch gar nicht. Auch wenn nicht so leicht umsetzbar erst mal.

Dir auch alles Liebe, danke.

PS: Ich muss auch nicht unbedingt "gut" sein, und mir ist es inzwischen manchmal auch schon egal gewesen, was andere Menschen denken, wenn ich mal rumgeschrieen habe oder wenn ich mal so und so rausgehe zum Beispiel. Ich hab dann auch keine Lust mehr, mir ständig über andere Menschen den Kopf zu zerbrechen. Trotzdem kommen dann auch wieder so Momente, in denen ich mir blöd vorkomme oder mich schäme. Naja.
 
Liebe(r) Vego,
vielen Dank für die Einsicht in Dein Leben.
Deine Worte sind sehr wahr und wahrseinlich deshalb so verständlich, da
sie von Dir durchlebt wurden.
Ich hoffe, es können einige daraus etwas für sich erkennen.
lg enna
 
Hass ist einfach eine extreme Form von Abneigung die häufig dann entsteht wenn zu dem Gefühl von Abneigung eine Situation der Hilflosigkeit dazukommt. Und Abneidung empfinden ist selbstverständlich eine natürlich angeborene mentale Funktion, genau wie sich hilflos fühlen. Und damit ist auch der Hass eine solche.

Und da Hass durchaus auch bei psychisch gesunden Menschen zumindest als gelegentliches Phänomen auftaucht ist es auch kein Anzeichen von psychischer Krankheit.

Die Frage hier ist eher, wie häufig und intensiv tritt es auf und wie geht derjenige dann damit um wenn es auftritt.
 
Nun ja, das hier:



würde ich eher mit Wut beschreiben,
Hass ist, meiner Meinung nach, ein zu vereinnahmendes Gefühl um es bei einer "Notsituation" wie oben beschrieben plötzlich zu verspüren.
.



Wut ist eher ein diffuses Gefühl des starken Unmutes. Hass hat immer ein konkretes Objekt mit dem ich in irgendeiner Weise in einer Beziehung stehe.
Ich bin wütend darüber daß die U-Bahn schon wieder eine halbe Stunde Verspätung hat, aber ich hasse den prolligen Nachbarn der jede Nacht in der Wohnung über mir Party macht und mich dumm angequatscht hat als ich ihn zur Rede gestellt habe.
 
Wie geht man mit Hass um, wenn man ihn fühlt?

Ich würde gern über Hass reden, schreiben, lesen, nachdenken.
Steht Hass auch in Verbindung mit Rachegefühlen?



Stimmt das?

Ich verbinde den Hass eher hiermit:
Trenn dich lieber vom Hass,..Weil es kann dem Menschen zu falschen handeln,..leiten,..was dann Unter Umständen zu Spät sein kann,.wenn man es erkannt hat,..das es falsch gewesen ist,.Nur dann ist es meistens zu Spät,...möchte dir keine,..Ich kenn einen fall ,..der aus Hass zu seiner Ex ,..einen Vaterschaftstest haben möchte,..obwohl er der Vater ist,.nur um ihr eins Rein zu würgen,,.weil er der Überzeugung,..ist nicht der Vater zu sein,..obwohl es beide wollten,..was dabei ...raus kommt ist ein Vaterschaftstest,..der er am ende bezahlen darf,..weil es sein Kind ist.---Das macht Hass mit dem Menschen,..er leitet einen wenn man sich von ihm leiten lässt,.--und das kann Teuer werden ,..Er bestimmt ihn manchen fällen,.das falsche handeln,..verzeih dir,..und dem Jenigen den du Hasst,..und bitte um Vergbung,..auf Geistiger ebene,..das du es mit dir hast machen lassen,..es kommt dann nochmal ein Gefühl hoch,..das lasst du dann hoch kommen,..und du nimmst es dann als dein Gefühl an,..und verbaschiede dich,..von diesem Gefühl,..das wars dann,..wünsche dir viel Glcük dabei,..Hab es selber durch,..ist nicht einfach,..ist eine Kunst,..aber du kannst wennigstens sagen,..Ja ich habe gehasst, ...und Ja ich habe es geschafft mich,..von ihr ihn diesem AUGENBLICK;::für diesen anlass zu trennen,..Lg Rebecca
 
Liebe(r) Vego,
vielen Dank für die Einsicht in Dein Leben.
Deine Worte sind sehr wahr und wahrseinlich deshalb so verständlich, da
sie von Dir durchlebt wurden.
Ich hoffe, es können einige daraus etwas für sich erkennen.
lg enna

Liebe enna,

wenn ich nicht dafür niedergemacht werde gebe ich gerne Einblicke in mein Leben. Es gibt leider sehr viele Menschen, die nicht genau wissen, wie sie mit ihren Gefühlen umgehen sollen. Ich habe mich neulich mit einer Psychologin unterhalten, weil wir unter anderen über das Thema Mobbing gesprochen haben und sie erzählte mir, dass viele dieser Kriesen - die man daruch hat, dass man seine Gefühle nicht auslebt - schon in der Kindheit beginnen. Die Elter wollen das Kind schützen, indem sie alles ihre Gefühle und Bedürfnisse vor dem Kind verstecken und die Kinder lernen somit nie, diese Gefühle auch zu bennen. Auch ich war so ein Kind.
Wenn irgendjemand in unserer Familie litt, zog er sich zurück und kam wieder, wenn er wieder Funktionierte. Und darum ging es immer. Funktionieren.
Und im meinem Freundeskreis gab es ähnliche verhaltensweisen zuhause. Und das ist echt traurig. Das erklärt aber, warum es so vielen an verständnis fehlt, mit offenheit von anderen umzugehen oder offen seine Gefühle heraus zu lassen.
Wenn ich also mit meinem Privatleben den ein oder anderen helfen kann, tue ich es gern. ^^

An Mondblumen: Ich bin mir sicher, dass du gut für dich Sorgst. Du beschäftigst dich mit diesem Thema, dass dir anscheinen Angst oder zumindest unbehagen ( Ich will dir nichts unterstellen) bereitet. Und weil du es dir selbst gegeüber nicht verschweigst und den Mut hast diese Frage offen zu stellen, heißt das, dass du schon ziemlich offen dir gegenüber bist. Ich finde das solltest du beibehalten. Hauptsache du bist glücklich. Und erst dann kannst du andere glücklich machen. ^^ Hast du eine Freundin, oder einen Freund, bei dem du einfach du selbst sein kannst, bei dem/der du dich verstanden fühlst. So dass du sagen kannst, was du auf dem Herzen hast ohne Angst haben zu müssen verachtet oder verspottet zu werden? Egal was es ist? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass solche Beziehungen sind in Zeiten der Unsicherheit Gold wert sind.

Lass es dir gut gehen.:kiss4:

Vego
 
Wut ist eher ein diffuses Gefühl des starken Unmutes. Hass hat immer ein konkretes Objekt mit dem ich in irgendeiner Weise in einer Beziehung stehe.
Ich bin wütend darüber daß die U-Bahn schon wieder eine halbe Stunde Verspätung hat, aber ich hasse den prolligen Nachbarn der jede Nacht in der Wohnung über mir Party macht und mich dumm angequatscht hat als ich ihn zur Rede gestellt habe.

Ist das wirklich Hass??
Wenn ich jemanden oder etwas hasse,
dann will ich diesen jemand (oder dieses etwas) vernichten,
dann will ich dieses/diesen auslöschen als ob´s nie da war.

Mich stört oft wie unbedacht, vor allem die Jugend mit dem Wort Hass umgeht.
Bei Deinem Prolo-Nachbarn wäre ich wütend über sein Benehmen,
seinen Mangel an Rücksicht und Verständnis seinen Mitmenschen gegenüber,
ich weiß nicht ob Hass (also aus meiner Sicht) das richtige wäre.

Was aber nicht heißen soll dass ich nicht hassen könnte,
tue meinen Kindern, meinem Mann, Kater, Hund, Vögel was an - natürlich würde ich hassen!!
 
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Ist das wirklich Hass??
Wenn ich jemanden oder etwas hasse,
dann will ich diesen jemand (oder dieses etwas) vernichten,
dann will ich dieses/diesen auslöschen als ob´s nie da war.

Klar würde ich wollen daß der lärmende Prolo Nachbar umgehend und vollständig aus meinem Leben verschwindet, ich würde mich freuen wenn ihm die Wohnung gekündigt wird oder er wegen irgendwas in den Knast wandert und WEG ist.

Daß nur Menschen Hass empfinden wenn sie gleichzeitg Mordfantasien der Person gegenüber haben halte ich für Unfug.
 
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