Mit Hass umgehen können

M

Mondblumen

Guest
Wie geht man mit Hass um, wenn man ihn fühlt?

Ich würde gern über Hass reden, schreiben, lesen, nachdenken.
Steht Hass auch in Verbindung mit Rachegefühlen?

„Hass ist nicht angeboren“, sagte der renommierte Psychoanalytiker Prof. Arno Gruen (geb. 1923), der in Zürich und New York lehrt, „er entsteht – und zwar in frühester Kindheit.“ Bei den meisten Menschen bleibt er kontrollierbar, aber: „Wenigstens 30 Prozent der Menschen in unserer Gesellschaft haben eine große Portion Hass in sich, zehn Prozent leben ihn offen aus“, so Gruen.

Stimmt das?

Ich verbinde den Hass eher hiermit:

Er ist immer das Ergebnis einer tiefen Verletzung oder einer schmerzlichen Situation, der man ohnmächtig gegenüber steht, da man sie aus eigener Kraft nicht verändern kann. Erich Fromm schreibt: „Unter reaktivem Hass verstehe ich eine Hassreaktion, die aufgrund eines Angriffs auf mein Leben, meine Sicherheit, auf meine Ideale oder auf eine andere Person, die ich liebe oder mit der ich identifiziert bin. Reaktiver Hass setzt immer voraus, dass jemand eine positive Einstellung zum Leben, zu anderen Menschen und zu Idealen hat. Wer stark lebensbejahend ist, wird entsprechend reagieren, wenn sein Leben bedroht ist.“
 
Werbung:
Traut sich überhaupt jemand was zum Thema Hass zu schreiben? Kann mir denken, dass das etwas "verpönt" ist bei manchen.
 
Nun ja, das hier:

„Unter reaktivem Hass verstehe ich eine Hassreaktion, die aufgrund eines Angriffs auf mein Leben, meine Sicherheit, auf meine Ideale oder auf eine andere Person, die ich liebe oder mit der ich identifiziert bin. Reaktiver Hass setzt immer voraus, dass jemand eine positive Einstellung zum Leben, zu anderen Menschen und zu Idealen hat. Wer stark lebensbejahend ist, wird entsprechend reagieren, wenn sein Leben bedroht ist.“

würde ich eher mit Wut beschreiben,
Hass ist, meiner Meinung nach, ein zu vereinnahmendes Gefühl um es bei einer "Notsituation" wie oben beschrieben plötzlich zu verspüren.

Warum so viele so viel Hass in sich tragen, frage ich mich auch oft,
wissen tue ich es nicht.

Aber ein gutes Thema,
bin neugierig auf die Beiträge.
 
Wie geht man mit Hass um, wenn man ihn fühlt?

Ich würde gern über Hass reden, schreiben, lesen, nachdenken.
Steht Hass auch in Verbindung mit Rachegefühlen?



Stimmt das?

Ich verbinde den Hass eher hiermit:

Ist das: http://www.pm-magazin.de/r/gute-frage/wie-gefährlich-können-unsere-gefühle-werden

die Quelle des Gruen-Zitats?

Der Text bietet doch überschauliche Ergebisse aus allen möglichen Richtungen.
Auch die Perspektive des zweiten Zitats wird beleuchtet (wenn auch Fromm nicht explizit erwähnt wird ... ).
 
Nun ja, das hier:



würde ich eher mit Wut beschreiben,
Hass ist, meiner Meinung nach, ein zu vereinnahmendes Gefühl um es bei einer "Notsituation" wie oben beschrieben plötzlich zu verspüren.

Warum so viele so viel Hass in sich tragen, frage ich mich auch oft,
wissen tue ich es nicht.

Aber ein gutes Thema,
bin neugierig auf die Beiträge.

Ich kann es damit verbinden, weil ich es selbst auch so erlebe oder erlebt habe. Und manchmal kommt immer noch ein Hass diesem Menschen (und sogar seiner Familie gegenüber) in mir auf. Das bezieht sich aber rein auf diesen Menschen und irgendwie auch auf dessen Familie. Er ist seiner Mutter so ähnlich vom Verhalten her und die war auch nicht immer fair zu mir.

Ich würde es gerne loswerden wollen.

Vielleicht kann man Hass generell immer mit tiefen Verletzungen verbinden.
 
Ich denke mal, Hass steht durchaus im Zusammenhang mit Rachegefühlen, da Hass meiner Meinung nach entsteht, wenn einem Leid zugefügt wurde. Erst entsteht Wut auf den oder die "Täter" und wenn sich nichts ändert, wenn der Wut keine Luft gemacht werden kann oder wenn sie nichts bewirkt, entwickelt sich das ganze zu Hass. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Ich selbst trage natürlich auch Hass in mir. Manchmal gibt es Situationen, in denen ich nicht nur wütend bin, sondern wirklich hasse. Zum Glück geschieht dies nicht sehr oft, denn ein schönes Gefühl ist Hass nicht.

Natürlich mag ich mich in solchen Momenten überhaupt nicht und irgendwann schäme ich mir für meine eigenen Gefühle. Aber ich denke man sollte nicht verurteilen. Da Hass zum menschlichen Leben gehört.
Wer nicht hassen kann, kann auch nicht wirklich lieben und umgekehrt. Das ist das Gesetz der Dualität. Wo wirkliche Liebe ist, muss auch Hass sein und wo richtiger Hass ist, muss auch Liebe sein.
 
Ist das: pm-magazin.de/r/gute-frage/wie-gef%C3%A4hrlich-k%C3%B6nnen-unsere-gef%C3%BChle-werden

die Quelle des Gruen-Zitats?

Der Text bietet doch überschauliche Ergebisse aus allen möglichen Richtungen.
Auch die Perspektive des zweiten Zitats wird beleuchtet (wenn auch Fromm nicht explizit erwähnt wird ... ).

Jap, daher hab ich's vorhin zitiert, hätte den Link mit angeben können oder müssen, sorry.
Ich hab nicht alles bis zum Schluss gelesen da, kann das aber noch nachholen.
 
Werbung:
Ich denke mal, Hass steht durchaus im Zusammenhang mit Rachegefühlen, da Hass meiner Meinung nach entsteht, wenn einem Leid zugefügt wurde. Erst entsteht Wut auf den oder die "Täter" und wenn sich nichts ändert, wenn der Wut keine Luft gemacht werden kann oder wenn sie nichts bewirkt, entwickelt sich das ganze zu Hass. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Ich selbst trage natürlich auch Hass in mir. Manchmal gibt es Situationen, in denen ich nicht nur wütend bin, sondern wirklich hasse. Zum Glück geschieht dies nicht sehr oft, denn ein schönes Gefühl ist Hass nicht.

Natürlich mag ich mich in solchen Momenten überhaupt nicht und irgendwann schäme ich mir für meine eigenen Gefühle. Aber ich denke man sollte nicht verurteilen. Da Hass zum menschlichen Leben gehört.
Wer nicht hassen kann, kann auch nicht wirklich lieben und umgekehrt. Das ist das Gesetz der Dualität. Wo wirkliche Liebe ist, muss auch Hass sein und wo richtiger Hass ist, muss auch Liebe sein.

So erlebe ich das auch, wie du es im ersten Absatz beschreibst. Schön ist es nicht, stimmt. Ich merke bei mir selbst auch, dass es soweit geht, wenn ich das Gefühl nicht rauslassen kann, oder "weil"?, dass ich mir fast die Haare vom Kopf reissen würde, weil es sich so rausdrängt aus mir. Das klingt bestimmt etwas besch-euert.

Aber ich frage mich manchmal auch, ob das überhaupt "normal" ist und überhaupt auch wirklich mit diesem Menschen zu tun hat oder woanders herkommt.
 
Zurück
Oben