Mit fremden Federn Indianer spielen

ChrisTina

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Himmelreich des Ortes, wo die Götter Schach spiele
Ich hab da grad ein Thema, welches mich beschäftigt und hätte gerne ein paar Denkanstösse von euch.

Aktuell unter Familienaufstellung läuft eine Debatte, wo es darum geht, dass Kartenlegen unter dem Begriff Familienaufstellung "verkauft" wird.
Andererseits wird unter Nummerolgie oftmals Tarotlegungen als Nummerologie "verkauft".

Verkauft jetzt bitte nicht nur als *echt verkauft* betrachten sondern auch im übertragenen Sinn, dass mit Begriffen *geworben* wird, welche mit dem Angebot aber nicht wirklich etwas zu tun haben.

Mir persönlich stellt sich die Frage, ob man heutzutage einfach nicht mehr sagen kann, was man tut?

Vielleicht ist es ja nur eins meiner persönlichen Themen, dass ich sowas nicht mag. Ich hatte mich auch vor Jahren von einem Institut getrennt, weil die ne sauteure Ausbildung verkaufte so nach dem Motto

"wenn sie diese Ausbildung absolviert haben, können sie den esoterischen Gewerbeschein beantragen"

Gequirrlte Kacke, um den zu bekommen kann jede/r x-beliebige auf die BH gehen und ihn lösen. Da geht mir die Galle hoch und flackert mein Rettersyndrom auf.

Ich mische auch unterschiedlichste Lehren, aber ich würde es gar nicht wollen, mein Angebot als NLP oder Huna zu verkaufen, wenn es keins von beiden in seiner ursprünglichen Form ist - ich mach mir einen eigenen und neuen Begriff für meine Mischung, auch, wenn ich dadurch nicht von Beginn an den durchschlagenden Erfolg habe, den ich hätte, wenn ichs unter einem Begriff würd laufen lassen, der schon eingeführt ist.

Wie seht ihr das?

Wenn ihr etwas anbietet, steht ihr dazu, was ihr macht?
Oder benutzt ihr lieber zugkräftige Schlagworte, welche erfolgsversprechender klingen?
Wie genau nehmt ihr es mit Ehrlichkeit in der Werbung?
 
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Ehrlich währt am längsten....
Deshalb dauert´s wohl noch ein Weilchen mit meiner 1. Million.

Sage
 
Wie es emfpinde und sehe:

Ich denke, etwas anzubieten, was es nicht, ist einfach eine Verkaufsstrategie.
Der Begriff Familienaufstellung lest sich in div. Inseraten oder Reklamen seltener als der für mich wesentlich öfters vorkommende Begriff des Kartenlegens. Es klingt interessanter, deshalb rufen die Leute öfters an, kontaktieren öfters und mit ein bisschen Geschick macht man dann Kartenlegen und wenn sich wer beschwert legt es eben der Kartenleger so aus, dass er ja eine Familienaufstellung auf seine Art, eben durch Karten gemacht hat, der Kunde informiert worden ist.

Wenn ich heute Nasentropfen verkaufen will, interessiert dass wohl keinem, wenn ich aber Wundernastenropfen verkaufe, kommt vielleicht der eine oder andere zu mir. Ich erkläre, diese Wundernasentropfen lassen die Schleimhäute abschwellen, worauf ich dann nichts verkaufe, weil er es in jeder Apotheke bekommt, der eine oder andere nimmt sie eben, weil er gerade da ist und danach nicht mehr zur Apotheke geht, auf diese Personen kommt es an.

Ritter Omlett
 
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Das ist ja gerade der Boom (hatte dazu ein eigenes Thema eröffnet).

Es gibt leider sehr viele Leute die sich in einem Eso-Shop mal Karten gekauft haben, dann kurz die Gebrauchsanweisung gelesen haben und meinen sie könnten sich nun Kartenleger nennen. Haben sie sich noch ein Pendel geleistet, nennen sie sich eventuell Medium. Wenn sie sich aber auch noch ein Buch über Engel kaufen (wenn überhaupt) nennen sie sich eventuell hellsichtiges Medium. :zauberer2

Dann komme ich halt wieder zu meinem Thema "Esotherik Boom".
Wer auf der Strecke bleibt sind solche wie Du und ich, die es eben nicht
in den Dreck ziehen.
Ich finds ne Sauerei nach wie vor, mein Nachbar darf sich schliesslich auch
nicht Psychiater nennen und ein Diplom an die Wand hängen, nur weil er
der anderen Nachbarin über den Trennungsschmerz ihres Exmannen hinweg
hilft. Das macht ihn vielleicht zum nächsten Geliebten, nicht aber zum Psychiater der sich mit der Materie auseinander gesetzt hat und weiss was
er da tut. :welle:
 
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