Missbrauch

Was mich wirklich stört ist das man hier so tut als würde derjenige der als Erwachsener emotional missbraucht wird im Prinzip selber schuld ist weil es schon in seiner Kindheit so war. menschen die nie als Kind emotional missbraucht wurden können nun mal durchaus andere emotional missbrauchen und hat eben nichts mit der Kindheit zu tun
 
Werbung:
Was mich wirklich stört ist das man hier so tut als würde derjenige der als Erwachsener emotional missbraucht wird im Prinzip selber schuld ist weil es schon in seiner Kindheit so war. menschen die nie als Kind emotional missbraucht wurden können nun mal durchaus andere emotional missbrauchen und hat eben nichts mit der Kindheit zu tun

Das funktioniert so nicht, auch wenn es dich vielleicht ideologisch stört. Du kannst als Mensch nur das sein, was Du in deinem Leben gelernt hast. Und wenn Du halt gelernt hast, dich missbrauchen zu lassen, dann wird das deine einzige Handlungsalternative sein, so lange Du das nicht aufarbeitest. Es wird gelinder sein, als der ursprüngliche Missbrauch, aber es wird da sein.
Warum glaubst Du gibt es Frauen und Männer die sich von ihrem Partner schlagen lassen, und trotzdem behaupten, dass er/sie den Partner und geliebt wird? Weil dieses Muster von den Eltern als "Liebe" erlernt wurde. Weil Zuwendung da ist, in dem Fall sogar um jeden Preis.

Du kannst diese Mechanismen ja jederzeit an anderen Menschen deren Geschichte Du kennst überprüfen, ist ja keine Geheimwissenschaft. Manche Sachen sind direkter sichtbar, manche muss man halt ein bisschen nachforschen.
 
Ich bin Täter weil ich Opfer war, sehe ich als reine Schutzbehauptung an

Jein. Manches Mal schon. Aber schau' dir gewisse psychopathische Firmenchefs an die mit Menschen handeln wie mit Vieh, Verbrecher ... alles das Auswüchse von Vernachlässigung, von falschen erlernten Werten, von fehlernder Wertschätzung und Respekt für Menschen, getrieben von erlernten Ängsten .... Jeder Asoziale hat so eine Geschichte wo Dinge in der Erziehung schief gegangen sind.
 
@JimmyVoice

Eines möchte ich noch ergänzen, weil dieses Thema immer so falsch ankommt. Abseits aller tatsächlich absichtlich im weitesten Sinne generierten Problemen wo Kindern offensichtlich geschadet wird, gibt es einen weitaus grösseren Komplex, der aus mehreren Komponenten besteht. Das sind jene Dinge die einfach situativ nicht vorkommen, und deswegen dem Kind nicht gelernt werden können, das sind eigene Defizite der Eltern die halt an die Kinder weitergegeben werden (bis hin zu psychischen Erkrankungen), und das sind Situationen die passieren und die das Leben eines Erwachsenen halt ausmachen, die aber vom Kind in seinem Lernen völlig missinterpretiert werden. So kann z.B. schon das ignorieren des Kindes beim heimkommen eines gestressten Elternteils ein Gefühl der Ablehnung hervorrufen, wenn es öfter passiert. Und man weiss nicht exakt, wie ein Kind etwas wann wahrnimmt, weil es zum gegebenen Zeitpunkt auch von der Aufnahmefähigkeit und den Bedürfnissen des Kindes abhängt.

Hier kann man einfach nicht Schwarz/Weiss mahlen, hier kann man keine Schuld suchen. Es "passiert" halt einfach .... Und das nivelliert sind in vielen Fällen durch andere Bezugspersonen oder die eigene Lebenserfahrung. Allerdings bleiben halt auch eine ganze Menge unterbewusste Blockaden über, die dann professionelle Interventionen brauchen um sie aufzulösen.
 
bis zu einem gewissen grad sind wir alle opfer und täter zugleich.
wer glaubt niemals andere psychisch zu verletzen - oder sich selbst - macht sich schlicht etwas vor - ist nicht besonders reflektiert.
schuld ist daran niemand -
ursache ist, dass unreflektiertes - unaufgeareitetes - weitergegeben wird von generation zu generation.
wir alle sind (bestenfalls) unterwegs empathisches menschsein zu erlernen.
es ist so schwierig, weil wir so vieles als 'normal' erkennen - weil eben alle so handeln und denken.
es fängt mit den du botschaften an -
welchem kind wird nicht gesagt - du bist so und so, usw.....
ganz normaler umgangston - auch unter 'erwachsenen'.
allerdings bezweifle ich, dass eine therapeutische intervention (außer bei bestehendem leidensdruck) besonders sinnvoll ist.
erstens ist eine intervention nur dort sinnvoll wo sie selbst gewünscht wird -
und zweitens sind therapeuten keine übermenschen, die frei wären von den ganz 'normalen' verhaltensformen.
 
Neid ist immer in Missbrauchs-Angelegenheiten verwickelt.

Neid ist der Ankläger der Wollust und umgekehrt.

Das Maß zwischen Neid und Wollust ist eigentlich Liebe.
 
Manches Mal schon. Aber schau' dir gewisse psychopathische Firmenchefs an die mit Menschen handeln wie mit Vieh, Verbrecher ... alles das Auswüchse von Vernachlässigung, von falschen erlernten Werten, von fehlernder Wertschätzung und Respekt für Menschen, getrieben von erlernten Ängsten .... Jeder Asoziale hat so eine Geschichte wo Dinge in der Erziehung schief gegangen sind.


Was du hier so schön beschreibst ist das Bild von Psychopathen – das kann nur ein ´Stil´ sein oder sehr viel mehr - eine Persönlichkeitsstörung, kann angeboren sein, oder durch massive Missachtung in der Kindheit sich ausgebildet haben.

Aber es gibt auch die Kehrseite, wo Menschen (bei einer desolaten Kindheit) n i c h t als Täter auftreten. Das ist sogar häufiger der Fall als man annimmt.

Was ich sagen möchte, mensch soll nicht alles auf die Kindheit schieben.

Und Psychopathen brauchen keinen Grund so zu sein wie sie sind, die ticken einfach ganze anders, in den entsprechenden Gehirnwindungen fehlt die Resonanz für Mitgefühl. Aber das ist ein anders Thema.

Auch bei Menschen, die missbraucht und gedemütigt wurden, kann eine Hirnregion unterentwickelt sein,

die Amygdala (Mandel(kern), ist ein paariges Kerngebiet des Gehirns im medialen Teil des jeweiligen Temporallappens und verarbeitet Angst (die bei Missbrauch gelernt wird) .

Diese verkümmerten Mandelkerne schrumpfen bei extremem Psychostress und scheinen beim Borderline Syndrom verantwortlich zu sein.

Was ich damit sagen will, es sind sowohl fehlgelaufen Erziehung, mangelnder Schutz (Unterdrückung) und eine Veränderung in der Physis verantwortlich


LG
 
Was du hier so schön beschreibst ist das Bild von Psychopathen – das kann nur ein ´Stil´ sein oder sehr viel mehr - eine Persönlichkeitsstörung, kann angeboren sein, oder durch massive Missachtung in der Kindheit sich ausgebildet haben.

D'accord. Wobei ich hier ja nicht primär über die Prsönlichkeitsstörung rede, sondern eben über psychopathische Eigenschaften ... letztendlich fehlender Respekt und Wertschätzung gegenüber Menschen.

Aber es gibt auch die Kehrseite, wo Menschen (bei einer desolaten Kindheit) n i c h t als Täter auftreten. Das ist sogar häufiger der Fall als man annimmt.

Das ist das Geschenk unserer Pubertät, dass wir gegen Erlerntes rebellieren dürfen. Und gegen Extreme wird mehr uns stärker rebelliert, als gegen "Normales".

Was ich sagen möchte, mensch soll nicht alles auf die Kindheit schieben.

Natürlich habe Anlagen auch mit der körperlichen Entwicklung, primär der Leistungsfähigkeit der Hormonausschüttenden Organe zu tun. Allerdings steht zu vermuten, dass der Hormonhaushalt im erwachsenen Leben eher durch die Psyche beeinflusst wird, als umgekehrt.

Und Psychopathen brauchen keinen Grund so zu sein wie sie sind, die ticken einfach ganze anders, in den entsprechenden Gehirnwindungen fehlt die Resonanz für Mitgefühl. Aber das ist ein anders Thema.

Aber auch Psychopathen haben einmal erlernt so zu sein wie sie sind. Das kann natürlich auf einen physischen Defekt zurückzuführen sein, aber meistens steht auch eine entsprechende psychische Geschichte dahinter.

Auch bei Menschen, die missbraucht und gedemütigt wurden, kann eine Hirnregion unterentwickelt sein,

Das ist die Frage, was ist zuerst? Henne oder Ei? Werden die Menschen missbraucht, weil sie eine unterentwickelte Hirnregion haben, oder entwickelt sich die Hirnregion zurück, weil sie missbraucht wurden (ggf. schon während ihrer Entwicklung).

die Amygdala (Mandel(kern), ist ein paariges Kerngebiet des Gehirns im medialen Teil des jeweiligen Temporallappens und verarbeitet Angst (die bei Missbrauch gelernt wird) .

Angst ist beim Menschen bei vielen Dingen dabei. Das tragische ist, dass ein Kind bei (öfterem) Missbrauch nicht lernt Angst zu haben, sondern lediglich, sich missbrauchen zu lassen.

Diese verkümmerten Mandelkerne schrumpfen bei extremem Psychostress und scheinen beim Borderline Syndrom verantwortlich zu sein.

Eher nein. Auch hier wieder: wahrscheinlich eher eine Folge.

Was ich damit sagen will, es sind sowohl fehlgelaufen Erziehung, mangelnder Schutz (Unterdrückung) und eine Veränderung in der Physis verantwortlich

Die Veränderung in der Physis ist eine Folge. Eigentlich der ganz tolle Mechanismus unseres Körpers, sich an Umfeldgegebenheiten in machen Faktoren relativ rasch anpassen zu können. Nur hat die Natur nicht dran gedacht, dass es der Mensch seit ein paar hundert Jahren drauf anlegt, sich gegenseitig fertig zu machen.
 
Werbung:
Zurück
Oben