missbrauch?

@ Tanita

es geht hier um "sexuellen Missbrauch" und der ist eindeutig definiert:

Zitat aus Wikipedia:
Sexueller Missbrauch bezeichnet strafbare sexuelle Handlungen an Menschen, die entweder an Minderjährigen vorgenommen werden oder an erwachsenen, widerstandsunfähigen Personen (z. B. Kranke, Behinderte, Hilfsbedürftige, Gefangene), wenn dies ohne deren Einverständnis geschieht.

Alles klar???

Nein, das war mir nicht klar, dass das nur darum geht. Missbrauch - threadtitel - gibt es in vielen Formen und Semf wollte einen Austausch. Offenbar aber ist bei Dir der Eindruck entstanden, dass ich die Schwere eines sexuellen Übergriffs nicht anerkenne und das irgendwie relativiert habe mit meinem Hinweis auf den allgegenwärtigen Missbrauch, den wir Menschen betreiben und unter dem wir alle zu leiden haben.
Das ist nicht der Fall, NikaMo. Ich weiß, wie weh das tut.

Tanita
 
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Hallo allerseits, da mir selbst immer mehr Erinnerungen an den Missbrauch in meiner Kindheit hochkommen, muss ich mich gerade intensiv mit diesem widerlichen und furchtbaren Thema auseinandersetzen, will aber meine Augen davor nicht mehr länger verschließen und tiefe Gefühle verdrängen, sondern alles verarbeiten, damit ich mich von den alten Mustern lösen kann und diese mir somit in meinem Leben nicht mehr begegnen.

Es ist wichtig, alles an die Oberfläche zu holen, zu verarbeiten und zu therapieren, selbst wenn es Jahre dauert, bis man über den unerträglichen Schmerz und Verrat sowie über die widerliche und noch unerträglichere Entwürdigung hinwegzukommen.

Missbrauch gibt es in vielen verschiedenen Formen. Es gibt verschiedene Definitionen dafür, aber wir sollten uns nicht allein daran halten, was im Gesetz steht oder im Wörterbuch oder daran, was irgendeine andere Person denn aus ihrer alleinigen Sicht unter "Missbrauch" versteht und was nicht. Wenn wir auf unser Gefühl hören, wissen wir ob jemand mit uns Missbrauch betreibt oder nicht. Manchmal ist es sehr schnell zu durchschauen, manchmal vielleicht nicht so schnell.




Ob mir also mein Vater in den Schritt greift oder mich ohne Rücksicht auf meine Bereitschaft in den Arm nimmt und tröstet, weil er den Anblick meines traurigen Gesichtes nicht ertragen kann, es ist immer eine Form von Gebrauch und damit Missbrauch.

Viele Grüße

Tanita

@Tanita
Das find ich schon ein wenig erschreckend, wie du diese beiden Dinge (in den Schritt greifen) und (in den Arm nehmen und trösten) vergleichst. Das wäre beinahe so, als wenn ich eine Vergewaltigung mit einem Händeschütteln vergleiche (!) Ein wenig relativieren sollte man schon!

GEbrauch ist übrigens kein Missbrauch, sondern Missbrauch bedeutet: falscher oder schädigender GEbrauch. Das kann man gut vergleichen mit "BEhandlung" und "Misshandlung".

Aber ich verstehe schon was du meinst mit dem was du schreibst. Nur der Vergleich ist etwas...(milde ausgedrückt) krass.

Missbrauch liegt in solchen Fällen die du beschreibst wie z.B. Händeschütteln und Umarmen IM REGELFALL nicht vor.
Z.B.: Derjenige hat doch nichts davon dir die Hand geschüttelt zu haben und du hast keinen Schaden davon, demjenigen die Hand gegeben zu haben. Oder doch? Dann solltest du dich fragen warum! Höre immer auf dein Bauchgefühl und tu NIE etwas gegen deinen eigentlichen Willen. Wenn es dir unangenehm ist eine bestimmte Person zu umarmen oder die Hand zu geben, dann tu es auch nicht. Denn wenn es dir die Person "aufdrängt" oder versucht zu erzwingen, um etwas für sich zu erreichen, und du tust das, obwohl du es eigentlich gar nicht willst, dann wirst du dich vielleicht wirklich mal missbraucht fühlen. Vielleicht erlebst du Muster aus der Kindheit und reagierst deshalb auf bestimmte Personen oder allgemein auf Körperberührungen empfindlich?

Denkst du wirklich jemand umarmt und tröstet sein Kind, "weil er eben den Anblick nicht erträgt" und nicht aus MITGEFÜHL dem Kind gegenüber? (ich meine klar sowas gibts wohl leider auch) Ich frage mich, hast du denn Zugang zu deinen Gefühlen? Empfindest du Mitgefühl und hast das Verlangen einen geliebten Menschen zu trösten um ihm sein Leid zu nehmen? Und fühlt sich dies aufrichtig an?

Lebst du so zwanghaft und tust so etwas wie Händeschütteln oder Umarmen "weil es sich so gehört" oder "weil man das halt so macht" und denkst deshalb so? Also ich umarme Menschen nur, die ich wirklich mag und bei denen mir das nicht unangenehm ist. Ich tu nie etwas, was ich nicht will und mir kann keiner was aufzwingen. Umgekehrt zwinge ich natürlich auch keinem was auf. Allerdings bin ich eh nie ein Fan von Höflichkeitsfloskeln gewesen.

Lg yasmin
 
Hallo semf

Irgendwie ist es auch "modern" Beziehungsprobleme usw. mit Missbrauch zu erklären, und wenn sich die Person nicht richtig oder gar nicht erinnern kann, dann muss sie es verdrängt haben.

LG PsiSnake


@PsiSnake: Das hat leider nichts mit Mode zutun. Bei den Folgeschäden von Missbrauch handelt es sich auch nicht unbedingt um "Beziehungsprobleme", sondern in erster Linie um eine aus dem Missbrauch heraus gestörte Sexualität (neben vielen anderen Störungen). Aber "Beziehungsprobleme" ist dann auch viel zu allgemein ausgedrückt um etwas darunter zu verstehen und deuten zu können, wo die Ursachen liegen...

Wenn du tatsächlich nicht von Missbrauch in deiner Kindheit betroffen bist, dann sei heilfroh....Leider wird Missbrauch oft verdrängt und sogar vergessen und die Erinnerung kommt erst im Erwachsenenalter wieder. Das kann man als eine Art Überlebensstrategie ansehen. Das Kind ist schließlich von seiner Bezugsperson abhängig und verdrängt daher die Wahrheit, die hinter den Handlungen der Bezugsperson steckt. Manche berichten, dass sie als Kind sogar vergewaltigt wurden von ihrer Bezugsperson und dabei ohnmächtig geworden sind, die Tat "von außen" gesehen haben und dann die Erinnerung daran verlieren. Also erfinden tut das niemand, glaubs mir.

Tief in unserem Unterbewusstsein liegt die Wahrheit und wenn wir uns erinnern möchten, dann werden wir das irgendwann, früher oder später. Meistens ahnt man aber auch, wenn da mal sowas vorgefallen ist! Aber die Erinnerung kann man sich nicht erzwingen, sie kommt irgendwann......vielleicht durch Bilder, Geräusche, Gerüche oder eine ähnliche Situation, z.B. wenn man das Trauma nochmals erlebt. So ähnlich ist es mir auch ergangen.
 
Als Ausgleich suchte Vater besonders meine Nähe. Wie weit diese Nähe
ging kann ich nicht sicher sagen. Ich kann mich erinnern, dass er besonders
gerne mit mir kuschelte wenn meine Mutter zur Arbeit ging und die Schwester
in der Schule war. Ich merke das eine Nähe vorhanden ist, die mir sehr unangenehm ist. Noch dazu träumte ich vor einigen Tagen wie er mich
auf den Mund küsste und in den Schritt griff.

Mir ist klar das sowas mit einem Therapeute besprochen werden sollte,
aber ich würde mich trotzdem gerne mal im Forum austauschen.


Hi, was du berichtest ist echt erschreckend. Ich will dir keinen Schreck einjagen, nicht dass es triggert, aber du suchst ja nach der Wahrheit, sonst hättst du es ja hier nicht geschrieben. Also dein Traum von dem du schreibst ist schonmal ein großes Zeichen. Sein Kind als "Partnerersatz" zu benutzen ist definitiv Missbrauch. Du kannst nichts dafür, denn du warst noch ein Kind und das hat man ausgenutzt. Die Verantwortung trägt allein dein Vater.

lg yasmin

Ich empfehle dir diese Seite, wenn du die Wahrheit über Kindesmissbrauch erfahren willst:

http://www.aufrecht.net/utu/index.html
 
Danke für eure Anteilnahme.

Ich schreibe hier weil ich mir im klaren werden will, wie ich am besten mit
meinem Thema umgehn, leben lernen, lieben lernen soll.

Ich habe eine wirklich gute Erinnerung an meine Kindheit. Wieviel ich verdrängt habe, weis ich nicht genau aber ich glaube nicht sexuell misshandelt im mechanischen Sinne geworden zu sein, sonder auf einer anderen Ebene.

Mein Vater ging Liebe ab. Ob es wegn meiner nicht gerade liebevollen Mutter
oder (s)einer homosexuellen Neigung. Keine Ahnung ob dieses oder jenes von
Bedeutung ist um sich zu heilen und lieben zu lernen. Was meint Ihr?

Ich weis nur das ich eine sehr tiefe Liebe und Loyalität zu meinem Vater
hatte, und unbewusst vermutlich noch habe. Aber es eine Nähe ist die mir
bedrolich ist und ich Ihn desswegn nicht annehmen kann. Auch wenn
es nicht zu meinen Vater gehört, ist es doch noch immer ein Teil von mir.

?
LG
 
Hinzu kommt ein sehr tiefes Gefühl der Schuld. An fast allem was ich mache.
Wenn Unfälle passieren mit denen ich theoretisch nichts am Hut habe,
überfällt mich ein tiefes Gefühl von Schuld.

Diese kommt vermutlich daher, weil ich meinen Kopf nicht mehr herhalten kann
für meine Familie und ich desswegen dieses schlechte Gewissen habe bei allem
was ich mache.

Desswegen auch diese Rebellion ab der frühen Pubertät. Ich konnte nicht,
ich wollte nicht. Und desswegen auch das Kind meiner Schwester, welches
trotz Verhütung zur Welt kam und mir sehr änlich ist. Die Eltern hatten wieder
jemanden auf den Sie stolz sein konnten. Ich hingegen versank im Alkohol.

Auch die Heirat meiner Schwester mit dem Vater meines Neffen an meinem
16. Geburtstag ist auch so ein Zufall.


Nein, sexuell Misshandelt im Sinne von Mechanik wurde ich nicht aber ich
tu mir sehr schwer mich als ganze Person zu lieben. Diesen Teil der sich
meinen Vater anbot. Dieser sanfte, liebevolle Teil meiner Selbst, der als
Kind kein Problem hatte meinem Vater mein Herz zu schenken. Aber
mit zunehmenden alter diese Rolle in diesem System nicht übernehmen
konnte und einfach ersetzt wurde. Durch seinen Neffen, und den Schwager.


Ich hoffe diesen Teil an mir annehmen zu lernen und einen Weg zu finden
diese Liebe in mir fließen zu lassen, auf einen Weg der den Menschen und
Mir willkommen ist. :)
 
Hallo...

Bin heute seit sehr länger Zeit wieder online und auf deinen Beitrag gestoßen.
Ich kann aus Erfahrung sagen das der Instinkt einem nicht täuscht!
Ich wurde glücklicherweise nicht als Kind missbraucht. Leider habe ich aber vor jetzt mehr als 6 Jahren einen Missbrauch durch einen Vorgesetzten erfahren.

Wenn einem soetwas überkommt gibt es keinerlei Regeln für ein "Verhalten" oder wann man was und wieviel davon verdrängt!!

Es ist ein extremer, individueller Weg den man ungewünscht beschreitet...muss!
Auch der Weg damit umzugehen ist sehr persönlich, genauso wie die Art der "Therapie" die einem Hilft.

Ich habe sehr lange gebraucht um für mich den Lebensfähigen Umgang wiederzufinden und bin noch immer dabei.

Eines muss und kann ich mit Sicherheit sagen...man lernt damit umzugehen, zu leben, vielleicht in manchen Situationen zu verzeihen.....ganz vergessen oder verzeihen ist für mich aber nicht möglich!

Mir persönlich hat, nach sehr vielen verschiedenen Therapieen und Techniken, am Ende bis jetzt am meisten das Transcoaching gebracht.
 
Mein Coach hat mir zum Thema Verzeihen eine ganz interessante Geschichte gegeben...

Die kleine Seele

In der Geschichte wird auch beschrieben das es nicht immer nötig ist zu verzeihen. Der Grund dafür ist das die kleinen Seelen sich vor der Wiedergeburt auf der Erde untereinander absprechen was sie im neuen Leben erfahren wollen und welche Rolle wer einnehmen wird....
So hat Jeder eine Aufgabe und seine Efahrung die er haben möchte in diesen Leben. Dazu zählt aurich das Thema verzeihen..... Auch das es ok ist nicht verzeihen zu lernen in einem Leben.

Zu Deinem persönlichen Thema "Vater" kann ich nur sagen das es nicht falsch ist erfahren zu wollen warum man so ein Gefühl in sich trägt. Natürlich können die Resultate unangenehm werden. Jeder hat aber seine Verantwortung zu tragen, auch Dein Vater, sollte er zuweit gegangen sein!

Lieben Gruß
Jasmin
 
Hallo...

Bin heute seit sehr länger Zeit wieder online und auf deinen Beitrag gestoßen.
Ich kann aus Erfahrung sagen das der Instinkt einem nicht täuscht!
Ich wurde glücklicherweise nicht als Kind missbraucht. Leider habe ich aber vor jetzt mehr als 6 Jahren einen Missbrauch durch einen Vorgesetzten erfahren.

Wenn einem soetwas überkommt gibt es keinerlei Regeln für ein "Verhalten" oder wann man was und wieviel davon verdrängt!!

Es ist ein extremer, individueller Weg den man ungewünscht beschreitet...muss!
Auch der Weg damit umzugehen ist sehr persönlich, genauso wie die Art der "Therapie" die einem Hilft.

Ich habe sehr lange gebraucht um für mich den Lebensfähigen Umgang wiederzufinden und bin noch immer dabei.

Eines muss und kann ich mit Sicherheit sagen...man lernt damit umzugehen, zu leben, vielleicht in manchen Situationen zu verzeihen.....ganz vergessen oder verzeihen ist für mich aber nicht möglich!

Mir persönlich hat, nach sehr vielen verschiedenen Therapieen und Techniken, am Ende bis jetzt am meisten das Transcoaching gebracht.

Ja so ist es. Ich findes aber schade mich nicht als ganzes Lieben zu können,
denn ob ich diesen Teil von mir mit voller Hingabe lieben lernen kann steht
in des Sterne gschrieben.

Komme übrigens auch aus deiner Ecke. ;)
 
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Mein Coach hat mir zum Thema Verzeihen eine ganz interessante Geschichte gegeben...

Die kleine Seele

In der Geschichte wird auch beschrieben das es nicht immer nötig ist zu verzeihen. Der Grund dafür ist das die kleinen Seelen sich vor der Wiedergeburt auf der Erde untereinander absprechen was sie im neuen Leben erfahren wollen und welche Rolle wer einnehmen wird....
So hat Jeder eine Aufgabe und seine Efahrung die er haben möchte in diesen Leben. Dazu zählt aurich das Thema verzeihen..... Auch das es ok ist nicht verzeihen zu lernen in einem Leben.

Zu Deinem persönlichen Thema "Vater" kann ich nur sagen das es nicht falsch ist erfahren zu wollen warum man so ein Gefühl in sich trägt. Natürlich können die Resultate unangenehm werden. Jeder hat aber seine Verantwortung zu tragen, auch Dein Vater, sollte er zuweit gegangen sein!

Lieben Gruß
Jasmin

Hmm, ja. Keine Ahnung, aber ich teile diese Philosophie nicht. Und ich weis
nicht ob ich auf eine Gerechtigkeit im Jenseits hoffen soll. Ich glaube
vielmehr ein Mensch der die Wunder auf Erden erleben darf, hat auch im
Jenseits eine größere Rolle.

Aaaber ich hole sehr weit aus. Sind immerhin nur Ahnungen.
 
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