sam.sr. schrieb:
Mushin schrieb:
Und so wie du das sagst, ist das Ego also der Abspalter, Verdammer, Loswerdenwoller, der all die bösen, bösen Dinge tut, die die Menscheheit in so viel Unglück stürzt?!!
Ihr redet doch alle vom bösen, bösen Ego, das Ihr unbedingt loswerden wollt (wobei ich Dir zu Beginn eigentlich zugestimmt hatte bezüglich der Subpersönlichkeiten etc.), das ´sich auflösen´ soll und so weiter und so fort.
Ich finde es ja recht freundlich, dass du nun im Pluralis Majestatis zu mir sprichst
, aber du machst aus einem Missverständnis meinerseits ("so wie du es sagst") einen Grund für eine Tirade gegen all diejenigen, die du scheinbar schon länger auf dem Kieker hast.
sam.sr. schrieb:
Nicht das Ego ist der Abspalter, sondern Ihr in Persona wollt doch das Ego nicht haben, oder ? Ihr wollt es doch abspalten, weil es so böse, böse ist und so böse Dinge tut und Ihr Euch gar nicht damit anfreunden könnt. Das Ego ist eine Ansammlung von Persönlichkeitszügen, oder nicht ? Und indem Ihr bestimmte Vorstellungen von ´Erleuchtung´ habt, wie
- ´ich´ bewerte NICHT
- ´ich´ bin nur lieb, zu allem und zu jedem
- ´ich´ sende Licht und Liebe in die Welt
- ´ich´ esse kein Fleisch, weil das tut man als ´Erleuchteter´ nicht
- ´ich´ trinke keinen Alkohohl
- ´ich´ trage weiße Kleidung, das unterstreicht meine Spiritualität
- ´ich´ trage Amulette, das fördert die ´Öffnung´ des ´dritten Auges´
- ´ich´ visualisiere die violette Flamme, die brennt dann all meine Laster weg
- und dann hole ich noch Erzengel Michael, der trennt mit seinem Schwert
auch die letzten Bindungen, die mich hier noch festhalten
- kurzum ´ich´ strebe zum Licht, Licht, Licht ....... nichts dunkles mehr .....
das sagt doch wohl eine Menge über die begrenzte Sichtweise und die Abspaltung und Getrenntheit in jedem Einzelnen aus, oder ?
Wie auch immer das sich im Einzelnen verhalten mag, (manche tragen Amulette, andere nicht, bsw.), ich denke, dass du auf diesem Weg kaum Erfolg haben wirst, wenn du mit deiner Kritik so etwas wie Einsicht bewirken willst in das, was dir am Herzen liegt. Und wenn ich das richtig verstanden habe, möchtest du, dass "Ihr" erkennt, dass das Ego zu akzeptieren ist. (Aber vielleicht liege ich auch da falsch.)
sam.sr. schrieb:
Ich bin mir nicht sicher, ob das für Dich gilt, weil eigentlich hatte ich den Eindruck, daß Du auch eher für ´Ganzheit plädierst´.
Hmmm. Ich glaube nicht, dass ich für Ganzheit plädiere. Ich lebe sie in dem begrenzten Rahmen, in dem ich das kann - bin aber weit von irgend einer Perfektion in dieser Hinsicht entfernt.
sam.sr. schrieb:
Für alle Vegies, die sich jetzt angesprochen fühlen, es ist natürlich völlig in Ordnung vegetarisch zu leben, so wie es völlig in Ordnung ist, nicht vegetarisch zu leben. Es hat halt nichts mit Erleuchtung zu tun, sondern lediglich mit Wert- und Moralvorstellungen des Menschen - und das muß jeder für sich entscheiden. Auch Planzen werden von ihrer Lebenskraft, von ihrer Quelle getrennt, wenn man sie erntet. Und da wir uns zumeist irgendwie ernähren müssen, geht es halt nicht anders. Das mal nebenbei.
Ich bin kein Vegetarier, möchte diese Lebensweise aber an dieser Stelle eindeutig würdigen. Es ist eben doch - jedenfalls für viele Menschen - etwas ganz anderes, wenn man ein Tier tötet, dass uns in vielerlei Hinsicht ähnlich ist, das Schmerz und Angst empfindet etc., oder ob man eine Pflanze von ihrer Quelle der Lebenskraft trennt, wie du sagst. (Man werden sogar noch 'lebendig' gegessen: Karotten, Salat, etc.)
Ob und inwiefern dies etwas mit Erleuchtung zu tun hat - da scheiden sich die Geister. Wenn ich mit der 'erleuchteten Perspektive' auf solche Dinge blicke, sehe ich, dass von hier aus alles vollkommen ist, so wie es ist.
sam.sr. schrieb:
Wert- und Moralvorstellungen des Menschen jedoch haben aber auch gar nichts mit Erleuchtung und genauso wenig mit Gott zu tun
Da würden dir die meisten Buddhisten wirklich widersprechen - und mit einigem Recht, wie ich finde, schließlich pflegen sie bereits seit 2500 Jahren eine Kultur der Erleuchtung - und was Gott betrifft, würden dir hier die meisten Christen und Muslime widersprechen, wie auch eine Menge anderer Gottgläubiger, die keiner Konfession anhängen.
Vielleicht ist ja genau diese Ansicht ("Wert- und Moralvorstellungen...") ein wesentlicher Faktor, weshalb Indien, die Heimat der Erleuchteten, immer noch in solch einem wenig beneidenswerten Zustand ist, in dem es sich heute befindet?
In Liebe,
Mushin