Langsam blicke ich durch, vieles fällt mir leichter, an das meiste zu erledigende denke ich automatisch, sehe die zusammenhänge zwischen einzelnen arbeitsschritten und kann sie selbständig und erfolgreich erledigen.
Dennoch - es will sich kein richtiges selbstwertgefühl einstellen und ich weiss einfach nicht, warum das so ist.
Ich frage mich, wenn es doch gut genug ist, wenn auch noch nicht perfekt, warum es mir für mich dann (noch immer) nicht reicht und mein eigenes bild von mir etwas ist, wovor ich mich manchmal am liebsten verkriechen würde, wo andere doch so viel mehr in mir sehen.
Manchmal denke ich, es hat etwas mit diesem - ich nenne es mal 'inneres alter' - zu tun, demgemäss ich auf eine seltsame art und weise nicht älter werde.
Diese 'junge seele' steht in einem kontrast oder widerspruch mit meinem alter, das natürlich voranschreitet und an dem ich gemessen werde. Dieses 'junge ding' lässt sich immer noch viel zu schnell verunsichern, wenn auch nur in einem bereich, wo es einfach nicht erwachsen werden kann oder will.
Das zeigt mir, dass man an einem scheitern oder 'versagen' eben nicht nur wachsen oder reifen kann, sondern parallel 'wunden' oder eine verletzlichkeit zurückbleiben können, die nicht heilen wollen.
Diese erkenntnis führt mich weg von all dem was man leisten, können oder wissen muss in einen ganz anderen raum.
Dorthin, wo alles gut ist, wie es ist und es nicht zu beweisen gibt, ganz egal, wer oder was man ist.
Ich kann diesen 'raum' die letzten tag, wo mich morgens die erschöpfung einholt, fast körperlich fühlen.
Da ist die stimme in mir dann ganz bestimmt, hält mich vom grübeln ab und schmettert sinnlose fragen und bedenken ab.
Das ist der erwachsene anteil, eine art beobachter, der einigermassen objektiv ist oder zumindest altersgerecht agiert.
Ich hoffe, dass er mit der zeit, in diesem sehr wichtigen bereich für mich, klar die führung übernehmen wird und dem jungen anteil zu grösse verhelfen kann.